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Strombegrenzung, Spannungsbegrenzung
 
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Claudini95



Anmeldungsdatum: 31.05.2015
Beiträge: 126

Beitrag Claudini95 Verfasst am: 13. Okt 2016 18:28    Titel: Strombegrenzung, Spannungsbegrenzung Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo an alle,

heute in der Vorlesung wurde gesagt, dass Induktiviten den Strom begrenzen und Kondensatoren die Spannung begrenzen.

Jetzt stellt sich die Frage für mich wie das geschieht?

Meine Ideen:
Bekannt ist mir, dass sowohl die Induktivität als auch der Kondensator Energiespeicher sind. Wie kommen aber diese zur Strom- bzw. Spannungsbegrenzung zum Tragen?

Es gibt natürlich die Möglichkeit Transistoren zu verwenden, die natürlich als Halbleiterbauelemente, dies gewissermaßen tun, deren Aufgabe aber in erster Linie ist Spannungen und Ströme zu steuern. Z.B. der Bipolartransistor als stromgesteuertes Bauelement und der Mosfet als spannungsgesteuertes Bauelement.

Wie aber geschieht jetzt die Strom- bzw. Spannungsbegrenzung mit Induktivitäten bzw. Kondensatoren? Hat da jemand eventuell ein Beispiel und könnte mir dahingehend den Vorgang zeigen/erklären?

Ich wäre sehr erfreut über Antworten, weil ich mir den Kopf den halben Tag darüber zerbreche jedoch nicht verstehe wie es realisiert wird. Danke.

Grüße

Claudia
Berufspenner



Anmeldungsdatum: 05.10.2016
Beiträge: 12

Beitrag Berufspenner Verfasst am: 13. Okt 2016 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

Moin

Wie sah denn der Kontext dieser Aussagen aus? Denn sie scheinen nur im Bereich von Wechselstrom Sinn zu machen. Die Induktivität zur Strombegrenzung kennt man z.B. bei Vorschaltdrosseln.
Claudini95



Anmeldungsdatum: 31.05.2015
Beiträge: 126

Beitrag Claudini95 Verfasst am: 13. Okt 2016 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

Moin,

also es war ein Exkurs in die Leistungselektronik. Die beschäftigt sich ja mit sehr hohen Spannungen und sehr hohen Strömen. Die Bauelemente werden ja nur als Schalter benutzt, also eingeschaltet und ausgeschaltet aufgrund der sonst zu hohen auftretenden Verluste.

Jetzt hatten wir eine Schaltung derart (siehe Anhang 1. (Schaltvorgang))
Abschaltvorgang eines Thyristors z.B.
Dort war jetzt noch unterhalb des Thyristors ein Vorwiderstand eingebaut.

Mir ist da einfach nicht klar wie es zu der Stromanstiegsbegrenzung durch die Induktivität kommt. Bei den Schaltvorgängen bekommt man ja rapide Stromanstiege, sogenannte Peaks/Spitzen die eventuell die Bauteile zerstören können. Wie wird diese Strombegrenzung realisiert bzw. wie kommt diese zu tragen, wie wird der Strom konkret begrenzt?

Dergleichen jetzt bei z.B. der Überschreitung der zulässigen Spannungssteilheit bei einem blockierender Thyristor der ein kapazitives Verhalten vorweist. Dort werden vorzugsweise Kondensatoren parallel geschalten um die Spannungsanstiege zu minimieren.

Zu hohe Spannungsanstiege bewirken ja hohe Verschiebungsströme im Halbleiter, welche zum Zünden des Thyristors führen können.

Da ist mir halt nicht die Funktion klar wie dies durch die parallel geschalteten Kondensatoren geschieht.

Ich hoffe ich konnte meine Probleme besser schildern und warte sehnlichst auf ein Feedback,

Herzliches Dankeschön!

LG Claudia



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Steffen Bühler
Moderator


Anmeldungsdatum: 13.01.2012
Beiträge: 7244

Beitrag Steffen Bühler Verfasst am: 14. Okt 2016 09:42    Titel: Antworten mit Zitat

Fangen wir mal mit dem C an, das ist meistens verständlicher.

Du hast also ein Bauteil, das hohe Spannungsanstiege nicht verträgt. Wenn Du daran einen Rechteckpuls legst, ist es somit hin, denn der steigt ja theoretisch unendlich schnell auf sein Maximum.

