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Ich
BeitragVerfasst am: 09. Jan 2016 23:58    Titel:

index_razor hat Folgendes geschrieben:
Das erscheint mir nicht zuletzt unter didaktischen Gesichtspunkten alles äußerst dubios.
Eben.
Epstein macht ein Riesengetue, damit er die pseudoeuklidische Metrik vermeidet und bei sin und cos bleiben kann. Das Ergebnis ist didaktisch eine Katastrophe. Der Minkowskiraum ist nun mal pseudoeuklidisch und kann auch nur so verstanden werden.
Wenn man sich das "-" in der Metrik mal eben wegdenkt, dann sind alle Aussagen der RT unmittelbar intuitiv verständlich - aber leider verkehrt herum. Das "-" muss man sich dann als zweiten Abstraktionsschritt dazudenken.
Wenn man wie Epstein das "-" durch Umformulierung vermeidet, dann kommt man auf vollkommen wesensferne Aussagen zur SRT. Die Berechnungen mögen innerhalb des Gültigkeitsbereichs stimmen, aber das intuitive Verständnis ist nicht da. Alleine die alle aufeinander abgebildeten Lichtsignale sind ein "no go". Kein Rechentrick ist so etwas wert.
jh8979
BeitragVerfasst am: 09. Jan 2016 11:38    Titel:

positive hat Folgendes geschrieben:
Nicht alle meine Beitäge dürfen bleiben, auf der Basis ist keine Diskussion möglich. Wenn sich das ändert, sehen wir weiter. Schläfer

Da Du Dich nicht ändern wirst, wird sich das auch nicht ändern. Das Deiner gestern nicht gelöscht wurde liegt nur daran, dass ich zu spät hier war...
positive
BeitragVerfasst am: 09. Jan 2016 11:36    Titel:

Nicht alle meine Beitäge dürfen bleiben, auf der Basis ist keine Diskussion möglich. Wenn sich das ändert, sehen wir weiter. Schläfer
index_razor
BeitragVerfasst am: 09. Jan 2016 11:15    Titel:

borromeus hat Folgendes geschrieben:
Also für die es interessiert:
Das ist ja nicht das Epstein Buch selbst sondern- ich vermute mal eine Interpretation, Aufbereitung davon.

http://www.relativity.li/uploads/pdf/Deutsch/Epstein_de.pdf


Die Darstellung dort bzw. hier läßt zumindest Zweifel aufkommen, daß man mit Epstein-Diagrammen die SRT verstehen kann. Zum Beispiel Zeitdilatation: OY entspricht der Zeit, die für Rot seit der Begegnung mit Schwarz bis zu dem Ereignis vergangen ist, welches für Schwarz gleichzeitig zu A stattfindet. Ist diese Aussage adäquat in dem Diagramm repräsentiert? OY ist ein (Eigen-)Zeitinterval auf der Zeitachse von Schwarz, nicht von Rot. Das Ereignis Y findet für Rot, nicht für Schwarz, gleichzeitig zu B statt, obwohl 1) ihm Rot laut Diagramm nicht die Zeit OB zuordnet, die aus seiner Sicht seit der Begegnung mit Schwarz vergangen ist. Denn dann müßte dieses Ereignis senkrecht zu seiner Zeitachse, also parallel zur Raumachse von Rot, liegen. (Es liegt aber parallel zu der von Schwarz.) Und 2) liegen Y und B laut Aussage des Autors auf der "Isochrone" von Schwarz, nicht der von Rot. Der Begriff "Isochrone" widerspricht also dem der "Gleichzeitigkeit" in der SRT, obwohl er dasselbe suggeriert.

Es gibt also keine adäquate Repräsentation von Gleichzeitigkeit im Epstein-Diagramm. Da die Definition von Gleichzeitigkeit die Grundlage für die Zeitdilatation ist, gibt es folglich in dieser Darstellung keine adäquate Repräsentation von Zeitdilatation. Es werden lediglich Formeln der SRT auf eine Situation in der euklidischen Ebene uminterpretiert, die die Situation in der Raumzeit überhaupt nicht vollständig widerspiegelt.

