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Lichtgeschwindigkeit u. Ereignishorizont b. S. Löchern
 
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Picassodrücker



Anmeldungsdatum: 06.09.2012
Beiträge: 44

Beitrag Picassodrücker Verfasst am: 23. Okt 2013 18:00    Titel: Lichtgeschwindigkeit u. Ereignishorizont b. S. Löchern Antworten mit Zitat

Hallo,

ich beschäftige mich seit kurzem ein wenig mit Schwarzen Löchern und hätte dazu zwei Verständnisfragen:

1. Wird ein Objekt, das den Ereignishorizont überquert, auf Überlichtgeschwindigkeit beschleunigt? Nachdem das Schwarze Loch selbst ja eine Punktmasse ist, müsste das Objekt dann ja unendlich lang beschleunigt werden, oder? Ist auch hier c die Grenzgeschwindigkeit oder gilt das Gesetz in dem Fall nicht?

2. So wie ich das verstanden habe, sieht ein außenstehender Beobachter aufgrund der Zeitdilatation ein Objekt unendlich lang in Richtung des Ereignishorizonts fallen. Würde er das Objekt dann schon langgezogen wahrnehmen? Ich habe nämlich wo gelesen, dass das Objekt erst dann "langgezogen" wird, wenn es den Ereignishorizont überquert hat, aber die Gravitation (und damit auch die Gezeiten) müssten ja eigentlich bereits vorher wirken, oder? Soll also heißen, ein Beobachter würde ein langgezogenes Objekt wahrnehmen, das sich dem Ereignishorizont immer weiter annähert, diesen aber nie erreicht?

Danke für eure Hilfe!
Ich



Anmeldungsdatum: 11.05.2006
Beiträge: 913
Wohnort: Mintraching

Beitrag Ich Verfasst am: 23. Okt 2013 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

1) Es erreicht Überlichtgeschwindigkeit relativ zu einem am Ereignishorizont ruhenden Beobachter. Da es solche nicht geben kann, ist die Frage etwas müßig.
Auf jeden Fall erreichen außerhalb der Singularität keine zwei Objekte relativ zueinander Überlichtgeschwindigkeit. Weil nur Relativgeschwindigkeiten von physikalischer Bedeutung sind, muss die Frage wohl verneint werden.
2) Grundsätzlich wirken die Felder von Punktmassen so, dass die Gezeiten ein einfallendes Objekt seitlich zusammendrücken und - bei Erhaltung des Volumens - der Länge nach strecken. Das gilt überall, aber je näher desto mehr.
Ein außenstehender Beobachter aber sieht das Objekt immer schneller Richtung Horizont rauschen und dann in sehr kurzer Zeit verschwinden, weil die Rotverschiebung das Licht ins Unsichtbare verschiebt. Wenn er sehr aufmerksam ist, kann er vielleicht noch wahrnehmen, dass der Einfall kurz vor dem Horizont eben wegen dieser Rotverschiebung wieder langsamer zu werden scheint. Vielleicht sieht er aich etwas von der besprochenen Streckung, aber bei Objekten, die viel kleiner als der Horizont sind, dürfte das nicht dramatisch sein.
Wenn man dem Licht durch die immer größer werdende Rotverschiebung folgen könnte, würde man am Schluß sehen, wie das Objekt am Horizont "flachgedrückt" wird. Das ist aber eher als "optische Täuschung" zu bezeichnen, das Objekt selbst verspürt davon nichts.
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