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nabla
BeitragVerfasst am: 17. Sep 2006 15:26    Titel:

Zitat:
Das heißt: Die Quantenmechanik sorgt immer für ein Mindestmaß an Zufall.


Das stimmt natürlich nur wenn man sich an die Kopenhagener Deutung der QM hält. Es ist bis jetzt aber noch nicht erwiesen ob die alternativen Formulierungen der Quantenmechanik nicht treffender sind.
So zB die in den 50er Jahren entstandene Bohmsche Mechanik, welche
eine deterministische Theorie darstellt.
dermarkus
BeitragVerfasst am: 10. Sep 2006 16:50    Titel: Re: Schicksal oder nicht ?

galoscho hat Folgendes geschrieben:

Soweit ich das verstanden habe, ist die Bewegung von allen Teilchen genau vorausberechenbar, da es ja Formeln für die diversen Kräfte gibt.
Nach der Heisenbergschen Unschärferelation ist es zwar nicht möglich, die Position und Geschwindigkeit eines Teilchens beliebig genau zu wissen aber nehmen wir einfach mal an, wir kennen diese Größen.

Das stimmt so nicht, denn das sieht die Quantenmechanik anders. Was du beschreibst, ist die Annahme, es sei prinzipiell möglich, dass ein hypothetisches allwissendes Wesen (dieses Wesen nennt man übrigens Laplacescher Dämon) die Position und Geschwindigkeit aller Teilchen kennen könnte.

Diese Annahme scheint zwar für uns Menschen, deren alltägliche Erfahrungswelt der klassischen Physik entspricht, naheliegend und plausibel, aber die Quantenmechanik lehrt uns, dass dies prinzipiell nicht möglich ist. Die Positionen und Geschwindigkeiten von Teilchen sind daher nicht genau, sondern immer nur als Wellenfunktionen, d.h. mit einer bestimmten Mindestunschärfe behaftet, bestimmbar und vorausberechenbar.

Der Determinismus (samt seinen Folgerungen für Bewusstsein und Schicksal) ist also ein rein klassisches Weltbild, das von der Quantenmechanik nicht bestätigt wird.

Das heißt: Die Quantenmechanik sorgt immer für ein Mindestmaß an Zufall.

P.S.: Weil das eine wichtige Erkenntnis der Quantenphysik ist, passt dieses Thema sehr gut in den Themenbereich Quantenphysik. Ich verschiebe es daher mal dorthin: verschoben Sonstiges -> Quantenphysik
Dieter5858
BeitragVerfasst am: 10. Sep 2006 16:36    Titel:

Ich glaube nicht an Schicksal
man schaue sich einmal Matrix an und dann hat man auch etwas mehr Erkenntniss aus solch einer Ansichtsweise.
Das mit unserem Bewustsein ist mir im endeffekt auch ein Rätsel.
heisst aber nicht das die Teilchen in meinem Kopf auch "nur" nach den uns bekannten Physikalischen Gesetzen handeln.
Wer weis vielleicht gibts da noch etwas was wir nicht kennen.
galoscho
BeitragVerfasst am: 10. Sep 2006 16:31    Titel: Schicksal oder nicht ?

Eine Sache die wir alle gemeinsam haben ist unser Bewusstsein. Wir sind uns unserer Selbst bewusst und treffen Entscheidungen, die unser Handeln bestimmen.
So genau weiss man ja noch nicht, wie es funktioniert, aber es sitzt irgendwo im Gehirn.
Manch einer ist der Meinung, dass Bewusstsein verberge sich hinter noch nicht genau geklärten physikalischen Gesetzen.
Andere meinen, das Gehirn sei auch nur Materie und bestehe aus vielen Teilchen. Die Bewegungen und Reaktionen dieser Teilchen lassen sich theoretisch berechnen, wie alle anderen Teilchen auch.

Soweit ich das verstanden habe, ist die Bewegung von allen Teilchen genau vorausberechenbar, da es ja Formeln für die diversen Kräfte gibt.
Nach der Heisenbergschen Unschärferelation ist es zwar nicht möglich, die Position und Geschwindigkeit eines Teilchens beliebig genau zu wissen aber nehmen wir einfach mal an, wir kennen diese Größen.

Da stellt sich die Frage, ob es so etwas wie freien Willen überhaupt gibt oder ob er nur eine Illusion unseres Bewusstseins ist.
Oder anders: Ist alles im Leben schicksalhaft vorherbestimmt oder gibt es so etwas wie Zufall?

Würde mich mal interessieren, wie ihr die Sache seht.

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