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Gravitation-Dunkle Energie-Universum
 
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Gustav123
Gast





Beitrag Gustav123 Verfasst am: 09. Mai 2012 14:47    Titel: Gravitation-Dunkle Energie-Universum Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Es wird doch immer gesagt, dass sich das Universum aufgrund der Dunklen Energie ausdehnt, aber was ist diese dunkle Energie. Ich habe mal gelesen, dass sich das Universum aufgrun neuer Raumentstehung, welche immer und überall stattfindet, ausdehnt.

Aber warum hat die Gravitation eine Wirkung auf den Raum, oder hat sie das nicht?
In vielen Büchern steht, dass wenn es genug Masse im Universum gäbe, die Gravitation die Ausdehnung stoppen kann? Wie soll das gehen?
Gravitation hat doch auf den Raum keinen Einfluss sondern nur auf Dinge mit Masse, oder?

Meine Ideen:
Danke!
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18108

Beitrag TomS Verfasst am: 09. Mai 2012 22:46    Titel: Re: Gravitation-Dunkle Energie-Universum Antworten mit Zitat

Gustav123 hat Folgendes geschrieben:
Es wird doch immer gesagt, dass sich das Universum aufgrund der Dunklen Energie ausdehnt, ...
Das Universum dehnt sich aufgrund der Dynamik der Raumzeit aus; dazu benötigt es keinerlei weiteren "Antrieb". Die Dunkle Energie sorgt für die beschleunigte Expansion.

Gustav123 hat Folgendes geschrieben:
... aber was ist diese dunkle Energie.
Im einfachsten Fall ist die DE einfach eine Konstante; ein Zusatzterm, der als konstante abstoßenbde "Kraft" in einem ansonsten kleeren Universum wirkt.

Gustav123 hat Folgendes geschrieben:
Aber warum hat die Gravitation eine Wirkung auf den Raum, ...
Die 'Warum-Frage' kann dir niemand beantworten. Es ist eben so, man kann es mathematisch auch exakt beschreiben, aber warum, das so ist, kann die Physik nicht beantworten.

Gustav123 hat Folgendes geschrieben:
Gravitation hat doch auf den Raum keinen Einfluss sondern nur auf Dinge mit Masse, oder?
Gravitation und Raumzeit lassen sich in der ART nicht trennen. Gravitation ist letztlich nur die Krümmung der Raumzeit. Eine Ursache für die Krümmung stellt eine Energiedichte dar, aber auch der leere Raum kann sich sozusagen selbst krümmen; letzteres ist genau der Einfluss der kosmologischen Konstanten.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Gustav123
Gast





Beitrag Gustav123 Verfasst am: 10. Mai 2012 07:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo TomS.

In Wikipedia steht zur Raumzeitfrümmung folgendes: "Die Theorie sagt aus, dass alle Formen von Energie die Raumzeit krümmen. Diese Verformung erzeugt ein Beschleunigungsfeld, welches die Bewegungszustände der Energieformen bzw. Massen in diesem Bereich beeinflusst. Damit stehen Raumzeit und Energie in direkter Wechselwirkung miteinander. Diese Wechselwirkung ist es, was wir als Gravitation wahrnehmen."

Kann man auch irgendwo nachlesen, dass die Gravitation bzw. Masse (ein mit Masse behaftetes Objekt) welche ja Energie ist, eine Wirkung auf den Raum hat?
Kennst du vielleicht eine Gleichung, welche das besagt?
Hat die G. auch eine Wirkung auf die Raumzeit?


