schnudl |
Verfasst am: 10. Mai 2021 20:34 Titel: |
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Ich weiß nun nicht, inwieweit die Frage ernst gemeint ist, aber typischerweise fängt man irgendwann im Studium an, sich an ein Institut seiner Wahl zu begeben, mit dem man in weiterer Folge intensiv zusammenarbeitet (Bachelor gab es zu meiner Zeit noch nicht; das was man heute Masterarbeit nennt, dauerte 1/1/2 Jahre, wobei ich es aber rausgezögert habe, da ich es sehr spannend fand. Normal ist eher bis 1 Jahr. Eine Doktorarbeit dauert so um die 3 bis 4 Jahre, wobei ich da schon am Institut angestellt war und dafür bezahlt bekam). Es gibt Institute, die sich eher mit Experimentalphysik beschäftigen, genauso wie solche, wo Theorie gemacht wird. Ein Experiment "macht man auch nicht einfach so", sondern dieses erfordert i.A. Monate an Vorbereitung, oft auch Jahre. In dieser Zeit lernt man die Forschungsschwerpunkte kennen und kann am einen oder anderen Thema mitarbeiten. Nicht federführend (es sei denn, man ist ein Genie), sondern unter Anleitung eines akademischen Betreuers. Man wächst sozusagen langsam immer mehr in ein Thema hinein, arbeitet in einem Team mit und veröffentlicht eine Reihe von Publikationen. Am Ende wird daraus eine Arbeit (welche auch immer). So läuft es glaub ich typischerweise ab. Ich kenne niemanden, der sich ein Thema einfach so aussuchen konnte, denn man weiß einfach noch viel zu wenig, als dass dies möglich wäre. Ich habe erst am Ende meiner Doktorarbeit begonnen, eigenständige Ideen umzusetzen und diese zu veröffentlichen. All das waren aber total "kleine Fische" und keine nobelpreisverdächtigen Arbeiten - denn je mehr man weiß, um so bescheidener wird man mit der Zeit, bis man sich am Ende eingestehen muss, dass man eigentlich fast gar nichts weiß, obwohl das was man weiß, eine ganze Menge ist. |
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