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Spin eines Atomkerns
 
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bloebb



Anmeldungsdatum: 24.07.2017
Beiträge: 139

Beitrag bloebb Verfasst am: 10. Okt 2017 18:34    Titel: Spin eines Atomkerns Antworten mit Zitat

Hallo!

Ich habe mir gerade https://phys.org/news/2017-10-proton-puzzle.html durchgelesen. Das ist zwar alles echt interessant, aber überlese ich hier irgendwo die Information, wie man das nun berechnet?

Ich vermute, in der Grafik ist auf der y-Achse der spin des Atomkerns aufgetragen. Aber welche Angaben sieht man hier bei den Balken? Ist die erste Zahl eine Prozentangabe, wobei man hier nicht genau auf 100% für den Kern kommt, sondern - aus welchen Gründen auch immer (vielleicht aufgrund von Messungenauigkeiten?) - auf 108%? Und was steht dann in den Klammern? Und sehe ich das richtig, dass man die Spins immer nur addieren muss, um zum Gesamtspin für den Kern zu kommen?

Zitat:
To calculate the spin of the particles, the researchers have to account for the true physical mass of the quarks.


Wie ist denn der Zusammenhang zwischen Masse und Spin? Eigentlich kommt mir das seltsam vor, dass es hier überhaupt einen Zusammenhang gibt. Ich dachte eher, die Masse ergibt sich aus der Summe der Teilchen, und der Spin aufgrund deren Eigenschaften, wie z. B. vielleicht deren Anordnung. [/quote]
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8583

Beitrag jh8979 Verfasst am: 10. Okt 2017 18:43    Titel: Re: Spin eines Atomkerns Antworten mit Zitat

bloebb hat Folgendes geschrieben:
Hallo!
Ich habe mir gerade https://phys.org/news/2017-10-proton-puzzle.html durchgelesen. Das ist zwar alles echt interessant, aber überlese ich hier irgendwo die Information, wie man das nun berechnet?

Nein. Das steht da nicht, weil das sehr, sehr schwer ist. Um die Berechnung zu verstehen, musst man Physik studieren und dann in theoretischer Teilchenphysik (mit dem entsprechenden Teilgebiet) promovieren. Daher belässt es der Artikel (zu Recht) bei einer Beschreibung was grob gemacht wurde.
bloebb



Anmeldungsdatum: 24.07.2017
Beiträge: 139

Beitrag bloebb Verfasst am: 10. Okt 2017 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist schade.

Physik habe ich leider nicht studiert. Ich schaue mit zwar grad Vorlesungsvideos einer Physik-Uni vom 2ten Semester an, aber bei Teilchenphysik bin ich noch nicht angekommen (und komme ich vielleicht auch nie an, weil ich momentan noch keine Videos zu diesem Thema kenne).

Gibts keine Chance, dass man das einem Laien näher bringt?
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8583

Beitrag jh8979 Verfasst am: 10. Okt 2017 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

bloebb hat Folgendes geschrieben:

Gibts keine Chance, dass man das einem Laien näher bringt?

So wie es da im Artikel steht...

Die Berechnung? Keine Chance! Das ist leider viel, viel zu kompliziert....
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18103

Beitrag TomS Verfasst am: 11. Okt 2017 07:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ich halte Graphik und insbs. die Beschriftung für nicht gut. Der Spin des Protons setzt sich ja zusammen aus Spin- und Bahndrehimpulsanteilen; ich hätte erwartet das zu finden. Dann haben wir die Constituent-Quarks uud, man sollte also danach unterscheiden können. Auch bei den Sea-Quarks fehlen die Flavor-Angaben.

@bloebb: du müsstest zumindest die Quantenmechanik verstanden haben, bevor wir anfangen, die Details der Berechnung zu erklären.
bloebb



Anmeldungsdatum: 24.07.2017
Beiträge: 139

Beitrag bloebb Verfasst am: 11. Okt 2017 10:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe mir gestern "Einführung in die Physik" von Prof. Wagner ausgeborgt. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dreht sich im letzten Kapitel alles um den Quantenkram. Vielleicht verstehe ich die Problematik dann etwas besser. Trotzdem danke für eure Einträge. smile
Na+Cl-



Anmeldungsdatum: 23.07.2017
Beiträge: 13

Beitrag Na+Cl- Verfasst am: 11. Okt 2017 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ich empfehle Povh Rith "Teilchen und Kerne". Eins der besten Physik-Bücher die ich besitze und sehr schön zu lesen. Hier wird das Thema sehr schön angerissen und vor allem mit den entsprechenden Experimenten unterfüttert, die die entsprechenden Theorien/Modelle motivieren/unterstützten/bestätigt haben.

Ganz wichtige Beiträge zu diesem Thema wurden übrigens auch am DESY in Hamburg erarbeitet. Die "Tiefinelastische Streuung", die auch viele Rückschlüsse auf die Impulsverteilung der Partonen in den Nukleonen zulässt, wird auch schön erläutert.

Gerade für die "Nichttheoretiker" ein perfekter Schmöker.

Cheers
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18103

Beitrag TomS Verfasst am: 11. Okt 2017 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

Na+Cl- hat Folgendes geschrieben:
Ganz wichtige Beiträge zu diesem Thema wurden übrigens auch am DESY in Hamburg erarbeitet. Die "Tiefinelastische Streuung", die auch viele Rückschlüsse auf die Impulsverteilung der Partonen in den Nukleonen zulässt, wird auch schön erläutert.

Ich kenne Rith aus Erlangen - ist ca. 25 Jahre her - und sehe ihn noch ab zu zu in Nürnberg. Damals war die "Nucleon Spin Crisis" das große Thema.

Über DIS war ja klar, dass im Verständnis des Nukleonspins eine Lücke klaffte. Beschreibt Rith in einer Neuauflage auch, wie man den Spin heute verstehen kann? DIS liefert ja "nur" die Messung der einzelnen Beiträge zu den Strukturfunktionen F(x,q²) so wie mittels GLAP usw. ein perturbatives Verständnis der q-Abhängigkeit. Das Rätsel lag jedoch im Verständnis der x-Abhängigkeit, insbs. für kleine x. Dazu sagt DIS jedoch nichts. Heute kann man evtl. F(x,q²) für kleine x besser messen, insbs. auch die spin-polarisierten Strukturfunktionen (spin-polarisierte Targets waren damals Riths Fachgebiet). Aber dadurch versteht man die x-Abhängigkeit immer noch nicht - man kennt sie nur.

Ich habe lange versucht, die Strukturfunktionen in effektiven chiralen Feldtheorien zu berechnen. Die Idee war, die Streuamplituden der Photo-Pion-Produktion durch Crossing vom s- in den t-Kanal analytisch fortzusetzen und dann mittels GLAP zu untersuchen. Das Problem war, dass die analytische Fortsetzung nicht gut funktioniert hat und dass die zugänglichen x- und q-Bereiche nicht ausreichend waren.
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