Ebensowenig kann man Lichtstrahlen vernünftigerweise so darstellen, daß die Invarianz der Lichtgeschwindigkeit aus dem Diagramm ablesbar ist. Damit Lichtstrahlen die Geschwindigkeit c haben, müßten sie parallel zur Raumachse verlaufen, was seltsam genug ist. Dann hätten sie aber für den anderen Beobachter eine andere Geschwindigkeit. (Wenn man behauptet, daß beide Koordinatensysteme die gleiche Orientierung haben, läuft der Lichtstrahl für den anderen Beobachter sogar in der Zeit rückwärts.) Soll also ein und derselbe Lichtstrahl für jeden Beobachter durch eine andere Gerade dargestellt werden? Dann kann man die Punkte des Diagramms nicht mehr als Ereignisse interpretieren. Denn derselbe Lichtstrahl kann nicht für verschiedene Beobachter unterschiedliche Ereignisse durchlaufen. Das erscheint mir nicht zuletzt unter didaktischen Gesichtspunkten alles äußerst dubios.
borromeus
BeitragVerfasst am: 09. Jan 2016 00:01    Titel:

TomS hat Folgendes geschrieben:


Und weil du zwar immer wieder das Haar in der Suppe suchst, aber keine einfachere, bessere, elegantere, umfassendere Alternative anbieten kannst. Warum sollte ich eine etablierte Theorie zugunsten deiner schwammigen Ideen opfern? Was gewinne ich? Was wird besser?


Rock
TomS
BeitragVerfasst am: 08. Jan 2016 23:49    Titel:

positive hat Folgendes geschrieben:
TomS hat Folgendes geschrieben:

Was anderes als "der Gang der Atomuhr" sollte denn "die Zeit" sein?

Einstein definiert Eigenzeit nicht umsonst physikalisch mittels des Gangs von Uhren. Und die RT liefert eine mathematische Methode, dies geometrisch zu beschreiben.


Es kann eben auch eine andere Ursache haben, technische oder quantenmechanische oder unbekannte.

Könnte alles sein, es gibt aber nicht die geringsten Hinweise dafür. Also belassen wir es bei der einfachstmöglichen und allgemein akzeptierten Erklärung, solange sie niemand falsifiziert oder eine einfachere liefert.

positive hat Folgendes geschrieben:
Warum willst du diese denn ausschließen, nur weil Einstein was definiert hat?

Weil die Sichtweise der RT sich bewährt hat. Weil sie nie widerlegt wurde. Weil sie elegant und einfach ist. Weil Einstein damit nicht alleine steht. Weil die RT von unterschiedlichsten Physikern auf unterschiedlichste Weise motiviert, formuliert und angewandt werden kann und wurde, und sich letztlich immer wieder alles auf diesen robusten Kern reduziert.

Und weil du zwar immer wieder das Haar in der Suppe suchst, aber keine einfachere, bessere, elegantere, umfassendere Alternative anbieten kannst. Warum sollte ich eine etablierte Theorie zugunsten deiner schwammigen Ideen opfern? Was gewinne ich? Was wird besser?
Jayk
BeitragVerfasst am: 08. Jan 2016 23:28    Titel:

positive hat Folgendes geschrieben:
TomS hat Folgendes geschrieben:

Was anderes als "der Gang der Atomuhr" sollte denn "die Zeit" sein?

Einstein definiert Eigenzeit nicht umsonst physikalisch mittels des Gangs von Uhren. Und die RT liefert eine mathematische Methode, dies geometrisch zu beschreiben.


Es kann eben auch eine andere Ursache haben, technische oder quantenmechanische oder unbekannte. Warum willst du diese denn ausschließen, nur weil Einstein was definiert hat? Du weißt doch Irren ist menschlich!


