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Urknall-Paradoxon
 
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IsabellaCullen



Anmeldungsdatum: 13.11.2012
Beiträge: 71

Beitrag IsabellaCullen Verfasst am: 02. Dez 2012 16:57    Titel: Urknall-Paradoxon Antworten mit Zitat

Hallo!

In unserem Universum existieren meines Wissens 100 Milliarden Galaxien, die ihrerseits durchschnittlich 100 Milliarden Sterne besitzen. Daraus resultiert, dass in unserem Weltall ungefähr zehn Trilliarden Sonnen präsent sind. Manche Astronomen gehen sogar von einer noch höheren Anzahl von Sternen aus (70 Trilliarden im sichtbaren Sektor des Kosmos -> http://de.wikipedia.org/wiki/Stern#R.C3.A4umliche_Verteilung_und_Dynamik_der_Sterne).

Das Alter des Kosmos wird auf ca. 13,7 Milliarden Jahre geschätzt. Er ist demzufolge weniger als eine Trillion Sekunden alt. Innerhalb dieses Zeitintervalls müssen folglich zehn Trilliarden Sonnen entstanden sein. Was bedeutet dies? Nachstehendes: Pro Sekunde, die das Weltall existiert, müssen 10 000 000 000 000 000 000 000 / 1 000 000 000 000 000 000 = 10 000 Sterne entstanden sein, was man jedoch nicht konstatiert, betrachtet man mit Teleskopen die Quasare. Nach meiner Information entstanden in der Anfangsphase des Universums ein paar hundert Sonnen pro Jahr, nicht aber (mehr als) 10 000 pro Sekunde. Da etwa die Hälfte aller Sterne als Supernova verendet, müssten wir heute zudem weitaus mehr Supernovae sehen, als dies aktuell der Fall ist.

Wie löst man diese Paradoxa auf und wann ist die enorme Vielzahl an Sonnen entstanden?

Viele Grüße

Bella
D2



Anmeldungsdatum: 10.01.2012
Beiträge: 1723

Beitrag D2 Verfasst am: 03. Dez 2012 17:52    Titel: Antworten mit Zitat

Große vom Universum
http://www.spektrum.de/alias/computersimulation/das-universum-in-der-kiste/1168634



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IsabellaCullen



Anmeldungsdatum: 13.11.2012
Beiträge: 71

Beitrag IsabellaCullen Verfasst am: 03. Dez 2012 18:22    Titel: Antworten mit Zitat

D2 hat Folgendes geschrieben:
Große vom Universum
http://www.spektrum.de/alias/computersimulation/das-universum-in-der-kiste/1168634


Dieser Einwand ist für mich nicht nachvollziehbar. Mathematisch kann man demonstrieren, dass seit dem Beginn des Universums 70 000 Sonnen pro Sekunde hätten entstanden sein müssen, um die Gesamtanzahl der Sterne (70 Trilliarden) zu erreichen.

Laut der Urknalltheorie entstanden in der Anfangsphase des Kosmos ein paar hundert Sonnen pro Jahr, während sich aktuell etwa zwei bis drei Sonnen pro Jahr herausbilden sollen. Damit lässt sich die gigantische Zahl der Sterne nicht plausibel erklären.

50% aller Sterne finden ihr Ende meines Wissens in einer Supernova. Es kommt zu einer monströsen Explosion. Der Stern stirbt. Sind 70 000 Sterne pro Sekunde entstanden, müssten wir heute eigentlich 35 000 Supernovae pro Sekunde beobachten, was jedoch nicht der Fall ist. Nach meiner Information sind uns etwa 200 Supernovae bekannt. Ist es da tatsächlich glaubhaft, dass sich die enorme Vielzahl der Supernovae gerade außerhalb unserer Sichtweite ereignet haben sollte? Außerdem kommunizieren wir hier über das beobachtbare Areal des Universums. Eventuell kennt ja jemand eine schlüssige Antwort. Ich würde mich freuen.
D2



Anmeldungsdatum: 10.01.2012
Beiträge: 1723

Beitrag D2 Verfasst am: 03. Dez 2012 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

