Autor Nachricht
jh8979
BeitragVerfasst am: 15. Jun 2016 21:15    Titel:

Oops!... They did it again:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/gravitationswellen-zum-zweiten-mal-nachgewiesen-a-1097733.html
https://www.ligo.caltech.edu/news/ligo20160615
http://www.ligo.org/science/Publication-GW151226/index.php
Gravitationsastronomie beginnt .. wenn auch langsam smile
Kassiopeija
BeitragVerfasst am: 18. Mai 2016 18:06    Titel:

https://en.wikipedia.org/wiki/Gravitational_wave#LIGO_gravitational_wave_observation.2C_2015

LIGO gravitational wave observation, 2015

LIGO measurement of the gravitational waves at the Hanford (left) and Livingston (right) detectors, compared to the theoretical predicted values.
Main article: First observation of gravitational waves

On 11 February 2016, the LIGO collaboration announced the detection of gravitational waves, from a signal detected at 09:50:45 GMT on 14 September 2015[61] of two black holes with masses of 29 and 36 solar masses merging about 1.3 billion light years away. During the final fraction of a second of the merge, it released more power than 50 times that of all the stars in the observable universe combined.[62] The signal increases in frequency from 35 to 250 Hz as it rises in strength.[9] The mass of the new black hole obtained from merging the two was 62 solar masses. Energy equivalent to three solar masses was emitted as gravitational waves.[63] The signal was seen by both LIGO detectors, in Livingston and Hanford, with a time difference of 7 milliseconds due to the angle between the two detectors and the source. The signal came from the Southern Celestial Hemisphere, in the rough direction of (but much further away than) the Magellanic Clouds.[8] The confidence level of this being an observation of gravitational waves was 99.99994%.[63]

WOW!!! 50 mal soviel Energie als alles andere kombiniert im beobachtbaren Universum!!! Dabei ist doch normalerweise der Energieverlust durch Gravitation selbst eher gering, also im Vergleich zu sonstiger EM Strahlung von Sonnen usw...
Wie ist das zu erklären? Haben die Massen evtl. an extreme Geschwindigkeit zugelegt und bei der Verschmelzung verloren, und dies mußte dann abgestrahlt werden?
franz
BeitragVerfasst am: 20. Feb 2016 01:01    Titel:

Hallo jh8979!

Ich habe mal etwas in der Geschichte dieser Forschungsrichtung geblättert (bei Planckton; die Weber-Zylinder waren vom Studium her noch in schwacher Erinnerung). Frustrierend für die Beteiligten, weil seinerzeit gespickt mit falschen Erfolgsmeldungen bis hin zu Datenmanipulationen.

Wie vorsichtig, kontrolliert und mit verschieden Ursachen-Modellen parallel man beim LIGO-Unternehmens arbeitete ("mit angezogener Handbremse"), das wußte ich noch nicht.
Alle Daumen für weitere neue Ergebnisse. Thumbs up!
Ich
BeitragVerfasst am: 17. Feb 2016 16:38    Titel:

Man kann schon Aussagen zur Geschwindigkeit machen. Wenn das Signal 7 ms für 10 lms Strecke braucht, dann kann es nicht schneller als 1,4 c gewesen sein. Das ist doch schon mal eine sehr stringente Grenze. Andererseits muss die Geschwindigkeit mit 95% Sicherheit größer als 0,11 c gewesen sein, wenn ich mich nicht verrechnet habe. Langsamere Signale müssten unter einem unwahrscheinlich steilen Winkel einfallen, um mit nur 7 ms Verzögerung in beiden Detektoren einzutreffen.
Interessent
BeitragVerfasst am: 17. Feb 2016 14:51    Titel:

Danke !
jh8979
BeitragVerfasst am: 17. Feb 2016 14:44    Titel:

Interessent hat Folgendes geschrieben:

Ist denn in den LIGO-Ergebnissen auch der Nachweis enthalten, daß sich die Graviwellen auch wirklich mit v = c ausgebreitet haben ? Ich denke, da sie vorher noch nicht experimentell nachgewiesen worden sind, ist auch noch nicht experimentell bestätigt worden, daß für sie v = c gilt ?

Nein, das konnte LIGO hier nicht nachweisen, da nicht bekannt ist wo genau sich die Quelle des Signals befand. LIGO gibt eine ungefähre Region an, woher das Signal kommt, aber das beruht auf der (berechtigten) Annahme, dass sich Gravitationswellen mit c ausbreiten.
Interessent
BeitragVerfasst am: 17. Feb 2016 14:28    Titel:

Danke Tom für Deine ausführliche Erklärung.

