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Spukhafte Zeitwirkung statt Fernwirkung?
 
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Rolf123



Anmeldungsdatum: 19.12.2023
Beiträge: 4

Beitrag Rolf123 Verfasst am: 19. Dez 2023 08:46    Titel: Spukhafte Zeitwirkung statt Fernwirkung? Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

vorab: ich bin kein Physiker, nur von den Erkenntnissen der Quatenphysik fasziniert. Sollte ich totalen Stuss von mir geben, oder mein Gedanke bereits zig mal diskutiert wurde, bitte ich um Nachsicht.

Ich hatte einen Gedanken, der die spukhafte Fernwirkung erklären könnte. Vor einigen Tagen, habe ich einen Bericht zu einem Experiment gesehen, bei dem man Teilchen über die Zeit verschränkt hat, mit dem Ergebnis, dass sich Licht wohl rückwärts durch die Zeit bewegen könne. (https://www.nature.com/articles/s41567-023-01993-w)

Dadurch kam ich auf folgenden Gedanken:

Ich kenne das Experiment zur Verschränkung folgendermaßen:
Wir verschränken zwei Teilchen (A und B) und trennen sie räumlich voneinander. Wir messen den Zustand von Teilchen A, worauf Teilchen B unmittelbar den gegensätzlichen Zustand annimmt.

Könnte es sein, dass der gemessene Zustand von Teilchen A zurück durch die Zeit reist, bis zum Zeitpunkt der Verschränkungen, dabei den Zustand von Teilchen B definiert, und dieser Zustand von Teilchen B, von der Vergangenheit zurück in die Gegenwart reist? Dann hätte man aus Sicht der Gegenwart eine spukhafte Fernwirkung, in Wirklichkeit wäre es aber eine spukhafte Zeitwirkung.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18110

Beitrag TomS Verfasst am: 19. Dez 2023 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, es gibt Ansätze zur Retrokausalität u.ä. in der Quantenmechanik.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Transactional_interpretation

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Rolf123



Anmeldungsdatum: 19.12.2023
Beiträge: 4

Beitrag Rolf123 Verfasst am: 19. Dez 2023 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ich dachte der Zustand wird bei der Messung festgelegt.
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5044

Beitrag DrStupid Verfasst am: 19. Dez 2023 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Rolf123 hat Folgendes geschrieben:
Ich dachte der Zustand wird bei der Messung festgelegt.


Im Prinzip schon, aber es gibt hier nicht nur eine Messung.
Rolf123



Anmeldungsdatum: 19.12.2023
Beiträge: 4

Beitrag Rolf123 Verfasst am: 19. Dez 2023 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ich dachte beide Teilchen sind in einer Superposition und die Zustände nicht defíniert, bis eine Messung stattfindet. Wenn die Zustände beider Teilchen direkt bei der Verschränkung festliegen würden, dann gäbe es doch auch keine spukhafte Fernwirkung.
Rolf123



Anmeldungsdatum: 19.12.2023
Beiträge: 4

Beitrag Rolf123 Verfasst am: 19. Dez 2023 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ich dachte für den Nachweis der spukhaften Fernwirkung, gab es 2022 den Nobelpreis. Ich bin nun etwas verwirrt.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18110

Beitrag TomS Verfasst am: 19. Dez 2023 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

Bitte Kurt am besten ignorieren.
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TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18110

Beitrag TomS Verfasst am: 19. Dez 2023 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Rolf123 hat Folgendes geschrieben:
Ich dachte beide Teilchen sind in einer Superposition und die Zustände nicht defíniert, bis eine Messung stattfindet.

Stimmt.

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TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18110

Beitrag TomS Verfasst am: 19. Dez 2023 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

Rolf123 hat Folgendes geschrieben:
Ich dachte für den Nachweis der spukhaften Fernwirkung, gab es 2022 den Nobelpreis.

Nun, für mehr als nur das. Das Prinzip der Verschränkung, Bell-artige Zustände und die "spukhafte Fernwirkung" sind seit Jahrzehnten bekannt.

Bisherige Bell-Experimente liefen auf eine Prüfung der Bellschen Ungleichung hinaus. Zeilinger et al. haben jedoch erstmalig einen Zustand mathematisch konstruiert, experimentell präpariert und gemessen, bei dem eine geeignete Kombination von Messungen an einem System und daher völlig ohne statistische Argumente diese Eigenschaft der Quantenmechanik zeigt: sie ist nachweislich nicht zugleich lokal und realistisch.

Ich schreibe bei Gelegenheit mal was dazu.

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TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18110

Beitrag TomS Verfasst am: 19. Dez 2023 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

Habe einen FAQ-Beitrag dazu begonnen:

https://www.physikerboard.de/ptopic,394480.html#394480

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Artur
Gast





Beitrag Artur Verfasst am: 20. Dez 2023 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

Das Rätsel in der FAQ ist interessant. Ich versuche mal mein Glück.
Wenn xyy, yxy und yyx immer positiv, xxx dagegen immer negativ gemessen würden, wäre das paradox aus folgendem Grund:

Am Beispiel xyy (yxy und yyx analog):

Fall 1: Alle Einzeleigenschaften in xyy liegen vor (1*1*1 = 1). Dann müsste auch möglich sein, dass xxx positiv gemessen werden kann (gem. Definition der Gesamteigenschaft gilt für xxx dann 1*-1*-1 = +1)

Fall 2: Nur x liegt vor in xyy (1*-1*-1=1). Dann kommt also der Fall xxx derart vor, dass alle Einzeleigenschaften vorliegen (gem. Definition der Gesamteigenschaft gilt für xxx dann 1*1*1 = +1)

Fall 3: Ein y liegt in xyy vor (z.B. -1*1*-1), was ebenfalls eine Gesamteigenschaft mit nur einem x zulässt.

Obwohl xxx möglich sein muss (eben weil xyy, yyx und yxy existieren), wird es nicht gemessen. Wahrscheinlich ist das das Paradoxon.

(Ist aber nur eine Vermutung..)
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18110

Beitrag TomS Verfasst am: 20. Dez 2023 13:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, du hast das etwas falsch verstanden. Bei x und y handelt es sich um zwei verschiedene Eigenschaften. Wenn zum Beispiel y sicher vorliegt, also y = +1, dann sagt dies nichts über x aus, d.h. x = +1 und x = -1 sind beide möglich.

Außerdem wird gerade nicht verwendet, dass sowohl x als auch y beide gemessen werden können.

Ich löse mal in dem anderen Beitrag auf, es soll ja in Richtung Quantenmechanik vorangehen.

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Zuletzt bearbeitet von TomS am 20. Dez 2023 14:32, insgesamt einmal bearbeitet
Artur
Gast





Beitrag Artur Verfasst am: 20. Dez 2023 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, ich sehe es, danke. Und stimmt, wenn man über das Produkt geht, wird der Widerspruch ganz klar... spannend.
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