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limbus
Anmeldungsdatum: 19.10.2010 Beiträge: 7
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limbus Verfasst am: 19. Okt 2010 13:43 Titel: Kombinationsverfahren mit MRT |
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Meine Frage:
Hallo
ich habe gesehen, dass es nur wenige bildgebende Kombinationsverfahren mit MRT gibt. Daneben eines mit PET.
Wenn man jetzt ein anderes Verfahren mit MRT kombinieren möchte, was für Probleme würden sich ergeben?
Meine Ideen:
Ok ganz allgemein ist es immer blöd mit hohen Magnetfeldern zu arbeiten, da sie die Elektronik stören und magnetische Teile anziehen. Andersherum stören magnetische Teile die Feldhomogenität bzw. Gradientefelder, wodurch das Bild wieder schlechter wird. Aber man könnte z.B Teile aus Messing oder anderen amagnetischen oder ggf. diamagnetischen Teilen (z.B. Titan) verwenden. Außerem könnte man die "störenden" Teile auch abschirmen.
Gibt es eigentlich Elektronikteile (Kamerachips, Röntgenröhren), die nicht von der Anziehung betroffen sind? Oder sind die alle in ihrer Funktionsweise gestört? |
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dermarkus Administrator
Anmeldungsdatum: 12.01.2006 Beiträge: 14788
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dermarkus Verfasst am: 19. Okt 2010 13:53 Titel: |
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Sind Kombinationsverfahren nicht einfach für Untersuchungen, bei denen man mehrere Untersuchungsmethoden einsetzt? Diese Untersuchungen braucht man ja nicht gleichzeitig im selbem Gerät zu machen, ich denke, die können auch einfach nacheinander erfolgen.
Das Hauptkriterium ist glaube ich also nicht, ob sich irgendwelche Geräte im Weg sind, zum Beispiel weil sie nicht beide gleichzeitig in den Raum um den Patienten herum passen, oder weil sie sich eventuell gegenseitig unnötig stören würden.
Sondern eher, ob man mit einer Methode etwas sieht, das man mit der jeweils anderen damit kombinierten Methode nicht so gut sieht und umgekehrt.
Ich denke, dass viele als Kombinationsverfahren mit MRT eingesetzt werden. Mit schnellem googeln finde ich zum Beispiel gleich schon mal nicht nur PET +MRT, sondern auch Angiographie + MRT, Sonographie + MRT , ... |
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limbus
Anmeldungsdatum: 19.10.2010 Beiträge: 7
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limbus Verfasst am: 20. Okt 2010 12:01 Titel: |
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Mir gehts in erster Linie wirklich darum zwei Verfahren gleichzeitig einzusetzen (also praktisch im MRT drin) und welche technischen Problemen man dort begegnet. Dass man mehrere verschiedene Verfahren nacheinander durchführen kann und dabei keine Probleme auftreten, ist mir geläufig. |
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dermarkus Administrator
Anmeldungsdatum: 12.01.2006 Beiträge: 14788
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dermarkus Verfasst am: 20. Okt 2010 15:05 Titel: |
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Kennst du Fälle, in denen man so ein gleichzeitiges Messen mit zwei Methoden verwendet und vorteilhaft einsetzen möchte? Denn oft sind ja solche Methoden einzeln angewandt für sich genauer, so dass ich im Normalfall eher Vorteile darin sehe, sie nacheinander anzuwenden anstatt gleichzeitig?
In so einem MRT-Gerät ist ja oft eher weniger Platz, weil man dann besser messen kann, das wird eine der Einschränkungen sein, mit denen man da zu tun hat. Ich denke, die Gerätschaften des zweiten Verfahrens sollten dabei sicher am besten unmagnetisch sein, und falls sie elektrische Leitungen haben, sollten die wohl am besten supergut abgeschirmt sein, damit sie von den starken Magnetfeldern nicht gestört werden. |
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limbus
Anmeldungsdatum: 19.10.2010 Beiträge: 7
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limbus Verfasst am: 20. Okt 2010 15:28 Titel: |
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Es gibt z.B. Forschungen zu interventionellen Verfahren mit MRT oder gemischt MRT-optische Bildgebung.
Platzmangel ist auf jeden Fall ein Problem. Es gibt aber auch halboffenen MRT-Systeme, wobei aber Feldinhomogenitäten in Kauf genommen werden müssen.
Das Problem ist ja, dass MRTs bei hohen Feldstärken arbeiten und somit die meisten Stoffe auch, wenn sie unmagnetisch sind, trotzdem beeinflusst werden. Aber im Grunde genommen, wäre eine kleine magn. Suszeptibilität gut oder?
Wie macht man denn so eine Abschirmung? Beim MRT-Magneten macht man es mittels Abschirmungsspulen. Aber wie schirmt man Leitungen bzw. Bauteile ab? Mit Bleischichten oder Ähnlichem? |
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dermarkus Administrator
Anmeldungsdatum: 12.01.2006 Beiträge: 14788
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dermarkus Verfasst am: 20. Okt 2010 16:06 Titel: |
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Stimmt, Feldinhomogenitäten sind sicher eine der größten Einschränkungen, die man bekommt, wenn so ein System nicht mehr allein auf MRT ausgerichtet und optimiert ist.
Kabelabschirmungen hat man früher mal wohl tatsächlich aus Blei gemacht, heute nimmt man da glaube ich meistens irgendein anderes elektrisch leitfähiges Material, zum Beispiel eine Schirmung aus Metallfolie oder Kupferdrahtgeflecht, vgl.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kabel#Material_der_Ummantelung
Das ist einfach so eine Art Faradayscher Käfig: Wenn das Material drumherum leitend ist, kommen elektrische oder magnetische Wechselfelder nicht so leicht von außen ins Kabel rein (und auch nicht so leicht vom Kabel nach draußen).
Ob das wirklich schwierig ist für solche Anwendungen, weiß ich nicht so genau, vielleicht reichen da für die meisten Zwecke auch einfach "normal abgeschirmte" Kabel schon aus. |
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limbus
Anmeldungsdatum: 19.10.2010 Beiträge: 7
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limbus Verfasst am: 20. Okt 2010 16:18 Titel: |
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Was wäre bei elektronischen Bauteilen zu beachten? Würden die Chips in Kameras bzw. Computer nicht zerstört werden.
Ich habe gelesen, dass selbst Quarze und viele Kristalle (wie sie auf Computerchips verwendet werden) magnetisch sind. Gibt es dafür entsprechende Alternativen?
(Ok man könnte natürlich alle Computer in einen separaten Raum stellen, aber es sollen ja auch noch andere Geräte im MRT zum Einsatz kommen)
btw: Danke für den Link mit den Kabeln. |
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dermarkus Administrator
Anmeldungsdatum: 12.01.2006 Beiträge: 14788
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dermarkus Verfasst am: 20. Okt 2010 17:10 Titel: |
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Ob solche Chips gleich ganz zerstört werden, weiß ich nicht genau, ihre Funktionsweise kann aber sicher eingeschränkt sein, weil die Magnetfelder Ströme und magnetische Speichereigenschaften beeinflussen können.
Und wenn man solche elektrischen Geräte mit einer Abschirmung umgibt, um sie oder ihre Funktionsfähigkeit zu schützen, dann ist das sicher nicht ganz ohne Auswirkung auf die gewünschte Magnetfeldhomogenität im MRT-Apparat.
Falls man mit so etwas Probleme bekommt, wird man sicher versuchen, die nötigen Signale per Kabel oder per Glasfaser oder so vom Gerät wegzuführen, und die Computer und Elektronikgeräte ein bisschen woanders zu platzieren. |
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