Hab ich das richtig verstanden, das Universum dehnt sich aufgrund neuer Raumentstehung aus und die Dunkle Energie beschleunigt diesen Vorgang?
Gustav123
Gast





Beitrag Gustav123 Verfasst am: 10. Mai 2012 07:53    Titel: Antworten mit Zitat

Nachtrag: Warum steht überall, dass der Grund für die Ausdehnung des Universum die dunkle Energie ist?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18108

Beitrag TomS Verfasst am: 10. Mai 2012 08:08    Titel: Antworten mit Zitat

Gustav123 hat Folgendes geschrieben:
In Wikipedia steht zur Raumzeitfrümmung folgendes: "Die Theorie sagt aus, dass alle Formen von Energie die Raumzeit krümmen. Diese Verformung erzeugt ein Beschleunigungsfeld, welches die Bewegungszustände der Energieformen bzw. Massen in diesem Bereich beeinflusst. Damit stehen Raumzeit und Energie in direkter Wechselwirkung miteinander. Diese Wechselwirkung ist es, was wir als Gravitation wahrnehmen."
Bis auf den Begriff "Beschleunigungsfeld" ist das völlig OK.

Gustav123 hat Folgendes geschrieben:
Kann man auch irgendwo nachlesen, dass die Gravitation bzw. Masse (ein mit Masse behaftetes Objekt) welche ja Energie ist, eine Wirkung auf den Raum hat?
Ja, die obige Aussage besagt genau das; wobei in der ART eben i.A. von Energie-Impuls-Dichte als Feld die Rede ist ist der Begriff Masse eher sekundär zu sehen ist.

Gustav123 hat Folgendes geschrieben:
Kennst du vielleicht eine Gleichung, welche das besagt?
Die Einsteinsche Feldgleichung http://de.wikipedia.org/wiki/Einsteinsche_Feldgleichungen

Gustav123 hat Folgendes geschrieben:
Hab ich das richtig verstanden, das Universum dehnt sich aufgrund neuer Raumentstehung aus und die Dunkle Energie beschleunigt diesen Vorgang?
Ja, so kann man es formulieren.

Gustav123 hat Folgendes geschrieben:
Warum steht überall, dass der Grund für die Ausdehnung des Universum die dunkle Energie ist?
Warum das irgendwo so steht kann ich nicht sagen; überall steht es so sicher nicht. Im eigtl. Sinne ist es jedenfalls falsch! Die Aussage lautet, dass die DE (bzw. die KK) für die beschleunigte Expansion verantwortlich ist.
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Zuletzt bearbeitet von TomS am 10. Mai 2012 08:11, insgesamt einmal bearbeitet
Gustav123
Gast





Beitrag Gustav123 Verfasst am: 10. Mai 2012 08:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ich muss nochmal nachhacken ;-) Wo also Energie ist, also auch Masse, da wird der Raum bzw. die Raumzeit gekrümmt. Das heißt also, wenn genug Masse im Universum wäre, dann wir der Raum in sich zurück gekrümmt und die Expansion stoppt?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18108

Beitrag TomS Verfasst am: 10. Mai 2012 08:12    Titel: Antworten mit Zitat

Gustav123 hat Folgendes geschrieben:
Wo also Energie ist, also auch Masse, da wird der Raum bzw. die Raumzeit gekrümmt. Das heißt also, wenn genug Masse im Universum wäre, dann wir der Raum in sich zurück gekrümmt und die Expansion stoppt?

Ja, so in etwa; in Expansion kehrt sich um und das Universum kontrahiert sozusagen spiegelbildlich zur Expansion bis zum Big Crunch.

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Uriezzo



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Beitrag Uriezzo Verfasst am: 10. Mai 2012 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

Gustav123 hat Folgendes geschrieben:

In Wikipedia steht zur Raumzeitfrümmung folgendes: "Die Theorie sagt aus, dass alle Formen von Energie die Raumzeit krümmen.