Ist denn in den LIGO-Ergebnissen auch der Nachweis enthalten, daß sich die Graviwellen auch wirklich mit v = c ausgebreitet haben ? Ich denke, da sie vorher noch nicht experimentell nachgewiesen worden sind, ist auch noch nicht experimentell bestätigt worden, daß für sie v = c gilt ?

Danke !
TomS
BeitragVerfasst am: 17. Feb 2016 01:29    Titel:

(1) und (2) sind korrekt.

Interessent hat Folgendes geschrieben:
a) wenn eine Gravi-Welle eine Transversalwelle ist, was entspricht dann der Amplitude der Welle ? "Wohin" wellt sich die Amplitude ?

Die Amplitude A entspricht der lokalen (als schwach angenommenen) Verzerrung der Raumzeit. Die Amplitude A alleine hat jedoch keine direkte physikalische Bedeutung, da sie nicht invariant unter Koordinatentransformationen ist. Allerdings kann man physikalische Größen konstruieren, die sich interpretieren bzw. messen lassen. Setzt man in einer zunächst flachen Minkowski-Raumzeit vier Teilchen i = 1,2,3,4 an die Koordinaten





so findet man für den räumlichen Abstand der beiden Paare gemessen zu gleicher Minkowski-Zeit t in Anwesenheit einer linear polarisierten Gravitationswelle mit Amplitude A und Ausbreitung in z-Richtung



Der räumliche Abstand der Paare (12) bzw. (34) oszilliert also gegengleich für Separation in x- bzw. in y-Richtung.

Interessent hat Folgendes geschrieben:
b) wie erklärt man, daß zwei so unterschiedliche Vorgänge wie Ausbreitung von EM-Feldern und "Verzerrung" des Raums sich mit exakt derselben Geschwindigkeit ausbreiten ? Gibt es einen übergeordneten dafür ?

Ja.

Sowohl die SRT als auch die ART sind lokal Lorentz-invariant, d.h. in einem lokalen Minkowski-Koordinatensystem, das aufgrund des Äquivalenzprinzips auch in der ART in einer infinitesimalen Umgebung eines Beobachters möglich ist, gilt für das Linienelement



Konstruiert man eine Wellengleichung für "masselose freie Felder", so folgt analog für den Differentialoperator



Dies ist der einzige Differentialoperator zweiter Ordnung (für masselose und freie Skalar-, Vektor- und Tensorfelder), der die lokale Lorentz-Invarianz erfüllt. Daher folgt für jede derartige Wellengleichung v = c.
TooOld
BeitragVerfasst am: 16. Feb 2016 12:23    Titel:

Jan, versteh mich bitte nicht falsch, aber ich glaube, dass das hier zu nix führt. Die Tatsache, dass du meinst, dass die Entfernungen mit Hilfe der Koordinaten nahezu gleich sind, lässt in mir gar den Verdacht aufkommen, dass du nur trollst. Auch durch die Koordinaten kommt man nicht auf 5km Wegdiffernz, sondern ca. 540 km grübelnd

Zudem hast du dich scheinbar nicht weiter mit der Technik zur Vermeidung genau solcher Fehlannahmen beschäftigt. Schläfer

Vorschlag: Glaub einfach was du möchtest, ist ja dein gutes Recht. Aber dann tu nicht so, als ob es irgendeinen logischen Grund dafür gäbe. Dem ist nämlich, wie man mit minimalem Aufwand feststellt, nicht so...
Interessent
BeitragVerfasst am: 16. Feb 2016 10:02    Titel:

Hallo TomS, Danke nochmal für Deinen Nachtrag zur Geschwindigkeit von Gravi-Wellen. Darf ich da nochmal zwecks Verständnis nachharken ?

1) Wir haben EM-Wellen (Felder), die sich mit v = c ausbreiten, und deren Amplituden die Stärke des E- bzw- M-Feldes an einem Ort repräsentieren, die sich als Transversalwellen ausbreiten.

2) analog haben wir bei Gravi-Wellen eine Stauchung resp. Streckung des Raumes selbst orthogonal zur Ausbreitungsrichtung. Diese "Verzerren" (richtig?) von Abständen breitet sich ebenfalls mit v = c aus.

sofern ich 1) und 2) richtig dargestellt habe, dazu die Fragen:

a) wenn eine Gravi-Welle eine Transversalwelle ist, was entspricht dann der Amplitude der Welle ? "Wohin" wellt sich die Amplitude ?

b) wie erklärt man, daß zwei so unterschiedliche Vorgänge wie Ausbreitung von EM-Feldern und "Verzerrung" des Raums sich mit exakt derselben Geschwindigkeit ausbreiten ? Gibt es einen übergeordneten dafür ?

