Autor |
Nachricht |
Paco_von_de_Lutzi
Anmeldungsdatum: 20.06.2018 Beiträge: 2
|
Paco_von_de_Lutzi Verfasst am: 20. Jun 2018 10:39 Titel: Schwarz-Weiß-Sehen bei Kunst-Graphik |
|
|
Hallo,
ich bin kein Physiker und habe auch eher eine Frage zur Optik im Zusammenhang mit der Kunst:
Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass meine Augen gerade bei schwarz-weiß-Graphiken extrem stark hin- und herfokussieren - ein Flimmern und Flirren zwischen den Weiß- und Schwarzbereichen, was ich aber nicht als neg., sondern als angenehm empfinde und in der Form bei einer Farbgraphik oder überhaupt einem farbigen Bild kaum je wahrgenommen habe.
Für diesen Effekt muss die Graphik allerdings m.E. halbwegs diffus sein, d.h. die Umrisslinien der dargestellten Formen nicht auf einen Blick eindeutig zu erkennen sein.
Gibt es eine physikalische Erklärung dafür, vielleicht Literatur dazu?
Ich selbst könnte mir vorstellen, dass die Augen bei schwarz-weiß-Strukturen nicht auf einen Blick erkennen können, welche Formen den Vorder- und welche den Hintergrund definieren und deshalb alle Formen unter diesem Aspekt in den vermeintlichen Vorder- bzw. Hintergrund holen bzw. schieben, um eine "Logik" in das Bild zu bekommen. Bei Farben hingegen definieren ja die differenzierteren Töne (Schattierungen, Blautöne in der Ferne etc.) normalerweise die Räumlichkeit eindeutiger.
Ich schätze mal, dass viele der Beispiele zur optischen Täuschung nicht aus Zufall schwarz-weiß-Bilder sind.
Ich wäre euch sehr dankbar, wenn Ihr mir gute Literatur (am Besten die Standard-Literatur dazu, vielleicht sogar speziell zur Physik / Optik in der Kunst o.ä.) empfehlen könntet. Vielleicht kann ja jemand sogar selbst meine Beobachtungen erklären ?...
Einen Knick in der Optik lass ich als Erklärung aber nicht durchgehen ...
Vielen Dank schon einmal für eure Mühen.
Paco |
|
|
Chillosaurus
Anmeldungsdatum: 07.08.2010 Beiträge: 2440
|
Chillosaurus Verfasst am: 20. Jun 2018 20:15 Titel: |
|
|
Gerade die optischen Täuschungen zeigen uns, dass die Wahrnehmung über die Augen sehr subjektiv ist. So kann ich das hin und her fokussieren nicht aus perönlicher Erfahrung nachvollziehen. Unter Umständen spielt dabei aber soetwas wie chromatische Aberrationen eine Rolle. Sie helfen dem Auge korrekt zu fokussieren. Allein aus physikalischer Sicht lässt sich das beschriebene Phänomen wohl schwer erläutern. Die Helligkeit spielt ebenfalls eine Rolle. Denn, wenn das Auge nicht ausreichend Helligkeit wahrnimmt, wird sich die Akkomodation (die Fokussierung durch die Linse) entspannen und dann beim Blick ins Helle (weiße) wieder aktivieren. Vlt. ist dies ein Erklärungsversuch, den du mit unterschiedlichen Lichtbedingungen unter die Lupe nehmen könntest. |
|
|
Paco_von_de_Lutzi
Anmeldungsdatum: 20.06.2018 Beiträge: 2
|
Paco_von_de_Lutzi Verfasst am: 04. Aug 2018 09:59 Titel: Keine andere Meinung? |
|
|
@Chillosaurus,
vielen Dank für deine Antwort, die mich allerdings nicht entscheidend weitergebracht hat.
Hat denn niemand sonst von euch Physikern eine Idee?
Wie könnte ich dazu auf eigene Faust nach Literatur recherchieren? Wie hieße das Problemfeld?
Also Optik müsste ja das Oberthema sein.
Danach käme s/w-Sehen im Zusammenhang mit optischen Täuschungen, oder wie kann ich mein Thema am besten einkreisen?
Ich bitte euch, mir einen kleinen Wink zu geben. Ich hätte nicht gedacht, dass das so schwierig werden würde ...
Viele Grüße
Paco |
|
|
gnt Gast
|
gnt Verfasst am: 05. Aug 2018 17:38 Titel: |
|
|
Was Du beschreibst, hat nichts mit Physik, sondern mit Wahrnehmung zu tun.
Vor allem kennt man so etwas bei Tuschezeichnungen, auf denen viele dunkle, harte Linien in geringem Abstand präzise nebeneinander gesetzt werden - wenn man sich das ansieht, scheint alles zu vibrieren, und das Auge sucht sich angesichts seiner Überlastung (bzw. eigentlich der des Sehapparats) einen anderen Blickpunkt.
"Optische Täuschung" ist schon ein richtiges Stichwort, aber so sehr viel gibt es in dem Bereich auch wieder nicht - ob es derartige auf Kunst bezogene Literatur gibt, weiß ich leider nicht. |
|
|
|
|