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Systemdynamiker
Anmeldungsdatum: 22.10.2008 Beiträge: 594 Wohnort: Flurlingen
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Systemdynamiker Verfasst am: 23. Okt 2017 15:07 Titel: Flipped Classroom |
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In den letzten fünf Jahren habe ich Physik als Flipped Classroom unterrichtet. Meine Erfahrungen und die Rückmeldungen der Studierenden sind sehr positiv gewesen. Hat sonst noch jemand Erfahrung mit dieser Lehr- und Lernmethode (als Lehrer oder als Student)? Würde mich interessieren, obwohl ich inzwischen pensioniert bin.
Wer nicht weiss, was flipped Classroom ist, kann sich mein Beispiel ansehen
Link gelöscht. Bitte das Board nicht für Werbung missbrauchen. Steffen _________________ Herzliche Grüsse Werner Maurer |
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APWBDumbledore
Anmeldungsdatum: 24.10.2017 Beiträge: 16
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APWBDumbledore Verfasst am: 24. Okt 2017 17:52 Titel: |
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Hey!
Meine Meinung zum Thema als Student:
Ich habe Flipped Classroom nicht in Reinform erlebt. Ich habe allerdings in den letzten beiden Semestern drei Prüfungen (Masterniveau, theoretische Physik bzw. Mathematik) bestanden in Vorlesungen, die ich in zwei Fällen gar nicht und in einem Fall kaum besucht habe. Und zwar zwei mit 1.3 und eine mit 1.0. Das hat mich in meiner Meinung bestätigt, dass Vorlesungsbesuch nicht nur nicht notwendig ist (unter der Voraussetzung, dass es entweder ein halbwegs brauchbares Skript gibt oder zumindest eine Inhaltsübersicht, die man als Ausgangspunkt für Bücherlernen verwenden kann), sondern sogar hinderlich: In der Vorlesung geht es mir viel zu schnell, um etwas zu verstehen, da ist meine Aktivität auf Mitschreiben beschränkt. Dazu verschwende ich zwei Stunden täglich für die Fahrt zur Uni und zurück. Wenn es mir gelingt, Module so auszuwählen, dass ich einen Wochentag habe, an dem ich gar nicht in die Uni gehe, ist das für mich ein riesiger Effizienzgewinn. Die Zeit kann ich zu Hause deutlich gewinnbringender nutzen.
Diskussion ist in der Regel das einzige, das ein Professor besser vermitteln kann als ein Buch. Daher ist Inverted Classroom in meinen Augen die einzig richtige Lehrmethode. Und das umso mehr, je mathematischer es wird: Eine reine Mathevorlesung läuft meistens so ab, dass ein Buch in Stichpunktform an die Tafel geschrieben wird. Bzw. im Fall von Ultraspezialvorlesungen ab und zu Papers.
Ich halte allerdings wenig davon, Probleme zusammen zu lösen. Sinnvoll ist es meiner Meinung nach, Probleme, die individuell gelöst wurden, zu besprechen. Das ist ungefähr der Effekt, den ich bekomme, wenn ich nicht in Vorlesungen gehe und mich ab und zu in Übungsgruppen blicken lasse. ...was ich allerdings auch ungern tue.^^ |
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