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Brillant
BeitragVerfasst am: 13. Jun 2016 12:17    Titel: Re: Was die Welt im Innersten zusammenhält

Urknall hat Folgendes geschrieben:
Wenn zwischen einem berechneten Wert und einem gemessenen Wert auf viele Dezimalstellen eine Übereinstimmung existiert , dann zeigt das doch eine Übereinstimmung mit der Wirklichkeit.
Naja ... Wenn ich ausrechne, dass ein Zentner Heu plus zwei Zentner Heu drei Zentner Heu ergeben, dann könnte ich erstaunt sein, dass die Waage dieses Ergebnis tatsächlich anzeigt. Aber habe ich damit verstanden, was Heu ist?
TomS
BeitragVerfasst am: 13. Jun 2016 00:34    Titel:

Das ist sicher auch eine Philosophiefrage.

Streng genommen können wir lediglich beschreiben, d.h. für ähnliche Bedingungen ähnliche Schlussfolgerungen ziehen, Vorhersagen machen und diese prüfen.

Aber es gibt durchaus Wissenschaftler, die glauben, in einem platonischen Sinn tatsächlich etwas über die Natur zu "wissen", also die "Wahrheit über die Realität" zumindest "verschleiert" zu sehen.
Felix86
BeitragVerfasst am: 13. Jun 2016 00:29    Titel:

Was ist denn dann, was wir jetzt “wissen“? In der Physik beispielsweise. Wissen wir überhaupt oder können wir nur beschreiben. Können wir überhaupt jemals etwas wissen, im Sinne einer prima causa? Die Frage f ii Ende ich spannend. Kann uns die Physik so eine Antwort überhaupt jemals liefern? Will sie das überhaupt?
TomS
BeitragVerfasst am: 13. Jun 2016 00:23    Titel:

"Wissen" können wir das in zweierlei Hinsicht nicht: zum einen müssten alle Alternativen sicher ausgeschlossen sein; zum anderen müssten wir Wissen selbst noch anders fundieren können.
Upside down Quark
BeitragVerfasst am: 12. Jun 2016 22:45    Titel:

Felix86 hat Folgendes geschrieben:
Und wenn nein, können wir das überhaupt jemals Wissen?

Es wäre sinnvoll damit anzufangen den Begriff "wissen" zu konkretisieren.
Heißt "wissen", dass alle alternativen Theorien ausgeschlossen werden können? Dann wohl eher nicht.
Heißt "wissen", dass eine Theorie allgemein anerkannt ist? Durchaus denkbar, aber eine gewissen Ungewissheit kann dann nie ausgeschlossen werden (hätte jemals jemand aus Beobachtungen von vor 1850 die Ansätze der modernen Physik auch nur für möglich gehalten...?)
Felix86
BeitragVerfasst am: 12. Jun 2016 22:23    Titel:

Von dieser Nebendiskussion einmal abgesehen, ist die Anfangsfrage ja sehr interessant. Wissen wir aus was die Welt besteht und was Sie zusammenfällt? Und wenn nein, können wir das überhaupt jemals Wissen?
TomS
BeitragVerfasst am: 12. Jun 2016 22:19    Titel:

Ich meinte tatsächlich nur Physik. Aber in anderen Bereichen wie Human-, Sozial und Geisteswissenschaften trifft das natürlich nicht zu.
Felix86
BeitragVerfasst am: 12. Jun 2016 20:45    Titel:

Da wir hier unter “sonstiges“ schreiben und es scheinbar um Erkenntnistheorie geht, kann man ja auch mal andere Aspekte mit in die Diskussion einbeziehen.

Aber nichts für ungut.
jh8979
BeitragVerfasst am: 12. Jun 2016 20:42    Titel:

Felix86 hat Folgendes geschrieben:
Zumindest was die Physik angeht. Auf andere Wissenschaften lässt sich deine Aussage kaum übertragen.

Da dies hier ein Physik-Forum ist, kann man davon ausgehen, dass sich die Aussagen auch auf Physik beziehen...
Felix86
BeitragVerfasst am: 12. Jun 2016 20:40    Titel:

Ich komme in weiten Teilen der Soziologie, Psychologie, sprach- und Literaturwissenschaft, allgemein Anthropologie, sehr gut ohne Mathematik klar. Und trotzdem sind alle diese Wissenschaften Erklärungsmächtig.
Upside down Quark
BeitragVerfasst am: 12. Jun 2016 20:36    Titel:

Felix86 hat Folgendes geschrieben:
Zumindest was die Physik angeht. Auf andere Wissenschaften lässt sich deine Aussage kaum übertragen.

