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LaTeX und der Formelsatz im Board
 
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Naemi
Moderator


Anmeldungsdatum: 01.06.2004
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Beitrag Naemi Verfasst am: 21. Jun 2004 21:21    Titel: LaTeX und der Formelsatz im Board Antworten mit Zitat

Einführung/Allgemeines
Grundidee und Umsetzung von Naemi, mittlerweile recht gründlich überarbeitet von para, also wenn's Fehler gibt liegt's vermutlich eher an mir ;D


Einführung

Um in diesem Board Formeln setzen zu können, steht ein auf LaTeX basierendes System zur Verfügung. Dabei werden die nötigen Befehle einfach in eine LaTeX-Umgebung gesetzt. Vor allem bei komplexeren Formeln wird die Lesbarkeit vieler Posts deutlich verbessert.
Bessere Lesbarkeit bedeutet mehr Leute die sich das Problem durchlesen, und das wiederum heißt verbesserte Antwortchancen - und wer will das nicht? ;-)

Um auch Usern die noch nicht mit TeX in Kontakt gekommen sind das Schreiben mathematischer Ausdrücke zu erleichtern ist diese Anleitung hier entstanden, um möglichst viele Probleme die beim Schreiben von Formeln hier im Board auftauchen könnten zu klären.

Bitte keine falsche Zurückhaltung beim Ausprobieren von TeX! Eine nicht perfekt gesetzte Formel in LaTeX sieht immernoch zehnmal besser aus als eine in 'plain text'. Auch wenn sich am Anfang vielleicht noch der ein oder andere Design-Fehler einschleicht finden sich meist noch Mods die dann noch etwas nachhelfen können - aber der gute Wille zählt schon viel. :-)


LaTeX-Umgebung

Alles was von LaTeX interpretiert werden soll, muss in einer LaTeX-Umgebung stehen. Genauso wie z.B. für kursive Schrift gibt es dabei ein Tag zum Start der Umgebung und eins zum schließen. Die mathematische Umgebung wird mit den 'latex'-Tags begrenzt, also:
Code:
normaler Text ... [latex]mathematische Umgebung[/latex] ... weiter im Text

Alles was dazwischen steht, wird von TeX gelesen und versucht zu interpretieren. Man beachte die eckigen Klammern um die Tags und den Slash beim Schließen der Umgebung. Wie bei allen anderen Tags auch kann beim Schreiben des Posts der f(x)-Knopf rechts oben benutzt werden um die Umgebung zu öffnen und wieder zu schließen.


Allgemeines zur Eingabe

Der Satz der Formeln erfolgt automatisch, es ist also egal wie viele Leerzeichen man zwischen die Zahlen, Variablen, Befehle und Rechenoperationen setzt. Man sollte in diesem Forum jedoch auf Zeilenumbrüche (im Code) verzichten - sonst kommt in der Formel ein <br/> vor, und man bekommt noch nicht einmal einen Umbruch:
Code:
[latex]1+2=3
3+4=7[/latex]

Wir werden später vielleicht noch einmal auf Zeilenumbrüche zu sprechen kommen. Für den Moment reicht es zu wissen dass man sie so nicht verwenden darf. Möchte man zwei Formeln in zwei Zeilen haben, erreicht man das am einfachsten mit zwei eigenen LaTeX-Umgebungen.
Code:
[latex]1+2=3[/latex]
[latex]3+4=7[/latex]


Ebenfalls vorsichtig sein sollte man mit Sonderzeichen wie Umlauten oder dem ß. Da diese aber glücklicherweise kaum gebraucht werden, soll darauf jetzt erst einmal nicht eingegangen werden.


Vorschau / Code-Ansicht

Noch zwei kleine Tipps bevor wir mit den richtigen Formeln anfangen:
  • Wenn man mal sehen will, wie jemand anderes eine hübsche Formel gesetzt hat, so kann man dessen Quellcode einsehen, wen man den "Zitieren"-Knopf (oben rechts) drückt.
  • Vor allem bei längeren Formeln kann es schnell mal passieren dass man sich irgendwo vertippt. Bevor man seinen Beitrag abschickt, sollte man sich immer noch einmal die Vorschau ansehen, ob die Formeln alle richtig dargestellt werden.


Zuletzt bearbeitet von Naemi am 26. Jul 2004 17:43, insgesamt 3-mal bearbeitet
Naemi
Moderator


Anmeldungsdatum: 01.06.2004
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Beitrag Naemi Verfasst am: 21. Jun 2004 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

Jetzt geht´s los...

