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Die Konstanz der Konstanten
 
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Ric



Anmeldungsdatum: 03.02.2005
Beiträge: 182

Beitrag Ric Verfasst am: 04. Mai 2006 21:19    Titel: Die Konstanz der Konstanten Antworten mit Zitat

Ich bin vor kurzem wie durch einen wundersamen Zufall, an folgende Artikel gelangt Augenzwinkern. Es gibt wohl einige Forscher, die behaupten, die Gravitationskonstante wäre gar nicht konstant. Was haltet ihr davon, wie viel Glauben darf man dem schenken?

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/121028/drucken

http://zeus.zeit.de/text/2003/02/N-Naturkonstanten

Ich finde es ja teilweise recht abenteuerlich, wie man z. B. diese effektive Theorie aufgestellt hat und obendrein noch mit freien Parametern.

Meint ihr, dass das ganze bald wieder vom Tisch ist (oder bereits ist)?

Ohne jetzt eine großartige Diskussion vom Stapel zu reißen, aber gibt es bereits eine Theorie, die ERKLÄRT, warum die Naturkonstanten in diesem Universum gerade die Werte haben, die sie nun mal haben? Oder versuchen sich da gerade die Stringtheoretiker dran? Oder von mir aus andere TOE'ler.

Warum wählt Gott gerade diese Werte?
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 04. Mai 2006 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

Der Zeit-Artikel ist absolut seriös.

Da handelt es sich um die spannende Suche nach winzig kleinen zeitlichen Veränderungen von Naturkonstanten, die Anhaltspunkte für genauere Theorien bzw. Verfeinerungen von Theorien sind, wenn man diese Veränderungen tatsächlich messen kann.

Das ändert also nichts an der Tatsache, dass wir nach wie vor mit unseren Naturkonstanten als Konstanten rechnen dürfen. Bei der Präzision, die wir normalerweise für Experimente benötigen, sehen wir diese eventuellen zeitlichen Veränderungen von Naturkonstanten nicht.

Der andere Artikel ist auch serös, berichtet aber für mein Gefühl von Forschung, die zwar sehr aktuell und interessant, aber noch im Gang ist und deshalb noch nicht so ausgereift sein muss wie die etablierte "Schulphysik".
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
Wohnort: Wien

Beitrag schnudl Verfasst am: 04. Mai 2006 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Warum wählt Gott gerade diese Werte?


Das ist eine von den berechtigten Fragen die man besser nicht frägt... smile

Mir geht es ähnlich mit der Frage: Waum gibt es überhaupt etwas und warum nicht nichts. Aber auch die Alternative "nichts" wäre eigentlich unvorstellbar. Ich denke das hat irgendwie mit der beschränkten Sicht eines menschlichen Gehirns zu tun.

Ebenso: Warum "bin" ich gerade ich und nicht jemand anderer. Es gibt tatsächlich in der Physik keinen Begriff des Ichs oder des Bewusstseins. Das zeigt für mich, dass die Physik noch nicht komplett sein kann. Aber für den Nobelpreis werden diese Überlegungen nicht ausreichen...

_________________
Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen (Goethe)
Ric



Anmeldungsdatum: 03.02.2005
Beiträge: 182

Beitrag Ric Verfasst am: 06. Mai 2006 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ich stimme zu, dass die Physik so etwas wie das Bewusstsein nicht beschreiben oder erklären kann, sondern nur unsere Natur. Aber sind wir nicht auch Teil, bzw. das Produkt dieser Natur und ist all das, was wir denken und fühlen nicht auch nur Teil eines unglaublich komplexen Apparates, der genau wie alles andere den Gesetzen der Physik unterworfen ist? Warum sollte nicht bspw. eine Theorie der Quantengravitation all das erklären können?

Vielleicht wird die Physik aber gerade an dieser Frage scheitern. Vielleicht kann es keine "Weltformel" geben, da die Physik (bzw. die Mathematik) schlichtweg unfähig ist, so etwas wie eben die Seele oder das Bewusstsein zu beschreiben - sofern es so etwas überhaupt gibt.

Zurück zu knallharter Physik: die Naturkonstanten. Nochmal die Frage: Gibt es bisher eine Theorie, die ERKLÄRT, warum die Konstanten gerade diese Werte haben oder arbeitet man gerade an einer solchen Theorie (M-Theorie, Stringtheorie, whatever)? Kann es überhaupt eine Theorie geben, die so etwas ERKLÄREN kann? Also alles auf den Ursprung zurückzuführen.

