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Strahlender Bauschutt
 
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Schmu



Anmeldungsdatum: 23.06.2021
Beiträge: 112

Beitrag Schmu Verfasst am: 25. Aug 2021 17:07    Titel: Strahlender Bauschutt Antworten mit Zitat

Es heisst beim Rückbau eines AKW fallen etwa 2% mittel bis hochradioaktiver Bauschutt an. So soll durch die jahrelange Strahlung der Beton selber strahlen, ich frage mich nun wie das sein soll, wird der Beton oder das Metall mit den radioaktiven Elementen "verseucht" oder wird der Beton irgendwie transmutiert oder warum sollte das aufeinmal von selber strahlen?
Füsik-Gast
Gast





Beitrag Füsik-Gast Verfasst am: 25. Aug 2021 17:30    Titel: Kontamination Antworten mit Zitat

die Kontamination von Werkstoffen in AKW kann durch direkten Kontakt mit radioaktiven Stoffen erfolgen(s. Oberflächen-,Volumenkontamination),aber auch durch Strahlung.Dabei wird aus vorher nicht-radioaktivem Material radioaktives Material.Siehe dazu unter "Neutronenaktivierung",wo starke Neutronenstrahlung eine Art "Transmutation" der Umgebungsamterialien bewirken kann.

Füsik-Gast.
Schmu



Anmeldungsdatum: 23.06.2021
Beiträge: 112

Beitrag Schmu Verfasst am: 25. Aug 2021 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

Gut vergessen wir mal die direkte Kontamination, das dürfte sich ja mit etwas Spüli und nem Schrubber wieder reinigen lassen.
Wenn ein Atomkern von der Reaktorwand ein Neutron einfägt wirds ein isotop was dann leider instabil ist daher die Strahlung okay soweit so gut. Wenn dieses isotop jetzt zerfällt gibt es dann einfach das Neutron ab und wird wieder zu dem was es vorher war oder zerfällt es in andere Elemente? Denn das würde ja bedeuten das die Reaktorabschirmung mit der Zeit zerbröselt.
Füsik-Gast
Gast





Beitrag Füsik-Gast Verfasst am: 26. Aug 2021 11:04    Titel: Neutronenaktivierung Antworten mit Zitat

Durch Einfang von Neutronen wird das Zielatom "aktiviert",dabei bilden sich in der Regel nicht-stabile Isotope.Die Zerfallswege können sich unterscheiden,je nach Ausgangsisotop und Geschwindigkeit der Neutronen.
Eine einfache Abgabe des vorher eingefangenen Neutrons passiert nicht
(mind. Energeiübertrag),dagegen oft Abgabe eines Protons und weiterer Zerfall des so enstandenen Elementkerns.
Cobalt59 wird durch NA zu Cobalt60,welches stark radioaktiv mit relativ langer Halbwertszeit ist.
Lies dir mal die englischen wikipedia-Seite zum NA durch,da wird auch beschrieben,was mit Beton durch NA passiert.
Es wird tatsächlich Materialveränderungen geben.
Ähnliches beim Beton-Sarkophag vom Tschernobyl-Reaktor.

Füsik-Gast.
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 26. Aug 2021 11:21    Titel: Antworten mit Zitat

Schmu hat Folgendes geschrieben:
Gut vergessen wir mal die direkte Kontamination, das dürfte sich ja mit etwas Spüli und nem Schrubber wieder reinigen lassen.


Schön wär's. Man bräuchte sehr viel Wasser, das dann ebenfalls radioaktiv kontaminiert ist und ganz sauber wird es trotzdem nicht. Abfräsen ist effektiver.
Füsik-Gast
Gast





Beitrag Füsik-Gast Verfasst am: 26. Aug 2021 12:47    Titel: LD Antworten mit Zitat

Da das mechanische Abfräsen mit Staubentwicklung verbunden ist,werden alternative Verfahren entwickelt,wie z.B. die Laserdekontamination,welche auch schon bei radioaktiv belasteten Betonoberflächen(aus AKW-Rückbau) getestet wird.

Füsik-Gast.
Schmu



Anmeldungsdatum: 23.06.2021
Beiträge: 112

Beitrag Schmu Verfasst am: 26. Aug 2021 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

Also wenn ich das richtig verstehe gibts kein Material was sich nicht langfristig verändern wird. Die Castor Behälter sollen sicher sein für ne Million Jahre oder was, aber die sind ja auch nur aus Eisen....
Und ich dachte immer Atomkraft ist gefährlich.
as_string
Moderator


Anmeldungsdatum: 09.12.2005
Beiträge: 5786
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Beitrag as_string Verfasst am: 26. Aug 2021 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

Schmu hat Folgendes geschrieben:
Also wenn ich das richtig verstehe gibts kein Material was sich nicht langfristig verändern wird. Die Castor Behälter sollen sicher sein für ne Million Jahre oder was, aber die sind ja auch nur aus Eisen....
Und ich dachte immer Atomkraft ist gefährlich.

Also irgendwie verstehe ich nicht, was genau Du sagen willst mit Deinem letzten Satz.
Aber zu den Castor-Behältern. Ich hab eben nur mal kurz auf Wikipedia geschaut. Da steht, die sind für Transport und Zwischenlagerung. Für die weitere Lagerung kommen sie in "Pollux"-Behälter zum Einsatz (was auch immer das genau ist, dazu gibt es allerdings auch eine Wiki-Seite).
Willst Du jetzt sagen, das ganze mit Atomkraft wäre eigentlich total ungefährlich? Oder das Gegenteil? Ich verstehs wirklich nicht.