Daher schaltest Du in solchen Fällen einen Kondensator parallel. Wenn nun der Spannungspuls kommt, sagt der: "Moment mal, ich will erst mal aufgeladen werden." Das wird er auch, und zwar mit der Zeitkonstanten RC, wobei R der Leitungswiderstand oder auch ein real existierender Widerstand sein kann. Damit wird also die Steilheit des Spannungsanstiegs begrenzt.

Bei der Spule in Reihe (nennt man dann auch Drossel) ist es entsprechend, nur das eben der Stromanstieg auf die Zeitkonstante R/L begrenzt wird.

Viele Grüße
Steffen
Claudini95



Anmeldungsdatum: 31.05.2015
Beiträge: 126

Beitrag Claudini95 Verfasst am: 15. Okt 2016 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

Steffen Bühler hat Folgendes geschrieben:

Du hast also ein Bauteil, das hohe Spannungsanstiege nicht verträgt. Wenn Du daran einen Rechteckpuls legst, ist es somit hin, denn der steigt ja theoretisch unendlich schnell auf sein Maximum.

Okay. Zur Kenntnis genommen.

Steffen Bühler hat Folgendes geschrieben:

Daher schaltest Du in solchen Fällen einen Kondensator parallel. Wenn nun der Spannungspuls kommt, sagt der: "Moment mal, ich will erst mal aufgeladen werden." Das wird er auch, und zwar mit der Zeitkonstanten RC, wobei R der Leitungswiderstand oder auch ein real existierender Widerstand sein kann. Damit wird also die Steilheit des Spannungsanstiegs begrenzt.

Gemeint ist dann ein RC-Glied? Das ja ein P-T1 Verzögerungsverhalten aufweist? Widerstand // zu einem Kondensator. Das habe ich total vergessen/verdrängt Hammer Ja. In der Tat wird dann der Spannungsanstieg begrenzt.

Steffen Bühler hat Folgendes geschrieben:

Bei der Spule in Reihe (nennt man dann auch Drossel) ist es entsprechend, nur das eben der Stromanstieg auf die Zeitkonstante R/L begrenzt wird.

In Induktivitäten die Ströme sich verspäten, aber auch hier fehlt mir gerade die Erklärung. Die Physik habe ich wohl noch nicht ganz verinnerlicht...

Es gilt ja .

Aber was sagt mir das jetzt nochmal.

Danke Steffen!

Grüße Claudia
Steffen Bühler
Moderator


Anmeldungsdatum: 13.01.2012
Beiträge: 7244

Beitrag Steffen Bühler Verfasst am: 15. Okt 2016 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

Deine Formel gibt ja die Induktionsspannung in der Spule an, die ein negatives Vorzeichen hat, also gegen den durchfließenden Strom arbeitet. Die Spule will sozusagen nicht, dass sich der Strom ändert, und tut er es doch, baut sie eine Spannung auf, die dem entgegenwirkt.

Versucht der Strom also, schlagartig anzusteigen, wird er sofort ausgebremst und steigt daher langsamer an, wird daher weniger ausgebremst, steigt noch langsamer an usw. Das Resultat ist ein exponentiell ansteigender Strom, wie die zugehörige Differentialgleichung beweist, wenn man's nachrechnen will.

Aber auch ohne Mathematik kann man so nachvollziehen, dass ein Strom durch eine RL-Reihenschaltung nicht unendlich schnell ansteigen kann, oder?
GvC



Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 14861

Beitrag GvC Verfasst am: 16. Okt 2016 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

Steffen Bühler hat Folgendes geschrieben:
... nur das eben der Stromanstieg auf die Zeitkonstante R/L begrenzt wird.


Die Zeitkonstante ist aber L/R. Vermutlich nur ein Tippfehler.
Steffen Bühler
Moderator


Anmeldungsdatum: 13.01.2012
Beiträge: 7244

Beitrag Steffen Bühler Verfasst am: 16. Okt 2016 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

GvC hat Folgendes geschrieben:
Steffen Bühler hat Folgendes geschrieben:
Zeitkonstante R/L
Die Zeitkonstante ist aber L/R.
Stimmt natürlich, dankeschön.
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