Ich kann's gar nicht oft genug sagen: Bitte nicht immer nur darüber diskutieren, was Einstein gesagt hat. Die Argumentation im Landau/Lifschitz oder bei Dirac ist tausendmal klarer als bei Einstein. In der Form, wie die Argumentation dort aufgeführt wird, sind die einzigen möglichen Zweifel die an der mathematischen Schlüssigkeiten (wird halt viel mit infinitesimalen Größen gearbeitet, was nicht unbedingt schlüssig erscheinen muß, wenn man nicht daran gewöhnt ist). Laß Dir aber versichern, daß jeder einzige Schritt dort mathematisch exakt mit elementarer linearer Algebra ausgeführt werden kann! Also unbedingt lesen, sonst hat das hier keinen Zweck (vermutlich auch so nicht, aber egal).

Ich finde vor allem den zweiten Satz von TomS wichtig: Die RT kann man geometrisch verstehen. Ich habe mich vor kurzem mit einem Biologiestudenten unterhalten, der in seiner Masterarbeit ein neues Phänomen entdeckt hat und eine Theorie dazu hat, der diese aber nicht veröffentlichen darf, weil die Signifikanz der Daten nicht ausreicht, um die Theorie zu verifizieren. Mal abgesehen davon, daß es wissenschaftsmethodisch fragwürdig wäre, eine Theorie mit den Daten zu verifizieren, die zu ihrer Formulierung geführt haben (vgl. die Nummernschild-Anekdote von Feynman), ist das Interessante daran, daß es in der Biologie keine wirkliche Trennung zwischen Theoretikern und Experimentatoren hat. In der Physik gibt es diese Trennung, weil sie effizient ist, denn es hat sich gezeigt, daß für die fundamentalste aller Naturbeschreibungen mathematische und ästhetische Argumente oftmals wirksam sind (Biologie ist viel zu chaotisch, als daß man da irgendwie mit Symmetrien argumentieren könnte: ein Mensch sieht auf den ersten Blick symmetrisch aus, aber der Brutkreislauf, das Herz und das Gehirn sind absolut asymmetrisch). Insofern sollte man mathematische Argumente niemals unterschätzen!
positive
BeitragVerfasst am: 08. Jan 2016 23:08    Titel:

TomS hat Folgendes geschrieben:

Was anderes als "der Gang der Atomuhr" sollte denn "die Zeit" sein?

Einstein definiert Eigenzeit nicht umsonst physikalisch mittels des Gangs von Uhren. Und die RT liefert eine mathematische Methode, dies geometrisch zu beschreiben.


Es kann eben auch eine andere Ursache haben, technische oder quantenmechanische oder unbekannte. Warum willst du diese denn ausschließen, nur weil Einstein was definiert hat? Du weißt doch Irren ist menschlich!
positive
BeitragVerfasst am: 08. Jan 2016 23:06    Titel:

borromeus hat Folgendes geschrieben:
positive hat Folgendes geschrieben:
Wenn eine bewegte Atomuhr langsamer als eine andere unbewegte geht, ist es auch nur eine Vermutung, dass dann die Zeit langsamer gegangen ist. Langsamer geht nur die Atomuhr oder das Gehirn des Beobachters.

LOL Hammer


Nun, sagen wir Du hast Recht.
Was veranlasst nun die Cäsium- Atomuhr langsamer zu ticken?

Bist Du nicht gesperrt?
;-)


Scheinbar war es mir möglich in die Zeit zurückzureisen. ;-)
borromeus
BeitragVerfasst am: 08. Jan 2016 23:02    Titel:

positive hat Folgendes geschrieben:
Wenn eine bewegte Atomuhr langsamer als eine andere unbewegte geht, ist es auch nur eine Vermutung, dass dann die Zeit langsamer gegangen ist. Langsamer geht nur die Atomuhr oder das Gehirn des Beobachters.

LOL Hammer


Nun, sagen wir Du hast Recht.
Was veranlasst nun die Cäsium- Atomuhr langsamer zu ticken?

Bist Du nicht gesperrt?
;-)
TomS
BeitragVerfasst am: 08. Jan 2016 22:59    Titel:

positive hat Folgendes geschrieben:
Wenn eine bewegte Atomuhr langsamer als eine andere unbewegte geht, ist es auch nur eine Vermutung, dass dann die Zeit langsamer gegangen ist. Langsamer geht nur die Atomuhr oder das Gehirn des Beobachters.