Danke !
Ich
BeitragVerfasst am: 16. Feb 2016 09:44    Titel:

jkechel hat Folgendes geschrieben:
(Und der Abstand wenn man die Koordinaten und nicht die Staedtenamen benutzt ist doch sehr exakt gleich
Folgender Vorschlag: hier sind die Positionen der Detektoren. Du gehst ins Internet und lässt dir de Abstände zu diesem Erdbeben ausrechnen.
Und dann überlegst du dir, warum man dich als Verschwörungstheoretiker bezeichnet hat.
TomS
BeitragVerfasst am: 16. Feb 2016 07:38    Titel:

Interessent hat Folgendes geschrieben:
Danke für die schnelle Antwort, kannst Du mir das bitte mal zeigen, wie man da v = c freistellt oder einen Link anbieten ?

Damit die Formeln auch im Forum selbst stehen:

Man setzt als Näherung an, dass die Gravitationswellen h die Geometrie bzw. Metrik g der Raumzeit nur schwach verzerren, d.h.



eta ist die Metrik des flachen Minkowskiraumes.

Dann folgt daraus eine Wellengleichung für h im Vakuum



Der Differentialoperator



tritt (in einer geeigneten Eichung) auch für das Viererpotential A in den Maxwellschen Gleichungen auf.

Dabei folgt zum einen v = c (mit der Konvention c = 1) als relativer Faktor zwischen räumlicher und zeitlicher Ableitung. Zum anderen folgt mittels eines Ansatzes ebener Wellen





D.h. die Dispersionsrelation, der Zusammenhang zwischen den Komponenten des Wellenzahlvektors k, entspricht der eines "masselosen Feldes".
jh8979
BeitragVerfasst am: 15. Feb 2016 20:07    Titel:

jkechel hat Folgendes geschrieben:

Das ganze 'Dilemma' waehre garnicht erst entstanden wenn ...

Der einzige, der hier ein Dilemma irgendwelcher Art sieht, bist Du und Du kennst Dich ganz offensichtlich nicht einmal ansatzweise mit dem Aufbau und der Datenanalyse von LIGO aus.
jkechel
BeitragVerfasst am: 15. Feb 2016 20:04    Titel:

Also ich fasse es mal so zusammen:

1. Doch, die Entfernung des Bebens zu den beiden Messstationen kann ohne weiteres genau dem Zeitunterschied von 7ms entsprechen. Die uns unbekannte Bodenbeschaffenheit kann zusaetzlich zu unterschiedlichen Laufzeiten gefuehrt haben. (Und der Abstand wenn man die Koordinaten und nicht die Staedtenamen benutzt ist doch sehr exakt gleich)

2. Eigene Seismographen an den Messstationen konnten dieses Beben garnicht messen, da es viel zu weit weg und viel zu schwach war. Aber der Messaufbau zum Messen der Gravitationswellen selber macht ja nichts anderes als eine Laengenveraenderung der einen Roehre gegenueber der anderen festzustellen .. was man auch als 'sehr sehr empfindlichen Seismographen' betrachen kann ..

Summa summarum: Falls das LIGO tatsaechlich Gravitationswellen gemessen hat, dann ist es ein sehr sehr dummer und aergerlicher Zufall das es zufaellig genau zu einem passenden Zeitpunkt und an genau am entsprechend passenden Ort dieses bloede Erdbeben gab . . das macht die offizielle Interpretation der Messung leider viel unwarscheinlicher.

Nicht das ich es dem LIGO nicht goennen wuerde, aber nur aus reinem 'goennertum' will ich diese Theorie nicht gleich als akzeptiert ansehen. Das ist doch der normale Weg der Wissenschaft.

Das ganze 'Dilemma' waehre garnicht erst entstanden wenn nicht der dazu aequivalente Messaufbau in Deutschland nicht zu diesem Zeitpunkt in Reparatur gewesen waere .. haetten wir ein 3tes Messergebnis das auch das gleiche Ereignis zum gleichen Zeitpunkt an einem gaenzlich anderen Ort (wie z.B. Deutschland) zeigen koennte, dann waere die ganze Erdbeben-Debatte tatsaechlich hinfaellig.