... nachdem "das Drumherum" geklärt ist jetzt also auf, um die ersten "echten Formeln" zu setzen. Die LaTeX-Tags werden bei den Beispielen jetzt meist weggelassen, gehören aber natürlich drumrum.


einfache Formeln

Formeln die nur aus Zahlen, Variablen und einfachen Zeichen wie zum Beispiel +, -, =, <, >, !, runden und eckigen Klammern sowie Betragsstrichen bestehen können einfach so eingegeben werden.
Code:
(|a|+b)! > c

Genaueres zu Klammern und Betragsstrichen kommt noch einmal weiter unten.


komplexere Formeln mit TeX-Funktionen

Nur mit Zeichen die auf der Tastatur vorhanden sind, kommt man nicht immer aus. Deshalb gibt es bei TeX eine ganze Reihe verschiedenster Befehle um Sonderzeichen zu bekommen, oder kompliziertere Gebilde einfach darzustellen. Alle Befehle bestehen dabei aus einem Backslash dem Funktionsnamen sowie gegebenenfalls optionalen und obligatorischen Argumenten.
Es ist vielleicht gut im Hinterkopf zu behalten, dass sich alle Funktionen vom Grundaufbau ähneln. Wie die wichtigsten Funktionen im einzelnen zu benutzen sind, wird im folgenden beschrieben.


Brüche und Produkte

Der einfache Malpunkt wird mit \cdot gesetzt und sieht deutlich schöner aus als mit dem Stern von der Tastatur, also bitte nicht:
Code:
a*b
.. sondern:
Code:
a \cdot b

Der Befehl für einen Bruch lautet \frac{Zähler}{Nenner}
Code:
\frac{a}{b}

Quasi alle TeX-Befehle die hier eingeführt werden können beliebig geschachtelt werden. So natürlich auch \frac{}{}:
Code:
a = \frac{1}{1 + \frac{1}{2 + \frac{2}{3}}}


Indizes und Exponenten

Zum Hoch- und Tiefstellen benutzt man die "Befehle" ^{Exponent} und _{Index}.
Code:
a^{Exponent}
Code:
b_{Index}

Wenn man nur ein Zeichen versetzen möchte, kann man die geschweiften Klammern auch weglassen, bei mehreren sind sie jedoch Pflicht.
Code:
a^{richtig}
Code:
a^falsch

Beides kann natürlich auch Gleichzeitig verwendet werden, wobei die Reihenfolge vollkommen egal ist:
Code:
v^{2}_{Auto} = v_{Zug}^{2}

Wurzeln

Diese werden mit \sqrt[Wurzelexponent]{Radikant} gemacht: Wenn man die eckigen Klammern (das optionale Argument) weglässt, entsteht eine ganz normale Quadratwurzel (squareroot):
Code:
\sqrt{2} \neq \sqrt[150]{3}


Griechische Zeichen

Physiker benutzen ja recht häufig griechische Buchstaben. Diese werden i.A. durch einen Backslash und den ausgeschriebenen Buchstaben erzeugt. Griechische Buchstaben die sich in ihrem Erscheinungsbild nicht von lateinischen unterscheiden (v.a. bei den Großbuchstaben) haben keinen Spezialbefehl. Man beachte, dass bei den Kleinbuchstaben zu sechs Buchstaben jeweils zwei Varianten existieren.



griechisch_klein.png
 Beschreibung:
Mit diesen Befehlen ist man ja zumeist sehr gut eingedeckt, allerdings brauchen Physiker oft ja noch griechische Buchstaben. Diese werden mit einem Backslah eingeleitet und dann einfach so geschreiben, wie sie heissen. Allerdings gibt es zu sechs Buchstab
 Dateigröße:  8.64 KB
 Angeschaut:  168982 mal

griechisch_klein.png



griechisch_gross.png
 Beschreibung:
 Dateigröße:  3.62 KB
 Angeschaut:  168978 mal

griechisch_gross.png



_________________
Grüße Wink
Naëmi
Naemi
Moderator


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Beiträge: 497
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Beitrag Naemi Verfasst am: 22. Jun 2004 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Mathematische und physikalische Besonderheiten

Okay, weiter geht´s. Oben sind ja die meisten Sachen die man zum Setzen grundlegender Formeln braucht aufgeführt. Allerdings fehlen noch ein paar weitere praktische Dinge, um eure (noch komplizierteren) mathematischen Ausdrücke perfekt zu machen...


