Wärmemengenverlust in Heizleitungen

neugier99 · Anmeldungsdatum: 26.02.2012 Beiträge: 6

Meine Frage:
In unserem Wohnobjekt (17 Eigentumswohnungen) gibt es mehrere Probleme bei der Heizkostenabrechnung. Eines davon möchte ich hier klären:
Vorab:
Die Gesamtheizkosten werden mit 30% als Grundkosten (nach der Wohnfläche in qm) und mit 70% als Verbrauchskosten (gemessener Verbrauch) verteilt.
Zwei Wärmemengenzähler (WMZ 3 und 4) messen den Verbrauch in KWH für 2 Wohnungen mit Fußbodenheizung (FBH) und befinden sich in Ebene 5.
Ein sich im Heizraum in Ebene 3 befindlicher Haupt - Wärmemengenzähler (WMZ 1) misst den Gesamtverbrauch der og. Wohnungen mit FBH (WMZ 3 und 4) inclusive dem Gesamtverbrauch eines Teils der übrigen Wohnungen (Bauabschnitt 1) in KWH, deren Einzelverbrauch über gesonderte Heizkostenverteiler (an den einzelnen Heizkörpern angebracht) ermittelt und dann verteilt wird.
Nunmehr wird vom Gesamtverbrauch des WMZ 1 der Verbrauch der beiden FBH -Wohnungen (WMZ 4 und 5) abgezogen. Die verbleibende Differenz wird dann den Wohnungen mit Heizkostenverteilern als Gesamtverbrauch zugeordnet und gemäß den einzelnen Werten der Heizkostenverteiler verteilt.
Dies bedeutet, dass in den Heizleitungen vom Heizraum in Ebene 3 zu den WMZ 3 und 4 ? weil nicht in Ebene 3 im Heizraum installiert -, vor der Messung ein Wärmemengenverlust auftritt, den die weiteren Wohnungen hinsichtlich des 70%-igen Verbrauchsanteiles, anteilig zu tragen haben. Verstanden?
Diese Regelung steht zwar im Widerspruch zu geltenden Rechtsprechung des BGH, weil hier nicht ?gemessen? sondern ?gerechnet? wird. Dies ist aber zunächst nicht das eigentliche Problem.
Was ich wissen möchte, ist folgendes:
Lässt sich der Wärmemengenverlust in den Heizleitungen zwischen Ebene 3 und Ebene 5 schätzen bzw. berechnen, oder müssten tatsächlich zusätzliche Wärmemengenzähler im Heizraum installiert werden bzw. müssten die FBH ? WMZ in den Heizraum verlegt werden?
Bei der oben dargestellten Regelung werden nämlich die FBH - Wohnungen vom Wärmemengenverlust im Vor- und Rücklauf der Heizleitungen zwischen den Ebenen 3 und 5 entlastet, d.h. die anderen Wohnungen zahlen diesen Wärmemengenverlust im Verbrauchskostenanteil mit. Die auf den bloßen Wärmemengenverlust entfallenden Kosten könnten wegen Geringfügigkeit (?) möglicherweise vernachlässigt werden. Da aber bei Ermittlung der 70% -igen Verbrauchskosten auch die anteiligen Kosten für Heizungswartung, Kaminkehrer und sonstige Nebenkosten zu berücksichtigen sind, führt dies auf Dauer doch zu einer Mehrbelastung für die Nicht-Fußbodenheizungen, anders ausgedrückt zu einer ordentlichen Entlastung der beiden FBH - Wohnungen. Dies finde ich nicht korrekt.
Da das gleiche Problem künftig in einem weiteren Bereich, dem Bauabschnitt 2 auf-treten wird, wenn die zugehörigen weiteren 3 Wohnungen bezogen und deshalb beheizt werden ? der maßgebliche WMZ befindet sich ebenfalls in einer anderen Ebene (wieder ein Wärmemengenverlust) - , sollte hier endlich Klarheit geschaffen werden.

Meine Ideen:
Müssten tatsächlich zusätzliche Wärmemengenzähler im Heizraum installiert werden bzw. müssten die FBH ? WMZ in den Heizraum verlegt werden?

Steffen Bühler · Moderator Anmeldungsdatum: 13.01.2012 Beiträge: 7255

Ich fürchte, Physiker werden Dir hier wenig Antworten geben können, das Thema ist zu speziell. Instinktiv hätte ich gesagt, man sollte, um richtig abzurechnen, einen Wärmemengenzähler grundsätzlich im Heizraum (also vor den Verlusten) installieren. Da so ein Zähler nicht die Welt kostet, sollte diese Ausgabe von der Eigentümergemeinschaft verkraftbar sein. Dann habt Ihr auf jeden Fall die Gewissheit, dass die Abrechnung gerecht ist.

Aber frag ruhig noch mal zusätzlich in einem Haustechnik-Forum, zum Beispiel hier. Die haben vielleicht auch Daumenwerte, wieviel Verluste so eine Leitung je nach Isolierung und Umgebungstemperatur hat.

Viele Grüße
Steffen