Auch das kommt drauf an, wie "tief Du gräbst".
Chemie kommt ab einen bestimmten Punkt nicht ohne QED aus, Biologie wieder rum nicht ohne Chemie, Psychologie/Neurologie nicht ohne Biologie usw.
Sobald wir etwas nicht mit unseren Sinnen beschreiben können, verwenden wir Mathematik (oder Theologie..).
Felix86
BeitragVerfasst am: 12. Jun 2016 20:29    Titel:

Zumindest was die Physik angeht. Auf andere Wissenschaften lässt sich deine Aussage kaum übertragen.
TomS
BeitragVerfasst am: 12. Jun 2016 20:17    Titel:

Ich wollte zunächst auf etwas ganz einfache hinaus: hier wird immer wieder nach Wissen, Verstehen, Begründung usw. gefragt. Meine Meinung dazu ist, dass wir das im für uns maximal möglichen Sinn mittels mathematischer Modelle erreichen. Ich sehe - zumindest heute - kein für uns erzielbares besseres oder tieferes Verständnis jenseits der Mathematik.
Felix86
BeitragVerfasst am: 12. Jun 2016 19:18    Titel:

Ich glaube unsere Möglichkeiten der Erkenntnis sind begrenzt.

Niemand weiß genau was ein Quant ist. Wir wissen aber, dass tatsächlich etwas existiert, was wir Quant nennen, und seine Eigenschaften können wir mathematisch beschreiben.
Urknall
BeitragVerfasst am: 12. Jun 2016 18:19    Titel:

Da wäre meine Antwort spontan, das ist davon abhängig, ob Mathematik etwas fundamental existierendes in diesem Universum ist oder ob es etwas menschengemachtes ist. Max tegmark hat in seinem Buch das mathematische Universum präzise dargelegt wie unser Universum oder Multiversum aussehe, wenn die unterste Ebene die Mathematik ist. So würde ich es sagen. Jedoch bin ich der Ansicht, dass immer mehr Wissenschaftler der Überzeugung sind, dass Mathematik menschengemacht und real existierend ist. Eine Mischung aus beidem. Wenn ich einen Sachverhalt physikalisch beschreibe beziehungsweise mathematisch, ist mir dann klar was da eigentlich passiert?
TomS
BeitragVerfasst am: 12. Jun 2016 18:13    Titel: Re: Was die Welt im Innersten zusammenhält

Urknall hat Folgendes geschrieben:
Kurz und knapp: wissen wir wirklich was die Welt im Innersten zusammenhält? Oder können wir sie nur mit Mathematik beschreiben?

Provokant gefragt: worin besteht der Unterschied?
Urknall
BeitragVerfasst am: 12. Jun 2016 17:52    Titel:

Es sollte im Text heißen: Science works.
Urknall
BeitragVerfasst am: 12. Jun 2016 17:50    Titel: Was die Welt im Innersten zusammenhält

Meine Frage:
Ich habe kürzlich einen Vortrag gesehen, in dem ein Wissenschaftler, Ernst Peter Fischer gesagt hat, dass man nicht wirklich wisse, aus was die Welt wirklich besteht beziehungsweise was die Welt im Innersten zusammenhält. Mir ist aufgefallen dass dieser Ernst Peter Fischer öfters die Begriffe sagt, dass man es nicht wisse. Er sagt dann immer: das wissen sie doch gar nicht. Stimmt es denn, dass man im Grunde nicht weiß, was zum Beispiel ein Atom ist? Oder was Licht ist?. Wenn mich jemand fragt, was Licht ist, so würde ich ihm antworten, das Licht ein Quantenphänomen ist das aus Welle und Teilchen besteht. Licht ist gleichzeitig Teilchen und Welle oder nach Maxwell ist Licht ein elektrisches Phänomen. Elektrische Felder induzieren magnetische und umgekehrt. Also ist nicht die eine Welle im elektrischen Feld oder eine Störung. Aber das nur am Rande. Vor allem in der Physik, aber auch allgemein in den Naturwissenschaften hat sich die Mathematik als extrem erfolgreich erwiesen. Heutzutage wäre die Wissenschaft ohne Mathematik nicht mehr vorstellbar. Wenn ich zum Beispiel die Quantenmechanik als Beispiel nehme und den großen Feynman zitiere, der sagte, dass niemand die Quantenphysik verstehe, so stimmt das wahrscheinlich. Jedoch muss man auch sagen, dass die Quantenmechanik und die Naturwissenschaften im allgemeinen enorm große Erfolge erzielen. Schenke works. Wissenschaft funktioniert. Wenn zwischen einem berechneten Wert und einem gemessenen Wert auf viele Dezimalstellen eine Übereinstimmung existiert , dann zeigt das doch eine Übereinstimmung mit der Wirklichkeit. Zumindest soweit Sie uns zugänglich ist. Kurz und knapp: wissen wir wirklich was die Welt im Innersten zusammenhält? Oder können wir sie nur mit Mathematik beschreiben?

Meine Ideen:
Siehe oben

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