Summen, Integrale, Produkte

Die entsprechenden Zeichen werden mit den Befehlen \sum, \prod, \int, \iint, \iiint (Mehrfachintegrale) oder \oint (Kreisintegral) aufgerufen. Die jeweiligen Grenzen werden wie oben beschrieben mit den Befehlen ^ und _ hoch- bzw. tiefgestellt:
Code:
\sum \prod \int \iint \iiint \oint

Code:
Q = \int^{t}_{t_0} I \, dt


So geht das Ganze schon recht gut, die Grenzen werden jedoch stets hinter die Zeichen gestellt. Wer sie aus ästhetischen Gründen lieber über (bzw. unter) diesen haben möchte muss noch den Befehl \limits hinter das \int (o.ä.) einfügen:
Code:
Q = \int\limits^{t}_{t_0} I \, dt


Sonderzeichen, Vergleiche und deren Negation

Zuvor hatten wir schon die griechischen Buchstaben vorgestellt, natürlich gibt es noch viele andere Sonderzeichen, einige sollen hier noch aufgeführt werden:
Code:
\pm \mp
Code:
\nabla \infty \partial \hbar


Das Grad-Zeichen für Winkelangaben kann man mit ^\circ erzeugen.
Code:
360^\circ


Neben den normalen "größer" und "kleiner als" stehen noch folgende Befehle zur Verfügung:
Code:
\leq  \geq  \ll  \gg


Außerdem auch noch manchmal praktisch sind diese Zeichen:
Code:
\neq \approx \equiv \in


Die Verneinung wird allgemein durch den vorangestellen Befehl \not gebildet.
Code:
2 \not \in \{-1,0,1\}


Variablen "verzieren"

Physiker haben ja die Eigenschaft gerne Dinge auf eine Variable draufzusetzen. Auch dafür gibt es viele Möglichkeiten in TeX:

Punkte auf Variablen (Ableitungen nach der Zeit) werden mit \dot{s} (ein Punkt) und \ddot{s} (zwei Punkte) auf die gewünschte Varable (hier s gesetzt):
Code:
\dot{v} = \ddot{s}


Ein "Dach" bekommt man mit \hat{}:
Code:
\hat{I}


Absolut analog setzt man den Vektorpfeil mit \vec{}:
Code:
\vec{x}


... und den Mittelwertsstrich mit \bar{}:
Code:
\bar{I}


Weitere praktische Dinge

Die mathematischen Mengen gibt es in der Form:
Code:
\mathbb{N} \mathbb{R} \mathbb{Q}



Zusammenhänge und Strukturen
mit beiträgen von t.t. und para

Oft ist es auch wichtig, Formeln mit Anmerkungen versehen, oder auf bestimmte Weise anordnen zu können, um bestimmte Sachen zu verdeutlichen. Dafür sind die folgenden Möglichkeiten hilfreich:


Pfeile aller Art

Zusammenhänge verdeutlichen ist immer gut, dafür gibt es eine Vielzahl großer und kleiner Pfeile:
Code:
\leftarrow \rightarrow \leftrightarrow \longleftarrow \longrightarrow \longleftrightarrow

Code:
\Leftarrow \Rightarrow \Leftrightarrow \Longleftarrow \Longrightarrow \Longleftrightarrow
Meist ist es sinnvoll Pfeile in gewissem Abstand zu den umgebenden Formeln zu verwenden. Dafür bietet sich z.B. \quad an, aber dazu weiter unten mehr.


Fortsetzungen / Auslassungen

Fortsetzungspunkte sind auch nützlich um Auslassungen oder eben Fortsetzungen darzustellen. Dafür gibt es \ldots (unten) oder \cdots (mittig):
Code:
n=1,2, \ldots
Code:
s = x_1 + \cdots + x_n


Ausgerichtete Gleichungen

Vor allem für Umformungen ist es gut für die Übersichtlichkeit, wenn die Formeln an ihren Gleichheitszeichen ausgerichtet werden. Das kann erreicht werden indem das Gleichheitszeichen jeweils in zwei & eingeschlossen, und ein Zeilenumbruch wie schon bei Matrizen mit \\ durchgeführt wird. Ein Beispiel:
Code:
x^2- 1 &=& x^2 - x + x -1 \\ &=& (x+1)(x-1)
Diese Funktion lässt sich natürlich auch allgemeiner einsetzen, ist aber vor allem dafür sehr gut geeignet. (Ganz sauber ist diese Lösung vom TeXnischen Standpunkt aus zwar nicht, kann aber trotzdem die Lesbarkeit deutlich erhöhen.)


