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Machheniger
BeitragVerfasst am: 12. Sep 2017 23:44    Titel:

Hallo Duke,

danke für deinen Beitrag und den Hinweis zur Berechnung der Vorspannkraft. Ich denke dass in all den Tabellen wie z.B. hier http://www.schrauben-normen.de/anziehmomente.html diese Formel nur nach M umgeformt wurde, mit

Deine Vermutung, dass bei gleicher Vorspannkraft eine höhere Spannung entsteht, ist meines Wissens nach nicht richtig, da die Spannung gemäß

bzw.

von der jeglichen Materialparametern unabhängig ist. Daselbe gilt natürlich auch für Torsionsspannungen.
Ein Abriss gibt es dann eben bei Überschreitung von Rm oder Rp0,2 bei Werkstoffen ohne ausgedrehnte Streckgrenze.

Wir haben nun die Tatsache des Abrisses weit unterhalb des theoretischen Anziehmoments (bzw. Zugfestigkeit) darauf zurück geführt, dass das Gewinde nicht roliert sondern geschnitten wurde. Dadurch entstehen Beschädigungen der Materialoberfläche (Mikrorisse in jedem Gewindegang). Beim Rolieren eines Gewindes werden auf der anderen Seite nicht nur Schäden vermieden sondern viel mehr noch Druckspannungen an der Materialoberfläche erzeugt, die sich positiv auf die Zugfestigkeit auswirken.
Erläuterung siehe: http://www.hs-weingarten.de/~stetterr/webpage/dd9/german/9.5.html

Wir haben jetzt die Möglichkeit entweder das zulässige Anziehmoment zu reduzieren oder das Gewinde zu rolieren sowie evtl. zusätzlich eine Entlastungskerbe nach dem Sprung zum größeren Querschnitt anzubringen.

Vermutlich schränken wir einfach nur das zulässige Anziehmoment ein.

Falls ich hier mit irgendeinem Punkt falsch lag, gerne Kritik oder Feedback.

Grüße,

Daniel
Duke711
BeitragVerfasst am: 07. Sep 2017 14:44    Titel:

Schön dafür sind Elastizitätswerte gerade mal die Hälfte 130/50 -> 210/80 und somit enstehen bei gleicher Vorspannkraft deutlich höhere Spannungen in der Schraube.
Die Schraube ist deshalb abgrissen da Rm ganz einfach überschritten wurde.

Formel für Torsionspannung und angreifende Kräfte an der Schraube und die draus resultierenden Spannungen sind im Internet zu finden.

Vielleicht auch mal hier im Forum die Suchfunkion nutzen.....

Da findet man z.B. sowas:









Machheniger
BeitragVerfasst am: 07. Sep 2017 02:10    Titel: Anzugsmoment M5 CuBe2Pb ausgehärtet?

Hallo Forum,

mein erster Eintrag hier, ich bin mir nicht sicher ob an richtiger Stelle, hoffe aber auf einen Experten zu stoßen.

Für Stahschrauben verschiedener Festigkeitsklassen gibt es Anziehmomentenach DIN, siehe hier: http://www.schrauben-normen.de/anziehmomente.html

Nun sind Stahlschrauben sinnvollerweise relativ zäh, vorteilhaft für hohe Anziehmomente, neben der Zugfestigkeit.

Ich wollte das Anziehmoment aus der Tabelle nun übertragen auf eine selbst hergestellte M5-Schraube aus CuBe2Pb, ausgehärtet (siehe http://www.ngk-alloys.com/NGK_Berylco_Catalogue_D.pdf Datenblatt siehe Seite 5).
Die Festigkeitswerte nach der Aushärtung sind enorm:
Rm: 1300 – 1500
Rp0,2: 1150 – 1400

Der Werkstoff ist jedoch sehr spröde. Nun habe ich beim Anziehen direkt eine Schaube unterhalb des Schraubenkopf zerstört. Es ist wohl eine Mischung aus Torsion und Zugspannung die den Kopf quasi abschert. Eine M5 8.8 Stahlschraube (also niedrigere Festigkeitswerte) war im Vergleichstest unkaputtbar. Da hat eher der Antrieb bzw. die Schlüsselweite nachgegeben...

Meine Frage daher: Wie kann ich aus der Tabelle für Stahlschrauben Anziehmomente auf ein solches Material übertragen, wenn ich nur die genannten technischen Daten zur Verfügung stehen habe?

Vielen Dank im Voraus für eure Unterstützung,

Daniel

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