Nils Hoppenstedt |
Verfasst am: 30. Okt 2020 00:51 Titel: Re: Proximity-Effekt |
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Hallo,
SpitzerWinkel hat Folgendes geschrieben: | Genau hier komme ich nicht weiter. Ich möchte hier nichts in Frage stellen aber für mich ist das etwas widersprüchlich. Wie können die B-Feldlinien den jeweils anderen Leiter durchdringen, wenn sie doch zwischen den Leitern nur bis zur Symmetrielinie gelangen (Abstoßung)
| Ich denke, hier gibt es an zwei Stellen Missverständnisse. Erstens suggeriert deine Frage, dass man in Figure 2.21 alle Feldlinien links der Symmetrielinie dem linken Leiter zuordnen könnte und alle Feldlinien rechts der Symmetrielinie dem rechten Leiter. Dies ist aber nicht der Fall. Wir sehen hier das resultierende Magnetfeld, das von allen Strömen (inklusive induzierter Wirbelströme) gemeinsam erzeugt wird. Im Gegensatz dazu zeigt Figure 2.20 ausschließlich das Magnetfeld aufgrund des Stromflusses in Leiter 1. Zweitens: Figure 2.20 zeigt die Situation kurz nach dem Einschalten als sich die Wirbelströme im 2. Leiter gerade erst ausbilden. Durch die Wirbelströme entsteht dann ein sekundäres Magnetfeld, das dem initialen Magnetfeld entgegen wirkt. Bei einem perfekten Leiter würde dadurch die Komponente des initialen Magnetfeldes, die senkrecht in den Leiter eindringt exakt kompensiert werden. Dies ist erkennbar in Figure 2.21, das das resultierende Gesamtfeld im eingeschwungenen Zustand darstellt: Hier berühren die Magnetfeldlinien die Leiteroberfläche ausschließlich tangential. Viele Grüße, Nils |
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