Was anderes als "der Gang der Atomuhr" sollte denn "die Zeit" sein?

Einstein definiert Eigenzeit nicht umsonst physikalisch mittels des Gangs von Uhren. Und die RT liefert eine mathematische Methode, dies geometrisch zu beschreiben.
positive
BeitragVerfasst am: 08. Jan 2016 22:44    Titel:

Wenn eine bewegte Atomuhr langsamer als eine andere unbewegte geht, ist es auch nur eine Vermutung, dass dann die Zeit langsamer gegangen ist. Langsamer geht nur die Atomuhr oder das Gehirn des Beobachters.

LOL Hammer
jh8979
BeitragVerfasst am: 08. Jan 2016 17:41    Titel:

TomS hat Folgendes geschrieben:
Können wir es wie folgt formulieren?

Der kinematische Rahmen der SRT (ART) wird zusammengefasst in der Geometrie und Symmetrie des Minkowski-Raumes (pseudo-Riemannscher Mannigfaltigkeiten) worin u.a. eine universelle Grenzgeschwindigkeit per Konstruktion enthalten ist. Warum die Natur so angelegt ist, können wir nicht beantworten. Ob die o.g. mathematischen Strukturen aus einer fundamentaleren Theorie ableitbar sind, wissen wir heute nicht.

Wenn das so ist, dann sollte sich jede (auch jede anschauliche) Erklärung der RT zumindest grob von diesen Prämissen leiten lassen; andernfalls verfehlt sie das Thema - oder steht in der Pflicht, eine alternative, jedoch physikalisch äquivalente Theorie zu formulieren.

Thumbs up!
as_string
BeitragVerfasst am: 08. Jan 2016 13:07    Titel:

Ja, Du hast Recht! Jetzt sehe ich es...
Danke für den Hinweis!

Gruß
Marco
borromeus
BeitragVerfasst am: 08. Jan 2016 13:03    Titel:

Ich denke Du übersiehst da was, ich bin ja deswegen auf den Autor gekommen weil ich ja auf das gleiche gekommen bin, siehe:

http://www.physikerboard.de/topic,46048,-grafische-darstellung-gammafaktor-srt.html

Wenn Du Dokument Seite 39 unten meinst steht dort für "spitze Winkel gilt", ich denke er meint das im Vergleich zu stumpfen Winkel- nicht für kleine Winkel.
Bei einem Winkel von 100° ist der Ausdruck unter der Wurzel 0,17, der cos aber -0,17.
as_string
BeitragVerfasst am: 08. Jan 2016 12:43    Titel:

borromeus hat Folgendes geschrieben:
Also für die es interessiert:
Das ist ja nicht das Epstein Buch selbst sondern- ich vermute mal eine Interpretation, Aufbereitung davon.

http://www.relativity.li/uploads/pdf/Deutsch/Epstein_de.pdf


Also zumindest bei diesem Text wundere ich mich aber jetzt schon über eine Sache (nun, ich habs nur überflogen, vielleicht habe ich etwas übersehen):
Auf Seite 39 am Ende zeigt er, dass der Gamma-Faktor für kleine Winkel bzw. kleine Geschwindigkeiten v, dem Kosinus entspricht, wenn man v/c als Winkel (in diesen Diagrammen) betrachtet.
Das mag ja so weit noch zutreffen.
Nur in der Folge setzt er dann diesen Winkel gleich dem Gamma-Faktor und will zeigen, dass man damit und den Diagrammen ja wunderbar Zeitdilatation und Längenkontraktion herleiten könne.
Jetzt frag ich mich aber: Wenn es in Wirklichkeit nur eine Kleinwinkel-Näherung ist, dann ist es ja eben gerade nicht der identische Ausdruck. Also würde das doch schon beweisen, dass diese ganze Zauberei mit den Diagrammen schlicht Mist ist!

Oder was übersehe ich da?

Gruß
Marco
TomS
BeitragVerfasst am: 08. Jan 2016 09:58    Titel:

Können wir es wie folgt formulieren?