Anmerkungen mit geschweiften Klammern

Zur Vereinfachung bei langen Rechnungen, kann man Zwischenrechnungen mit \overbrace{}^{} bzw. \underbrace{}_{} so ausdrücken
Code:
\overbrace{x^2-2xy+y^2}^{=(x-y)^2}=0

Code:
\underbrace{x^2-2xy+y^2}_{=(x-y)^2}=0


Anmerkungen über Rechenzeichen

Kommentare über Rechenzeigen können mit \stackrel{}{} erzeugt werden:
Code:
(x-y)\stackrel{!}{=}0


Zuletzt bearbeitet von Naemi am 26. Jul 2004 17:45, insgesamt 3-mal bearbeitet
Meromorpher



Anmeldungsdatum: 09.03.2004
Beiträge: 388

Beitrag Meromorpher Verfasst am: 22. Jun 2004 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

Anordnen und Anpassen
kooperation von meromorpher und naemi, überarbeitet und an latex-umgebung angepasst von para

Nicht immer reicht für die Darstellung einer Formel eine Zeile normaler Höhe aus, manchmal braucht man sogar mehrere Zeilen. Das hat schon mit der Einführung der Brüche und größeren Sonderzeichen angefangen und soll hier noch etwas ausgebaut werden. Außerdem wird noch auf eventuelle nötig werdende Anpassungen eingegangen.


Vektoren und Matrizen

Vektoren als Spalte können in der pmatrix-Umgebung geschrieben werden:

Code:
\begin{pmatrix}x \\ y \\ z \end{pmatrix}

Ähnlich dazu werden auch Vektoren als Zeile gestaltet:
Code:
\begin{pmatrix}x & y & z\end{pmatrix}


Die Kombination / verallgemeinerte Form beider Schreibweisen ergibt dann Matrizen

Code:
\begin{pmatrix} 1 & 2 & 3 \\ 4 & 5 & 6 \\ 7 & 8 & 9 \end{pmatrix}

Binomialkoeffizienten oder Zweiervektoren sind mit dem folgenden Befehl einfacher als mit einer Matrix zu realisieren:
Code:
\binom{x}{y}



Klammern für Fortgeschrittene

Normale Klammern können einfach z.B. mit ( oder ] gesetzt werden. Ist der Inhalt der Klammer jedoch höher als eine Zeile, kann dies etwas unschön aussehen, wie in folgendem Beispiel:
Code:
(\frac{1}{2})


Um die Klammern ordentlich an ihren jeweiligen Inhalt anzupassen benutzt man die Befehle \leftKlammer und \rightKlammer. Um bei dem Beispiel zu bleiben also:
Code:
\left(\frac{1}{2}\right)

Dabei müssten \left und \right immer paarweise auftreten. Man kann dann auch verschiedene Klammersymbole verwenden, wenn man das für sinnvoll hält. Schön sehen z.B. Ket-Vektoren aus:
Code:
\left| a \right>

Wenn man dennoch nur eine einseitige Klammer braucht, muss man eine unsichtbare Klammer mit "." setzen (also \left. oder \right.). Das alles gilt auch für die Betragsstriche.

Code:
\left. \frac{1}{2} \right)


Und noch: Um geschweifte Klammern zu verwenden, muss vor diese ein Backslash gesetzt werden: \{ und\}
Code:
\left\{\frac{1}{2}\right\}



Abschnittsweise definierte Funktionen

Auch wenn sie mit einer geschweiften Klammer dargestellt werden, gibt es für abschnittsweise definierte Funktionen eine eigene Struktur die die Darstellung übernimmt. Diese ähnelt einer pmatrix.-Umgebung, bestehend aus zwei Spalten und beliebig vielen Zeilen.
Code:
|x| = \begin{cases} -x & x<0 \\ 0 & x=0 \\ x & x>0 \end{cases}
dachdecker2
Administrator


Anmeldungsdatum: 15.06.2004
Beiträge: 1174
Wohnort: Zeppelinheim / Hessen

Beitrag dachdecker2 Verfasst am: 06. Aug 2006 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Tabellen mit der tabular-Umgebung
Kooperation von dermarkus und dachdecker2