"Aber schon im ersten Billionstel eines Billionstels der ersten Sekunde müssen sich Fluktuationen in der Dichteverteilung ereignet haben, die zur Entstehung der ersten Galaxien und Sterne Hunderte von Millionen Jahren später führten. Und schon nach der ersten Billionstelsekunde soll das Universum fast seine heutige Ausdehnung erreicht haben."
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/19032006151210.shtml

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dd2



Anmeldungsdatum: 18.05.2012
Beiträge: 41

Beitrag dd2 Verfasst am: 03. Dez 2012 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

Die Sternentstehung passiert nicht zeitlinear. Zu anfang musste das Universum 400 Millionen Jahre abkühlen, bis überhaupt Sterne entstehen konnten. Soweit bekannt ist, waren die dann entstandenen, ersten Sterne sehr groß, da es noch keine schweren Elemente und keinen Staub gab, die beim Kühlen der jeweils dem Stern vorausgehenden Gaswolke hätten helfen können. Entsprechend der resultierenden kurzen Lebensdauer dieser Sterne, ist von Ihnen heute nichts mehr zu sehen.

Seit der Anwesenheit von schweren Elementen und Staub bei Sternbildungsprozessen sind auch kleinere Sterne möglich. Soweit bekannt ist, können Supernovae erst ab etwa 1,4 Sonnenmassen auftreten.

Große Sterne sollen sehr viel seltener sein als kleine, in der Gegend um , der Durchschnittsstern soll unter 0,5 Sonnenmassen schwer sein. Die Zahl der Sterne, die nicht in einer Supernove explodieren, wäre demnach sehr viel größer als die der "großen" Sterne.

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Gruß, dd2


Zuletzt bearbeitet von dd2 am 04. Dez 2012 00:21, insgesamt einmal bearbeitet
kingcools



Anmeldungsdatum: 16.01.2011
Beiträge: 700

Beitrag kingcools Verfasst am: 04. Dez 2012 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

so what? kannste doch beliebig im raum anordnen und dann synchron ablaufen lassen
dd2



Anmeldungsdatum: 18.05.2012
Beiträge: 41

Beitrag dd2 Verfasst am: 04. Dez 2012 01:19    Titel: Antworten mit Zitat

Mindestens ein weiterer Punkt steht einer hohen Zahl an Supernovae entgegen: Je größer ein Stern ist, desto weniger Zeit vergeht zwischen Entstehung und Endstatium. Schon bei den 1,4 Sonnenmassen, ab denen eine Supernove möglich ist, muss diese Zeitspanne deutlich kürzer sein als die 10e9 Jahre, die man der Sonne zuschreibt.

Ich habe gerade noch Zahlen gefunden: nach http://en.wikipedia.org/wiki/Stellar_classification sind etwa 0,73% der Hauptreihensterne > 1,4 Sonnenmassen.

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Gruß, dd2
Günther



Anmeldungsdatum: 23.11.2010
Beiträge: 305

Beitrag Günther Verfasst am: 05. Dez 2012 10:57    Titel: Re: Urknall-Paradoxon Antworten mit Zitat

IsabellaCullen hat Folgendes geschrieben:
Da etwa die Hälfte aller Sterne als Supernova verendet, müssten wir heute zudem weitaus mehr Supernovae sehen, als dies aktuell der Fall ist.

Wie löst man diese Paradoxa auf und wann ist die enorme Vielzahl an Sonnen entstanden?


In diesem riesigen Volumen gab und gibt es noch immer ein reichliches Angebot an freiem Wasserstoff. Das erklärt locker die schiere Zahl der Sterne.

Die Zahl der Supernovae korreliert mit deren Alter. Die ältesten Sterne der Milchstrasse sind 10 Mrd Jahre alt, unsere Sonne wird es auf 7-8 Mrd Jahre bringen. Hinzu kommt, je tiefer der Blick in die Vergangenheit, desto jünger die Sterne. Also, kein Massensterben der Sterne in Sicht.
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