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Elektronenanregung
 
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Azkaenion



Anmeldungsdatum: 21.06.2020
Beiträge: 301

Beitrag Azkaenion Verfasst am: 04. Feb 2024 20:27    Titel: Elektronenanregung Antworten mit Zitat

Frage: Licht gehört doch zu der elektromagnetischen Strahlung.
Jeder Stoff hat einen Wert der überschritten werden muss, um Elektronen heraus lösen zu können aus der Oberfläche. Bei rostfreien Edelstählen liegt dieser Wert über 4 und somit reicht die Intensität von normalem tageslicht nicht aus umd Elektronen heraus zu lösen. Aber wie iest es mit der Elektronenanregung?
willyengland



Anmeldungsdatum: 01.05.2016
Beiträge: 679

Beitrag willyengland Verfasst am: 05. Feb 2024 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn mit "4" 4 eV gemeint ist, dann müsste das Elektron mit mindestens 4 V beschleunigt werden, oder?
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Gruß Willy
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18110

Beitrag TomS Verfasst am: 05. Feb 2024 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

Erstmal bitte klären, was "4" sein soll.

Dann: bei geringeren Energien als der Auslöse-Arbeit können elektronische Übergänge zwischen gebundenen Systemen stattfinden, wenn die Energie des Photons zu einer Energiedifferenz "freier Zustand – besetzter Zustand" passt.

Das geschieht u.U. schon bei sehr niedrigen Energien, z.B. bei der thermischen Anregung von Elektronen.

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Azkaenion



Anmeldungsdatum: 21.06.2020
Beiträge: 301

Beitrag Azkaenion Verfasst am: 05. Feb 2024 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

Mit der 4 meinte ich die notwenige Energie des Lichts die notwendig ist um Elektronen heraus zu lösen. ich glaube das heißt Austrittsarbeit.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18110

Beitrag TomS Verfasst am: 05. Feb 2024 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

4 eV? 4 kJ? Oder 4 Megatonnen?

Ich vermute 4 eV.

Sagt dir das Bändermodell der Festkörper etwas? Valenz- und Leitungsband? Fermi-Energie?

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Azkaenion



Anmeldungsdatum: 21.06.2020
Beiträge: 301

Beitrag Azkaenion Verfasst am: 05. Feb 2024 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

Leider nein.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18110

Beitrag TomS Verfasst am: 05. Feb 2024 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Sagen dir die Energiezustände in einem Atom etwas?
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tom_sawyer
Gast





Beitrag tom_sawyer Verfasst am: 06. Feb 2024 02:57    Titel: Antworten mit Zitat

die austrittsarbeit, ich glaube so nennt man das, wäre bei zink zb 4.34ev
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18110

Beitrag TomS Verfasst am: 06. Feb 2024 07:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hier eine kurze Zusammenfassung:

Energiebänder entstehen aus den Energiezuständen einzelner Atome, wenn diese einen Festkörper bilden. Zuvor haben einzelne Atome diskrete Energieniveaus. Wenn sich die Atome jedoch nah genug kommen, wechselwirken die Elektronen, die diese Zustände besetzen, untereinander. Aufgrund dieser Wechselwirkung spaltet sich sich jedes ursprüngliche Niveau in verschiedene Niveaus mit leicht unterschiedlichen Energien auf. Aufgrund der großen Zahl beteiligter Elektronen resultieren quasi-kontinuierliche Energiebänder.

Ein Band resultiert also aus der Aufspaltung der zunächst energetisch identischen Zustände vieler einzelner Atome und repräsentiert einen Energiebereich erlaubter Zustände



Nun gibt es zwei Effekte:

1. Betrachtet man zwei verschiedene Zustände, so spalten diese unterschiedlich auf. Dabei kann die Aufspaltung zweier durch eine gewisse Übergangsenergie getrennter Zustände so stark sein, dass die beiden resultierenden Bänder überlappen. Oder die Aufspaltung ist geringer, zwischen den beiden Bändern verbleibt ein weiterhin verbotener Energiebereich, die so genannte Bandlücke.