Nach dem einleitendem Tag \begin{tabular}{|c|c||c|} sind die Ausrichtung des Textes in den Spalten und den Trennlinien zwischen den Spalten angegeben.
c = zentriert
l = linksbündig
r = rechtsbündig
| = Vertikale Trennlinie zwischen den Spalten
@{einText} = fügt einen Text an dieser Stelle in alle Zeilen ein (das braucht man zum Beispiel für Einheiten)

Im Tabellenkörper werden die Spalten durch & und die Zeilen durch \\ oder \cr abgetrennt. Horizontale Linien werden mit \hline nach dem Zeilenwechsel eingefügt. In der tabular-Umgebung ist zunächst nur Text erlaubt. Will man Formeln einbauen, schließt man diese in $-Zeichen ein.

Das abschließende Tag \end{tabular} darf natürlich nicht fehlen.

Das Beispiel
Code:

\begin{tabular}{|c|c||c|} \hline  Spalte 1 & Spalte 2 & Spalte 3 \\ \hline \hline  $E=mc^2$ &  $W=hf$ & $f=\frac{mc^2}h$ \\  \hline \end{tabular}

sieht dann so aus:

_________________
Gruß, dachdecker2

http://rettedeinefreiheit.de
para
Moderator


Anmeldungsdatum: 02.10.2004
Beiträge: 2874
Wohnort: Dresden

Beitrag para Verfasst am: 25. Dez 2006 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

Weitere Feinheiten und Formsachen

Mit allem was jetzt oben steht, sollte man in der Lage sein sein mathematisches Anliegen hinreichend artikulieren zu können. Ist man erst einmal halbwegs mit TeX vertraut kann man sich also daran machen die Formeln noch besonders schön bzw. übersichtlich zu gestalten. Mit den angepassten Klammern haben wir schon begonnen, im Folgenden soll es nun noch weiter um Formatierungen und Formsachen gehen.


Abstände

Will man beispielsweise Bemerkungen oder Bedingungen einfügen, braucht man Abstandshalter. LaTeX bietet nun eine Vielzahl verschieden großer Abstände die man seinem ästhetischen Empfinden nach noch einfügen kann. Die (hier) wohl am häufigsten benutzen sind:
Code:
x x \, x ~ x \quad x \qquad x

Im Allgemeinen sind die Abstände die TeX setzt schon sehr gut, aber manchmal ist Nachhelfen doch angebracht. Häufigstes Beispiel ist sicher das Integral:
Code:
\int I(t) dt
Code:
\int I(t) \, dt
Letzteres sieht doch deutlich besser aus, oder? Auch vor physikalischen Einheiten lohnt sich meist ein kleiner Abstand mit \, - darauf wird unten noch einmal genauer eingegangen.


Nicht-kursive Darstellung

Auch das oben vorgestellte Integral mit Abstand ist leider noch nicht perfekt. Da TeX ja alle Zeichen als Variablen bzw. Konstanten behandelt, werden diese entsprechend kursiv gestellt. Will man also mit Buchstaben etwas anderes als Variablen darstellen, muss man das gesondert kennzeichnen. Bei obigem Integral wäre das z.B. möglich mit:
Code:
\int I(t) \, \dd t
Wobei \dd ein nicht-kursives d erzeugt, da dieses ja keine Variable ist.


Mathematische Funktionen und Operatoren

Auch für die verschiedensten Funktionsnamen sind "ordentliche" Darstellungen verfügbar. Diese sind sehr einfach zu merken, man setzt einfach nur einen Backslash vor diese. Also bitte nicht:
Code:
cos(\alpha)
... was als c mal o mal s mal (in Klammern) Alpha aufgefasst würde, sondern:
Code:
\cos(\alpha)
Zur Verfügung stehen die trigonometrischen Funktionen, deren Arcusfunktionen und die hyperbolischen Funktionen. Die Logarithmusfunktionen sind durch \log, \lg und \ln darstellbar, wobei die Basis wird mit _ tiefgestellt wird.