Ich weiß nicht, aber mich stört die Erläuterung "Energie krümmt die Raumzeit", die man immer wieder in Zusammenhang mit der ART hört und liest. Sie geht nämlich vollkommen an der Grundaussage der ART vorbei. Sie ist sogar konträr dazu. Der Satz "Energie krümmt die Raumzeit" impliziert, dass es so etwas wie ein ungekrümmte Raumzeit gibt, nämlich dann, wenn eben keine Energie vorhanden ist. Sozusagen eine Hintergrundraumzeit. Und die gibt es laut ART eben nicht. Im Gegenteil, es ist sogar eine der Kernaussagen der ART, dass es keinen Sinn macht von so einer Raumzeit auszugehen: Jedes wie auch immer geartete Koordinatensystem ist gleichberechtigt geeignet, um die Gesetze der Physik darin zu formulieren. Die ART bevorzugt keine Raumzeit, die vorher ungekrümmt ist und sich dann durch die Energie krümmt.

Was die Einsteinschen Feldgleichungen aussagen ist, dass der metrische Tensor, also das Maß, mit dem ich an einer oder der anderen Stelle "Raum" und "Zeit" messe, sich ergibt aus dem Energie-Impuls-Tensor, also aus der Energie und Impulsverteilung im Weltall. Da sich diese Energie-Impulsverteilung betrachtet von einem Ort zum anderen ändert, führt das dazu, dass der metrische Tensor in der Regel abhängig ist von den Koordinaten, in denen ich das jeweilige Problem betrachte. Das kann man dann so deuten, als lebten wir in einer gekrümmten Raumzeit. Im kleinen, also in einem Raumbereich und Zeitbereich, in dem ich die Änderung diese Tensors vernachlässigen kann, kann ich die Raumzeit als Minkowskiraumzeit (als "ungekrümmte Raumzeit") darstellen, übrigens vollkommen unabhängig von der Stärke der Gravitation in diesem Bereich (die lässt sich wegtransformieren).
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18108

Beitrag TomS Verfasst am: 10. Mai 2012 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

Uriezzo hat Folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht, aber mich stört die Erläuterung "Energie krümmt die Raumzeit", die man immer wieder in Zusammenhang mit der ART hört und liest. Sie geht nämlich vollkommen an der Grundaussage der ART vorbei. Sie ist sogar konträr dazu.

Mich stört der Satz nicht. Was du im folgenden kritisierst sehe ich genauso wie du, außer dass ich glaube, dass du das Thema "Energie krümmt die Raumzeit" und “Hintergrundraumzeit“ in einen Topf wirfst. Das muss aber nicht sein.

Uriezzo hat Folgendes geschrieben:
Der Satz "Energie krümmt die Raumzeit" impliziert, dass es so etwas wie ein ungekrümmte Raumzeit gibt, nämlich dann, wenn eben keine Energie vorhanden ist.

Ja, so sehe ich das.

Uriezzo hat Folgendes geschrieben:
Sozusagen eine Hintergrundraumzeit. Und die gibt es laut ART eben nicht.

Nein, so sehe ich das nicht. Wie gesagt, wenn man das so sehen würde, wäre ich bei dir und würde es ebenfalls kritisieren. Aber ich denke nicht, dass die Aussage "Energie krümmt die Raumzeit" eine “Hintergrundraumzeit“ impliziert.

Uriezzo hat Folgendes geschrieben:
Die ART bevorzugt keine Raumzeit, die vorher ungekrümmt ist und sich dann durch die Energie krümmt.

Sie bevorzugt sie nicht, aber sie lässt sie zu.

Uriezzo hat Folgendes geschrieben:
Was die Einsteinschen Feldgleichungen aussagen ist, dass der metrische Tensor, also das Maß, mit dem ich an einer oder der anderen Stelle "Raum" und "Zeit" messe, sich ergibt aus dem Energie-Impuls-Tensor, also aus der Energie und Impulsverteilung im Weltall. Da sich diese Energie-Impulsverteilung betrachtet von einem Ort zum anderen ändert, führt das dazu, dass der metrische Tensor in der Regel abhängig ist von den Koordinaten, in denen ich das jeweilige Problem betrachte.

