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Atomkerngröße
 
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Second_Q



Anmeldungsdatum: 30.09.2007
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Beitrag Second_Q Verfasst am: 11. Mai 2008 03:01    Titel: Atomkerngröße Antworten mit Zitat

Hallo Schläfer

Ich hab mal eine klein Zwischenfrage wie groß (maximale Anzahl der Protonen zu maximale Anzahl der Neutronen) kann ein Atomkern maximal werden, bevor die Starke Wechselwirkung den Atomkern nicht mehr zusammen halten kann.
Wahrscheinlich größer als:
Im Erweitertes Periodensystem 9. Periode Element Buo 218
mitschelll



Anmeldungsdatum: 06.12.2007
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Beitrag mitschelll Verfasst am: 11. Mai 2008 11:51    Titel: Antworten mit Zitat

Im erweiterten Periodensysten stehen Elemente, die man bisher noch nicht erzeugen konnte. Auch über deren Stabilität kann man bisher nichts eindeutiges sagen.

Das schwerste satbile Element, das bisher eindeutig nachgewiesen wurde, ist ein Isotop des Bleis.
Es sind zwar schon schwerere Kerne hergstellt worden, die aber entweder nicht wirklich stabil waren oder bei denen die Forschungsergebnisse an sich umstritten sind.

Wenn Du mehr darüber wissen wilst, musst Du unter dem Stichwort "Magische Zahlen" recherchieren. Das sind Zahlen, die angeben, bei welcher Anzahl an Protonen oder Neutronen Kerne besonders stabil sind. Es gibt theoretische Hochrechnungen, die sogenannte "Inseln" stabiler Kerne bei hohen Kernzahlen vorhersagen.

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jhm



Anmeldungsdatum: 06.05.2008
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Beitrag jhm Verfasst am: 11. Mai 2008 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

mitschelll hat Folgendes geschrieben:
Es gibt theoretische Hochrechnungen, die sogenannte "Inseln" stabiler Kerne bei hohen Kernzahlen vorhersagen.
Das wären aber doch nur 'relativ stabile Kerne'?
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mitschelll



Anmeldungsdatum: 06.12.2007
Beiträge: 362

Beitrag mitschelll Verfasst am: 11. Mai 2008 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ja klar, "stabil" muss man im richtigen Zusammenhang sehen. Das kann unter Umstände heißen, dass die Kerne nur einige Sekunden exisitieren.
Das ist im Vergleich zu den Kernen, die bereits nach einigen s zerfallen sind, schon recht stabil.

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Second_Q



Anmeldungsdatum: 30.09.2007
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Beitrag Second_Q Verfasst am: 11. Mai 2008 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

Die Frage bezieht sich auf die theoretisch (nicht auf die praktische) erreichbare maximalste Atomkerngröße (maximale Anzahl der Protonen zu maximale Anzahl der Neutronen), bevor die Starke Wechselwirkung das Atom nicht mehr zusammen halten kann.

Wenn es nach der Definition von „stabil“ geht wieglange die Zeitspanne ist, wenn ein Atomkern unter Abgabe von Strahlung zerfällt dann ist die Zeitspanne hier die Planck-Zeit von ca. .
dermarkus
Administrator


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Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 12. Mai 2008 00:48    Titel: Antworten mit Zitat

"Lebensdauer kleiner oder gleich Planckzeit" halte ich für ein sehr theoretisches Maximum. (Denn so etwas liegt ja weit jenseits der bisherigen experimentellen Erfahrungen. Dass es immer größere Atomkerne mit immer kürzeren Lebenszeiten geben kann, halte ich für eine unbestätigte Hypothese. Ich könnte mir ebensogut vorstellen, dass es da viel früher als bei Erreichen der Planckzeit schon ab irgendeiner Anzahl von Protonen und Neutronen, die da zu einem "Kern" zusammenkommen sollen, vielleicht gar keinen Sinn mehr macht, von einem Atomkern zu sprechen, weil so ein Protonen-Neutronen-Salat dann überhaupt nicht mehr als Ganzes zusammenbleibt.)