Sollte eine Funktion einmal nicht durch simples Voranstellen des Backslashs verfügbar sein, kann man mit \operatorname{} den selben Effekt erreichen. So sollte beispielsweise die Divergenz nicht wie folgt dargestellt werden:
Code:
div \vec{a}
Sondern viel besser so:
Code:
\operatorname{div} \vec{a}


Physikalische Einheiten

Physikalische Einheiten werden auch nicht kursiv gesetzt. Dies kann man erreichen indem man sie in \mathrm{} einschließt. Nicht ganz so schön wäre also:
Code:
v = 3 \, \frac{m}{s}
Und schöner:
Code:
v = 3 \, \mathrm{ \frac{m}{s}}

Man beachte wieder den kleinen Abstand, der die Einheit etwas weg von der Maßzahl rückt.
Code:
v = 3 \, \mathrm{\frac{m}{s}}
... statt ...
Code:
v = 3 \mathrm{\frac{m}{s}}



Anmerkungen als Text (und mit Umlauten)

Manchmal kommt man ja auch in die Verlegenheit etwas normalen Text in eine Formel einbringen zu wollen. Da dieser natürlich nicht aus dutzenden Variablen besteht, sollte man - nicht überraschend - darauf achten dass das Ganze nicht kursiv gesetzt wird.

Eine Möglichkeit wäre \text{}, was hier im Forum(!) allerdings nicht besonders gut ins Formelbild integriert wird:
Code:
Q ~ \ldots ~ \text{elektrische Ladung}

Besser fügt sich da die Möglichkeit wie wir sie schon bei den Einheiten kennengelernt haben. Zu beachten ist dabei, dass Leerzeichen weiter ignoriert werden. Sie müssen durch ~ ersetzt werden, was den gleichen Abstand produziert:
Code:
Q ~ \ldots ~ \mathrm{elektrische~Ladung}


Was bleibt ist das Problem der Umlaute - jeder Einsatz von ä, ü oder ö wird (wieder: hier) mit einem Fehler quittiert. Was man tun kann um das zu umgehen kann man sich vielleicht schon aus dem was man bisher gelernt hat ableiten ... man zweckentfremdet einfach \ddot etwas.
Code:
\mathrm{Und~K\ddot{a}se~vor~der~T\ddot{u}r~ist~auch~sch\ddot{o}n.}



Das Kreuz mit dem Komma

Hin und wieder wird man auch mal ein Ergebnis als Zahl angeben wollen. Da leider nicht alle Ergebnisse rund sind, braucht man dazu natürlich ein Komma. Leider interpretiert TeX das Komma zunächst als Trennzeichen (wie bei einer Aufzählung), da im englischen Raum ja normalerweise ein Punkt eingesetzt wird. Ein Weg das zu umgehen ist das Klammern des Kommas:
Code:
\pi \approx 3,141592 \ldots
Code:
\pi \approx 3{,}141592\ldots



Und weiter? / LaTeX im wissenschaftlichen Alltag

Im Grunde wird das LaTeX-System hier nur benutzt um Formeln für das Board zu setzen und in Graphiken umzuwandeln. LaTeX kann aber noch viel mehr als das. Ganze wissenschaftliche Arbeiten und andere Texte können problemlos mit LaTeX gesetzt werden. Aufgrund der vielen Vorteile (zu denen zweifelsfrei auch der wunderbare Mathe-Modus gehört) hat sich LaTeX in einigen Bereichen (vor allem Mathe, Physik und Informatik) sogar quasi als Standard oder zumindest als sehr weit verbreitet für wissenschaftliche Publikationen etabliert.

Wer mehr über den Einsatz dieses Systems (das übrigens komplett frei verfügbar ist) erfahren möchte, dem wird im Internet an vielen Stellen geholfen. Hervorzuheben wären z.B.
  • dante.de - die Website der Deutschen Anwendervereinigung TeX - FAQs und Anleitungen zur Installation eines TeX-Systems
  • ctan.org - the Comprehensive TeX Archive Network - wie der Name schon sagt, eine Sammlung von LaTeX-Paketen und vielen nützlichen Dokumentationen
  • de.comp.text.tex bzw. comp.text.tex - in diesen Newsgroups findet man für fast alle Probleme schnelle und kompetent Hilfe, nur sollte man vorher die FAQs schon gelesen haben ;-)
Ansonsten gibt es noch ein breites Angebot an Literatur zum Einstieg in LaTeX, am besten schaut man sich da mal an was die Bibliothek so hergibt und sucht sich dann das Buch aus das einem am meisten zusagt.

