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volumenarbeit -verständnisfrage
 
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ASCII



Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 9

Beitrag ASCII Verfasst am: 11. Sep 2007 15:34    Titel: volumenarbeit -verständnisfrage Antworten mit Zitat

Volumenarbeit ist ja die Arbeit, die verrichtet wird wenn ein System komprimiert oder expandiert wird (gegen einen Druck).

Dabei berechnet sich die Volumenarbeit aus dem Produkt von äußerem Druck und Volumen.

Wird das System komprimiert ist die Arbeit unabhängig vom inneren Druck des Systems. Das ist mir nicht einleuchtend?

Dies würde nämlich bedeuten, dass sich ein System, das aus einem abgeschlossenen Behälter mit Teilchen besteht, welches sich in einem Vakuum befindet, ohne Arbeit komprimieren lässt - da ja der externe Druck 0 wäre. Wo liegt mein Denkfehler?
schnudl
Moderator


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Beitrag schnudl Verfasst am: 11. Sep 2007 16:53    Titel: Re: volumenarbeit -verständnisfrage Antworten mit Zitat

Der Denkfehler dürfte sei, dass du dem äussren Druck zuviel Bedeutung beimisst. Es geht nur um den inneren Druck. grübelnd
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Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen (Goethe)
ASCII



Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 9

Beitrag ASCII Verfasst am: 11. Sep 2007 17:05    Titel: Antworten mit Zitat

Im Atkins steht allerdings folgendes:

"[...] Die auf den Kolben wirkende Kraft p(ex) A (Druck extern mal Fläche) ist äquivalent zum Anheben einer Masse durch die Expansion des Systems. Findet stattdessen eine Kompression statt, so wird die gleiche Masse in der Umgebung abgesenkt. Beachten Sie, dass es dabei nach wie vor vom äußeren Druck abhängt, wie viel Arbeit verrichet wird."[/b]
schnudl
Moderator


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Beitrag schnudl Verfasst am: 11. Sep 2007 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

Die zu einer gegebenen Volumsänderung eines Systems i erforderliche Arbeit ist immer



Ändert sich das Volumen in einer Umgebung mit äusserem Luftdruck (zB eine Spritze die komprimiert wird), so ändert sich ja nicht nur das Volumen der Spritze um dV sondern auch das Volumen der Umgebung um -dV.

Die Gesamtarbeit ist daher




Insofern hat das Buch recht, aber hier werden schon zwei Systeme betrachtet, nämlich das Objekt selbst und seine Umgebung. Jede Änderung eines Systems i geht aber nach der allgemeinen, ersten Formel

Je nach dem ob p(spritze) > p(umgebung) oder p(spritze) < p(umgebung) ist, ist die erforderliche Arbeit positiv oder negativ: bei Unterdruck in der Spritze wird bei Volumsverkleinerung Arbeit frei (klar, da es den Stempel hineinsaugt), ansonsten braucht man Arbeit zur Kompression.

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ASCII



Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 9

Beitrag ASCII Verfasst am: 11. Sep 2007 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ok. Habs so einigermaßen gerafft - p(ex)=p(intern) muss immer gewährleistet sein.

Nun die letzte Frage für heute:

Reversible Expansion vs. Isotherme Reversible Expansion

w = -nRT und w = -nRT ln(V1/V2)

mir ist klar wie die Formeln zustande kommen.

Interpretation: bei der Reversiblen Expansion wird Wärme freigesetzt während bei der Isothermen Reversibeln Expansion keine Wärme freigesetzt wird. Deshalb ist die geleistete Arbeit um den Faktor ln(V1/V2) größer d.h. die Isoterme Reversible Expansion ist effektiver.

Stimmt das so wie ich es mir überlegt habe?
Enthalpus-Laplacus



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
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Beitrag Enthalpus-Laplacus Verfasst am: 11. Sep 2007 19:23    Titel: Re: volumenarbeit -verständnisfrage Antworten mit Zitat

ASCII hat Folgendes geschrieben:
Volumenarbeit ist ja die Arbeit, die verrichtet wird wenn ein System komprimiert oder expandiert wird (gegen einen Druck).


Fast richtig. Es handelt sich um Volumenänderungsarbeit!
Energie bzw. Arbeit wird ja nur dann benötigt wenn die Systemeigenschaften gändert werden sollen.

ASCII hat Folgendes geschrieben:
Dabei berechnet sich die Volumenarbeit aus dem Produkt von äußerem Druck und Volumen.


Fast richtig:
Die Volumenänderungsarbeit ist definiert als:



d.h. Der Druck ist eine Funktion des Volumens. Die Näherung das p=const ist, gilt nur für kleine Volumenänderungen. Nur für kleine Änderungen des Volumens ist der Integrationsfehler vernachlässigbar!!!!
somit gilt:



nur für kleine


ASCII hat Folgendes geschrieben:
Wird das System komprimiert ist die Arbeit unabhängig vom inneren Druck des Systems. Das ist mir nicht einleuchtend?

