diamagnetisches Wolfram?

Tipechs · Anmeldungsdatum: 13.05.2016 Beiträge: 3

Meine Frage:
Hallo Physiker.
Weil vermehrt Goldfälschungen aus Wolfram angeboten werden, habe ich mir aus Amerika (eBay) eine angeblich 99,9% reine Wolframscheibe gekauft.
Die Oberfläche sieht wie stumpfer Edelstahl, sehr leicht braun-gelblich aus und mit amerikanischem Wappen und mit "ONE AVDP OUNCE .999 TUNGSTEN" gelasert.
Maße der Scheibe (selbst ermittelt):
Dicke = 3,1mm
Durchmesser = 25,0mm
Gewicht = 29,145g
=> V = 1,522 ccm
=> Dichte = 19,15g/ccm
Ich habe die Scheibe auf eine austarierte Wippe gelegt und einen starken (170kg Zugkraft) Neodymmagneten dicht darüber gehalten.
Die Scheibe wurde leicht abgestoßen!
Auch das Wenden von Scheibe und Magnet erzielte immer diese leicht abstoßende Wirkung.
Versuche mit 25g reinem Wolframpulver erbrachten die zu erwartenden paramagnetischen Ergebnisse, weil hier das Pulver leicht angezogen wurde.
Da meine Scheibe mit 19,15g/ccm annähernd die Dichte von Wolfram (19,25g/ccm) hat und hier natürlich Messfehler einen Einfluss haben können, bin ich ziemlich ratlos.

rho=19,15g/ccm und diamagnetisch
Um was für ein Material könnte es sich handeln?

Danke.

Gruß
Tipechs

Meine Ideen:
Ist Wolfram bei dieser Dichte in speziellen Legierungen diamagnetisch?
Weil die Scheibe für ca. 10 USD verkauft wurde, gehe ich natürlich nicht von einem Goldkern, oder einem Osmium-Kupfer-Gemisch aus, was für mich die einzig logische Erklärung wäre.

franz · Anmeldungsdatum: 04.04.2009 Beiträge: 11583

Tipechs · Anmeldungsdatum: 13.05.2016 Beiträge: 3

Bisher war die Welt für mich in Ordnung.
Eine echte Goldmünze konnte ich durch wiegen, messen und dem Magnettest eindeutig erkennen.
Nun halte ich ein rel. billiges Metall in den Händen, welches die magn. Eigenschaften und Dichte von Gold hat.
Noch einmal meine Frage.
Dichte = 19,15g/ccm und diamagnetisch.
Welches Material/Legierung könnte das sein?

franz · Anmeldungsdatum: 04.04.2009 Beiträge: 11583

Hast Du den vergleichenden Versuch (Goldmünze / Wolframscheibe) mal mit einem langen Pendel und Neodymmagneten ausprobiert?

Von der Dichte her muß es Wolfram sein und ich sehe keine Möglichkeit für eine magnetische "Geschlechtsumwandlung".

Tipechs · Anmeldungsdatum: 13.05.2016 Beiträge: 3

Asche auf mein Haupt!
Nach weiterer Recherche im Internet bin ich auf die Aussage gestoßen, dass durch Bewegung eines Magneten über ein Metall, Wirbelströme induziert werden, die immer der Ursache ihrer Entstehung entgegen wirken (Lenzsche Regel).
Dabei ist es Egal, ob es sich um Eisen, Gold, Wolfram, oder sonstwas handelt.
Weil ich meinen starken Magneten zu schnell an meiner, auf der Wippe austarierten Wolframscheibe herangeführt habe, zeigte sich die abstoßende Wirkung. Bei Wolframpulver habe ich das übrigens nicht beobachtet.
Nun habe ich den Magneten gaaanz laaangsam herangeführt: die vermeintlich diamagnetische Eigenschaft war verschwunden!
Nun habe ich eine paramagnetische Metallscheibe mit einer Dichte von 19,15g/ccm.
==> es muss also rel. reines Wolfram sein
Trotzdem, vielen Dank für Eure Hilfe.
Gruß
Tipechs