Fragen über Fragen Augenzwinkern. Vielleicht noch eine Ergänzung zur neuen Boardeinteilung ... wie wär's mit einer Philosophiesparte Big Laugh?
Schüler



Anmeldungsdatum: 05.05.2006
Beiträge: 175

Beitrag Schüler Verfasst am: 06. Mai 2006 15:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Warum "bin" ich gerade ich und nicht jemand anderer.


das habe ich mich auch schon immer gefragt


das mit den naturkonstanten finde ich auch sehr interessant, wobei z.b die gravitation durch andere definition des Begriffs der Zahl und man nicht im dezimalsystem rechnen würde auch 2,235... hätte heißen können. ebenso ob jetzt man dem symbol 2 den wert 3 zuordnet oder t den wert 5
hätte die zahl auch heißen können
e,erf45d...oder noch ganz andere symbole, welche die tastatur ncht enthält, aber der absolute Wert der zahl G welcher nach unserigen Definitionen 6,672*10^-11 ist, ist immer derselbe und es wäre schön, wenn ein modell gefunden würde mit dem man sämtliche konstanten auf eine fundamentalkonstante zurückführen könnte, ob es möglich ist weiß denk ich niemand oder irr ich mich da?
Und ich finde, dass die Physik längst nicht vollständig ist

Hatten nicht im 19.Jahrhundert viele Physiker die Ansicht, dass die Physik bis auf ein paar Feinheiten komplett sei oder irr ich mich da?
Ric



Anmeldungsdatum: 03.02.2005
Beiträge: 182

Beitrag Ric Verfasst am: 06. Mai 2006 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, da irrst du dich nicht. Augenzwinkern

Aber es ist egal, wie man die Konstanten schreibt - also in welchem Zahlen- oder Zeichensystem - letztlich bleiben es fixe Werte (zumindest auf kleineren Zeitskalen). Und das interessiert mich. Manche Konstanten müssen bis auf die fünfigste Nachkommastelle stimmen, damit unser Universum überhaupt existieren kann.

Kommt jetzt wieder das anthropische Prinzip, das da sagt, unsere Konstanten sind gerade so groß, da sonst kein Universum existierte, in dem Indidividuen leben und diese Frage stellen könnten?

Oh man ... grübelnd
Naemi
Moderator


Anmeldungsdatum: 01.06.2004
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Beitrag Naemi Verfasst am: 07. Mai 2006 13:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, das anthropische Prinzip ist eine Notlösung für resignierte Geister...

Dennoch kann ich mir vorstellen, dass die Werte der Naturkonstanten vielleicht nie aus einer Theorie heraus erklärt werden können -- um eine Theorie aufzustellen braucht man Grundannahmen (und vielleicht sind die "Konstanten" so welche).

Die Idee, dass die Natur"Kontanten" gar keine solchen sind, finde ich interessant. Auf jeden Fall sollte man das nicht weit von sich weisen, um vielleicht später einen entscheidenen Fortschritt zu verpassen (manche erfolgreichen Wissenschaftler sind ja durchaus unkonventinelle Wege gegangen und haben damit Großartiges erreicht). Was genau diese Variationen mit der Natur machen -- und vor allem, ob sie zur Geschichte des Universums passen (Urknall, Expansion...) und wie man diese und deren zeitlichen Verlauf genau messen kann (anscheinend gibt es da schon viele Ideen) offenbart sich wahrscheinlich nur einigen studierten Menschen. Leider...

_________________
Grüße Wink
Naëmi
bishop
Moderator


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Beitrag bishop Verfasst am: 09. Mai 2006 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

hmh, ich finde nicht, dass das anthropische Prinzip einfach nur eine Notlösung ist. Wir empfinden es so beleidigend, weil es uns in unserer Existenz beleidigt, und einem Zufallsprodukt gleichstellt. Wenn man annimmt, dass alle x Jahre ein Universum entsteht, das Menschen ermöglicht, dann wird es unweigerlich zu einem solchen kommen, schliesslich hat die Zeit für Materie keine Bedeutung, und für licht schon gar nicht
_________________
Ein Physiker ist jemand, der über die ersten drei Terme einer divergenten Reihe mittelt
Schüler



