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Kann eine 200 MT Wasserstoffbombe einen Tsunami auslösen?
 
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Poseidon
Gast





Beitrag Poseidon Verfasst am: 08. Jul 2021 08:11    Titel: Kann eine 200 MT Wasserstoffbombe einen Tsunami auslösen? Antworten mit Zitat

Die Russen haben eine Unterwasserdrohne Namens Poseidon entwickelt, die mit einer wahrscheinlich 200 MT großen Wasserstoffbombe ausgestattet ist und im Kriegsfall nahe von Küstenregionen wie bspw. der US Ost- und Westküste, aber auch der Nordsee eingesetzt werden soll.

Wenn so eine Bombe unter Wasser nun im Ärmelkanal oder der Nordsee gezündet werden würde, was genau würde dann passieren?

Wieviel Wasser würde so eine Bombe verdampfen? Wieviele Liter wären das?

Würde das genügen, um kurzfristig alles Wasser in unmittelbarer Umgebung bis zum Meeresgrund zu verdampfen, so dass sich praktisch eine mehrere km große Lücke ergibt, die dann mit Meerwasser von außerhalb Ground Zero nachgefüllt werden würde, so dass eine riesige Flutwelle und ein Tsunami entstehen würde?

Oder würde die Bombe lediglich nur das Wasser aufwirbeln und dieses dann gleich darauf wieder zu Boden ins Meer fallen. So dass kein Tsunami entstehen kann?


Wie würde sich das verhalten, wenn das Wasser tiefer wäre?
Z.B. wenn so eine Bombe im Mittelmeer mehrere Meilen vor der Küste Frankreichs gezündet werden würde, wo es deutlich tiefer ist?
Bier
Gast





Beitrag Bier Verfasst am: 08. Jul 2021 14:06    Titel: Antworten mit Zitat

200MT ist deutlich zu viel da verpufft die Hälfte der Explosion ja wirkungslos ins All.
Aber wenn du wissen willst wie sowas aussieht, die Amis haben nach dem Krieg einiges ausprobiert such mal nach "Operation Crossroads".
Füsik-Gast
Gast





Beitrag Füsik-Gast Verfasst am: 08. Jul 2021 16:11    Titel: H-Bomb Antworten mit Zitat

Ob da wirklich 200 Mt-Sprengkraft (das gut 4-fache der Zar-Bombe/Luftdetonation) im Spiel sind,sein dahin gestellt,vieles bei dieser Poseidon-Drohne scheint spekulativ.
Die Grundidee,durch Unterwasserexplosionen Tsunami auszulösen,gab es schon im WK II (s. unter Tsunami-Bombe).
Man kann sicherlich auch für die 200 Mt-Detonation die Energiemenge berechnen,die freigesetzt wird und daraus über die Mengen an verdampften Wasser spekulieren oder die Höhe von Flutwellen.Allein der damit verbundene Fallout reicht für langfrsitige Kontamination größerer Meeres- und Küstenabschnitte,auchschon bei 5-Mt-Explosionen.
Es bleibt,daß der so erzielte Primärschaden vernachlässigbar ist gegenüber den nachfolgenden Schäden durch die nicht ausbleibenden Vergeltungsschläge.
Wenn vor der Küste der USA ein solcher Sprengkopf hochgeht,wird mN nicht lange gewartet auf eine Verursachersuche.
Physikalisch hängen die Auswirkungen der einzelnen Unterwasserexplosion von der Tiefe ab,in der sie stattfindet,der Entfernung zur Küste und Gestalt
und Beschaffenheit der Küsten(vor)linie .

Füsik-Gast.
Bier
Gast





Beitrag Bier Verfasst am: 08. Jul 2021 16:36    Titel: Antworten mit Zitat

Das löst keine Tsnumais aus das gibt eine Wassersäule nach oben, wozu auch Tsuninamis wenn man die Bombe direkt auf die Stadt wirft ist eh alles weg was so ein Tsunami zerstören könnte.
Füsik-Gast
Gast





Beitrag Füsik-Gast Verfasst am: 08. Jul 2021 16:55    Titel: Tsunami Antworten mit Zitat

Da wäre ich nicht so sicher.Wenn du dich auf die Crossroads-Versuche bei Bikini beziehst,beim Bakter-Test waren es gerade mal knapp 30 m Wassertiefe,da kommt tatsächlich nur eine Wassersäule(mit dem dazugehörigen Fallout) hoch.
Aber sobald ich in größeren Tiefen(mind. 100 m)geh und dazu größere Sprengköpfe verwende,sollte die Möglichkeit für dadurch ausgelöste Tsunamis steigen.
Der direkte Schaden einer Luftdetonation(s. Zar-Bombe) ist natürlich größer,aber die Drohne bietet ja die Möglichkeit der unerkannten oder nicht für gefährlich eingestufen Annäherung an das Ziel.Damit erhöht man die Wahrscheinlichkeit,daß der Sprengkopf vorher nicht abgefangen wird,und sorgt u.U. für eine gewisse Unsicherheit,wer da unterwegs war.
Sicherer wird dadurch gar nichts,was leider wieder mehr und mehr "Experten" vergessen,die Atomschläge propagieren ohne totale atomare Vernichtung durch Gegenschläge.

Füsik-Gast.
Bier
Gast





Beitrag Bier Verfasst am: 08. Jul 2021 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Tsnumai ist nur gefährlich wenn er auf die Küste trifft insofern ist das völlig sinnfrei und wenn man Schiffe zerstören will muss man die Bombe unten drunter zünden so eine Tsnumamiwelle juckt die nicht im geringsten.
Davon abgesehen ists so wie du sagst, man soltte im Idealfall ganz auf das zünden von Atomsprengköpfen verzichten, egal wo und mit welcher Sprengkraft.
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5044

Beitrag DrStupid Verfasst am: 08. Jul 2021 18:44    Titel: Re: Kann eine 200 MT Wasserstoffbombe einen Tsunami auslösen Antworten mit Zitat

Poseidon hat Folgendes geschrieben:
Oder würde die Bombe lediglich nur das Wasser aufwirbeln und dieses dann gleich darauf wieder zu Boden ins Meer fallen. So dass kein Tsunami entstehen kann?


Die Halifax-Explosion hat mit "nur" 2,9 kt einen Tsunami ausgelöst, der im Hafen erhebliche Schäden angerichtet und Schiffe an Land gespült hat. Da erscheint es plausibel, dass 200 Mt ausreichen, um einen Marinestützpunkt mitsamt den dort vor Anker liegenden Schiffen zu zerstören.
Bier
Gast





Beitrag Bier Verfasst am: 08. Jul 2021 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Mit einer 200MT Ladung kannst du dir auch einen neuen Hafen anlegen, sone Art instant-Tiefbau.
Poseidon
Gast





Beitrag Poseidon Verfasst am: 08. Jul 2021 20:27    Titel: Re: Kann eine 200 MT Wasserstoffbombe einen Tsunami auslösen Antworten mit Zitat

DrStupid hat Folgendes geschrieben:

Die Halifax-Explosion hat mit "nur" 2,9 kt einen Tsunami ausgelöst, der im Hafen erhebliche Schäden angerichtet und Schiffe an Land gespült hat.

Danke,

Zitat:
Da erscheint es plausibel, dass 200 Mt ausreichen, um einen Marinestützpunkt mitsamt den dort vor Anker liegenden Schiffen zu zerstören.


Bei der Sprengkraft wird das aber doch nicht nur ein Marinestützpunkt sein.
Die Russen werden Poseidon sicherlich nicht gebaut haben um nur einen Marinestützpunkt lahm zu legen, wenn, dann soll diese Bombe alle Küstengebiete um Südengland, sowie die in Frankreich, Niederlande und Deutschland bis mehrere km ins Landesinnere hinein überschwemmen.
Deswegen die Frage wegen dem Tsuanmi. Wenn das eine 100 m hohe Flutwelle ergibt, wäre das nämlich denkbar.


@Füsik-Gast
Der Fallout hält sich bei so einer Bombe in Grenzen.
Die Tsar Bombe war in Relation zu ihrer Sprengkraft bspw. eine der "saubersten" Bomben mit dem geringsten Fallout und der Vorteil, wenn man so einen Bombe im Wasser zündet ist der, dass aktiviertes Natrium, Sauerstoff und Wasserstoff nicht sehr lange radioaktiv bleiben wird und die schweren Elemente des Bombenkerns sehr wahrscheinlich lokal über dem Meer niedergehen und im Meeresboden versinken werden. Chlor könnte zwar langfristig länger strahlen, aber dann ist auch die Aktivität gering und für Tritium müssten die Neutronen schon auf Deuterium treffen.
Eine langfristige Kontamination würde man so vermeiden. Die würde es geben, wenn man so eine Bombe über dem Land zünden würde. Weil dann die Neutronenstrahlung auf ganz andere Elemente und Isotope auf dem Land trifft und die können dann mittellange Halbwertszeiten durch die Neutronenaktivierung erhalten.

Viel entscheidender ist hier also eine Zerstörung der Küstenstädte durch den ausgelösten Tsunami. Das dürfte der Sinn dieser Bombe und deswegen wollte ich wissen, ob das so realistisch ist.

Und dass die sich nahezu lautlos und unendeckt durchs Meer bewegen kann, ist natürlich ein weiterer großer taktischer Vorteil.

Bezüglich der Sprengkraft. Ja, da gibt es verschiedene Angaben aus verschiedenen Quellen. In einer russischen Quelle ist von 200 MT die Rede und ich gehe lieber mal vom Worst Case Fall aus.
Von der Größe der Drohne wäre genug Platz für eine 200 MT Bombe vorhanden und Wasserstoffbomben haben, anders als Kernspaltungsbomben den großen Vorteil, dass man sie von der Sprengkraft her praktisch unendlich groß bauen kann.
Bei Kernspaltungsbomben gibt es ein oberes Limit.
zuvielBier
Gast





Beitrag zuvielBier Verfasst am: 08. Jul 2021 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Pass auf das du nicht von Bill Gates gechipped wirst und dann kriegen sie dich mit Skalarwellen Bestrahlung von der Rückseite vom Mond wo das Plutonium Imperium nur darauf wartet dich endlich umzupolen.
Henry345



Anmeldungsdatum: 22.09.2020
Beiträge: 77

Beitrag Henry345 Verfasst am: 09. Jul 2021 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, da bei nuklearen Bomben eine sehr hohe Fontäne erzeugt wird, in der viel Wasser verdampft. Um einen Tsunami effektiv zu erzeugen muss schon eine hohe und große Fläche an Wassermassen gleichmäßig angehoben werden um somit eine Schwingung auszulösen.

Die Wasserfontänen sehen zwar impulsant aus, werden aber vertikal sehr hoch in die Höhe befördert und treffen vertikal wieder auf die Wasseroberfläche. In der Hochsee müssen das schon deutlich mehr Wassermassen auf einer viel größeren Fläche sein. Die Bombe wirkt aber in allen Richtungen und somit wird nur ein Bruchteil der Energie für die Wasserfontäne aufgewendet, der Rest verpufft als Unterwasserschockwelle gegen einen sehr hohen Widerstand der Wassermassen.

Umso tiefer die Bombe gezündet wird, umso uneffektiver wird auch die Bombe, da der Widerstand der Wassermassen mit zunehmender Tiefe zunimmt und die Wasserfontäne immer kleiner wird. Der Effekt der Bodenreflektion der Schockwelle abnimmt. Die hohen Wasserfontänen wurden ja im sehr seichten Gewässer auf Atollen erreicht. In z.B. 500 Meter Tiefe wird man kaum was von der Bombe an der Wasseroberfläche wahrnehmen.
Poseidon
Gast





Beitrag Poseidon Verfasst am: 09. Jul 2021 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

Henry345 hat Folgendes geschrieben:
Nein, da bei nuklearen Bomben eine sehr hohe Fontäne erzeugt wird, in der viel Wasser verdampft. Um einen Tsunami effektiv zu erzeugen muss schon eine hohe und große Fläche an Wassermassen gleichmäßig angehoben werden um somit eine Schwingung auszulösen.


Danke für deine Antwort.
Aber wie ist es mit dem Wasser das verdampft?
Das entweicht ja in die Atmosphäre und dann entsteht im Wasser eine Lücke, die wieder von umgebenden noch nicht verdampftem Wasser aufgefüllt werden muss.
Kann das einen Tsunami auslösen?
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5044

Beitrag DrStupid Verfasst am: 10. Jul 2021 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

Poseidon hat Folgendes geschrieben:
Kann das einen Tsunami auslösen?


Das Beispiel der Halifax-Explosion zeigt, dass ein Tsunami ausgelöst werden kann. Sie zeigt aber auch, dass die Wirkung begrenzt ist. Am Explosionsort lag die Höhe bei maximal 16 Metern, im Hafen waren es schon weniger als 3 Meter und was aus dem Hafen raus kam war kaum noch nachweisbar [1]. Mit 200 Mt ist zwar viel mehr möglich, aber nichts, was auch nur annähern an das Szenario herankommt, dass Du hier herbeizureden versuchst. Das schafft höchstens ein großer Asteroid.

[1] https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/15210609309379686?journalCode=umgd20
Bier
Gast





Beitrag Bier Verfasst am: 10. Jul 2021 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Henry345 hat Folgendes geschrieben:
Die Bombe wirkt aber in allen Richtungen und somit wird nur ein Bruchteil der Energie für die Wasserfontäne aufgewendet, der Rest verpufft als Unterwasserschockwelle gegen einen sehr hohen Widerstand der Wassermassen.

Du sagst es, Wasser lässt sich nicht komprimieren also kann die Energie nur nach oben weg und das Wasser was nicht verdampft ist fällt halt wieder runter.
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