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Katha
Gast





Beitrag Katha Verfasst am: 12. Jun 2005 13:53    Titel: Reaktortypen Antworten mit Zitat

Hi Leutz!

Ich hätte da mal ne kleine Frage...
was genau ist der Vorteil von einem Druckwasserreaktor im Gegensatz zum Siedewasserreaktor?
Wär klasse,wenn ihr mir da weiterhelfen könntet!
dachdecker2
Administrator


Anmeldungsdatum: 15.06.2004
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Beitrag dachdecker2 Verfasst am: 12. Jun 2005 14:23    Titel: Antworten mit Zitat

Im Druckwasserreaktor siedet das Wasser nicht im Reaktorkern. Vorteile davon sind der bessere Energieabtransport aus der Spaltzone und die gleichmäßigere Leistungsdichte (dort wo Dampfblasen sind, werden die Neutronen nicht moderiert(abgebremst) und können das Uran dadurch schlechter zur Spaltung anregen). Der Nachteil, der daraus resultiert, ist, dass man nur mit "unterkritischem" Wasser arbeiten kann. Man muss also unterhalb des kritischen Punktes von Wasser (374°C / 221 bar) bleiben.

Das ist natürlich ein kleines Problem, weil ja der thermodynamische Wirkungsgrad u.a. von der Temperatur des "heißen Endes" abhängt. (Bei Gasturbinen zB arbeitet man an Temperaturen von 1000°C und mehr.)

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Gruß, dachdecker2

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Katha
Gast





Beitrag Katha Verfasst am: 12. Jun 2005 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ja,aha...danke!

Ich hab zwar einige Begriffe nicht so ganz verstanden,
da ich das noch nie im Unterricht gehört hab
(z.B. Leistungsdichte, kritischer Punkt, thermodynamischer Wirkungsgrad).
Aber deine Antwort bringt mich trotzdem auf jeden Fall weiter!
Danke! Mit Zunge
dachdecker2
Administrator


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Beitrag dachdecker2 Verfasst am: 12. Jun 2005 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

Die Leistungsdichte ist Leistung pro Volumen.

In "thermodynamisch" ist ein "dynamisch" zu viel drinne, sorry. Ich meinte thermischer Wirkungsgrad (der Teil des Wirkungsgrades, der nur den Kreisprozess betrifft) - der Wirkungsgrad von Generator und so weiter ist da nicht enthalten.

Der "kritische Punkt" Kennzeichnet die Bedingungen, unter denen Siedelinie Endet. Bei jedem Druck hat Wasser (und andere Substanzen natürlich auch) eine ganz bestimmte Siedetemperatur. Verbindet man alle diese Punkte, erhält man die Siedelinie (die Phasengrenze zwischen flüssig und gasförmig). Der Endpunkt dieser Linie heißt "kritischer Punkt". Über hinter dem Kritischen Punkt gibt es keinen richtigen Unterschied zwischen Wasser und Dampf mehr, das Medium hat dort teilweise völlig "neue" Eigenschaften. Sog. überkritisches Wasser kann zum Beispiel Bakterien töten und Fette lösen (ohne "Waschmittel") ...

Ich glaube, ich komme vom Thema ab Augenzwinkern

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Gruß, dachdecker2

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Zuletzt bearbeitet von dachdecker2 am 12. Jun 2005 21:43, insgesamt einmal bearbeitet
Dieter5858
Moderator


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Beitrag Dieter5858 Verfasst am: 12. Jun 2005 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hiho Leute
Zu dem Druckwasserreaktor.
Ich glaube das war auch wichtig das der ZUm Energietransport 2 Wasserkreisläufe hat, so wie von Dachdecker schon beschrieben.
Das bedeutet das man einen "verseuchten" Kreislauf hat und einen der nicht verseucht ist.
Bei dem Siedewasserreaktor hat man nur einen verseuchten was natürlich schlechter ist.
Dann gab es da noch unterschiede bei den Moderatoren.
Die Moderatoren sind dazu da die Reaktion abzubremsen sodass die Energiegewinnung immer kontrolliert abläuft und nicht aus den fugen gerät.
Das sind also Stoffe die die Reaktion der "freien Neutronen" mit den Uraniumkerne zu behindern versuchen(verlangsamen).
Ich weis nicht mehr genau welche beiden das waren aber es waren 2 unterschiedliche(Ein Moderator könnte Helium gewesen sein).
Mehr fällt mir auch grad nciht ein, aber ich hatte das recht Ausführlich in Physik 10.Klasse Realschule, mit den Themen hab ich dann auch meine Mündliche Prüfung in Physik gemacht Big Laugh
Gast






Beitrag Gast Verfasst am: 13. Jun 2005 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ahh....ich glaube ich versteh es langsam...!
Jaja...ich bin auch in der 10. Klasse...aber Gymmi...
heißt das,dass man mit dem "verseuchten" Kreislauf weniger gut Dampf produzieren kann,um die Turbine anzutreiben? grübelnd
Hey...vielleicht bin ich auch nen bisschen schwer von Begriff,
aber wie genau ist der Wirkungsgrad bzw. der thermische Wirkungsgrad definiert...?Das hatte ich noch net in der Schule... *gg*
dachdecker2
Administrator


Anmeldungsdatum: 15.06.2004
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Beitrag dachdecker2 Verfasst am: 13. Jun 2005 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Mit "verseucht" meint Dieter das Wasser, was direkt mit dem Kernbrennstoff in Berührung kommt. Im Druckwasserreaktor darf das Wasser nicht sieden (sonst wärs ein Siedewasserreaktor). Daher ist die maximale Temperatur (durch den kritischen Punkt) vorgegeben. Im Siedewasserreaktor kann die Temperatur natürlich höher sein, außerdem Braucht man im Siedewasserreaktor keinen zweiten Kreislauf, weil ja direkt Dampf für die Turbine Erzeugt wird.

Um beim Druckwasserreaktor an Dampf zu kommen, wird die Wärme durch Wärmetauscher an einen zweiten Wasserkreislauf übertragen, in dem die Siedetemperatur des Wassers kleiner ist als im ersten (weil der Druck dort niedrieger ist).

Der Siedewasserreaktor hat natürlich die Vorteile, dass direkt Dampf produziert wird, und dass seine Temperatur keinen Beschränkungen unterliegt. Dafür macht aber der Dampf in der Reaktionszone Probleme (schlechtere Wärmeabfuhr, schlechte Regelbarkeit durch zufälligere Moderation (Wasser moderiert besser und natürlich gleichmäßiger als ein Wasser-Dampf-Gemisch)).

Beide Reaktortypen sind jeweils verschiedene Kompromisse.

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Gruß, dachdecker2

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