RegistrierenRegistrieren   LoginLogin   FAQFAQ    SuchenSuchen   
nichtlinearer Ersatz für Lorentztransformation denkbar?
 
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Mechanik
Autor Nachricht
Sulei



Anmeldungsdatum: 14.02.2005
Beiträge: 24
Wohnort: Kaiserslautern

Beitrag Sulei Verfasst am: 08. Mai 2006 20:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ich wollte mal kurz eine Zwischenfrage einwerfen:

Es wurde ja bereits mehrmals geschrieben, dass sich als Transformationen ausschließlich Lorentz- und Galilei-T. als möglich ergeben. Dies sei bereits hergeleitet.

Ich hab mir die Lorentztransformationen vor anderthalb Jahren angesehen, die sind bei mir z.Zt. also alles andere als präsent. Da fiel mir allerdings schon auf, dass in der Herleitung einfach ein linearer Ansatz für die Relationen x'=f(x) bzw. t'=f(t) bei der Transformation gemacht wurde. Konkret beziehe ich mich auf die Herleitung im Demtröder, Exphysik I, Gl. (3.23) bzw. (3.24). Wäre es jetzt nicht auch möglich, mittels einem quadratischen, kubischen, eventuell sogar nichtpolynomialem Ansatz ebenfalls Transformationen zu erhalten, mit denen sich rechnen ließe? Die eventuell der Wirklichkeit näher kommen, aber einfach viel zu unhandlich sind?

@Jocelyne: Versteh das nicht als Argument gegen die Relativitätstheorie. Erstens würden solche Transformation, falls sie (theoretisch) existieren, diese nicht widerlegen und zweitens käme etwas noch viel unanschaulicheres heraus...
Franzl
Gast





Beitrag Franzl Verfasst am: 08. Mai 2006 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Die Transformation muss notwendigerweise linear sein, die Herleitung vom Demtröder ist hier nicht allzu elegant, Relativitätstheorie sollte man von Theoretikern lernen smile. Dass sie notendigerweise linear sein muss, erhält man aus der Forderung, dass eine gleichförmig geradlinige Bewegung wieder in eine solche übergeht (siehe z.B. Wolfgang Nolting, Bd. 4 für mehr Erläuterungen)
Sulei



Anmeldungsdatum: 14.02.2005
Beiträge: 24
Wohnort: Kaiserslautern

Beitrag Sulei Verfasst am: 08. Mai 2006 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

Dann heißt das für mich wohl, dass ich noch bis zur Uni warten muss...

Gibts denn ein gutes Buch zum Selbststudium theoretischer Physik?

(Vielleicht möchte ja ein Mod das hier absplitten, der Beitrag ist sehr off-topic...)

[as_string: Dein Wunsch sei mir Befehl! Wink ]
Franzl
Gast





Beitrag Franzl Verfasst am: 08. Mai 2006 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich kann dir zugängliche Reihen zur theoretischen Physik nennen. Für die sehr schöne Reihe von Nolting (subjektiv smile ) reichen im Prinzip Kenntnisse, wie du sie in der Schule lernst. Du musst halt die Mathematikteile sehr intensiv studieren, dann sollte das gehen. Sehr ähnlich die Reihe von Walter Greiner, die mir persönlich nicht so gut gefällt, einigen Komilitonen liegt sie besser. Für fortgeschrittenere Themen würde ich nachher die wirklich beeindrucken saubere und mathematisch fundierte Reiehe von Prof. Scheck nennen. Vielleicht machst du wirklich einen anderen Thread auf, wenn du mehr Fragen hast.
Sulei



Anmeldungsdatum: 14.02.2005
Beiträge: 24
Wohnort: Kaiserslautern

Beitrag Sulei Verfasst am: 08. Mai 2006 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Erstmal danke an as_string Augenzwinkern

Ich wage mal zu behaupten, dass meine Mathematikkenntnisse etwas (nicht viel, aber immerhin) über das Schulwissen hinausgehen, dank des FiPS-Programms der Lautrer Uni war es mir möglich, Exphysik I+II während der 12. und Ana I + LinAlg I (bzw. Äquivalente dazu) während der 13. Klasse zu studieren smile. I. Allg. gibts auch keine Probleme, wenn mal ne Deltafunktion oder ein mehrdimensionales Integral auftaucht.

Wenn ich dich also richtig verstanden habe, gibts Nolting, der (vergleichsweise) einfache Mathematik benutzt, dafür aber (in irgendeiner Beziehung) schön ist, außerdem Greiner, der prinzipiell dem Nolting ähnelt, aber nicht so gut zu sein scheint, und Scheck, der das ganze präzise angeht, womit er mein momentaner Favorit wäre. Wäre dir für etwas genauere Infos dankbar, immerhin mache ich eventuell eine Kaufentscheidung davon abhängig Augenzwinkern.

