Funkuhren

unwiss3nder · Anmeldungsdatum: 11.04.2006 Beiträge: 21

Vlt ist die Frage komisch bzw dumm aber ich kann sie mir nicht beantworten:
Wäre die SRT eigentlich auch auf Funkuhren übertragbar? Oder Funktioniert dies nur bei Lichtuhren wie sie sich Albert Einstein vorgestellt hat!?

mattz88 · Anmeldungsdatum: 19.06.2005 Beiträge: 36

naja, also eine funkuhr bekommt ja ein zeitsignal von einer ruhenden uhr...
da dürfts also keinen unterschied machen wie schnell man ist.
allerdings, dauerts dann wahrscheinlich länger bis der funk mich erreicht wenn ich vom sender wegflieg. was sich aber wieder korrigiert, wenn ich zurückfliege. also meiner einschätzung nach gibts diesen effekt nur, wenn sich die uhr mitbewegt.

gruß mattze

unwiss3nder · Anmeldungsdatum: 11.04.2006 Beiträge: 21

Und dann mal noch ne Frage die ich mir gerade gestellt habe:
Superman will einer Frau in Not helfen. Dies muss in 4 Sekunden geschehen, sonst stirbt sie. Superman fliegt also mit fast Lichtgeschwindigkeit zu dieser Frau. Während bei ihm 3 Sekunden vergangen sind, sind bei der Frau aber schon 6 vergangen.
Er kann sie also von sich aus gesehen noch retten aber sie ist bereits tot.
Wo ist denn des Rätsels Lösung?

mattz88 · Anmeldungsdatum: 19.06.2005 Beiträge: 36

des rätsels lösung ist, dass es ganz egal ist, wieviel zeit für superman vergeht. die frau hat in ihrem bezugssystem 4 sekunden zeit, bis sie stirbt, da ist es egal, wie lang (oder kurz) superman die sekunden vorkommen.

gruß mattze

unwiss3nder · Anmeldungsdatum: 11.04.2006 Beiträge: 21

Ach wie langweilig das ist ja so einfach und logisch Augenzwinkern

ne..Scherz
Danke für die schnelle Antwort

dermarkus · Administrator Anmeldungsdatum: 12.01.2006 Beiträge: 14788

Vielleicht um das mit den Funkuhren noch klarer zu formulieren:

Wenn ich die Anzeige meiner Funkuhr mit meiner Taschenuhr vergleiche, und wenn die Funkuhr ihr Zeitsignal von einer relativ zu mir schnell bewegten Senderuhr stammt, dann geht meine Funkuhr langsamer als meine Taschenuhr.

Denn die Funkuhr zeigt die Zeit an, die im anderen Bezugssystem vergeht, und zwar so, wie ich sie in meinem Bezugssystem laut der speziellen Relativitätstheorie messe.

Ich · Anmeldungsdatum: 11.05.2006 Beiträge: 913 Wohnort: Mintraching

Uns um es wieder unklarer zu machen:

Was dermarkus sagt stimmt zwar, aber nur wenn sich die Funkuhr weder auf dich zu, noch von dir weg bewegt. Also wenn sie sich quer zu dir bewegt.
Das heißt "transversaler Dopplereffekt".
Wenn sie sich auf dich zu bewegt, geht die Funkuhr schneller, wenn sie sich wegbewegt lagsamer. Das ist der normale Dopplereffekt.
Hat einfach damit zu tun, dass das Funksignal ja von mal zu mal mehr Zeit braucht, wenn sich die Quelle immer weiter entfernt. Der relativistische Effekt bleibt aber trotzdem.

Crotaphytus · Anmeldungsdatum: 21.10.2005 Beiträge: 138

Moment! Der Dopplereffekt ändert zwar was an der Wellenlänge, nicht aber an der Ausbreitungsgeschwindigkeit der Funkwellen. Wenn sich die zeitgebende Uhr sehr schnell auf dich zubewegt, wird deine Uhr zwar augenscheinlich immer schneller gehen (weil die Strecke immer kürzer wird), aber das liegt nicht am Dopplereffekt.

Der Dopplereffekt hätte dagegen im Extremfall höchstens den Effekt, dass die Uhr kein Signal mehr kriegt, wenn die Frequenz so verschoben wird, dass die Uhr das nicht mehr aufnehmen kann.