Auch, aber das ist nicht der Kern. In einer koordinatenfreien Darstellung besagen die Gleichungen, dass sich invariante Objekte wie z.B. die Krümmung abhängig ist von den Raumzeitpunkten (!), an denen ich das jeweilige Problem betrachte. D.h. man kann die Koordinatenabhängigkeit eliminieren, nicht jedoch die Ortsabhängigkeit,

Uriezzo hat Folgendes geschrieben:
Das kann man dann so deuten, als lebten wir in einer gekrümmten Raumzeit.

Man kann das sogar exakt herleiten.

Konkret: wenn ich die Einsteingleichungen für absolutes Vakuum = verschwindende Energie-Impuls-Dichte löse, dann ist einme triviale Lösung die flache Minkowski.-Raumzeit der SRT. Wenn ich dagegen Raumzeiten mit nicht- verschwindender Energie-Impuls-Dichte betrachte, dann ist dies i.A. keine Lösung mehr (höchstens asymptotisch) und ich finde (invariante) mathematische Objekte, die eine Krümmung beschreiben.

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idi ot
Gast





Beitrag idi ot Verfasst am: 06. Aug 2012 11:02    Titel: Antworten mit Zitat

Vergiss einfach alles, keiner hat je die Expansion des Raumes miterlebt, oder gesehen, ist alles nur Theorie, du lebst, und KEINER kann bisher erklären, warum das so ist. Es heisst schliesslich Relativitäts-Theorie, also ein Widerspruch in sich, alles nur theoretisch und relativ, keine Beweise für irgendetwas. Selbst Mathematik ist nur ein Theorem, welches bisher noch kein Mensch widerlegen konnte...
idi ot
Gast





Beitrag idi ot Verfasst am: 06. Aug 2012 11:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ist ganz einfach, wenn dir jemand sagt: Ja, ist schon bewiesen. Dann gibst du auf, selber drüber nachzudenken, und ich glaube nicht, das du das willst, sonst würdest du keine Fragen mehr stellen. Du kannst die Antworten, die dir irgendwelche Leute geben, nur als Angelpunkt für dein eigenes, neues Konstrukt benutzen, um noch weiter drüber zu Grübeln, sonst wären wir nicht da, wo wir inzwischen sind. Und damit sag ich einfach mal: Basta.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18108

Beitrag TomS Verfasst am: 06. Aug 2012 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber Gast, es wäre nett, wenn du derartige unqualifizierte Bemerkungen hier unterlassen würdest, da sie nichts zur Diskussion beitragen.
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magician4



Anmeldungsdatum: 03.06.2010
Beiträge: 914

Beitrag magician4 Verfasst am: 06. Aug 2012 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

@ idiot

idi ot hat Folgendes geschrieben:

Vergiss einfach alles,

ein hahnebüchener vorschlag, und sicher nicht erkenntnisförderlich, sondern eher der aufruf zum geistigen selbstmord
Zitat:
keiner hat je die Expansion des Raumes miterlebt, oder gesehen,.(..)

definiere wie du "etwas" siehst... das ist naemlich erkenntnistheoretisch per se unmoeglich ... du kannst stets nie das ding an sich sehen, sondern immer nur zeichen von ihm , sein , und weshalb du das licht welches in dein auge faellt um dir das abbild eines stuhls mitzuteilen vertrauenswuerdiger findest als jenes licht, welches in Hubble's augen fiel (resp. auf seine photographischen platten, aber das ist nebensache), um ihm von der expansion des universums mitteilung zu machen, bleibt solange dein eigenes suesses geheimnis wie du uns das hier nicht explizit machst.
Zitat:
(...)ist alles nur Theorie

im landlaeufigen sinne von "voellig unbewiesen, unglaubhaft, herbeikonstruiert" stimmt dies so einfach nicht, denn dessen was es im wissenschaftlichen sinne an "beweisen" (also abwesenheit erfolgreicher falsifizierungen ) hat gibt es reichlich
... und ansonsten ist diese aussage banal, denn alles ist immer und stets nie mehr als eine vorlaeufige annahme der du vertrauen schenkst, persoenlich (sofern dir die annahme deiner eigenen existenz glaubhaft erscheint : cogito, ergo sum )
mithin: es ist eben alles stets nur theorie (naemlich zum beispiel deiner selbst ueber dich, und ggf. ein aussen ausserhalb deiner selbst)
Zitat:

du lebst,

muuuuuuuutig... nach deiner voherigen philippika gegen schlussfolgerung aus diskutablen indizien finde ich's schon recht verwegen, eine solche annahme ueber die existenz eines dritten aus ein paar zeichen auf einem bildschirm abzuleiten, let alone ueber dessen gesundheitszustand.
hubbel und die astronomen seither haben sich da deutlich mehr muehe gegeben, in ihren angelegenheiten...

Zitat:
und KEINER kann bisher erklären, warum das so ist

philosophisch gesehen ist jedes "warum" stets kein letztes warum ("ultima ratio") , da es seinem wesen nach stets weiter hinterfragbar ist in der antwort. mithin kann niemand zu nichts abschliessend erklaeren, warum es so sei: deine aussage ist banal

Zitat:
Es heisst schliesslich Relativitäts-Theorie, also ein Widerspruch in sich (..)

da hast du irgendwas gruendlich missverstanden... aber das ist ja nicht das erste mal dass man darauf hinweisen sollte.

Zitat:
alles nur theoretisch und relativ, keine Beweise für irgendetwas.

dies ist das wesen der welt
oder, wie der grosse Richard Feynmann es einmal ausdrueckte: http://www.youtube.com/watch?v=iMDTcMD6pOw
Zitat:

Selbst Mathematik ist nur ein Theorem, welches bisher noch kein Mensch widerlegen konnte...

wie bereits mehrfach dargelegt: schlussendlich ist alles eine grosse axiomatik.
mir gefaellt an der naturwisenschaft die weitgehende geschlossenheit ihrer axiomatik, ihr bestreben nach widerspruchsfreiheit im beschreiben dessen was ist , sicherlich unvoillendet, zugegeben, aber wir arbeiten zumindest dran...
... und eine seeeeeeeeeeehr langfristige erfolgreiche nicht-widerlegung ist nach Popper das maximum dessen, was wir uns an annaeherung an eine erkenntnis erhoffen duerfen.
mithin lautet deine aussage eigentlich, dass die mathematik zu dem bewiesensten gehoert das der menschheit bisher erkennbar war, und dem...
...kann man eigentlich nur zustimmen

Zitat:
Ist ganz einfach, (..)

nein, ist es eben nicht
du simplifizierst es bloss, und das ist ganz was anderes
... und dass du dir der peinlichkeit und lueckenhaftigkeit deiner "argumentation" nicht bewusst zu sein scheinst, ist einfach nur tragisch

Zitat:
(...). Und damit sag ich einfach mal: Basta.

ja, genau: basta! denkverbot! schluss jetzt: die diskussion ist kraft deines imperativs hiermit beendet!
oh menno.... si taciusses...


ingo

(der eigentlich auch einer diskussion ueber erkenntnistheoretische grundlagen des naturwissenschaftlichen nicht abgeneigt ist, sich denn dann aber doch ueber ein entsprechendes niveau freut, welches schmerzhaft vermisst wurde in deinem beitrag)


==============
Alle Philosophie ist Sprachkritik
L. Wittgenstein
*Undo*Redo*



Anmeldungsdatum: 31.07.2012
Beiträge: 4

Beitrag *Undo*Redo* Verfasst am: 08. Aug 2012 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube wir haben es mit so einem Fall zu tun: http://www.scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2012/06/das-kleine-trollhandbuch.php

Es ist zwar schön zu üben, ob man in so einer Situation auch die ganzen Argumente aufgereiht bekommt, aber man sollte sich nicht die Hoffnung machen damit wirklich etwas erreichen zu können. Das ist nur unnötige und enttäuschende Investition.

