christian_3 |
Verfasst am: 09. Aug 2007 09:10 Titel: |
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Hallo, ohne mir durchgelesen zu haben, was in dem Link steht, möchte ich Dir kurz schreiben, was ich unter thermischer Trägheit verstehe, da ich beruflich viel mit Wärme- und Stoffströmen zu tun habe. Ob das so richtig ist, weiß ich aber nicht. Ich würde die thermische Trägheit analog zur Massenträgheit sehen. Die Massenträgheit kannst Du Dir so vorstellen: Du hast eine Masse mit einem Kilogramm auf einem Wagen, der idealerweise keine Reibungsverluste hat. Jetzt lässt Du eine Kraft von 1 N an dieser Masse angreifen. Was passiert? Klar, die Masse wird beschleunigt. Jetzt der gleiche Versuch, nur dass die Masse diesmal doppelt so groß ist (die Kraft bleibt gleich). Die Masse beschleunigt natürlich wieder, aber nur noch halb so viel (F = m x a -> a = F/m). Die Masse definiert also die Trägheit bei translatorischer Beschleunigung. So etwas gibt es auch bei rotatorischer Beschleunigung. Für jeden Körper kann man hier ein rotatorisches Massenträgheitsmoment bestimmen. Soviel ich noch weiß lautet die Formel: M = J x omega_punkt. M = Drehmoment, J = rotatorisches Massenträgheitsmoment, omega_punkt = Winkelbeschleunigung. So, übertragen auf die Wärmelehre, würde ich folgendes sagen: Du hast einen Körper mit der Masse m und der spezifischen Wärmekapazität c. Folgende Möglichkeiten, wie man die thermische Trägheit verstehen könnte: 1. ich führe der Masse eine bestimmte Energie (Wärme) zu (Q). allg. Wärmegleichung: Q = c x m x dT So, jetzt kannst Du Dir überlegen, wie sich die Temperatur der Masse ändert: Je größer das c und das m ist, desto kleiner wird die Temperaturänderung werden (bei gleicher Wärmezufuhr). So gesehen, wäre der Körper träger (thermisch gesehen), als einer mit kleiner Masse und kleinem c. Ob das jetzt so stimmt, weiß ich nicht. Gruß Christian |
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