Praktische Maxima für tatsächlich existierende Kerne sind da zunächst wohl interessanter: Gut merken kann ich mir folgende Größenordnungen:

Die größten stabilen Kerne findet man in der Nähe von Blei (also knapp über 200 u).

Die größten fast stabilen Kerne (die zwar zerfallen, aber eine sehr, sehr lange Halbwertszeit haben) findet man in der Nähe von Uran, also bei etwa 250 u.

Wenn man detaillierter in eine Nuklidkarte schaut, siehe z.B.

http://atom.kaeri.re.kr

, findet man da als "Rekordhalter" der stabilen Kerne Wismut 209 () mit 83 Protonen und 126 Neutronen (Also ein Neutronen-Protonen-Verhältnis von )

und als Rekordhalter der "so gut wie stabilen Kerne" vielleicht Curium 248 () mit einem Neutronen-Protonen Verhältnis von knapp 1,6 .

Zwar geht der allgemeine Trend bei größeren Atomkernen wohl (so weit es überhaupt noch Atomkerne geben kann) tendenziell zu kürzeren Halbwertszeiten; eine einfache theoretische allgemeingültige Formel würde ich dafür allerdings eher nicht erwarten.

Zum Beispiel sind Atomkerne mit abgeschlossenen Protonen- und/oder Neutronen-Schalen stabiler als andere vergleichbar große Kerne. Zu diesen "stabileren" Kernen gehören zum Beispiel die besonders stabilen sogenannten doppelt magischen Kerne , oder , aber auch die schwersten bisher entdeckten Elemente um Z=114 herum gehören zu einer solchen "Insel der Stabilität".
Second_Q



Anmeldungsdatum: 30.09.2007
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Beitrag Second_Q Verfasst am: 12. Mai 2008 01:42    Titel: Antworten mit Zitat

Wie groß kan denn nun ein Atomkern maximal werden ?
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
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Beitrag dermarkus Verfasst am: 12. Mai 2008 02:33    Titel: Antworten mit Zitat

Die aktuelle experimentelle Antwort darauf ist: Man hat Kerne mit bis zu Z= ungefähr 114 erzeugen können. (vergleiche zum Beispiel

http://physicsworld.com/cws/article/news/18954 )

Wenn du dir auf diese Frage eine Antwort von einem theoretischen Kernphysiker wünschst, dann vermute ich, dass der dir etwas sagen würde wie: "Wir können zwar aufgrund unserer Modelle versuchen, Vorhersagen zu machen, welche Atomkerne am ehesten stabil sein könnten, wenn es sie denn gibt. Aber welche Atomkerne es tatsächlich geben kann, das wissen wir natürlich erst dann mit Sicherheit, wenn man sie im Experiment auch wirklich gefunden hat und diese Experimente erfolgreich überprüft werden konnten."
Tejas



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Beitrag Tejas Verfasst am: 15. Mai 2008 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

die Sache mit der Größe ist gar nicht so pauschal beantwortbar. Als Beispiel: Lithium 11 ist etwa so groß wie Uran!!!! Außerdem gibts es noch anregungszustände, die manche Kerne riesig werden lassen. Dysprosium kann zum Beispiel gigantische Kernspins annehmen und sich extrem verformen. Aber wie groß diese Kerne dann sind, kann ich dir leider nicht sagen.

Ciao,

Tejas
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 16. Mai 2008 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Tejas hat Folgendes geschrieben:
Als Beispiel: Lithium 11 ist etwa so groß wie Uran!!!!

Interessant smile

Stimmt, wenn wir wie Second_Q die Nukleonenanzahl meinen, dann sollten wir eher zum Beispiel von den schwersten anstatt von den größten Kernen sprechen.
Second_Q



Anmeldungsdatum: 30.09.2007
Beiträge: 155
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Beitrag Second_Q Verfasst am: 16. Mai 2008 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

Wie kann denn das gehen
Tejas hat Folgendes geschrieben:
Als Beispiel: Lithium 11 ist etwa so groß wie Uran!!!!
grübelnd

Größe und Masse sind ja miteinander verknüpft oder .

Atomkerne können doch nicht in die makroskopische Welt vordringen, mit ihrer Größe oder doch ?
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