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60. Jahrestag von Hiroshima
 
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Mister S



Anmeldungsdatum: 06.01.2005
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Beitrag Mister S Verfasst am: 06. Aug 2005 16:35    Titel: 60. Jahrestag von Hiroshima Antworten mit Zitat

Ich wollte an dieser Stelle an den Atombombenabwurf von Hiroshima erinnern. Ich denke das passt hier ganz gut, weil es die Zweischneidigkeit von Forschung gut darstellt. Sicher ist es auch gut möglich zu dem Thema zu diskutieren, wer also will, darf an dieser Stelle auch eine Diskussion zum Thema anstimmen.
Ansonsten möchte ich aufrufen, der Opfer zu gedenken.

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Beitrag Passepartout Verfasst am: 07. Aug 2005 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

Thumbs up! find ich gut, Deine Initiative smile

Krass finde ich auch, dass auch heute noch, nach 60 Jahren, die Strahlung immer noch Menschen in den Orten sterben lässt unglücklich

Wie mein alter Physik-Lerner Lehrer immer sagte (und es stimmt, was er sagt):
"Wir müssen uns da nichts vormachen, egal wo geforscht wird, das Ergebnis wird immer pervertiert".

Gruß Wink
Michael

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Ari
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Beitrag Ari Verfasst am: 07. Aug 2005 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

Finde ich auch gut, dass du das hier reingestellt hast.

Es ist grausam, was damals passiert ist, ein totaler Missbrauch der Forschung, Forschung um sich zu rächen, zu töten, Krieg zu führen...die Schuld ist natürlich nicht auf die Forscher zurückzuführen (von wegen: "Wenn die das nicht herausgefunden hätten, wäre das nie passiert!"), wir können schließlich nicht in der Steinzeit leben. Doch das sind dann natürlich die großen Nachteile, fast alle Errungenschaften werden irgendwie missbraucht (Beispiel: Klon- und Hirnforschung).

In Sachen Moral und Ethik hat Amerika aber selbst nach so vielen Jahren auch nach diesem Drama nichts gelernt...

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Mister S



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Beitrag Mister S Verfasst am: 07. Aug 2005 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, in gewisser Weise kann z.B. Einstein die Verantwortung nicht von sich weisen, immerhin hat er die Entwicklung und den Einsatz der Bombe auf Nazi-Deutschland befürwortet und gefordert. Erst, als klar war, dass die Bombe nicht in Deutschland eingesetzt werden sollte, war er dagegen. Fragt sich nur, ob die Vernichtung einer deutschen Stadt in irgendeiner Weise besser gewesen wäre.
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Beitrag Nikolas Verfasst am: 07. Aug 2005 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

Das Argument, dass die Bombe den Krieg beendet hat, ist auch nicht unbedingt stichhaltig. Laut meinem Geschichtslehrer haette der Krieg sonst auch nur noch ein paar Wochen gedauert.
Ich glaube viel mehr, dass die Amis die Bombe ausprobieren wollten und auch etwas ihre Muskeln spielen lassen wollten.
Der Bombenabwurf war doch waehrend einer der wichtigen Kriegskonferenzen der grossen Drei (Oder, Blick auf das Geschichtsboard).
Sehr pervers finde ich auch die Methode der amerikanischen Regierung nach dem Abwurf die Anzahl der getoeteten Japaner in Kilototen anzugeben...

Dass man eine Technik immer auch im Krieg benutzen kann, darf man auch nicht als Argument gegen die Forschung benutzen. Wenn ich Penizilin entwickle, kann ich das Mittel natuerlich auch dazu benutzen mir wirksamere B/Waffen zu bauen und jegliche Energiequelle die ich in Zukunft benutzen werde, um die Welt zu heizen, kann ich abgewandelt auch als Bombe benuzten. (ok, nicht die regenerativen).

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Beitrag bishop Verfasst am: 08. Aug 2005 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Weil ich im anderen Thread nicht posten kann, muss ichs leider so versuchen, vielleicht kann ein "Mod" das ja umfrachten.


Grausam ist nicht nur das was damals passiert ist, sondern auch das, was NOCH passieren könnte.

Was Einige nicht wissen dürften,
von diesen Bomben existieren, Ost und West zusammen, zw. 30000 und 50000 Stück, wovon die großen Varianten mehr als die 1000 fache Sprengkraft der inzwischen kleinen Hiroshima-Bombe haben.

Die Neutronenbombe ist vielleicht die perverseste Variante davon, sie tötet alles Leben und verschont weitestgehend alle tote Materie, wie Gebäude, Fahrzeuge usw. "verschont die Stadt, tötet alle Einwohner".


Es dürfte schon an ein Wunder grenzen, wenn es nicht irgendwann wieder zum Einsatz solcher Waffen käme.

