RegistrierenRegistrieren   LoginLogin   FAQFAQ    SuchenSuchen   
Sehstrahlen
 
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Optik
Autor Nachricht
Sasuke95
Gast





Beitrag Sasuke95 Verfasst am: 12. März 2019 19:30    Titel: Sehstrahlen Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo alle zusammen, ich bräuchte mal eine Klarstellung also in der Antike gab es doch die Vorstellung das Licht nicht von leuchtenden Objekten ausgeht sondern aus den Augen kommt und diese "Sehstrahlen" die Umgebung abtasten und quasi wie ein Blinder mit seinem Stock alles Wahrnehmen. Heute wissen wir natürlich dass etwas Gesehenes entweder selber Licht aussendet oder es von einer anderen Lichtquelle reflektiert so dass das Licht vom Objekt zum Auge kommt nicht umgekehrt.
Meine frage ist nun wie sich das experimentell beweisen lässt und zwar ohne "moderne" Fotoapparate da nach allem was ich so gelesen habe dies schon im Mittelalter gelungen ist. Auch möchte ich mich mit Gedankenexperimenten oder Paradoxa wie "dann müsste man ja im dunkeln sehen können" nicht zufrieden geben smile

Meine Ideen:
Nach dem was ich so gefunden habe soll Ali al-Hasan ibn al-Haitham (Alhazen) die Widerlegeung der Sehstrahlen Theorie aufgrund experimenteller Befunde gelungen sein jedoch fand ich nirgends eine Begründung welche Schlüsse und Experimente zu der Widerlegung führten.
Ist die Camera Obscura vielleicht ein Beweis? Stellen wir uns eine große Camera Obscura vor also einen Ganzen abgedunkelten Raum in dem wir uns befinden mit einem kleinen Loch in der Wand, da ein Bild auf eine Leinwand projiziert wird müssen die Lichtstrahlen von dem Beleuchteten Objekt kommen, denn würden sie vom Auge aus kommen wäre es doch wegen der nicht-spiegelnden Oberfläche der Leinwand (Diffuse Reflexion) undenkbar dass die Strahlen von jedem Betrachtungswinkel aus das Einfallsloch treffen, oder?
Sasuke95
Gast





Beitrag Sasuke95 Verfasst am: 16. März 2019 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

Wirklich kein Optikexperte im Forum?
markus99



Anmeldungsdatum: 08.08.2016
Beiträge: 32

Beitrag markus99 Verfasst am: 19. März 2019 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

Also eine simple Linse die das Licht auf dem Boden fokussiert und durch die man selber nicht durch guckt müsste doch schon ein Beweis sein.
Sasuke95
Gast





Beitrag Sasuke95 Verfasst am: 20. März 2019 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

markus99 hat Folgendes geschrieben:
Also eine simple Linse die das Licht auf dem Boden fokussiert und durch die man selber nicht durch guckt müsste doch schon ein Beweis sein.


Danke für die Antwort, ja ich glaube dass könnte man auch gelten lassen. Ich glaube sogar eine richtige Linse ist eher ein Beweis als eine Lochkamera wenn man bedenkt dass der Effekt der Lochkamera bereits Aristoteles bekannt war und sich die "Sehstrahl Theorie" trotzdem noch lange hielt.
Nescio



Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 279

Beitrag Nescio Verfasst am: 20. März 2019 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

Schau mal hier.
Zitat:
Alhazen oder Ibn al-Haytham, der „Vater der Optik“ (965–1040), bewies als Erster, dass die visuelle Wahrnehmung mit dem Licht zusammenhängt, das ins Auge fällt.

Auf der Seite von Alhazen gibt es weitere Informationen:
Zitat:
Von größter Bedeutung sind jedoch seine optischen Experimente: Die meisten Wissenschaftler der Antike, darunter Euklid und Ptolemäus, nahmen an, der visuelle Eindruck im Gehirn werde von „Sehstrahlen“ erzeugt, die vom menschlichen Auge ausgingen und die Umgebung abtasteten, ähnlich wie bei einem Blinden, der seine Umgebung mit einem Stab abtastet. Aristoteles hingegen war der Ansicht, Licht existiere unabhängig vom menschlichen Auge und bahne sich seinen Weg von den Gegenständen in das Auge über ein Medium. Alhazen jedoch ging auf neue Weise an die Frage heran, indem er den Aufbau des Auges analysierte. Er erkannte die Bedeutung der Linse im Auge und widerlegte in wissenschaftlichen Experimenten die Sehstrahlen-Theorie.

Aufbauend auf Ibn Sahl verfeinerte und erweiterte er auch die Theorien Ptolemäus' zur Lichtbrechung und Lichtreflexion; insbesondere hat er die Eignung gewölbter Glasoberflächen zur optischen Vergrößerung erkannt und beschrieben. Mit diesen Erkenntnissen stellte er Lesesteine aus Glas her. Damit gilt er als Erfinder der Lupe und inspirierte wahrscheinlich mit seinen Schriften Roger Bacon zur Erfindung der Brille.

Von daher scheint die Begründung mit der Linse doch ziemlich gut zu sein.

Sasuke95 hat Folgendes geschrieben:
Auch möchte ich mich mit Gedankenexperimenten oder Paradoxa wie "dann müsste man ja im dunkeln sehen können" nicht zufrieden geben.

Wieso nicht? Ich finde das ebenfalls sehr plausibel.
Sasuke95
Gast





Beitrag Sasuke95 Verfasst am: 21. März 2019 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Nescio hat Folgendes geschrieben:

Sasuke95 hat Folgendes geschrieben:
Auch möchte ich mich mit Gedankenexperimenten oder Paradoxa wie "dann müsste man ja im dunkeln sehen können" nicht zufrieden geben.

Wieso nicht? Ich finde das ebenfalls sehr plausibel.


Natürlich haben solche Überlegungen auch einen starken Einfluss auf die Entwicklung von Theorien und gehören dazu, nur in diesem Fall war ich halt an den realen Experimenten interessiert. Es war etwas seltsam dass trotz solcher offensichtlichen Paradoxa viele Denker weiterhin an der Sehstrahl Theorie festhielten, daher mein Interesse an den eigentlichen Experimenten.

Also ist die bloße Existenz von Linsen schon eine Widerlegung der Sehstrahlen, da das Fokussieren des Lichts nur von Lichtstrahlen, die vom leuchtenden Objekt kommen, zu erklären ist?
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Optik