Somit ist es also nur eine Frage der Zeit, bis entweder mind. 3 Messstationen an ganz unterschiedlichen Orten das gleiche messen, oder eben nicht .. bis dahin bin ich vorsichtig.
Interessent
BeitragVerfasst am: 15. Feb 2016 16:11    Titel:

Super ! Vielen Dank !
jh8979
BeitragVerfasst am: 15. Feb 2016 15:51    Titel:

Interessent hat Folgendes geschrieben:
Danke für die schnelle Antwort, kannst Du mir das bitte mal zeigen, wie man da v = c freistellt oder einen Link anbieten ?

http://pulsar.sternwarte.uni-erlangen.de/wilms/teach/astrosem07/Gravitationswellen.pdf
oder Gleichung (119) hier:
http://www.ego-gw.it/public/events/vesf/presentations2007/hendry.pdf
Interessent
BeitragVerfasst am: 15. Feb 2016 15:46    Titel:

Danke für die schnelle Antwort, kannst Du mir das bitte mal zeigen, wie man da v = c freistellt oder einen Link anbieten ?

Danke !
jh8979
BeitragVerfasst am: 15. Feb 2016 15:41    Titel:

Interessent hat Folgendes geschrieben:

Wenn die Angaben auf Wiki stimmen, dann breiten sich Gravitationswellen mit Lichtgeschwindigkeit aus genauso wie EM-Wellen. Bei EM-Wellen kann ich v = c über die Maxwellgleichungen und die beiden Feldkonstanten herleiten.

Wie geht das aber bei Gravi-Wellen ? Kann ich "nur" beobachten, daß diese sich mit v = c ausbreiten oder ist dies auch herleitbar ?

Das folgt bei den Gravitationswellen ganz analog aus den Einsteinschen Feldgleichungen.
Interessent
BeitragVerfasst am: 15. Feb 2016 15:17    Titel:

schon sehr interessant das ganze ! Eine Frage zu Gravitationswellen im allgemeinen, weils hier gerade reinpasst.

Wenn die Angaben auf Wiki stimmen, dann breiten sich Gravitationswellen mit Lichtgeschwindigkeit aus genauso wie EM-Wellen. Bei EM-Wellen kann ich v = c über die Maxwellgleichungen und die beiden Feldkonstanten herleiten.

Wie geht das aber bei Gravi-Wellen ? Kann ich "nur" beobachten, daß diese sich mit v = c ausbreiten oder ist dies auch herleitbar ?

Danke !
jh8979
BeitragVerfasst am: 15. Feb 2016 02:13    Titel:

TomS hat Folgendes geschrieben:

Alles. Umkreisen, Verschmelzen (merger), Nachklang (ring-down)

Das Bild dazu, welche Phase zu welchem Teil des Signals gehört:
TomS
BeitragVerfasst am: 14. Feb 2016 22:00    Titel:

Bacher hat Folgendes geschrieben:
Ist das aufgefangene Signal beim umkreisen der beiden SL enstanden ,oder nach deren verschmelzen,durch nachklingen?

Alles. Umkreisen, Verschmelzen (merger), Nachklang (ring-down)
Bacher
BeitragVerfasst am: 14. Feb 2016 18:51    Titel:

Ist das aufgefangene Signal beim umkreisen der beiden SL enstanden ,oder nach deren verschmelzen,durch nachklingen?
jh8979
BeitragVerfasst am: 14. Feb 2016 11:34    Titel:

Erdbeben stellen in der Tat ein Problem für LIGO dar. Deswegen wurden die Geräte aufwendig vom Erdboden isoliert:
https://www.advancedligo.mit.edu/sei.html

Unterhalb von 100Hz stellen seismische Störungen trotzdem immer noch den limitierenden Faktor (siehe Bild):
http://images.slideplayer.com/26/8903005/slides/slide_8.jpg
Das beobachtete Signal kann allerdings nicht davon stammen.
Ich
BeitragVerfasst am: 13. Feb 2016 22:14    Titel:

Ich weiß nicht, muss das sein?
Kraft
BeitragVerfasst am: 13. Feb 2016 21:29    Titel: Kraft

Das dürfte ein Auschaltvorgang sein - da die Frequenz der Schwingung ansteigt. Es fehlen Zeitangaben und Schaltprotokolle, auch der Leitungsverlauf wäre interessant - so lässt sich wenig darüber schreiben.
TooOld
BeitragVerfasst am: 13. Feb 2016 20:54    Titel:

Piezo hat Folgendes geschrieben:
Erdbeben sind sehr viel stärker als du denkst ...

Ich bezweifle nicht die Stärke von Erdbeben, sondern nur, dass ein 0,02 Sekundenerdbeben so stark ist Augenzwinkern


Piezo hat Folgendes geschrieben:
1. Die Abstände die hier im 50 Hz - 60 Hz Bereich schwanken könnten auch durch Schaltvorgänge im benachbarten Kraftwerk als Piezoeffekt der in den Sand gesetzten Anlagen zu erklären sein. Dies müsste zumindest durch Schaltprotokolle ausgeschlossen werden können.

