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Holograpie - Erklärung
 
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Julian98



Anmeldungsdatum: 14.05.2013
Beiträge: 2

Beitrag Julian98 Verfasst am: 14. Mai 2013 20:45    Titel: Holograpie - Erklärung Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo zusammen,

ich interessiere mich als physikinteressierter Schüler der 9. Klasse auf dem Gymnasium seit Iron Man 3 (:-)) sehr für Holographie.

Ich habe jetzt mal auf Wikipedia geschaut, auf der Seite steht aber nichts über die 3D-Holographie. Auch sonst einfach mal den Begriff im Internet gesucht, bin dabei aber immer nur auf Artikel über das Thema gestoßen, die die Funktionsweise nicht genau beschreiben, sondern nur für "normale" Zeitungsleser bestimmt sind. Deshalb möchte ich euch fragen, wie genau die Holographie funktioniert, von der Aufzeichnung, die ja wohl über Interferenzen funktioniert, bis zur Wiedergabe, bei der ich nicht ganz verstanden habe, wie genau die "Pixel" auf der Platte in die Luft projiziert werden.

Da sicher einige hier sich entweder sehr gut mit dem Thema auskennen bzw. schon eine Arbeit darüber geschrieben haben, würde ich mich über eine ausführliche Antwort sehr freuen!

Vielen Dank im Voraus!

Meine Ideen:
---
Laron



Anmeldungsdatum: 20.02.2012
Beiträge: 230

Beitrag Laron Verfasst am: 15. Mai 2013 09:54    Titel: Antworten mit Zitat

Das Thema ist mit dem Hintergrundwissen der 9. Klasse leider noch nicht ganz einfach.
Den Film habe ich zwar nicht gesehen, aber da solche Projektionssysteme immer wieder
im Kino auftauchen habe ich eine Vorstellung.

Vorweg eine Warnung, was ILM und andere da zaubern, funktioniert so nicht.
Vereinfacht gesagt liegt das daran, daß Holographie wie wir sie kennen kein
Projektionssystem ist. Außerdem ist Luft ganz allgemein auch eine schlechte
Projektionsfläche.

Bei der Erstellung eines Hologramms wird ein Objekt mit einer Planwelle, zum
Beispiel aus einem Laser, beleuchtet und verformt diese Welle. Die verformte
Welle wird mit einer Referenzwelle überlagert und die so entstehenden Interferenzen
sind die Information, die aufgezeichnet wird.
Bei der Betrachtung beleuchtest Du dieses Interferogramm mit der Referenzwelle.
Diese wird dadurch so verändert, daß der Eindruck entsteht, das Licht käme
von dem ursprünglichen Objekt. In der Oberstufe lernt Ihr irgendwann die
Unterscheidung von reellen und virtuellen Bildern, das ist eine Hilfe.
Julian98



Anmeldungsdatum: 14.05.2013
Beiträge: 2

Beitrag Julian98 Verfasst am: 15. Mai 2013 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank erstmal für die Antwort!

Da ich keine Angst davor habe, mich tiefgehender mit dieser Thematik zu befassen, wäre ich sehr dankbar, wenn jemand noch einmal alles ganz ausführlich und auch gerne mit Fachbegriffen erklären könnte, denn ich habe noch einige Fragen:

Wie kann ein 3D-Modell mittels Lasern so genau "gescannt" werden? Wie viele Laser sind dafür notwendig? Wie wird/werden die daraus resultierenden Interferenzstrahlung/en aufgezeichnet und abgespeichert? Funktioniert ein 3D-Scanner genauso? Soweit ich das jetzt verstanden habe, wird das 3D-Modell auf ein spezielles Trägermaterial geschrieben. Das daraus resultierende Modell ist einige Sekunden lang oder bis zur nächsten Überschreibung stabil. Wie genau funktioniert der Schreibevorgang und wie entsteht aus dem (soweit ich das verstanden habe) Bild, das auf dem 2D-Trägermaterial geschrieben ist, ein 3D-Modell, das in der Luft schwebt? Welche Leistung braucht ein PC, um ein virtuelles 3D-Modell darzustellen?
Laron



Anmeldungsdatum: 20.02.2012
Beiträge: 230

Beitrag Laron Verfasst am: 16. Mai 2013 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht sollte sich hier jemand einmischen, der den Film gesehen hat.
In der klassischen Holographie wird das Objekt nicht gescannt und einen
Computer brauchst Du auch nicht.

Klassisch nimmst Du einen Laser, den Du mit einem Strahlteiler in zwei Strahlen
aufteilst. Beide werden nach Bedarf aufgeweitet. Einer beleuchtet Dein Objekt, der
andere dient als Referenz. Das vom Objekt reflektierte Licht und die Referenzwelle
treffen sich auf einer Photoplatte, das ist Dein Trägermaterial und nach der
Entwicklung langzeitstabil. Überschreiben geht nicht.
Wenn Du die fertige Platte richtig beleuchtest, wird es Dir beim Betrachten der
Platte so scheinen (!), als schwebe das Objekt hinter der Platte in der Luft.
Ein 3D-Modell, das tatsächlich in der Luft schwebt, wie man das gerne in Filmen
sieht, entsteht nicht.
Heutzutage kann man das Hologramm auch von Computern berechnen lassen, statt
es aufzunehmen. Die Physik bleibt aber gleich.
Wenn Du das Thema vertiefen möchtest, findest Du in jeder Bibliothek Bücher
zur Einführung in die Holographie. Einige enthalten auch einfache Experimente
zum Selbermachen, dann kannst Du ein Gefühl dafür bekommen.
D2



Anmeldungsdatum: 10.01.2012
Beiträge: 1723

Beitrag D2 Verfasst am: 16. Mai 2013 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Laron hat Folgendes geschrieben:
richtig beleuchtest, wird es Dir beim Betrachten der
Platte so scheinen (!), als schwebe das Objekt hinter der Platte in der Luft.
Ein 3D-Modell, das tatsächlich in der Luft schwebt, wie man das gerne in Filmen
sieht, entsteht nicht.


