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Flattereffekt im Tischtennis
 
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jovi



Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 4

Beitrag jovi Verfasst am: 02. Sep 2004 13:46    Titel: Flattereffekt im Tischtennis Antworten mit Zitat

hi @ll,

vielleicht weiss jemand die genaue Lösung *grübel* ... grübelnd

wieso flattert und eiert ein Ball, wenn er mit einem langen Noppenbelag zurück gepspielt wird ? Beispiel: Der Ball wird nach einem Topspin (=Vorwärtsrotation) zurück geblockt (d.h. relativ gerade getroffen) und fängt an zu flattern. Die Flugbahn ist alles andere als normal (für Profis: die erste Ableitung ist nicht konstant).

Was ich weiss:

- Der Ball dreht sich in die Noppen rein und diese knicken weg
- Die Noppen richten sich wieder auf und stossen den Ball weg

Aber was passiert nun, wieso bekommt der Ball eine eiernde Flugbahn?

Ok, vielleicht geben die sich aufrichtende Noppen dem Ball einen überlagernden zweiten Drehimpuls (erster Drehimpuls = Spin des Balles), aber wieso addieren sich die Drehimpulse nicht und es gibt eine daruch bedingte "normale" Flugbahn?

Ist das ganze mit einem Kreisel zu vergleichen, den man an der Seite antippt und der sich wieder versucht aufzurichten und dabei anfängt zu schlingern?

Fragen über Fragen ;-)

Danke für eure Antworten Hilfe

Gruss

jovi
Teufelus



Anmeldungsdatum: 11.04.2004
Beiträge: 62
Wohnort: Hannover

Beitrag Teufelus Verfasst am: 02. Sep 2004 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Jovi,

wenn es ne genaue physikalische erklärung gäbe, dann wären noppenschläger nicht so unberechnebar ( kann doch nichtmal der schlacgende selbst zu 100% kontrollieren!).

aber ich denke einfach mal, dass die noppen sich wie "kleine gummis" in eine bestimmte richtung (vom spinn des ankommenden balls abhängig) "langziehen" und dann wieder zurückschnellen. der ball erhält dadurch einen etwa dem ankommenen drall entgegengesetzten drall. dazu kommt der drall den der spieler dem ball durch seine schlagtechnik mitgibt.
jovi



Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 4

Beitrag jovi Verfasst am: 03. Sep 2004 10:03    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
der ball erhält dadurch einen etwa dem ankommenen drall entgegengesetzten drall


ja ok, aber eigentlich sollte er dann ein resultierendes drehmoment haben (drehmoment 1 + drehmoment 2 = gesamt drehmoment) und nicht anfangen zu torkeln. und genau das ist das, was ich nicht verstehe. wenn der ball durch die noppen irgendeine weitere drehung bekommt, wieso addieren sich die drehmomente nicht einfach ...

Zitat:
wenn es ne genaue physikalische erklärung gäbe, dann wären noppenschläger nicht so unberechnebar ( kann doch nichtmal der schlacgende selbst zu 100% kontrollieren!).


ich spiele noppen und weiss eigentlich immer wohin der ball geht und was für einen drall er hat - aber glücklicherweise meine gegner nicht immer Big Laugh Big Laugh Big Laugh
Michael aus Nbg



Anmeldungsdatum: 03.09.2004
Beiträge: 11
Wohnort: Nürnberg

Beitrag Michael aus Nbg Verfasst am: 03. Sep 2004 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

Kann das sein, das es sich dabei so ähnlich verhölt wie bei Schwingungen. Auch wenn Du die Schwingungen überlagerst, so sind beide Schwingungen dennoch vorhanden und es existiert keine einheitlich resultierende. ich glaube das nennt sich bei Schwingungen Schwebung!
jovi



Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 4

Beitrag jovi Verfasst am: 03. Sep 2004 15:15    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Kann das sein, das es sich dabei so ähnlich verhölt wie bei Schwingungen.


ich glaube nicht, denn schwingungen sind deutlich komplizierter - da gibt es frequenzen, amplituden und vieles unschöne mehr. bei einer drehung, dreht es sich einfach Augenzwinkern

warum sind die alltäglichen phsikalischen fragen immer so schwer?
Naemi
Moderator


Anmeldungsdatum: 01.06.2004
Beiträge: 497
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Beitrag Naemi Verfasst am: 03. Sep 2004 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

@jovi:

Es kommt (leider, leider! Augenzwinkern ) nicht nur auf den Drehimpuls, sondern auch auf die Drehmomente an. Diese beeinflussen dann, wie der Ball fliegt.

