TomS |
Verfasst am: 28. Dez 2018 18:24 Titel: |
|
Man kann die Stärke der Kopplungskonstanten der drei bekannten Wechselwirkungen in Abhängigkeit von der Energieskala mittels Störungstheorie berechnen. Hier einige kurze Artikel - https://en.m.wikipedia.org/wiki/Beta_function_(physics) http://bolvan.ph.utexas.edu/~vadim/classes/16f/qcd-beta.pdf Wenn man nun vermutet, dass bei genügend hohen Energien eine Vereinheitlichung aller drei Wechselwirkungen erfolgt, so wäre es natürlich schön, dass dies bei genau einer Energie stattfindet. Nun erreicht dies tatsächlich, wenn man bestimmte SUSY-Modelle annimmt und die Kopplungskonstanten mittels deren beta-Funktionen extrapoliert. Dies wurde in der Vergangenheit als Indiz für die SUSY gewertet. Nun ist es jedoch so, dass die beta-Funktionen in einem Bereich unterhalb der vermuteten Vereinheitlichung gemessen und berechnet werden. Eine Vereinheitlichung oberhalb einer bestimmten Energie würde man umgekehrt mit einem Phasenübergang bzw. Symmetriebrechung an bzw. unterhalb dieser Energie assoziieren. Damit wäre die Extrapolation der beta-Funktionen oberhalb dieser Energie nicht mehr zulässig (auch die Extrapolation des Verhaltens von Wasser bei 20°, 40°, ... auf 120° ist unzulässig). Man könnte die Tatsache, dass sich die Kopplungskonstanten nicht in einem Punkt treffen, als Indiz gegen eine Vereinheitlichung werten. Man könnte aber auch eine kompliziertere Symmetriebrechung vermuten. Tatsache ist, dass es sich ohnehin nur um ein Indiz für die Vereinheitlichung mit SUSY handelt. Inzwischen liegen jedoch auch viele Indizien gegen große Klassen von SUSYs vor; ob das Bild bei den noch zulässigen SUSYs diese einfache Form hat, kann ich nicht sagen. |
|