Wann immer soetwas passiert, ist es entweder ein Troll, oder eine derart ignorante Person, dass Argumentieren komplett sinnlos ist. Man sollte sich lieber an die halten, mit denen man kann - eigentlich wie im echten Leben, wo man auch nicht jede Biernase, die einem begegnet vom Alter des Universums überzeugen muss (und kann bzw. sollte).
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 08. Aug 2012 09:15    Titel: Antworten mit Zitat

OT(?)
magician4 hat Folgendes geschrieben:
mir gefaellt an der naturwisenschaft die weitgehende geschlossenheit ihrer axiomatik, ihr bestreben nach widerspruchsfreiheit im beschreiben dessen was ist , sicherlich unvoillendet, zugegeben, aber wir arbeiten zumindest dran [...] mathematik zu dem bewiesensten gehoert das der menschheit bisher erkennbar war

Vielleicht kann man die Mathematik als einzige, als die Wissenschaft bezeichnen und einige Teile der Physik (Theorie, Astrophysik) als streckenweise ganz ordentlich Forschung? smile
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18108

Beitrag TomS Verfasst am: 08. Aug 2012 09:19    Titel: Antworten mit Zitat

wobei die Frage bleibt, warum die Natur derart präzise der Mathematik folgt
_________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8583

Beitrag jh8979 Verfasst am: 08. Aug 2012 09:34    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
wobei die Frage bleibt, warum die Natur derart präzise der Mathematik folgt

In der Tat
Wigner: The Unreasonable Effectiveness of Mathematics in the Natural Sciences
magician4



Anmeldungsdatum: 03.06.2010
Beiträge: 914

Beitrag magician4 Verfasst am: 08. Aug 2012 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

franz hat Folgendes geschrieben:
OT(?)

von mir aus kann gern ein mod/admin das thema teilen (abermals), aber irgendwie scheint dort kein anlass dazu gesehen zu werden, sei's weil nach deren ansicht kein anlass besteht, sei's weil sie's nicht sehen
franz hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht kann man die Mathematik als einzige, als die Wissenschaft bezeichnen und einige Teile der Physik (Theorie, Astrophysik) als streckenweise ganz ordentlich Forschung? smile

ich mag dem so nicht zustimmen (und nicht nur, weil ich zumindets im zweiten teil mit der chemie auch gerne eingemeindet waere, nein.. * ggg)
...sondern vielmehr aus gruenden der begrifflichen sauberkeit.
"wissen-schaft" ist fuer mich ein systematischer prozess, welcher wissen schafft, wobei hier diejenige art "wissen" gemeint ist, welche emergent aus dem blossen erheben (oder gar nur erleben) von fakten erwaechst, und vermutungen ueber zusammenhaenge zwischen den fakten aufstellt (ein blosses auf-die-uhr-sehen, um zu wissen wie spaet es ist, faellt also nicht darunter). kennzeichnend scheint mir auch zu sein, dass diese vermutungen ueber zusammenhaenge sodann zum teil der meme, also z.b. der tradierten kultur werden.
"forschung" ist in diesem kontext einer der moeglichen prozesse des wissen-schaffens.

insoweit wuerde ich also durchaus auch politologie, kulturwissenschaft, psychologie... zu den wissenschaften zaehlen, solang sie auch dort eben neues wissen schaffen, und nicht nur in der pflege bereits gewussten verharren (danach waere es dann vielmehr eine "kunde": ein ingenieur betreibt angewandte naturkunde sofern er z.b. mit ausschliesslich bekanntem wissen ein haus konstruiert)

da es meiner ansicht nach unmoeglich ist dass etwas geschieht was seinem wesen nach ausserhalb dessen steht, was z.b. auch die physik beschreibt (= es geschieht nichts "unmoegliches"), muss sich auch das denken eines gedankens diesem theorem zufolge als natur-pozess verstehen lassen, mithin in allerletzter konsequenz als naturwissenschaftlich beschreibbarer prozess (zumindest prinzipiell) darstellen lassen, und zwar nicht nur dem biochemisch-physiologischen prozess nach, sondern auch dem inhalt und ggf. ergebnis des gedachten nach.*