Soviel dazu ... fröhliches TeXen. smile



Fehler /Fragen / Anregungen / Feedback

Ich hoffe mit der Einführung einen Großteil der Sachen die im Umgang mit LaTeX im Rahmen dieses Forums auftauchen könnten abgedeckt zu haben. Sollten dennoch Dinge fehlen, gewünscht werden, unklar sein oder sich schlicht ein Fehler eingeschlichen haben, wäre Feedback höchst begrüßenswert.
Also: alles mögliche zu diesem Thema einfach hier in diesen Thread posten, wir werden wenn sinnvoll schon darauf eingehen und nachher wieder aufräumen. ;-)
aVague



Anmeldungsdatum: 04.10.2008
Beiträge: 186

Beitrag aVague Verfasst am: 06. Okt 2008 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

Konnen wir einer Kurve zeichnen? Wenigstens in der (x;y) Ebene
Herbststurm



Anmeldungsdatum: 05.09.2008
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Wohnort: Freiburg i. Brsg.

Beitrag Herbststurm Verfasst am: 06. Okt 2008 11:49    Titel: Antworten mit Zitat

aVague hat Folgendes geschrieben:
Konnen wir einer Kurve zeichnen? Wenigstens in der (x;y) Ebene


Ja

In diesem (auch sehr tollen Forum) kann man das machen. Dann das Bild einfach hier verlinken.

Willkommen im MatheBoard

Ansonsten kann man das ja auch am CAS, zum Beispiel Maple daheim machen und als Bild, z.b. Anhang posten.
Herbststurm



Anmeldungsdatum: 05.09.2008
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Beitrag Herbststurm Verfasst am: 06. Okt 2008 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Da das hier ein fertiger Formelsatz Thread ist und kein Experimentierbereich wie der testbereich verlinke ich am besten mal noch Erkenntnisse aus dem anderen smile

dermarkus hat Folgendes geschrieben:
Herbststurm hat Folgendes geschrieben:

Gibt es für das "Zu zeigen, zz" einen Latexbefehl? So wie beim handschriftlichen, dass der Querstrich des ersten Z das Dach des zweiten ist.

Den kenne ich noch nicht. Man könnte sich aber einen basteln. Zum Beispiel ungefähr so:

Code:

\mathrm{Z\kern-.3em\raise-0.5ex\hbox{Z}}




, siehe

http://www.matheboard.de/archive/155832/thread.html ->
http://www.mrunix.de/forums/showthread.php?t=59289
Herbststurm



Anmeldungsdatum: 05.09.2008
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Beitrag Herbststurm Verfasst am: 06. Okt 2008 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wie kann man mit Latex eine Laplace Korrespodenz anzeigen lassen?


pressure hat Folgendes geschrieben:
Wäre diese Eigenkreation von mir für dich brauchbar:

Code:
\circ\!\frac{\qquad}{\qquad}\! \bullet




Ich denke mal schon, oder ?

Tanzen
wishmoep



Anmeldungsdatum: 07.09.2008
Beiträge: 1342
Wohnort: Düren, NRW

Beitrag wishmoep Verfasst am: 06. Okt 2008 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Herbststurm hat Folgendes geschrieben:
Ansonsten kann man das ja auch am CAS, zum Beispiel Maple daheim machen und als Bild, z.b. Anhang posten.


Und für alle, die sich kein Maple leisten können, sich nicht die Hochschullizenz besorgen möchten, oder es aus sonstigen Gründen nicht haben kann man noch empfehlen:
Herbststurm



Anmeldungsdatum: 05.09.2008
Beiträge: 412
Wohnort: Freiburg i. Brsg.

Beitrag Herbststurm Verfasst am: 11. Okt 2008 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ergänzend finde ich die jeweiligen Wikipedia Listen sehr gut. Hier mal die direkten Verlinkungen:

Binäre Operatoren, Relationen und Vergleiche

Logische Quantoren und Mathematische Akzente

Pfeile

Verschiedene Schriftarten

Ansonsten finde ich diese zwei Seiten sehr gut gemacht:

MatheBoard - Linksammlung rund um LaTeX

Kochbuch für LaTeX


Grüsse

P.S.

Ich finde es sehr schade, dass die Farben im Board nicht laufen unglücklich
aVague



Anmeldungsdatum: 04.10.2008
Beiträge: 186

Beitrag aVague Verfasst am: 12. Okt 2008 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

wo ist Parallelität/nun-Parallelitat Zeichnung ?
Herbststurm



Anmeldungsdatum: 05.09.2008
Beiträge: 412
Wohnort: Freiburg i. Brsg.

Beitrag Herbststurm Verfasst am: 12. Okt 2008 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

aVague hat Folgendes geschrieben:
wo ist Parallelität/nun-Parallelitat Zeichnung ?