Bei den Abrüstungsabkommen wurden die Transportsysteme abgerüstet, die Sprengköpfe dagegen nicht. Wegen Geldmangels befinden sich nicht wenige davon im ungewarteten "Vorsich dahin Dümpeln".


Geschrieben von Gast im Sonstiges Forum... warum konnte er nicht hier rein posten, sollte doch gehen oO

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Mister S



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Beitrag Mister S Verfasst am: 08. Aug 2005 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

@bishop: Nein, geht nicht, wenn du mal versuchst, ausgeloggt im Off-Topic zu posten, wirst du feststellen, dass du dich einloggen musst.

Übrigens lagern heute noch geschätzte 100 Atombomben der Amerikaner in Deutschland, der Großteil in Ramstein. Die Bundeswehr probt auch bis heute den Abwurf von Atombomben. Meiner Meinung nach sollten diese Bomben nicht in der Bundesrepublik gelagert werden und die BW schon garnicht den Abwurf proben. Immerhin verbietet doch unsere Verfassung den Einsatz von Massenvernichtungswaffen. (hoffe ich zumindest)

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Beitrag bishop Verfasst am: 08. Aug 2005 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

nö, tut sie nicht^^

hmh bei mir ist es wohl dieser Drang der Neugierde, der die Faszination der Atombombe ausübt. Wissenschaftler sind eigentlich nur Spielkinder, sie wollen immer ein noch grösseres Bumm mache, ohne sich der Folgen bewusst zu sein. Forschen um des Forschens Willen. Die Energien, die bei einer Explosion freiwerden und das Schauspiel der Detonation sind etwas faszinierendes... solange, bis man die Folgen sieht und sich wie der Pilot der Enola Gay fragt "Mein Gott, was haben wir getan?" Die Atombombe wird bleiben, niemand wird freiwillig seine Silos zerstören, aber sie wird nicht mehr eingesetzt. Nicht mehr bis zur absoluten Apokalypse, wer das Buch "on the beach" gelesen hat, kann sich ungefähr ein Bild davon machen. Man wird die Bombe als Drohmittel gebrauchen, bis die erste Terroristische Gruppe eine über einer Grossstadt zündet, oder der Konflikt zwischen Indien und Pakistan vollends eskaliert.
Die Welt hält den Atem an... und wartet

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Beitrag Mister S Verfasst am: 08. Aug 2005 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ich befürchte nur, dass das Risiko einer atomaren Explosion heute höher ist, als im kalten Krieg. Terroristen haben keine Skrupel, eine Atombombe einzusetzen, da sie ja den nuklearen Rückschlag nicht fürchten müssen.
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Beitrag Lancelot Verfasst am: 08. Aug 2005 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ja gut aber es ist ja nun auch nicht soooo einfach, in ein Land zu fliegen und mal kurz über der Hauptstadt eine A-Bombe abzuwerfen. Zumindest nicht in den meisten Ländern. Die Abwehr- und Frühwarnsysteme sind da auch nicht zu vernachlässigen. ich hoffe nur die schiessen dann das Flugzeug nich über meinem Dorf ab. Zunge raus
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Beitrag Ari Verfasst am: 08. Aug 2005 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

Code:
Ja gut aber es ist ja nun auch nicht soooo einfach, in ein Land zu fliegen und mal kurz über der Hauptstadt eine A-Bombe abzuwerfen. Zumindest nicht in den meisten Ländern. Die Abwehr- und Frühwarnsysteme sind da auch nicht zu vernachlässigen.


Hmm und da frage ich mich, wie damals dann in Amerika die Flugzeuge entführt werden konnten. Auch, wenn das jetzt alles "verbessert" worden sein sollte, so wird es immer Sicherheitslücken geben...ich denke, dass die Terroristen keine Probleme hätten, eine Atombombe abzuwerfen. Viel komplizierter stelle ich mir erst mal die Beschaffung vor (zum Glück, sonst würde diese Selbstmordattentäter ja gar nichts mehr stoppen).

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Beitrag Lancelot Verfasst am: 08. Aug 2005 17:26    Titel: Antworten mit Zitat

Eine Flugzeugentführung ist auch nicht mit einem A-Bombenabwurf zu vergleichen. Das waren ja registrierte Maschinen die auch Flugerlaubniss hatten. Aber Sicherheitslücken gibts überall klar, aber wie gesagt nich soooo einfach. Augenzwinkern

Da gibts doch so ein "lustiges" Sprichwort:

Wisst ihr warum keine Ausserirdischen die Erde besuchen? Weil immer wenn eine Spezies einen gewissen Intelligentsquotienten besitzt, sie sich selbst zerstört.

könnte passen.
Mister S



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Beitrag Mister S Verfasst am: 08. Aug 2005 17:52    Titel: Antworten mit Zitat