ASCII hat Folgendes geschrieben:


Wenn das der Fall wäre, würde der Druck in der Formel für die Arbeit gar nicht erst auftauchen:



ASCII hat Folgendes geschrieben:
Dies würde nämlich bedeuten, dass sich ein System, das aus einem abgeschlossenen Behälter mit Teilchen besteht, welches sich in einem Vakuum befindet, ohne Arbeit komprimieren lässt - da ja der externe Druck 0 wäre. Wo liegt mein Denkfehler?


Mit dem Außendruck hat das nichts zu tun.
Durch komprimieren wird die innere Energie des Systems erhöht. Und das kann man nicht einfach aus dem nichts machen. Dafür musst Energie (=Arbeit) in das System gesteckt werden.

zudem ist nunmal W=f(p,V)
Somit musst du selbst im Vakuum Arbeit aufbringen um ein Gas zu komprimieren.

_________________
MfG

Enthalpus
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
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Beitrag schnudl Verfasst am: 11. Sep 2007 20:49    Titel: Antworten mit Zitat

ASCII hat Folgendes geschrieben:

Isotherme (Irreversible ?? oder ...) Expansion vs. Isotherme Reversible Expansion

Da fehlt was. Ist so als sagtest du "Auto versus rotes Auto"...

Von welchen unterschiedlichen Zustandsänderungen sprichst du denn genau ?

w = -nRT (was soll das sein ? wo ist der anfangs, wo der endzustand???)

und w = -nRT ln(V1/V2)
Das wäre die Formel für isotherem reversible expansion

mir ist klar wie die Formeln zustande kommen.

Interpretation: bei der (welcher nun ??) Reversiblen Expansion wird Wärme freigesetzt (???)

... während bei der Isothermen Reversibeln Expansion keine Wärme freigesetzt wird.

Also das stimmt nun aber sicher nicht:



Wenn isotherm, dann ist beim idealen Gas dU = 0 und daher



Jede Volumsänderung ist daher automatisch mit einer Wärmeabgabe an die Umgebung verbunden.


Stimmt das so wie ich es mir überlegt habe?
nein

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ASCII



Anmeldungsdatum: 08.09.2007
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Beitrag ASCII Verfasst am: 12. Sep 2007 10:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ok. ein neuer Ansatz:

Bsp: Bei einer chemischen Reaktion entsteht ein Gas das freigesetzt wird (offenes System): Für die reversible Volumenarbeit gilt dann bei Vernächlässigung des Anfangsvolumen:



mit ergibt sich:



Nun gibt es eine zweite Formel für die reversible Isotherme Volumenarbeit die folgendermaßen hergeleitet wird:

mit der Zustandgleichung ergibt sich:



Nun unterscheiden sich die Formeln um den Faktor:



1. schnudle du schreibst dass bei jede Volumenarbeit mit einer Wärmeabgabe verbunden ist. Wie kann die reversible isotherme Expansion noch isotherm sein, wenn wärme freigesetzt wird?

2. Zu den beiden Formeln. Ich frage mich warum das eine mal weniger und das andere mal mehr Volumenarbeit geleistet wird.

Und hab daraus gefolgert, dass einmal Wärme entsteht das andere mal nicht. Aber anscheindend bin ich auf dem Holzweg.

Bei Einsatz der ersten Formel ist es egal ob von 10 auf 20 expandiert wird oder von 20 auf 30. Bei der zweiten nicht. mh
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
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Beitrag schnudl Verfasst am: 12. Sep 2007 10:50    Titel: Antworten mit Zitat

ASCII hat Folgendes geschrieben:

ertst mal das:

1. schnudle du schreibst dass bei jede Volumenarbeit mit einer Wärmeabgabe verbunden ist. Wie kann die reversible isotherme Expansion noch isotherm sein, wenn wärme freigesetzt wird?


wieso soll das nicht möglich sein ?

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schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
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Beitrag schnudl Verfasst am: 12. Sep 2007 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

Zunächst zur isothermen Expansion eines Gases:



Da bei isothermer Expansion eines idealen Gases sich diei innere Energie U nicht ändert (die Stoffmenge bleibt ja gleich), hat man



Das heisst, hier wird dem Reservoir Wärme entzogen, welche in Volumsarbeit umgewandelt wird.

Dann die chemische Umwandlung in ein Gas:

Es ist einfach ein anderer Prozess, daher ist natürlich auch die geleistete Arbeit unterschiedlich. Hier ist ja p=const, während im vorigen Fall p von V abhängig war...Deshalb ist auch die Volumsarbeit unterschiedlich!

Da der Prozess reversibel sein soll, muss die in das Gas zugeführte Wärme gleich der Entropieänderung mal der konstanten Temperatur sein:



Da die spezifische Entropie s = S/N nur von intensiven Grössen abhängen kann, und diese aber konstant bleiben (T=const, p=const, daher auch N/V=const), haben wir s=s0(T,P) = const und daher



Du siehst, in beiden Fällen hat man sowohl Volumsarbeit als auch Wärmetransport. Wieviel von dieser Wärme dem Reservir entzogen wird, und wieviel von der chemischen Umwandlungswärme stammt, kann man nicht sagen, ohne die Reaktionswärme der Reaktion zu kennen.

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