Code:
\| \parallel \shortparallel


Im ersten Wikipedia link unter Relationen:
Herbststurm



Anmeldungsdatum: 05.09.2008
Beiträge: 412
Wohnort: Freiburg i. Brsg.

Beitrag Herbststurm Verfasst am: 29. Dez 2008 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

Der Limes fehlt ja noch geschockt



Code:
\lim_{n \to \infty}x_n
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 01. Sep 2014 18:54    Titel: LaTeX / MathType Antworten mit Zitat

Als Nutzer des schönen MathType in WORD möchte ich gerne mal auf die Möglichkeit der Konvertierung MathType <-> TeX hinweisen. Da lohnt sich sogar eine Kauf-Version.
kingcools



Anmeldungsdatum: 16.01.2011
Beiträge: 700

Beitrag kingcools Verfasst am: 13. Sep 2014 01:47    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu,

kurze Latexfrage:
Ich habe eine Fußnote in meiner Arbeit gesetzt, die über zwei Zeilen geht. Leider teilt mein Editor die dann auf zwei Seiten auf. Wie kann ich den Fußnotenplatz erweitern?
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8576

Beitrag jh8979 Verfasst am: 13. Sep 2014 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

kingcools hat Folgendes geschrieben:

Ich habe eine Fußnote in meiner Arbeit gesetzt, die über zwei Zeilen geht. Leider teilt mein Editor die dann auf zwei Seiten auf. Wie kann ich den Fußnotenplatz erweitern?

In erstes Näherung: Gar nicht. Wenn ich mich nicht irre, benutzt Latex den gesamten Beschreibbaren Teil der Seite für Text inklusive Fussnote. Du kannst jedoch "Strafen" verteilen dafür dass eine Fussnote auf mehreren Seiten aufgeteilt wird. Schreib oben in die Präambel z.B.
Code:

\interfootnotelinepenalty=10000

http://en.wikibooks.org/wiki/LaTeX/Footnotes_and_Margin_Notes#Common_problems_and_workarounds

Eine andere (vermutlich bessere) Möglichkeit ist die Fussnote umzuschreiben und/oder in den Text zu integrieren.
Jayk



Anmeldungsdatum: 22.08.2008
Beiträge: 1450

Beitrag Jayk Verfasst am: 13. Sep 2014 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte aber darauf hinweisen, dass das Vorgehen von LaTeX ausgesprochen professionell ist. Das sieht man auch in alten (Bleisatz) Büchern (spontan fällt mir Freuds Psychoanalyse ein, wo Fußnoten über drei Seiten keine Seltenheit sind).
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 14. Sep 2014 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

Zu dem technischen Kram kann ich nichts sagen, aber als alter Leser habe ich gern einen durchgehenden Text, in dem auf Zitate, Exkurse und so weiter nur verwiesen wird. mfG
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18015

Beitrag TomS Verfasst am: 14. Sep 2014 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du häufig sehr lange Fußnoten schreibst, solltest du eher Endnoten verwenden.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
kingcools



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Beitrag kingcools Verfasst am: 17. Sep 2014 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für eure Hilfe.
Ich hatte nur diese eine drin (sonst nur sehr kurze, insgesamt sehr wenige), die aber nun, wieso auch immer, doch auf der selben seite gelandet ist^^
franz



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Beitrag franz Verfasst am: 08. Nov 2014 00:34    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Tag!

So schön die Latex-Formelschreibung auch ist, es nervt manchmal doch etwas.

Im MatheBoard sah ich nun Vereinfachungen der Formatierung, dann irgendwas mit mathjax oder auch Darstellungen schon im Editor durch java.

Deshalb die neugierige Kundenfrage: Wie sieht es hier damit aus, gibt's das schon oder irgendwann mal?

Mit Dank & Gruß smile
Thomas
Administrator


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Beitrag Thomas Verfasst am: 17. Nov 2014 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn es im Matheboard umgestellt wird, dann auch hier. Aber mit MathJax gab es da leider noch einige Probleme.
franz



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Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 17. Nov 2014 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Gott vergelt's! smile
ChristianS



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Beitrag ChristianS Verfasst am: 11. Mai 2023 18:35    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn's keiner macht, dann mach's eben ich. Hier sind Leute, die echt viel Private Zeit opfern um Latex beizubringen. Ich musste mir das während dem Studium selbst beibringen und wäre nie auf die Idee gekommen hier fündig zu werden. Danke also und wie gesagt vergelt's Gott!
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