Wer redet denn von Flugzeugen? Pack die Bombe in einen Container und fahr sie per Schiff aus. Wenn du Glück hast, und die Ladung nicht kontrolliert wird, hast du die Bombe im Land, und du kannst damit anstellen was du willst. Lassen sich eigentlich auch kleine A-Bomben bauen, die etwa in einen Rucksack passen? (man denke an London)
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Beitrag Ari Verfasst am: 08. Aug 2005 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

Wie sehen solche Atombomben überhaupt aus? Ist schon klar, dass die Bombe damals bei Hiroshima größer war, wegen der noch nicht so weit fortgeschrittenen Technologie...aber wie sieht so ne Atombombe für gewöhnlich aus, wie groß heute, wie groß damals?


edit: rechtschreibfehler korrigiert, das kann man ja nicht mit ansehen...

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Beitrag bishop Verfasst am: 09. Aug 2005 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

rein physikalisch ist das nichst grosses. Du brauchst zwei unterkritische Massen, die zusammen eine Kettenreaktion an Spaltungen auslösen würden, ein Zünder in Form etwas Sprengstoff, der die Massen zusammenbringt und eine schützende Hülle, damit die Besatzung nicht verstrahlt wird.
Näheres kann man bei Wikipedia nachlesen, aber um auf mister S zu antworten, diese überkritische Masse ist eben eine Grenze, die grössenmässig überschritten werden muss, ist aber nicht soviel, nur ein Paar kilo. D.h, würde man auf eine Hülle verzichten, und den Zünder sehr klein halten käme man sehr wohl auf die Grösse einer Reisetasche möchte ich meinen.

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Beitrag Lancelot Verfasst am: 09. Aug 2005 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ja aber ich denk mal die Menga an TNT um die Plutoniumkugel zusammenzupressen wird sehr viel wiegen und damit auch die größe der Reisetasche sprengen smile

aber weiss nich genau hab sowas noch nicht gebaut. Zunge raus
Nikolas
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Beitrag Nikolas Verfasst am: 09. Aug 2005 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Zu der Atombombe im Rucksack:

Man braucht nicht unbedingt eine Atombombe um richtig aerger zu machen. Zurzeit sind eher die ´schmutzigen´ Bomben interessant. d.h. man nimmt sich radioaktives Material, am Besten zermahlen und jagt es mit etwas Sprengstoff aus dem heimischen Bastelkeller in die Luft. Wenn man die Windrichtung richtig beruecksichtigt kann man damit ein recht grosses Gebiet mit einem ziemlichen Strahlenschaden ueberziehen. Und sowas kann man wirklich in seinem Rucksack durch die Gegend tragen. In einer Spektrumausgabe im letzten halben Jahr (glaube ich) hat jemand eine Simulation vorgestellt, was passiert, wenn man am Rand von New York so etwas zuendet und dabei darauf geachtet hat, dass der ganze Staub in die Stadt geweht wird. Ich kann mich nicht mehr an die Zahlen erinnern, aber es wurde ein ziemlich grosses Gebiet getroffen.

Das Problem dabei ist, dass es nicht allzu schwierig sein sollte, an ein paar kg strahlenden Staub zu kommen und etwas Sprengstoff herzustellen kann wirklich jeder, der es will.

Und vor sowas kann man sich eben so gut wie nicht schuetzen. Diese kleine Bombe in den Hafen von New York zu bringen, ist wahrscheinlich echt kein Problem und dass man dann noch von jemandem angehalten wird ist imho unmoeglich.

Da bringt auch das ganze Star Wars Programm der Amis nichts mehr.
Vor zwei Monaten gabs im Speltrum (wo auch sonst) einen Bericht von einem Berater des amerikanischen Verteidgungsministeriums, in dem er beschreibt wie nutzlos dieses Programm ist. Wer sich dafuer interessiert, kann sich den Bericht kaufen, aber das fuehrt auch zu sehr vom eigentlichen Thema weg.

Zitat:
Wissenschaftler sind eigentlich nur Spielkinder,

Naja. Primaer hast du natuerlich recht, aus dem Grund werde ich auch Physik studieren.
Allerdings kannst du aber dadurch nicht alle wissenschaftlichen Projekte erklaeren und vor allem nicht die Entwicklung der Atombombe.
Wenn man sich mal anschaut, wie unsicher war, ob die Bombe entwickelt werden soll und wer sich dann aus welchen Gruenden dafuer eingesetzt hat, wird klar, dass es dabei nicht um den Spass an der Freude ging.
Einstein (und andere) sah in der Bombe die einzige Moeglichkeit den Krieg zu beenden und hat gehofft, dass ein ´begrenzter´ Einsatz dieser Bombe noch mehr Tote verhindern koennte.

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