Wir haben also zwei Bänder





2. Durch die Wechselwirkung deformieren sich die Wellenfunktionen. Ursprünglich waren diese immer an einem Atom lokalisiert, sie können – müssen jedoch nicht – sich ausdehnen, so dass sich ein Zustand über den kompletten Festkörper ausdehnt. Im ersten Fall bleibt ein Elektron, das diesen lokalisierten Zustand besetzt, weiterhin an seinem ursprünglichen Atom gebunden; diese Zustände bilden das so genannte Valenz-Band. Im zweiten Fall kann sich das Elektron, das einen derart nicht-lokalisierten Zustand besetzt, quasi-frei im gesamten Festkörper bewegen; man spricht von einem Leitungs-Band.

Die Zustände sind zunächst ein mathematisches Konstrukt, sie können jedoch – ähnlich wie die Energieniveaus in einem Atom – von unten nach oben durch die Elektronen des Festkörpers besetzt werden. Wenn bei dieser Besetzung die obersten besetzten Zustände innerhalb des Energiebereiches des Leitungsbandes liegen, so liegt ein elektrischer Leiter vor; ein Elektron befindet sich in einem delokalisierten Zustand bzw. L kann durch minimale thermische Energie in einen solchen angeregt werden (ist der oberste besetzte Zustand jedoch durch eine Bandlücke vom Leitungsband getrennt, so liegt ein Halbleiter oder Isolator vor).

Die Austrittsarbeit eines Metalls entspricht nun gerade der Energiedifferenz vom obersten besetzten Zustand innerhalb des Leitungbandes bis zum niedrigsten Zustand, in dem das Elektron nicht mehr im Festkörper gebunden ist. Hat ein Photon diese Energie, kann es ein Elektron herauslösen.

Hat ein Photon eine geringere Energie, aber ist diese gerade passend, um einen Zustand innerhalb des Bandes (oder eines darüberliegenden) zu erreichen, so kann das Elektron angeregt werden.

Ausgehend von der ursprünglichen Energie muss für einen möglichen Übergang in irgendein Band n also gelten



Und dieser Zustand muss natürlich noch umgesetzt sein!

In einem Leiter (am Temperaturnullpunkt) ist das Valenzband vollständig mit Elektronen besetzt, das Leitungsband ist unbesetzt. Da jedoch beide Bänder überlappen, kann ein Photon beliebig kleiner Energie ein Elektron im obersten Zustand des Valenzbandes anregen; etwas energiereichere Photonen regen ein Elektron in höhere Zustände des Leitungbandes an – bis zu dessen maximaler Energie, oberhalb derer der Energiebereich wieder verboten ist.

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Azkaenion



Anmeldungsdatum: 21.06.2020
Beiträge: 301

Beitrag Azkaenion Verfasst am: 24. März 2024 09:28    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
Erstmal bitte klären, was "4" sein soll.

Dann: bei geringeren Energien als der Auslöse-Arbeit können elektronische Übergänge zwischen gebundenen Systemen stattfinden, wenn die Energie des Photons zu einer Energiedifferenz "freier Zustand – besetzter Zustand" passt.

Das geschieht u.U. schon bei sehr niedrigen Energien, z.B. bei der thermischen Anregung von Elektronen.



Von welchen Temperaturen sprichst du hier?
Finde die Idee mit der Austrittsarbeit ganz interessant.

Wird sie nicht erreicht dann werden keinen Elektronen heraus gelöst.

Aber wenn die Lichtenergie (auch wenn zu niedrige für die Auslösearbeit) dann in dem Stoff ja eben doch was anregt und dann doch Elektronen das bauteil verlassen.

Ist das dann nicht das Gleich?

Auch wenn es nicht auf direktem Weg erfolgt ist?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18110

Beitrag TomS Verfasst am: 24. März 2024 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

Azkaenion hat Folgendes geschrieben:
Von welchen Temperaturen sprichst du hier?

Ganz normal Raumtemperatur.

Azkaenion hat Folgendes geschrieben:
Aber wenn die Lichtenergie (auch wenn zu niedrige für die Auslösearbeit) dann in dem Stoff ja eben doch was anregt und dann doch Elektronen das bauteil verlassen.

Nicht durch einen Anregungsvorgang.

Nehmen wir an, die Auslösearbeit sei W. D.h. bei



ist der oberste besetzte Zustand.

Nehmen wir weiter an, bei E* mit



befinde sich ein erlaubter jedoch unbesetzter Zustand.

Dann kann ein Photon der Energie



das Elektron zwar anregen, jedoch nicht herauslösen.

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