Der kinematische Rahmen der SRT (ART) wird zusammengefasst in der Geometrie und Symmetrie des Minkowski-Raumes (pseudo-Riemannscher Mannigfaltigkeiten) worin u.a. eine universelle Grenzgeschwindigkeit per Konstruktion enthalten ist. Warum die Natur so angelegt ist, können wir nicht beantworten. Ob die o.g. mathematischen Strukturen aus einer fundamentaleren Theorie ableitbar sind, wissen wir heute nicht.

Wenn das so ist, dann sollte sich jede (auch jede anschauliche) Erklärung der RT zumindest grob von diesen Prämissen leiten lassen; andernfalls verfehlt sie das Thema - oder steht in der Pflicht, eine alternative, jedoch physikalisch äquivalente Theorie zu formulieren.

Ich gehe davon aus, dass Epstein sich innerhalb dieser Leitlinien bewegt. Ob er das didaktisch sinnvoll tut, kann ich nicht beantworten, ohne das Buch gelesen zu haben.
borromeus
BeitragVerfasst am: 08. Jan 2016 09:50    Titel:

Also für die es interessiert:
Das ist ja nicht das Epstein Buch selbst sondern- ich vermute mal eine Interpretation, Aufbereitung davon.

http://www.relativity.li/uploads/pdf/Deutsch/Epstein_de.pdf
Ich
BeitragVerfasst am: 08. Jan 2016 09:39    Titel:

Ich hab mir das Buch noch vor meiner Studienzeit gekauft und war eher enttäuscht. Zum einen hat er ausschließlich mit Zahlenwertgleichungen gearbeitet. Das ist kontraproduktiv, ich wollte etwas über die SRT lernen, nicht, wie man Formeln in den Taschenrechner tippt. Zum anderen hat es zumindest bei mir seinen Zweck vollkommen verfehlt, ich hatte auch nicht mehr verstanden als schon in der Schule.
Was genau drinstand weiß ich nicht mehr. Über seine Aussagen bin ich erst wieder in jüngerer Zeit gestolpert und konnte sie anfangs nicht mal mehr diesem Buch zuordnen.
jh8979
BeitragVerfasst am: 07. Jan 2016 19:13    Titel:

TomS hat Folgendes geschrieben:

Trotzdem würde mich natürlich interessieren, wie diejenigen, die das Buch gelesen haben und kritisieren, zu ihrer Meinung kommen. Wie gesagt, die Lesermeinungen, die ich im Internet finde, sind überwiegend positiv.

Ich denke es ist einfach so, dass das Buch für die entsprechende Zielgruppe gut geschrieben ist. Die Zielgruppe sind nicht Physiker oder Physik-Studenten, sondern mathematisch nicht/wenig geübte Laien und die verstehen was er schreibt und verstehen etwas SRT durch ihn ... oder glauben es zumindest Augenzwinkern

Ob man das jetzt gut oder schlecht findet, kann jeder für sich selber beurteilen. An SRT-Buechern, die sich an Laien richten, hab ich (besonders im Deutschen) schon viele gesehen, die auf den ersten Blick sehr sehr viel schlimmer aussahen smile
jh8979
BeitragVerfasst am: 07. Jan 2016 19:09    Titel:

Ich hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
dass er in seinem Diagramm (was eine Art verkapptes Minkowski-Diagramm ist) nur die Zeitachse mit Eigenzeit beschriftet
Nein, die Zeitachse ist wirklich die Eigenzeit. Nicht des Beobachters, sondern eines jeden Partikels. Deswegen läuft Licht als horizontale Linie.

Ah, jetzt hab ich die Diagramme verstanden smile
TomS
BeitragVerfasst am: 07. Jan 2016 16:49    Titel:

Also ich habe das Buch von Epstein nicht gelesen, und ich werde das auch nicht tun, nur um mich selbst davon zu überzeugen, dass es verwirrend bis falsch ist (siehe das kurze Zitat sowie die Anmerkung von DrStupid) oder zumindest didaktisch ungeschickt (siehe die Aussage von Ich).