Es kann gut sein, dass dein Tischtennisball-System ein Beispiel für ein "deterministisches Chaos" ist -- es folgt streng allen Gesetzen der Mechanik, aber eine (sehr) kleine Änderung der Ausgangsbedingungen kann vollkommen "unberechenbare" Folgen haben...

_________________
Grüße Wink
Naëmi
navajo
Moderator


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Beitrag navajo Verfasst am: 03. Sep 2004 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

Naemi hat Folgendes geschrieben:
@jovi:

Es kommt (leider, leider! Augenzwinkern ) nicht nur auf den Drehimpuls, sondern auch auf die Drehmomente an.

Drehimpuls und Drehmoment hängen doch direkt zusammen (Änderung des Drehimpulses ist das Drehmomment) grübelnd

_________________
Das Universum ist 4 Mio Jahre alt, unbewohnt und kreist um die Sonne.
Naemi
Moderator


Anmeldungsdatum: 01.06.2004
Beiträge: 497
Wohnort: Bonn

Beitrag Naemi Verfasst am: 04. Sep 2004 00:32    Titel: Antworten mit Zitat

@navajo: HAst ja recht...

Ich glaube, es kann trotzdem eine Präzession sein, wie von Jovi vermutet. Dann müsste der Ball sich schon etwas eiern, wenn er durch die Luft fliegt. Und wer weiß, vielleicht tut ja auch der Luftwiderstand noch was dazu...

Apropos Präzession: Wenn die Präzessions(winkel-)geschwindigkeit sehr viel kleiner als diejenige des Kreisels, hat diese vernachlässigbaren Einfluss auf den Gesamtdrehimpuls.

_________________
Grüße Wink
Naëmi
jovi



Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 4

Beitrag jovi Verfasst am: 04. Sep 2004 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

hi zusammen,

ich hab im letzten tischtennis training mal die flugbahnen genauer betrachtet und ich glaube folgendes gesehen zu haben:

1. der ball flattert wenig bis gar nicht, wenn er normalen oder mehr spin hat. dies war mir neu, ich dachte immer viel spin = hoher flattereffekt. das ist wohl nicht so. hat der ball viel spin, fliegt er vielleicht ungeöhnliche kurven, diese flugbahnen eiern aber nicht.

2. flattern tut der ball nur auf sog. "leere" bälle, d.h. bälle mit so gut wie keinem schnitt. ich kenne das vom fussball, dort können die bälle auch flattern, wenn sie sich kaum drehen. ich meine mich zu erinnern, dass dafür wirbel verantwortlich sind, die im windschatten der ledermurmel entstehen. da ein tischtennisball im vergleich zum fussball ein deutlich kleineres gewicht/volumen-verhältnis hat, sollten sich hier evtl. auftretende wirbel noch stärker bemerkbar machen.

warum sich dies im tischtennis meistens nur bei langen noppenbelägen bemerkbar macht ist, dass diese beläge den schnitt (rotation) aus dem ball nehmen können, weil dieser sich in die noppen reindreht und dadurch
in der drehung fast gestoppt werden kann.

ob diese vermutung richtig ist, weiss ich nicht. vermutlich entdecke ich im nächsten training, dass starke spinnbälle doch flattern und alle überlegungen sind wieder am [eigenzensur] Big Laugh

gruß

jovi
Gast
Gast





Beitrag Gast Verfasst am: 10. Jun 2005 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

Weil ich grad am Googlen bin:

http://www.noppen-test.de/noppen.php

Siehe Flattereffekt

CosmoK
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