Gruß
Marco
Schmu



Anmeldungsdatum: 23.06.2021
Beiträge: 112

Beitrag Schmu Verfasst am: 26. Aug 2021 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Das war ein kläglicher Anfall von Humor. Pollux Behälter sind auch aus Gusseisen nur anders konstruiert steht da.
as_string
Moderator


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Beiträge: 5786
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Beitrag as_string Verfasst am: 26. Aug 2021 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ja gut, aber was genau findest Du daran jetzt so lächerlich? Meinst Du, durch die Strahlung müsste sich das Gusseisen doch in sehr kurzer Zeit auflösen oder wie?
Da ist ja auch noch Graphit drin zum moderieren der Neutronen, so wie ich das lese.
Was meinst Du, wieviel Neutronen-Strahlung da noch zum Gusseisen kommt und wieviele Eisen-Atome dann in welcher Zeit aktiviert werden in einer Art, dass sie wie stark die Gitterstruktur des Eisens schwächen können?
Oder auf was genau willst Du überhaupt raus. Sag doch einfach mal, was Du jetzt genau denkst, ganz ohne Lachanfall oder so. Vielleicht wird es dann klarer. Nur so ein Vorschlag. Das mag in Deinem Kopf alles total offensichtlich sein, für andere ist es das aber vielleicht nicht unbedingt, oder?

Gruß
Marco
Schmu



Anmeldungsdatum: 23.06.2021
Beiträge: 112

Beitrag Schmu Verfasst am: 26. Aug 2021 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

Wie bist du denn drauf, hat überhaupt mal jemand so einen Castor Behälter der schon etwas länger rumsteht wieder aufgemacht und mal reingeschaut wie es innen drinn ausschaut? Die Dinger haben ja auch einen Deckel und eine Dichtung? Ich hab nur geschlussfolgert das es kein Material geben kann was nicht durch die Strahlung transmutiert wird. Der Tschernobyl Reaktor war doch mit Graphit moderiert? Hat ja auch super geklappt...
DrStupid



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Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 26. Aug 2021 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

Schmu hat Folgendes geschrieben:
hat überhaupt mal jemand so einen Castor Behälter der schon etwas länger rumsteht wieder aufgemacht und mal reingeschaut wie es innen drinn ausschaut?


Ja. Siehe z.B. https://www.bundestag.de/endlager-archiv/blob/395132/9bf851892dc413b49f1293d875400928/kmat_41-data.pdf Seite 9:

"Bereits in der Vergangenheit wurde in den USA ein beladener CASTOR®-V/21-Behälter nach 15 Jahren geöffnet, inspiziert und dies als Nachweis des einwandfreien Zustands der Brennelemente (Abbrand bis zu 45 GWd/tSM) und des Behälters akzeptiert wurde, um eine bestehende 20-jährige Lagergenehmigung zu verlängern [18].
[...]
[18] NUCLEAR REGULATORY COMMISSION, Dry Cask Storage Characterization Project – Phase 1: CASTOR V/21 Cask Opening and Examination, NUREG/CR-6745, Washington D.C. (September 2001)"


Schmu hat Folgendes geschrieben:
Der Tschernobyl Reaktor war doch mit Graphit moderiert? Hat ja auch super geklappt...


Der Zusammenhang erschließt sich mir nicht. Kannst Du das bitte erläutern?
as_string
Moderator


Anmeldungsdatum: 09.12.2005
Beiträge: 5786
Wohnort: Heidelberg

Beitrag as_string Verfasst am: 26. Aug 2021 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

Wie ich drauf bin? Ich will einfach nur verstehen, auf was Du raus willst. Ist das in Deinen Augen irgendwie verwerflich oder "komisch"? Ich dachte, das wäre eher normales zwischenmenschliches Verhalten, oder?
So wie ich das verstanden habe, werden diese Behälter ja schon aufgemacht und mit Sicherheit dann auch untersucht.
Aber was genau meinst Du jetzt, was mit dem "transmutierten Material" passiert? Nur weil da ein paar Atome umgewandelt werden, wird doch nicht gleich die Stabilität des kompletten Behälters verändert werden.
Oder wo genau siehst Du jetzt welches Problem oder welchen Widerspruch. Ich verstehs immer noch nicht...

Gruß
Marco
Füsik-Gast
Gast





Beitrag Füsik-Gast Verfasst am: 26. Aug 2021 14:37    Titel: Deko Antworten mit Zitat

Schmu hat Folgendes geschrieben:
Ich hab nur geschlussfolgert das es kein Material geben kann was nicht durch die Strahlung transmutiert wird. Der Tschernobyl Reaktor war doch mit Graphit moderiert? Hat ja auch super geklappt...


Die Schlußfolgerung kann man so stehen lassen,im Detail kommt es auf das Material,bzw. dessen Zusammensetzung und genaue Art/Dauer der Neutronenstrahlung.
Der Nachsatz mit dem Graphit hat mit dem Problem der Materialaktivierung nichts zu tun.
Von der Endlagerungsproblematik mal abgesehen,ist es schon jetzt klar,daß die im AKW u.ä. verwendeten Materialien eine deutlich begrenztere "Lebenszeit" besitzen als wenn sie nicht solcher Strahlung ausgesetzt sind.
Da sind schon 10000 Jahre nicht mehr vernünftig planbar.

Füsik-Gast.
Schmu



Anmeldungsdatum: 23.06.2021
Beiträge: 112

Beitrag Schmu Verfasst am: 26. Aug 2021 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ja ist ja gut jetzt, meine ursprüngliche Frage wurde beantwortet.
20 Jahre hält so ein Castor also schonmal das ist ja sehr beruhigend fehlen ja auch nicht mehr viele bis zu anvisierten Lagerdauer aber am besten ist wir schliessen den Thread jetzt hier ab und reden über was anderes.
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