Anmeldungsdatum: 05.05.2006
Beiträge: 175

Beitrag Schüler Verfasst am: 10. Mai 2006 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

also ich kann damit leben, dass unsere existenz nur ein zufallsprodukt ist

es liegt in der natur des menschens ( wahrscheinlich auch von anderen lebewesen sofern sie die intelligenz haben sich darüber gedanken zu machen) sich in den mittelpunkt der Schöpfung zu stellen
das sieht man allein schon an der entwicklung der weltbilder.
erst war die erde eine scheibe und wenn man was dagegen sagte kam man auf dem scheiterhaufen. dann irgendwann war die erde zwar keine scheibe mehr, aber sie galt als das zentrum des universums
ein weiteres beispiel ist die schöpfungsgeschichte aus der bibel.
Für mich ist unsere existenz ein zufallsprodukt und ich kann damit leben. Aber jeder soll von mir aus das glauben was er will, solange man nicht zum glauben gezwungen wird
ebenso glaub ich in keinster weise an ein leben nach dem tod. Ich nehm den tod einfachso hin. der tod ist für mich ein zustand wie vor der geburt, weil ich empfand den riesigen zeitraum vor meiner geburt nicht als schlimm, wieso sollte ich dann den ebenfalls riesigen zeitraum nach meinem tod als schlimm empfinden.
aber jedem das seine. ich nur nurfroh in einer zeit zu leben in der man seine meinung frei äußern kann.
Naemi
Moderator


Anmeldungsdatum: 01.06.2004
Beiträge: 497
Wohnort: Bonn

Beitrag Naemi Verfasst am: 10. Mai 2006 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann setzt das anthropische Prinzi eine große Varietät an Nachbaruniversen voraus, von denen dan eines (nämlich unseres) durch die Naturkonstanten bestimmt wird, die unser Leben ermöglichen. Allerdings kann man ja nicht überprüfen, ob es noch weitere Universen gibt...

Die Annahme, dass es nur unser Universum geben soll und dieses zufällig die richtigen Werte hat, finde ich nicht befriedigens (dann kann man auch eine Schöpfernatur annehmen, das macht dann keinen Unterschied). Das würde der Zufälligkeit dann entschieden widersprechen (an die ich durchaus glaube).

_________________
Grüße Wink
Naëmi
Joachim



Anmeldungsdatum: 09.05.2006
Beiträge: 2

Beitrag Joachim Verfasst am: 10. Mai 2006 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Naemi hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann setzt das anthropische Prinzi eine große Varietät an Nachbaruniversen voraus, von denen dan eines (nämlich unseres) durch die Naturkonstanten bestimmt wird, die unser Leben ermöglichen.


Hallo Naemi,

nein, das Prinzip setzt überhaupt keine weiteren Universümmer voraus. Es ist einfach eine logische Folgerung von Bedingten Wahrscheinlichkeiten. Wenn Ereignis A die Voraussetzung von B ist und wir wissen, dass B eingetreten ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass A eingetreten ist Eins.

In diesem Fall ist
Ereignis A: Ein Universum mit günstigen Lebensbedingungen existiert
und
Ereignis B: Menschen existieren und machen sich gedanken über die Wahrscheinlichkeit von Ereignis A.

Nun ist Ereignis B eingetreten (Menschen existieren) und deshalb muss es auch ein Universum geben, in dem Menschan existieren (Wahrscheinlichkeit 1).

Gruss,
Joachim
Schüler



Anmeldungsdatum: 05.05.2006
Beiträge: 175

Beitrag Schüler Verfasst am: 10. Mai 2006 16:55    Titel: Antworten mit Zitat

ich hab mal gelesen dass es 10^123 mal wahrscheinlicher sei, dass sich das universum in einem endzustand befinde in dem es zu einem einzigen schwarzen loch kollabiert ist, als der derzeitige zustand des Universums.
Joachim



Anmeldungsdatum: 09.05.2006
Beiträge: 2

Beitrag Joachim Verfasst am: 10. Mai 2006 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Möglich, aber die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen solch einen Zustand beobachten, ist Null.

Gruss,
Joachim
Viktor Schauberger
Gast





Beitrag Viktor Schauberger Verfasst am: 27. Mai 2006 00:09    Titel: Antworten mit Zitat

Von Paul Dirac:

"Es gibt gegenwärtig fundamentale Probleme in theoretischer Physik, deren Lösung sehr wahrscheinlich eine drastischere Revision unserer fundamentalen Konzepte benötigen, als alle diejenigen die schon durchgeführt wurden. Diese Veränderungen werden sehr wahrscheinlich so groß sein, daß es außerhalb der Macht der menschlichen Intelligenz sein wird, die notwendigen neuen Ideen durch direkte Versuche, die experimentellen Daten auf mathematische Weise zu formulieren, zu bekommen. Der theoretische Arbeiter der Zukunft wird somit auf eine mehr direkte Art vorgehen müssen.Die machtvollere Methode des Fortschritts die momentan vorgeschlagen werden kann, bei den Versuchen den mathematischen Formalismus, der die bestehende Basis der theoretischen Physik formt, zu perfektionieren und zu verallgemeinern ist, alle Mittel der reinen Mathematik anzuwenden, und nach jedem Erfolg in dieser Richtung, die neuen mathematischen Eigenschaften im Sinne von physischen Entitäten zu interpretieren suchen."