Dieter5858 · Moderator Anmeldungsdatum: 02.08.2004 Beiträge: 696 Wohnort: Hamburg

Hiho

Hab dazu auch noch mal ne Frage:

Also wenn sich die Senderuhr sich auf denjenigen zu bzw. wegbewegt, die Uhr schneller bzw. langsamer läuft hab ich soweit verstanden(aufgrund des Längeren Weges der Funkstrahlen).

Aber das Beispiel mit dem transversaler Dopplereffekt, das hab ich noch net Begriffen, wahrscheinlich auch Grundsätzlich nicht.

Also der Fall ist dabei der das sich die Sendeuhr dabei sich z.B. in einer Kreisbahn um mich herumbewegt, damit der Abstand für die Funkstrahlen immer der gleiche ist.
Und wenn die da so um mich rumkreist dann läuft mein Funkwecker langsamer?

Warum?

dermarkus · Administrator Anmeldungsdatum: 12.01.2006 Beiträge: 14788

Hallo Ich! (Oder sollte ich lieber Du sagen? Augenzwinkern

)

Danke für Deine Erklärung; den Dopplereffekt hatte ich in meinem Beitrag ganz vergessen, mitzubetrachten! Mit der "Unklarheit", die Du eingebracht hast, ist mir nun das ganze klarer geworden:

Ich spreche von folgender Situation: Ich habe meine Taschenuhr dabei und meine Funkuhr. Das heisst, beide bewegen sich mit mir mit. Ich fliege mit dem Raumschiff durch die Gegend. Der Sender, der die Zeitsignale zu meiner Funkuhr schickt, befinde sich auf der Erde. Dieser Sender bewegt sich also relativ zu mir.

Wenn ich nun gerade dabei bin, an der Erde vorbeizufliegen, dann messe ich mit meiner Funkuhr nur die Zeitdilatation, also den Effekt, den ich oben gemeint habe. Eine andere Bezeichnung für diese Zeitdilatation ist "transversaler Dopplereffekt". Und anstatt zu sagen, dass ich gerade dabei bin, an der Erde vorbeizufliegen, und zwar so, dass sich meine Entfernung zur Erde nicht ändert zwischen dem Anfangs- und Endzeitpunkt meiner Zeitmessung mit der Funkuhr, sagt man oft auch "Ich bewege mich quer zur Erde."

Wenn ich mich aber gerade auf die Erde zubewege, dann tickt meine Funkuhr durch den relativistischen Dopplereffekt schneller, und wenn ich mich von der Erde wegbewege, dann tickt meine Funkuhr durch den relativistischen Dopplereffekt langsamer als meine Taschenuhr.

Die Formeln für den relativistischen Dopplereffekt (siehe z.B. Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Doppler-Effekt#Relativistischer_Dopplereffekt)

kombinieren den klassischen Dopplereffekt mit der Zeitdilatation und ergeben, dass meine Funkuhr um den Faktor

schneller geht, wenn ich mich auf die Erde zubewege, und um den Faktor

langsamer geht, wenn ich mich von der Erde wegbewege.

dermarkus · Administrator Anmeldungsdatum: 12.01.2006 Beiträge: 14788

Hallo Dieter,

Der transversale Dopplereffekt ist nichts anderes als die ganz normale Zeitdilatation: Bewegte Uhren gehen langsamer.

Diesen Effekt der Relativitätstheorie kannst du schön anhand einer bewegten Lichtuhr sehen, deren Lichtstrahlen z.B. senkrecht zur Bewegungsrichtung zwischen zwei Spiegeln hin- und herlaufen. (Und immer, wenn das Licht auf den einen der beiden Spiegel trifft, mache die Lichtuhr "tick".)

Ein Beobachter, der im Bezugssystem der Lichtuhr ruht (also mitfliegt), sieht das Licht mit Lichtgeschwindigkeit auf geradem Weg zwischen den beiden Spiegeln hin- und herlaufen.

Ein Beobachter, für den sich die Uhr bewegt, sieht das Licht dieser Lichtuhr schräg hin- und herlaufen (weil sich ja die Spiegel bewegen, während das Licht unterwegs ist), aber auch mit derselben Lichtgeschwindigkeit. Der beobachtet also, dass das Licht länger braucht, um einmal hin- und herzulaufen, die bewegte Uhr geht also langsamer.

Ich · Anmeldungsdatum: 11.05.2006 Beiträge: 913 Wohnort: Mintraching

@dermarkus: