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SUni Gast
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SUni Verfasst am: 03. Aug 2013 17:14 Titel: Sichtbares Universum |
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Meine Frage:
Wie groß ist der Teil des sichtbaren Universums?
Meine Ideen:
Ich dachte 13,7 Mrd. Jahre. Habe aber gelesen 42 Mrd. Jahre. |
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kingcools
Anmeldungsdatum: 16.01.2011 Beiträge: 700
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kingcools Verfasst am: 03. Aug 2013 17:20 Titel: |
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Du fragst nach einer Länge und antwortest mit einer Zeit. Was genau möchtest du wissen? Das Alter oder die Größe des Universums? |
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SUni Gast
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SUni Verfasst am: 03. Aug 2013 17:25 Titel: |
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Die Größe! In Lichtjahren. |
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TomS Moderator
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18110
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TomS Verfasst am: 03. Aug 2013 17:31 Titel: |
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Diese Größe ist nicht eindeutig bestimmbar, da sich das Universum ja ausdehnt, während die Photonen unterwegs sind. _________________ Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
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SUni Gast
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SUni Verfasst am: 03. Aug 2013 17:33 Titel: |
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Hab in ner Zeitschrift gelesen 42 Mrd. Lichtjahre. Dürfte doch nur 13,7 Mrd. Lichtjahre sein? |
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kingcools
Anmeldungsdatum: 16.01.2011 Beiträge: 700
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kingcools Verfasst am: 03. Aug 2013 17:50 Titel: |
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Der Raum kann sich schneller als mit Lichtgeschwindigkeit ausdehnen |
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Günther
Anmeldungsdatum: 23.11.2010 Beiträge: 305
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Günther Verfasst am: 03. Aug 2013 22:26 Titel: |
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Nimmt man die Photonen des Mikrowellenhintergrunds, so ist die "Rückblickzeit" ca. 13,4 Mrd Jahre, also eine Zeitangabe, keine Entfernung.
Die heutige Entfernung von Objekten, die diese Strahlung damals emittiert haben, beträgt expansionsbedingt ca. 44 Mrd Lichtjahre. Was gelegentlich elektromagnetischer Horizont genannt wird. |
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TomS Moderator
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18110
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TomS Verfasst am: 04. Aug 2013 08:32 Titel: |
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Ich finde den Wikipedia-Artikel nicht schlecht
http://de.wikipedia.org/wiki/Beobachtbares_Universum
Das Problem ist letztlich, dass in der Allgemeinen Relativitätstheorie und insbs. in einem expandierende Universum kein absoluter Maßstab für Entfernung und Zeit existiert.
Ein Beobachter, der sich hier an einem gedachten Platz auf der Erde befindet, misst auf seiner gedachten Uhr seit dem Urknall eine Zeit von 13.7 Mrd. Jahre. Aus dieser Sicht wäre also ein Photon, das mit dem Urknall entstände ist, ebenfalls genauso alt. Für das Photon vergeht aber auf seiner Reise (auf einer gedachten, mitgeführten Uhr) keine Zeit, die Eigenzeit des Photons ist immer exakt Null. Daher kann man die triviale Gleichung x = ct für die Zeit t des Photons und seine zurückgelegte Entfernung nicht anwenden.
Stattdessen muss man eine räumliche Koordinate x verwenden, die jedoch prinzipiell unbeobachtetste ist. Denn jeder Versuch, sie durch das Nlgen eines Maßstabes oder einer Reise von "hier" nach "dort" zu messen, scheitert sowohl für Photonen (s.o.) als auch daran, dass sich ja während der Reise die Entfernung durch die Expansion vergrößert. Daher ist die Festlegung kosmischer Entfernungen und insbs. ihre Bedeutung etwas diffizil.
http://en.wikipedia.org/wiki/Distance_measures_(cosmology)
http://en.wikipedia.org/wiki/Luminosity_distance
http://en.wikipedia.org/wiki/Comoving_distance _________________ Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
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Günther
Anmeldungsdatum: 23.11.2010 Beiträge: 305
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Günther Verfasst am: 04. Aug 2013 11:04 Titel: |
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Ja, der ist gut. In Zusammenhang mit kosmologischen Distanzen wird häufig das zitiert. |
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TomS Moderator
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18110
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TomS Verfasst am: 04. Aug 2013 13:15 Titel: |
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Kannte ich noch nicht.
Gut ist auch das hier http://arxiv.org/pdf/astro-ph/0310808v2.pdf _________________ Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
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Günther
Anmeldungsdatum: 23.11.2010 Beiträge: 305
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Günther Verfasst am: 04. Aug 2013 15:30 Titel: |
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Bis auf 4.2 Magnitude - Redshift Relationship for SNe Ia, wo die Vertauschung der Hubble-Konstante (H(absorp.) statt H(emission)) das Ergebnis ziemlich dramatisch verfälscht. Nach der Korrektur in Cosmology Under Milne's Shadow liegt Leuchtkraft vs. Rotverschiebung erstaunlich nahe an der Vorhersage des Milne Modells.