Rupert Sheldrake:

"Praktisch gesehen ändern sich also die Werte der Konstanten.Nach der jetzigen Theorie zufolge sind die jedoch unveränderlich.Der Widerspruch zwischen Theorie und empirischer Wirklichkeit wird für gewöhnlich ohne Diskussion vom Tisch gewischt mit der Bemerkung, Schwankungen seinen auf Experimentalfehler zurückzuführen und die neuesten Werte seien die besten,ältere Werte der Konstanten sind schnell vergeben und vergessen.Konstanten werden nur in dieser kleinen Region des Universums gemessen und die meisten erst seit ein paar Jahrzehnten.Zudem schwanken die Messungen.Die Auffassung,daß Konstanten überall und jederzeit die gleichen sind,kann kaum aus den Daten abgeleitet sein.Das zu behaupten wäre eine Zumutung sondersgleichen.Die auf der Erde gewonnenen Werte haben sich im Laufe der letzten 50 Jahre erheblich geändert.Die Annahme ,daß sie sich seit fünfzehn Milliarden Jahre nirgendwo im Universum geändert haben,ist eine ziemlich gewaltsame Auslegung des dürftigen Beweismaterials.Die Macht des wissenschaftlichen Glaubens an ewige Wahrheiten zeigt sich daran,daß diese Annahme so wenig hinterfragt und so bereitwillig als unumstößlich akzeptiert wird.Die Idee der umwandelbaren Gesetze und Konstanten ist die letzte Bastion der klassischen Physik,für die überall und in alle Ewigkeit eine mathematische Ordnung herrscht,die alles nach ein für allemal festehenden Regeln geschehen lässt und vollkommen vorhersagbar macht.Tatsächlich finden wir nichts dergleichen in der Menschenwelt,im Bereich des biologischen Lebens,im Wetter oder am Nachthimmel.Die Chaosrevolution hat diese perfekte Ordnung als schöne Illusion entlarvt.Fast alles,was uns in der Welt und im Kosmos begegnet ist von Natur aus chaotisch."

http://morgenpost.berlin1.de/content/2005/12/10/wissenschaft/797497.html

Theodor Hänsch:

"Ich forsche aber auch an der Frage, ob eine wichtige Naturkonstante, die Feinstrukturkonstante tatsächlich konstant ist."

http://theory.gsi.de/~vanhees/faq-pdf/physik.pdf

"Ein gutes Beispiel hierfur ist die Newtonsche Mechanik. Deren Theorie beschreibt die Bewegung von Körpern unter Einwirkung von irgendwiegearteten Kräften. Lange Zeit galt diese Theorie als absolut richtig. Denn es war z.B. sofort ein-sehbar, daß sich die von außen beobachtbare Geschwindigkeit eines Körpers, der sich innerhalbeines bewegten Systems selbst wieder bewegt einfach daraus ergibt, daß man die Geschwindigkeiten des Korpers und des ihn enthaltenden Systems addiert. Das Michelson-Morley-Experiment jedoch zeigte, daß dies zumindest dann nicht mehr der Fall ist, wenn man die Geschwindigkeiteines Lichtstrahls mißt, der sich auf der bewegenden Erde ausbreitet. Damit war die Newtonsche Mechanik widerlegt, es mußte eine neue Theorie aufgestellt werden."

Prof. Dürr spricht von einer neuen Physik und Wissenschaft:

"Materie ist nicht aus Materie aufgebaut, sondern ist im Grunde ganzheitliche Gestalt, reine Verbundenheit, nicht-auftrennbare Potentialität. Es gibt für die zeitliche Entwicklung keine determinierten Gesetzmäßigkeiten, sondern nur gewichtete Möglichkeiten der Realisierung. Die holistische Grundstruktur der Wirklichkeit erscheint in statistischer Vergröberung als eine dingliche, in materielle Bausteine zerlegbare Realität. Bei starken Korrelationen können sich jedoch Ordnungsstrukturen herausbilden, welche die statistische Ausmittelung verhindern und die Basis für eine Erklärung des Lebendigen liefern.Der Vortrag von Hans-Peter Dürr machte deutlich, dass es eine Komplementarität zwischen Exaktheit und Relevanz gibt: Je exakter wir etwas erforschen und begreifen wollen, desto stärker isolieren wir es von der restlichen Welt und verlieren den Kontext und damit die Relevanz. Kein Mangel an Schärfe ist gemeint, sondern eine Berücksichtigung der ganzheitlichen Natur, der Blick auf den Kontext, auf das Ganze, wobei die Details in den Hintergrund treten. Hier entsteht Orientierungswissen. Deshalb war Dürrs Aufruf zum "Mut zur Unschärfe" für die Studierenden und Wissenschaftler unter den Teilnehmern ein wichtiger Hinweis - insbesondere für die heute so oft geforderte Objektivität. In der objektiven Betrachtung, so machte Dürr deutlich, verliert sich das Lebendige."Mit oben Genanntem und weiteren Ausführungen und Interpretationen zur Quantenphysik wurde den Teilnehmern deutlich, dass auch die DNS oder ein einzelnes Gen lediglich Träger von Informationen bzw. Potenzialität ist, die sich nur zum Teil in diesem materiellen Träger - sozusagen der Hardware - zum Ausdruck bringen. Wird ein Abschnitt der DNS aus dem Verbund herausgeschnitten und isoliert untersucht, kann nur sehr wenig oder gar nichts von der "Software", von dem "Ganzen", von der Potenzialität, die sich (noch) nicht vermaterialisiert hat, entdeckt werden. Die heutige Biologie basiert also noch zum größten Teil auf dem Denken der alten Physik, die längst von der Quantenphysik überholt wurde. Hier tun sich neue Felder des Denkens und Forschens auf, was auch den Teilnehmern neue Grundlagen für die Einschätzung der derzeitigen genetischen Forschung an die Hand gab.
In seinem Vortrag "Welche Auswirkungen hat die Quantenphysik auf unser Weltbild" zeigte der Träger des Alternativen Nobelpreises, Prof. Dr. Hans-Peter Dürr, anschaulich und fesselnd, dass die Erkenntnisse der Quantenphysik das wissenschaftliche Weltbild radikal verändert haben. Der herkömmliche Materiebegriff ist nicht mehr gültig. In der Quantenphysik gilt die Vorstellung, dass die Materie das Sekundäre und die Beziehung zwischen dieser, ihre Relationen, das Primäre ist. Die Quantenphysik dreht so die Rangordnung der klassischen Physik um: Relationalität vor Materialität. Die Rillen auf einer Schallplatte sind nicht die Musik, welche auf ihr gespeichert ist. Die Musik ist in der Gestalt der Rille verborgen, sie ist in einer Beziehungsstruktur verschlüsselt. Genau so ist nach der Quantenphysik Wirklichkeit (oder Potenzialität) in höherdimensionalen Räumen zu finden, die mit dem dreidimensionalen Raum unserer begreifbaren Welt nichts mehr gemeinsam haben, aber sehr wohl dort "Abdrücke" hinterlassen. Nimmt man die Materie immer weiter auseinander, bleibt am Ende nicht Materie übrig, sondern Potenzialität. Diese ähnelt mehr dem Geistigen: sie ist ganzheitlich, offen, lebendig. Materie ist die Schlacke dieses Geistigen. Da aus diesem Geistigen die gesamte Materie entsteht, hat alles einen Ursprung: Es gibt keine Teile mehr, sondern eine große Einheit. Das heißt: Alles, was in dieser Welt ist, geht aus dieser Einheit hervor. Es gibt nur verschiedene Artikulationen von diesem Einen"

"Wenn ich sie(Materie) sozusagen chaotisch anordne, dann bekomme ich das Nicht-Lebendige. Aber wenn ich es geordnet ansetze, dann bekomme ich das, was wir Leben nennen."

http://portal.wko.at/wk/webtv_detail.wk?AngID=1&DocID=371612&Play=real

http://video.tu-clausthal.de/vortraege/duerr2002/

http://video.tu-clausthal.de/vortraege/duerr2002/vortrag_duerr.ram

http://www.ursachenforschung.org/akademie/rueckblick/rueckblick_2001_3_tagung2001.htm

http://www.ursachenforschung.org/akademie/rueckblick/rueckblick_2000_2.htm

http://www.vdw-ev.de/VDWProgramm06_01_17.pdf

http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/2043/

http://www.uuhome.de/global/deutsch/wissen.html

http://www.uni-leipzig.de/journal/0201heisenberg.html

http://www.presse.uni-augsburg.de/unipressedienst/2002/pm2002_012B.shtml

http://www.udo-leuschner.de/rezensionen/rl9203duerr.htm

Harald Wiesendanger:

"Wir brauchen Wissenschaftler, die notfalls auch Anomalien aushalten können, statt a priori als unmöglich abzutun, was die Grenzen ihres vertrauten Weltbilds sprengt."Harald Wiesendanger
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