Trotzdem würde mich natürlich interessieren, wie diejenigen, die das Buch gelesen haben und kritisieren, zu ihrer Meinung kommen. Wie gesagt, die Lesermeinungen, die ich im Internet finde, sind überwiegend positiv.
DrStupid
BeitragVerfasst am: 07. Jan 2016 16:03    Titel:

jh8979 hat Folgendes geschrieben:
Epstein benutzt keine Formeln, aber so wie ich ihn da verstehe, meint er genau das was Tom geschrieben hat.


Es mag sein, dass er das meint, aber geschrieben hat er etwas vollkommen anderes. Durch die Verwechslung von Geschwindigkeit und Vierergeschwindigkeit wird die Aussage falsch.
Ich
BeitragVerfasst am: 07. Jan 2016 13:09    Titel:

Zitat:
dass er in seinem Diagramm (was eine Art verkapptes Minkowski-Diagramm ist) nur die Zeitachse mit Eigenzeit beschriftet
Nein, die Zeitachse ist wirklich die Eigenzeit. Nicht des Beobachters, sondern eines jeden Partikels. Deswegen läuft Licht als horizontale Linie.

Das läuft analog zu der Idee "Bewegung durch den Raum fehlt von der Bewegung durch die Zeit" à la dt²/dt² = dtau²/dt² +dx²/dt² .
jh8979
BeitragVerfasst am: 07. Jan 2016 12:28    Titel:

Ich hat Folgendes geschrieben:
Das ist leider aber nicht das, was Epstein meint. Er hat einen eigenen "Mythos", wie er es nennt, zusammengebastelt, in dem Eigenzeit und Koordinatenzeit vertauscht sind. Ich habe an anderer Stelle schon ein paar Mal argumentiert, dass ich von seiner Vorgehensweise didaktisch nichts halte.

Ich hab das Kapitel gerade mal überflogen. Epstein benutzt keine Formeln, aber so wie ich ihn da verstehe, meint er genau das was Tom geschrieben hat. Er erklärt es nur in Worte und qualitativ nicht quantitativ was er meint. Ich denk auch nicht dass er Koordinatenzeit und Eigenheit vertauscht, sondern dass er in seinem Diagramm (was eine Art verkapptes Minkowski-Diagramm ist) nur die Zeitachse mit Eigenzeit beschriftet, um bei Laien (und an die richtet sich sein Buch) nicht unnötig Verwirrung zu stiften.

Ob das jetzt didaktisch gelungen ist oder nicht, sei mal dahin gestellt.

PS: Ich hab es wirklich nur überflogen. Es kann also durchaus sein, dass Du ihn besser verstehst als ich Augenzwinkern
TomS
BeitragVerfasst am: 07. Jan 2016 12:06    Titel:

Ich hat Folgendes geschrieben:
Das ist leider aber nicht das, was Epstein meint.

Schade.

Es ist aber das, was ich meine :-)

Ich hat Folgendes geschrieben:
Er hat einen eigenen "Mythos", wie er es nennt, zusammengebastelt, in dem Eigenzeit und Koordinatenzeit vertauscht sind. Ich habe an anderer Stelle schon ein paar Mal argumentiert, dass ich von seiner Vorgehensweise didaktisch nichts halte.

Kannst du dazu (d)einen Text hier reinstellen oder verlinken? Die Rezensionen, die man beim googeln findet, lesen sich alle eher positiv.
Ich
BeitragVerfasst am: 07. Jan 2016 11:48    Titel:

Das ist leider aber nicht das, was Epstein meint. Er hat einen eigenen "Mythos", wie er es nennt, zusammengebastelt, in dem Eigenzeit und Koordinatenzeit vertauscht sind. Ich habe an anderer Stelle schon ein paar Mal argumentiert, dass ich von seiner Vorgehensweise didaktisch nichts halte.
TomS
BeitragVerfasst am: 07. Jan 2016 07:12    Titel:

Jayk hat Folgendes geschrieben:
jh8979 hat Folgendes geschrieben:
(auch wenn ich weiss, wie es wohl gemeint ist)...


Wie denn? So, daß die Raumzeit in Planck-Einheiten gequantelt ist? Ist nur eine Vermutung...

Viel einfacher.