"On a computer screen, interferograms look like tiny random black dots similar to an off-the-air TV channel's "snow." But the patterns, when fed into the digital light processing micro-mirror chip, cause the tiny mirrors to change in a way that, when laser light is reflected off them, projects a 3-D moving image that appears suspended in air, in a special material called agarose gel, or on a stack of liquid crystal plates similar to computer screens."
http://www.utsouthwestern.edu/newsroom/news-releases/year-2005/holographic-movies-show-promise-for-medical-military-applications.html


"Vor den Experimenten hätte wir es nicht für möglich gehalten, auf Basis unserer Technik einen 3D-Projektor bauen zu können. Aber dann sahen wir, was bereits bei den ersten Versuchen möglich war. Und seitdem erscheint es uns sehr realistisch, bewegte Objekte so projizieren zu können, als stünden sie direkt vor einem - und zwar ohne 3D-Brille. Und es wäre extrem schwer, diese Bilder von der Wirklichkeit zu unterscheiden."

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1974499/

_________________
Lösungen gibt es immer, man muss nur darauf kommen.
Laron



Anmeldungsdatum: 20.02.2012
Beiträge: 230

Beitrag Laron Verfasst am: 17. Mai 2013 09:20    Titel: Antworten mit Zitat

Sorry, es wäre wahrscheinlich besser gewesen, gleich am Anfang zu trennen zwischen
Hologrammen und deren Aufzeichnung auf der einen und 3D-Projektoren auf der anderen Seite.

Nichtsdestotrotz haben Mikrospiegel großes Potential und ich bin gespannt, wie das
in zehn Jahren aussieht.
lichtbrecher



Anmeldungsdatum: 29.06.2013
Beiträge: 12

Beitrag lichtbrecher Verfasst am: 17. Jul 2013 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Laron - Du schreibst:
Einige enthalten auch einfache Experimente zum Selbermachen...
Das würde mich mal intertessieren, da das Selbermachen von Hologrammen gar nicht so einfach ist - man braucht einen Dauerstrich-Laser mit einer Koherenzlänge von mindestens dem Ausmaß des zu holografierenden Objektes - und da kann man nicht gerade eine Laserdiode nehmen...
Und man braucht einen erschütterungsfreien Labor-Tisch und und und.
Also wesentlich mehr als ein Hobby-Fotograf im Schrank hat.
Oder man nimmt einen Puls-Laser, da kann man sich fast alles weitere sparen, weil Erschütterungen keine Rolle mehr spielen, doch der Puls-Laser kostet noch viel mehr als der Dauerstrich-Laser!
Wie also soll so ein einfaches Experiment aussehen???

Noch was zu Hologrammen:
Beim fertigen Hologramm kann das Objekt auch in oder vor der Fotoplatte stehen. Das macht man durch Kopieren der Original-Hologramm-Platte und entsprechendes Verschieben der Kopier-Platte.
Beim Betrachten des Hologramms ist das Objekt immer nur in Richtung der Hologramm-Platte sichtbar, denn von daher kommen ja die Lichtstrahlen, die das Hologramm dann formen.
Ein holografisches Objekt mitten im Raum zum Drumherumlaufen wäre also nur möglich, wenn die Raumwände, die man jeweils hinter dem holografisches Objekt sieht, ein Teil der Hologrammplatte wären.
So ein Holo-Doktor wie in Raumschiff Voyager, der frei im Raumschiff herumläuft, ist also mit heutiger Holo-Technik nicht möglich, und anfassbar wäre er schon garnicht.
Und die (heutige) 3-D-Filmtechnik im Kino hat mit Holografie auch nichts zu tun.

Gruß
Lichtbrecher
Laron



Anmeldungsdatum: 20.02.2012
Beiträge: 230

Beitrag Laron Verfasst am: 22. Jul 2013 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

Du wärst überrascht, was man mit einem einfachen Laserpointer schon erreichen kann.
Früher galt sogar, je einfacher, desto besser. Die billigen Importe aus dem asiatischen
Raum waren weitgehend unkontrolliert und gingen teilweise deutlich über die angegebenen
Leistungen hinaus.

Wie gesagt, in alten Büchern aus den Anfängen der Holographie kann man eine Menge
interessante Sachen finden. Zum Beispiel kann man teure Labortische ersetzen durch eine
Sandkiste, Schläuche aus Luftreifen und eine hinreichend schwere Platte.

Wieviel Du davon im Schrank hast, kann ich allerdings nicht beurteilen. Augenzwinkern
Wie immer gilt natürlich, daß die Ansprüche an das Ergebnis maßgeblich den Preis der
benötigten Ausrüstung bestimmen.
lichtbrecher



Anmeldungsdatum: 29.06.2013
Beiträge: 12

Beitrag lichtbrecher Verfasst am: 23. Jul 2013 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

Was hat denn ein einfacher Laserpointer für eine Koherenzlänge?
Ich möchte mal vermuten, daß man damit nie ein vernünftiges Hologramm hinkriegt!
Und mit Leistung allein geht das auch nicht...
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