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Verfasst am: 05. Feb 2018 12:37 Titel: Re: Hat eine dünne Linse immer genau eine Brennweite? |
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Hallo,
HastiM hat Folgendes geschrieben: | Vermutlich ist aber der unterschied in der Praxis so klein, dass man sich begnügt jeder dünnen Linse genau eine Brennweite zuzuordnen?
| Der Brennpunkt kommt dadurch zustande, dass das von der Linsenoberfläche ausgehende Licht im Brennpunkt mit gleicher Phase ankommt. Da der Mittelpunktstrahl einen (geometrisch) kürzeren Weg zurücklegen muss als die äußeren Strahlen, muss man die zentrumsnahen Strahlen irgendwie im Vergleich zu den äußeren Strahlen verzögern. Das geschieht durch die Verwendung von Glas statt Luft. Daher ist das Glas in der Mitte dicker als außen, vgl. hier: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/49/Linsenarten.svg Die sogenannte "dünne" Linse meint letztlich eine unendlich dünne Linse, bei der das Glas ausschließlich die Laufzeiteffekte verursacht, aber keine sonstigen geometrischen Auswirkungen hat. Insofern läuft die Frage, ob die dünne Linse beim "Herumdrehen" andere Eigenschaften hat, m. E. ein wenig ins Leere. Die "dünne" Linse ist ja gerade als der Idealfall einer Linse definiert. Wenn Du sie herumdrehst, bleiben ihre Eigenschaften gleich. Die Frage, ob eine nicht mehr ganz ideale Linse beim Herumdrehen andere Eigenschaften hat, kann ich nicht mit letzter Sicherheit sagen. Es heißt ja immer, der Lichtweg sei umkehrbar. Hier könnte man im Detail aber ein paar Gedanken daran verschwenden, inwiefern diese Aussage vielleicht nur eine Näherung ist. Immerhin muss man bei der Linse ja in zweiter Näherung auch Mehrfachreflexionen betrachten, so dass es den "einen" Lichtweg gar nicht gibt. Hast Du einen Anhaltspunkt für Deine Vermutung, den wir konkret diskutieren könnten? Viele Grüße Michael |
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