Zitat:
Dass sie notendigerweise linear sein muss, erhält man aus der Forderung, dass eine gleichförmig geradlinige Bewegung wieder in eine solche übergeht
Ist klar. Aber ist eine solche Forderung nicht ähnlich aus der Anschauung motiviert wie das Additionstheorem bei den Geschwindigkeiten?
Franzl
Gast





Beitrag Franzl Verfasst am: 08. Mai 2006 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Zitat:

Dass sie notendigerweise linear sein muss, erhält man aus der Forderung, dass eine gleichförmig geradlinige Bewegung wieder in eine solche übergeht

Ist klar. Aber ist eine solche Forderung nicht ähnlich aus der Anschauung motiviert wie das Additionstheorem bei den Geschwindigkeiten?


Ich kann's etwas präziser formulieren: Die Bewegung eines kräftefreien Teilchens relativ zu einem Inertialsystem wird durch eine lineare Gleichung in den Koordinaten . Dies muss für jedes Inertialsystem gelten. Die Transformation aus einem Inertialsystem in ein anderes muß daher eine lineare Gleichung wieder affin in eine andere solche transformieren.

Zitat:
Wenn ich dich also richtig verstanden habe, gibts Nolting, der (vergleichsweise) einfache Mathematik benutzt, dafür aber (in irgendeiner Beziehung) schön ist, außerdem Greiner, der prinzipiell dem Nolting ähnelt, aber nicht so gut zu sein scheint, und Scheck, der das ganze präzise angeht, womit er mein momentaner Favorit wäre. Wäre dir für etwas genauere Infos dankbar, immerhin mache ich eventuell eine Kaufentscheidung davon abhängig Augenzwinkern.

Naja, ich würde sagen, der Nolting is für Einsteiger in die Theoretische Physik, die Mathematik wird sehr verständlich nochmal eingeführt (was keine Mathematikvorlesung ersetzen kann, aber für einen Kurs in theoretischer Physik reicht). Also wenn du keine Ahnung von Linearer Algebra, Matrizen, Koordinatentransformationen, Feldern, Differntialoperatoren etc. hast, würde ich dir auf jeden Fall den Nolting und nicht den Scheck empfehlen. Nolting behandelt dann die Mechanik schon auf einem ansprechenden Niveau, finde ich. Ich finde, er bewegt sich mindestens auf durchschnittlichem Niveau.
Der Scheck ist meiner Meinung nach nicht zu empfehlen, wenn dir mathematische Vorkenntnisse fehlen. Du solltest zumindest Lineare Algebra und Analysis 1 und 2 kennen. Auch wäre eine Einführung in die Differentialgleichungen als Grundlage dafür sehr zu empfehlen, wenn du dir dieses Buch zulegen willst. Es ist auch sicher sehr vollständig und führt vom Stoff her weit über jede Mechanik Vorlesung hinaus und behandelt viele Themen mathematisch eleganter und anspruchsvoller als z.B. der Nolting. Ausserdem versucht der Autor immer wieder auf die Geometrischen Strukturen zu sprechen zu kommen, was ja charakteristisch für die Mechanik ist, in den Vorlesungen aber nur selten behandelt wird. Es ist auch noch ein Abschnitt über qualitative Dynamik (Stichwort Chaos) enthalten.
Zum Greiner kann ich nicht soviel sagen, ich mag die Bücher nicht besonders, aber das ist Geschmackssache. Es gibt sehr viele, denen der Greiner gut gefällt, es sind sehr viele komplett durchgerechnete Beispiele (wie übrigens auch im Nolting), was ohne Vorlesung mit Übung doch sehr zum Verständnis beiträgt. Wenn du die gesamte Mechanik durcharbeiten willst, brauchst du vom Greiner und Nolting jeweils zwei Bücher (ca. 30 Euro pro Band), vom Scheck eines (50 Euro), also der Preis is fast gleich.

Ich persönlich habe sowohl die Bücher vom Nolting (die gesamte Reihe) und die gesamte Reihe vom Scheck und habe keines der Bücher jemals bereut.

Ich hoffe, ich habe dir einen kleinen Überblick geben können. Es gibt übrigens noch viel mehr Reihen üb er theoretische Physik, aber Nolting und Greiner sind doch die bekanntesten. Eine weitere sehr bekannte ist der Fließbach, der mir persönlich auch nicht liegt, zu wenig Formeln, zu viel Geschwafel smile.

Also bei weiteren Fragen helfe ich dir gerne weiter.
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Mechanik