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Erwartungswert-Quantenstatistik
 
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ani1234



Anmeldungsdatum: 09.09.2017
Beiträge: 1

Beitrag ani1234 Verfasst am: 09. Sep 2017 09:06    Titel: Erwartungswert-Quantenstatistik Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo, beim Thema Quantenstatistik bin ich in meinem Skript auf folgende Definition des Erwartungswertes einer Observablen O gestoßen:

, dabei ist eine Energieeigenfunktion.
Kann mir bitte jemand erklären, was genau dieser Ausdruck bedeutet? Ich versuche ihn die ganze Zeit in die mir vertraute notationsweise zu übersetzen, aber es klappt nicht...
Vielen Dank!

Meine Ideen:
Ich versuche ihn die ganze Zeit in die mir vertraute notationsweise zu übersetzen, aber es klappt nicht...
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18056

Beitrag TomS Verfasst am: 09. Sep 2017 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist sicher keine Definition, sondern folgt aus weiteren Annahmen.

Zunächst eine Frage:

Wird hier der Erwartungswert für einen reinen Zustand diskutiert, d.h. sind die b_n die Koeffizienten der Entwicklung des Zustandes bzgl. einer Basis (Energieeigenzustände)? Wenn ja, warum ist dann die Summe diagonal? Vertauscht O mit H? (nur dann resultiert die einfache Summe über n aus einer doppelten Summe über m,n).

Oder geht es um die Berechnung für einen verallgemeinerten bzw. gemischten Zustand bzw. Dichteoperator, d.h. sind die b_n die Koeffizienten der Entwicklung des Dichteoperators?

Wenn letzteres, bist du mit der Theorie der Dichteoperatoren vertraut?
index_razor



Anmeldungsdatum: 14.08.2014
Beiträge: 3259

Beitrag index_razor Verfasst am: 09. Sep 2017 11:09    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:

Vertauscht O mit H? (nur dann resultiert die einfache Summe über n aus einer doppelten Summe über m,n).


Auch wenn es sich um einen stationären Zustand handelt, ist die Summe bzgl. der Energie-Eigenbasis diagonal. (Könnte ja immerhin sein, wenn es um Quantenstatistik geht.) Allerdings ergeben dann m.E. die Entwicklungskoeffizienten irgendwie wenig Sinn. Ich würde mal vorsichtig tippen, daß die Formel falsch abgeschrieben ist.
anii1234
Gast





Beitrag anii1234 Verfasst am: 09. Sep 2017 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ich schreib mal den Text aus dem Skript hier genau ab. Es handelt sich um den ersten Absatz zum Kapitel "Quantenstatistik".
"Ein Ensemble ist, aus der Sicht der Quantenmechanik, eine inkohärente Superpostion von Zuständen. In einem solchen Ensemble ist der Erwartungswert einer Observable O gegeben durch..." hier kommt die von mir genannte Formel " wobei eine Eigenfunction von H des Systems ist und im mikrokanonischen Ensemble
Die Dichtematrix , die einem gewissen Ensemble entspricht wird definiert durch: "

Es handelt sich also um einen gemischten Zustand und bn muss irgendwie dem Dichteoperatorkoeffizienten entsprechen...ich muss dazusagen, dass dieses Skript sehr viele Fehler enthält...
index_razor



Anmeldungsdatum: 14.08.2014
Beiträge: 3259

Beitrag index_razor Verfasst am: 09. Sep 2017 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, das ist im Prinzip so wie ich vermutet hatte. Allerdings stimmt es m.E. nicht ganz wie es im Skript steht.

Fangen wir mal von vorne an. Der Erwartungswert eines Operators im gemischten Zustand ist allgemein



Hier bilden die irgendeine Basis. Im folgenden sei, so wie im Skript, die Energieeigenbasis. Diese Formel stimmt dann, sofern . Warum das wichtig ist, erkläre ich weiter unten. Bis auf diese Normierung ist das die Formel, die m.E. hinter dem zitierten Satz im Skript stehen sollte.

Nun weiter: Ein Zustand ändert sich gemäß der von-Neumann-Gleichung



(Das ist im Prinzip die Schrödingergleichung für gemischte Zustände.) Im thermodynamischen Gleichgewicht ist , also folgt aus der von-Neumann-Gleichung die Vertauschbarkeit von mit dem Hamiltonoperator , was wiederum bedeutet, daß eine gemeinsame Eigenbasis mit besitzt. D.h. es kann in der Form



dargestellt werden, wobei reelle Zahlen größer null sind, deren Summe eins ist (also wie Wahrscheinlichkeiten). Wenn man dies in die Gleichung oben einsetzt, dann erhält man



Das ist im wesentlichen die Diagonalsumme aus dem Skript.

Da ein hermitescher Operator ist, besitzt er reelle Eigenwerte . Da diese größer null sind, kann man sie, wie es offenbar im Skript getan wird, natürlich in der Form



schreiben, wobei und beliebige Phasenfaktoren sind. Ich wüßte aber keinen Grund, warum man das tun sollte. Außerdem normiert man normalerweise , so daß



Sollte man das nicht machen, so muß man für den Erwartungswert die Formel



verwenden. Daraus ergäbe sich dann die zusätzliche Normierung



im Nenner.
aniii1234
Gast





Beitrag aniii1234 Verfasst am: 09. Sep 2017 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Danke!!! Big Laugh Alles klar!
Wiesehr so eine andere nicht erklärte Notation verwirren kann XD
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