Die Vierergeschwindigkeit eines massebehafteten Objektes ist gegeben durch



wobei v für die übliche Geschwindigkeit im drei-dim. Raum steht.

Speziell im Ruhesystem gilt dann



Es folgt dann unmittelbar



d.h. der "Betrag" der Vierergeschwindigkeit ist konstant gleich c.


Für die Vierergeschwindigkeit eines masselosen Objektes gilt jedoch



Ein Ruhesystem existiert nicht.

Für den Betrag gilt



Die Vierergeschwindigkeit kann in diesem Fall nicht mehr als Ableitung des Vierervektors nach der Eigenzeit definiert werden, da letztere für Photonen konstant ist. Stattdessen kann man jedoch allgemein die Definition der Vierergeschwindigkeit als Tangentialvektor an die (lichtartige) Geodäte benutzen.


Die Aussage

Zitat:
Warum Sie sich nicht schneller als das Licht fortbewegen können liegt daran, dass Sie dies auch nicht langsamer als das Licht tun können. Es gibt nur eine Geschwindigkeit. Alles, wir mit eingeschlossen, bewegt sich stets mit Lichtgeschwindigkeit.

geht nun in folgende Richtung: Jedes Objekt wird nach seiner Ruhemasse klassifiziert. Für m > 0 bzw. m = 0 gilt dann immer die obige Aussage, dass der Betrag der Vierergeschwindigkeit gleich c bzw. gleich 0 sein muss! Die Dynamik (z.B. Kräfte, Felder) können diese Klassifizierung eines Objektes nicht ändern; es gibt keine wie auch immer geartete Kraft, die ein Objekt von v < c auf v > c beschleunigen könnte, da dies letztlich mathematisch nicht darstellbar ist, ohne die pseudo-Riemannsche der Raumzeit und die Poincare-Invarianz zu verletzen.

Eine ähnliche Aussage gilt auch in Quantenfeldtheorien. Die Wigner-Klassifizierung gilt für irreduzible Darstellungen der Poincare-Gruppe; sind bestimmt die physikalisch möglichen Einteilchen-Zustände für (nicht-negative) Energien.
Jayk
BeitragVerfasst am: 07. Jan 2016 02:25    Titel:

jh8979 hat Folgendes geschrieben:
(auch wenn ich weiss, wie es wohl gemeint ist)...


Wie denn? So, daß die Raumzeit in Planck-Einheiten gequantelt ist? Ist nur eine Vermutung...
jh8979
BeitragVerfasst am: 06. Jan 2016 22:45    Titel:

borromeus hat Folgendes geschrieben:
Auch wenn ich mir vermutlich eine Kopfnuss von den SRT Experten hole, ich habe bei einem Epstein gelesen, und ich persönlich halte das für sehr instruktiv:

"Warum können Sie sich nicht schneller fortbewegen als das Licht? Warum Sie sich nicht schneller als das Licht fortbewegen können liegt daran, dass Sie dies auch nicht langsamer als das Licht tun können. Es gibt nur eine Geschwindigkeit. Alles, wir mit eingeschlossen, bewegt sich stets mit Lichtgeschwindigkeit."

Wo ich so gemütlich hier sitze: Mehr als Zweifelhaft dieses Zitat (auch wenn ich weiss, wie es wohl gemeint ist)...
borromeus
BeitragVerfasst am: 06. Jan 2016 22:43    Titel:

Auch wenn ich mir vermutlich eine Kopfnuss von den SRT Experten hole, ich habe bei einem Epstein gelesen, und ich persönlich halte das für sehr instruktiv:

"Warum können Sie sich nicht schneller fortbewegen als das Licht? Warum Sie sich nicht schneller als das Licht fortbewegen können liegt daran, dass Sie dies auch nicht langsamer als das Licht tun können. Es gibt nur eine Geschwindigkeit. Alles, wir mit eingeschlossen, bewegt sich stets mit Lichtgeschwindigkeit."
jh8979
BeitragVerfasst am: 06. Jan 2016 21:59    Titel:

positive hat Folgendes geschrieben:

Ich denke es geht nicht schneller als c. Ein dritter Beobachter misst dann 1,99 c. So ist halt Mathe. Obs dir pass oder nicht.

