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schiefer wurf 45°
 
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dhooooo4



Anmeldungsdatum: 11.10.2011
Beiträge: 1

Beitrag dhooooo4 Verfasst am: 11. Okt 2011 11:50    Titel: schiefer wurf 45° Antworten mit Zitat

Meine Frage:
hallo

ist jetzt vieleicht eine blöde frage, aber wieso ist eigentlich bei einem schiefen wurf ohne luftwiderstand der optimale abwurfwinkel 45°?

gibt es dazu auch eine mathematische begründung?

Meine Ideen:
GvC



Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 14861

Beitrag GvC Verfasst am: 11. Okt 2011 12:09    Titel: Re: schiefer wurf 45° Antworten mit Zitat

dhooooo4 hat Folgendes geschrieben:
Meine Frage:
hallo

ist jetzt vieleicht eine blöde frage, aber wieso ist eigentlich bei einem schiefen wurf ohne luftwiderstand der optimale abwurfwinkel 45°?

gibt es dazu auch eine mathematische begründung?

Meine Ideen:


Natürlich gibt es die. Leite Dir mal die Gleichung für die Wurfweite beim schiefen Wurf aus der Überlagerung von horizontaler Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit und vertikaler Bewegung mit konstanter Beschleunigung her. Da kommt der Faktor sin(2alpha) vor, der nur dann maximal ist, wenn 2*alpha=90°, also alpha=45° ist.
dhooooo5
Gast





Beitrag dhooooo5 Verfasst am: 11. Okt 2011 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

ahh danke alles klar
super Thumbs up!
physikfan



Anmeldungsdatum: 15.06.2010
Beiträge: 21

Beitrag physikfan Verfasst am: 11. Okt 2011 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

Das hatte ich vor knapp 2 Jahren in der Schule noch hergeleitet.

Stell dir einen Wurf aus der Höhe Null vor.

Der geworfene Ball fliegt mit einer Anfangsgeschwindigkeit von v. Jetzt wollen wir aber wissen, welche Strecke der Ball in x-Richtung und welche Strecke er in y-Richtung zurücklegt. Dazu kann man einfach ein Dreieck erstellen, bei dem die Hypotenuse s=v*t ist. Die Ankathete sx=cos(a)*v*t ist die Strecke in x-Richtung. Die Gegenkathete sy=sin(a)*v*t ist die Strecke in y-Richtung.

sx=cos(a)*v*t
sy=sin(a)*v*t

Wir müssen aber die Schwerkraft berücksichtigen. Dann ergibt sich

sx=cos(a)*v*t
sy=sin(a)*v*t -0.5*g*t²

a ist der Abwurfwinkel (90 Grad wäre ein vertikaler Wurf ohne x-Komponenten).

So, nun interessieren wir uns für den weitesten Weg. Mit Weg ist der Weg in x-Richtung gemeint bis der Ball am Boden ankommt (Höhe y=0).

sy=0
sy=sin(a)*v*t -0.5*g*t²=t*(sin(a)*v-0.5*g*t)=0
Eine Lösung dieser Gleichung ist t=0 (man beachte das t vor der Klammer). Dafür interessieren wir uns aber nicht, weil der Ball zum Zeitpunkt t=0 ja noch nicht abgeworfen wurde.
Wir teilen durch t und suchen nun die Lösung dieser Gleichung:
sin(a)*v-0.5*g*t=0
0.5*g*t=sin(a)*v
t=2*sin(a)*v/g
Diese Zeit ist die Zeit, die der Ball braucht, um nach dem Abwurf wieder den Boden zu erreichen (y=0). Aber welchen Weg in x-Richtung legt der Bann dabei zurück? Wir setzen t in sx=cos(a)*v*t ein.
Also: sx=cos(a)*v*2*sin(a)*v/g
Jetzt ist also die frage: Wann erreicht sx(a) sein Maximum? Wir leiten sx(a) nach a einmal ab und setzen die Ableitung gleich Null, da die Steigung an einem Maximum Null ist. Jedoch könnten wir hier genauso gut ein Minimum erreichen. Dazu später..

d(sx)/da = cos(a)*cos(a)*2*v²/g - sin(a)*sin(a)*2*v²/g
= 2*v²/g *(cos(a)² -sin(a)²)
Das setzen wir gleich Null:
2*v²/g *(cos(a)² -sin(a)²) = 0
Da cos(a)^2 + sin(a)² =1 immer gilt, gilt -sin(a)² = cos(a)² -1

und somit:
2*v²/g *(2*cos(a)² -1) = 0
4 * v^2 *cos(a)² /g = 2*v² /g
cos(a)² = 0.5
cos(a) = +- Wurzel(0,5) ist eine Lösung der Gleichung
arccos(Wurzel (0,5) ) ergibt a=45°
arccos(Wurzel (-0,5) ) ergibt a=135° , da a dann aber größer als 90 ° ist, kann hier nicht das gesuchte Maximum liegen.
GvC



Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 14861

Beitrag GvC Verfasst am: 11. Okt 2011 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo physikfan,

Du scheinst nicht nur ein Fan der Physik, sondern vor allem ein Rechenfan zu sein. Wie in meinem vorigen Beitrag bereits erwähnt, geht die Bestimmung des Winkels, bei dem die maximale Wurfweite erzielt wird, deutlich einfacher als von dir vorgeschlagen. In der auch von dir ermittelten Gleichung für die Wurfweite

physikfan hat Folgendes geschrieben:
sx=cos(a)*v*2*sin(a)*v/g


kannst Du das Additionstheorem

2*sin(a)*cos(a)=sin(2a)

anwenden und erhältst damit

sx=(v²/g)*sin(2a)

Da siehst Du sofort, dass sx maximal wird, wenn sin(2a) maximal, nämlich sin(2a)=1 ist. Das ist aber für einen Winkel von 2a=90° der Fall und damit a=45°.

Du ersparst Dir auf diese Art und Weise das aufwendige Ableiten unter Anwendung der Produktregel usw. Die Erfahrung zeigt, dass sich umso mehr Fehlermöglickeiten ergeben, je länger und komplizierter die Rechnung ist. Also sollte man das tunlichst vermeiden. Natürlich kann man es so machen, wie Du vorschlägst. Ich finde meine Vorgehensweise aber irgendwie eleganter und vor allem einfacher.
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