Aber dieses Mißgeschick entwertet die von dir zitierte Arbeit von Davis & Lineweaver nur unwesentlich. |
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TomS Moderator
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18110
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TomS Verfasst am: 05. Aug 2013 07:18 Titel: |
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Günther hat Folgendes geschrieben: | Bis auf 4.2 Magnitude - Redshift Relationship for SNe Ia, wo die Vertauschung der Hubble-Konstante (H(absorp.) statt H(emission)) das Ergebnis ziemlich dramatisch verfälscht. |
Versteh' ich nicht. Sie begründen doch, warum sie so vorgehen, um ein Modell entsprechend der SR auszuschließen.
Und das Milne-Modell hat sch ein paar andere Probleme: Energiedichte Null, keine CMB. _________________ Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
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Günther
Anmeldungsdatum: 23.11.2010 Beiträge: 305
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Günther Verfasst am: 05. Aug 2013 10:39 Titel: |
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Die SR Vorhersage von D&L wurde von Chodorowski korrigiert. |
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Brillant
Anmeldungsdatum: 12.02.2013 Beiträge: 1973 Wohnort: Hessen
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Brillant Verfasst am: 06. Aug 2013 17:10 Titel: |
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Zitat: | Ich dachte 13,7 Mrd. Jahre. Habe aber gelesen 42 Mrd. Jahre |
Ich empfinde es nichts-sagend, wenn man das Alter des Universums in Erdumkreisungen um die Sonne (= Jahr) angibt.
Das Jahr hat es wohl die ersten 9 Milliarden Jahre nicht gegeben, da Erde nicht vorhanden. Und danach dürfte die Dauer der Umkreisung sehr davon abhängig gewesen sein, mit welcher Wucht und aus welcher Richtung sich die Trümmer zusammengefunden haben, die heute die Erde bilden.
Wenn also ein Jahr lange Zeit gleich Null war, dann vielleicht 900 Tage, 90 Tage und 365 Tage, was bitteschön sollen dann "42 Mrd. Jahre" sein?
Eine hilflose Würfelei der nichtsahnenden Physiker? |
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nondatur
Anmeldungsdatum: 31.05.2013 Beiträge: 10
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nondatur Verfasst am: 06. Aug 2013 17:15 Titel: |
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Warum sollte ein Jahr als Zeitangabe nicht taugen? wir unterhalten uns unter Menschen darüber und da ist ein Jahr recht klar ( man kann das auch in vielfache der Planckzeit umrechnen wenn man auf gigantische Zahlen steht). Oder man definiert es über die Feinstrukturübergänge im Cäsium, wie die Sekunde. Hauptsache ist bei Einheiten doch dass alle beteiligten wissen was man damit meint, wenn das gegeben ist reicht das. Und ein "aber es könnte ja alles anders sein" bringt uns nicht weiter. Ja klar KÖNNTE es alles anders sein. jahre könnten doppelt so lang sein. Dann ist selbstverständlich die maßzahl des Universumsalters eine andere. Und jetzt? |
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Brillant
Anmeldungsdatum: 12.02.2013 Beiträge: 1973 Wohnort: Hessen
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Brillant Verfasst am: 06. Aug 2013 17:32 Titel: |
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Zitat: | nondatur: Warum sollte ein Jahr als Zeitangabe nicht taugen? |
Weil so grosse Zahlen nicht zu unserem Alltagsvokabular gehören und unverständlich sind.
Wenn du Physiker bist, wird dir die Zahl 1375264353 kaum etwas sagen. Mir als IT'ler schon. Es sind die Sekunden seit Beginn der UNIX-Zeit am 1.1.1970, Datensätze bekommen diesen TIMESTAMP bei Neuanlage und Änderung.
Das ist aber ebenso willkürlich wie das XX. Jahr in der Regentschaft von König Ramses.
Wie lange lebt eine "durschnittliche" Sonne? Das wäre ein Maß für das Alter des Universums. |
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nondatur
Anmeldungsdatum: 31.05.2013 Beiträge: 10
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nondatur Verfasst am: 06. Aug 2013 17:58 Titel: |
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Nö, warum sollte das ein gutes maß sein? Wir wissen ja nichtmal was ne "durchschnittliche" sonne ist xD und wie lang die genau lebt auch nicht. Das ist ne ganz beschissene zeiteinheit. Man sollte für zeiten grundsätzlich einheiten nehmen die immer und überall gleich sind. beispielsweise Feinstrukturübergänge. und das macht man ja auch. |
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