Nein tut er nicht. So ist es eben nicht.

Ansonsten siehe Toms Antwort. Das war es jetzt hier.

PS: Wie Du merkst meinte ich das Ernst mit dem Löschen. Mir reicht Dein Getrolle hier jetzt.
TomS
BeitragVerfasst am: 06. Jan 2016 21:58    Titel:

Die Antwort lautet: Lern' die SRT und troll' dich!

@Linus: wenn du die Diskussion weiterführen möchtest, dann gerne.
positive
BeitragVerfasst am: 06. Jan 2016 21:58    Titel:

jh8979 hat Folgendes geschrieben:
positive hat Folgendes geschrieben:

Wenn ich mit 99% c neben einem Photon fliege, wieso sollte sich das Photon mit 100% c bewegen, sollte es sich nicht mit 1% c bewegen?

Es bewegt sich schlicht trotzdem mit c. So ist nun einmal die Welt in der wir leben, ob es Dir passt oder nicht.


Ich denke es geht nicht schneller als c. Ein dritter Beobachter misst dann 1,99 c. So ist halt Mathe. Obs dir pass oder nicht.
jh8979
BeitragVerfasst am: 06. Jan 2016 21:57    Titel:

positive hat Folgendes geschrieben:

Wenn ich mit 99% c neben einem Photon fliege, wieso sollte sich das Photon mit 100% c bewegen, sollte es sich nicht mit 1% c bewegen?

Es bewegt sich schlicht trotzdem mit c. So ist nun einmal die Welt in der wir leben, ob es Dir passt oder nicht.
positive
BeitragVerfasst am: 06. Jan 2016 21:55    Titel:

jh8979 hat Folgendes geschrieben:
positive hat Folgendes geschrieben:

Na, zum Glück ist ja die ART nur ein Gedankenexperiment.

Nein. Aber Da Du keine Ahnung davon hast, ist Deine Aussage nicht verwunderlich.

PS: Weitere Aussagen von Dir die so unqualifiziert sind werden gelöscht.


Nein?

Wenn ich mit 99% c neben einem Photon fliege, wieso sollte sich das Photon mit 100% c bewegen, sollte es sich nicht mit 1% c bewegen?

Was ist deine Antwort?
jh8979
BeitragVerfasst am: 06. Jan 2016 21:50    Titel:

positive hat Folgendes geschrieben:

Na, zum Glück ist ja die ART nur ein Gedankenexperiment.

Nein. Aber Da Du keine Ahnung davon hast, ist Deine Aussage nicht verwunderlich.

PS: Weitere Aussagen von Dir die so unqualifiziert sind werden gelöscht.
positive
BeitragVerfasst am: 06. Jan 2016 21:48    Titel:

jh8979 hat Folgendes geschrieben:
positive hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich neben einem Photon mit c fliege wieso sollte sich das Photon relativ zu mir wieder mit c bewegen wenn es nicht schneller als c gehen soll? Und würde da ein dritter zu uns beiden ruhender Beobachter beim Photon nicht 2c beobachten?

Na zum Glück kannst Du Dich ja nicht mit c bewegen, dann haben wir das Problem nicht.


Na, zum Glück ist ja die ART nur ein Gedankenexperiment.
jh8979
BeitragVerfasst am: 06. Jan 2016 21:47    Titel:

positive hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich neben einem Photon mit c fliege wieso sollte sich das Photon relativ zu mir wieder mit c bewegen wenn es nicht schneller als c gehen soll? Und würde da ein dritter zu uns beiden ruhender Beobachter beim Photon nicht 2c beobachten?

Na zum Glück kannst Du Dich ja nicht mit c bewegen, dann haben wir das Problem nicht.
positive
BeitragVerfasst am: 06. Jan 2016 21:46    Titel:

Wenn ich neben einem Photon mit c fliege wieso sollte sich das Photon relativ zu mir wieder mit c bewegen wenn es nicht schneller als c gehen soll? Und würde da ein dritter zu uns beiden ruhender Beobachter beim Photon nicht 2c beobachten?

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