insofern ist die differenzierung der wissenschaft - also die unterscheidung in naturwissenschaft und nicht-naturwissenschaft - mithin die trennung nach dem objekt des untersuchten in die kategorien "abstrakt" und "konkret" insoweit willkuerlich (wenngleich arbeitserleichternd und meist zweckmaessig).
es ist den naturwissenschaften weiterhin eigen, dass in ihnen eine bestimmte arbeitssystematik - die naturwissenschaftliche methode - besonders fruchtbar ist.
es ist weiterhin interessant, dass die mathematik nach oben gesagtem insoweit zu beiden kategorien gehoert (oder keiner ... je nachdem ), indem ihr objekt ein rein abstraktes ist, sie aber mit den mitteln der naturwisenschaftlichen methode sich betreiben laesst: dies beleuchtet die oben beschriebene willkuerlichkeit der klassischen trennung in abstrakt und konkret m.a.n. besonders augenfaellig.

fazit: m.a.n. ist alle wissenschaft "eins", und wir unterscheiden uns den fakultaeten nach nur insoweit, als dass wir uns um unterschiedliche ausschnitte (eventuell auch nur sichtweisen auf!) alldessen, was ist , bemuehen.
jede weitere wertende unterscheidung ist m.a.n. arrogant und nicht gerechtfertigt.**

*
oder, wie Feynmann es einmal ausdrueckte:
"in principle, QED not only should be able to describe the laughter of the audience, but also why they're laughing"
**
ich sage dies ganz bewusst, wohlwissend dass ich ueber manches was nachbardisziplinen manchmal so absondern nur den kopf schuetteln kann: da ist dann aber das unsaubere wissenschaftliche arbeiten dran schuld (wenn mir z.b. mit politologischen methoden dargelegt wird, dass dieses oder jenes "alternativlos" sei)


TomS hat Folgendes geschrieben:
wobei die Frage bleibt, warum die Natur derart präzise der Mathematik folgt

ich habe hierzu eine aesthetisch-philosophische vermutung:
sofern uns diese erkenntnis nicht aus gruenden ihrer maechtigkeit ("uebersteigt einfach die menschlichen cognitiven faehigkeiten") nicht ueberfordert - und ich bin da noch guter hoffnung dass wir dort eine chance haben - wird sich irgendwann herauskristallisieren, dass "das wesen all dessen was ist" eine emergente eigenschaft jenes abstractums ist, dessen eidolon wir "mathematik" nennen***, grad so wie e oder ja irgendwie "hervortretend" sind (und aus z.b. den Peano'schen axiomen heraus allein noch nicht mal vermutbar): die "causa non prima causa", eine wahre "causa sui" quasi muss eine abstrakte sein (denn nur ein solches bedarf nicht der genese, sondern ist einfach)

es nimmt mich daher wenig wunder, wenn das "aus ihr hervortretende" (im einfachsten fall die physik also) ihr doch noch sehr aehnelt, und es uns manchmal vergoennt ist, sogar die mathematische struktur zu beschreiben der teile dieser emergenz zugrunde liegen (mein lieblingsbeispel als chemiker: statistische thermodynamik)

fazit: "wenn sich das wesen der mathematik in toto realisiert, erhalten wie ein universum"

aber wie gesagt: dies ist nur eine philosophisch-aesthetische vermutung...

gruss
ingo

***
ein interessantes indiz hierfuer scheint mir zu sein, dass wir ueberall frueher oder spaeter bisher stets auf das diskret-ziffernhafte stossen: die quantelung
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18108

Beitrag TomS Verfasst am: 08. Aug 2012 16:20    Titel: Antworten mit Zitat

Eine sehr spannende Idee findet ihr hier

http://en.wikipedia.org/wiki/Mathematical_universe_hypothesis

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