Versteh mich bitte nicht falsch, aber hast du dir das Signal angeschaut? Und mal geschaut wo die Detektoren stehen? Und berücksichtigt, dass ein einmaliges, 20ms langes Signal um wenige Millisekunden zueinander versetzt, in zwei Detektoren gemessen wurde?
Piezo
BeitragVerfasst am: 13. Feb 2016 20:37    Titel:

TooOld hat Folgendes geschrieben:
... Ich bezweifel auch, dass Erdbeben die so Stark sind, um 3000 km voneinander detektiert zu werden 0,02 Sekunden lang sind...
..


Erdbeben sind sehr viel stärker als du denkst ... .


1. Die Abstände die hier im 50 Hz - 60 Hz Bereich schwanken könnten auch durch Schaltvorgänge im benachbarten Kraftwerk als Piezoeffekt der in den Sand gesetzten Anlagen zu erklären sein. Dies müsste zumindest durch Schaltprotokolle ausgeschlossen werden können.
TooOld
BeitragVerfasst am: 13. Feb 2016 20:07    Titel: Re: Stern-Arm-Zeit-Diagramm

Diagramm hat Folgendes geschrieben:
Die zeitabhängigen Sternenpositionen und Armlängen müssten in einem Diagramm sein.

?
TooOld
BeitragVerfasst am: 13. Feb 2016 20:06    Titel:

Entschuldige bitte, aber dein Punkt 3 sah verdächtig nach solchem Verschwörungsmist aus. Da treiben sich gerade viele rum Big Laugh

Google einfach mal nach Erdbeben oder seismischen Wellen und schau dir dir entsprechenden Graphen an. Zum Einen handelt sich bei solchen Ereignissen um ganz andere Zeitskalen und du wirst auch sehen, dass die ganz anders aussehen.

Wie du auf die 5km kommst... Keine Ahnung. grübelnd
Beben - Hanford: ca. 2500 km
Beben - Livingston: ca. 2000 km
Streckendifferenz: ca. 500km Augenzwinkern

Vielleicht gibt es noch andere Städte mit den Namen...
Hier findest du die richtigen: https://de.wikipedia.org/wiki/LIGO
Diagramm
BeitragVerfasst am: 13. Feb 2016 20:03    Titel: Stern-Arm-Zeit-Diagramm

Die zeitabhängigen Sternenpositionen und Armlängen müssten in einem Diagramm sein.
jkechel
BeitragVerfasst am: 13. Feb 2016 19:29    Titel:

Also nach meiner Berechnung war der Entfernungsunterschied nicht 500km sondern 5km, was auch wiederrum genau dem bei den beiden LIGOs gemessenen zeitversatz entspraeche ..

Und wie kommst du auf 'Verschwoerungstheorie', an sowas glaube ich nicht. Ich halte es halt eher fuer ein Versehen das moeglich ist weil (aus welchem Grund auch immer) dieses Erdbeben halt nicht in anderen Listen auffindbar ist. Vielleicht ist da ja einfach technisch was schief gelaufen, und somit wurde dieses Ereignis ausgeschlossen.

Viel einleuchtender faende ich ja eine Aussage wie z.B.: "Nein, Erdbeben sehen im Ligo immer _so_ und _so_ aus, das kann es also nicht sein" .. aber solch eine Aussage konnte mir bisher noch niemand geben.
TooOld
BeitragVerfasst am: 13. Feb 2016 19:12    Titel:

Hallo Jan,

Also ich weiß jetzt nicht so recht, wo du deine Informationen her hast, aber ich kann dich beruhigen. Dieses Erdbeben kann wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als Ursache ausgeschlossen werden.

Befass dich am Besten mal etwas mit der Technik und dem enormen Aufwand der betrieben wird, um genau solche Fehler zu vermeiden. Da gibt's viel zu lesen und zu lernen. Schon aus technischer Sicht sehr beeindruckend! Es gibt beispielsweise seismische Detektoren um Beben zu messen. Ich würde mich mal so weit aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass Erdbeben wohl zu den am einfachsten auszuschließenden Fehlerquellen gehören.
Desweiteren haben die Wellen eines Erdbebes auch eine vollkommen andere Charakteristik als die einer Gravitationswelle. Ich bezweifel auch, dass Erdbeben die so Stark sind, um 3000 km voneinander detektiert zu werden 0,02 Sekunden lang sind...

Um auf deine einzelnen Punkte einzugehen:
1. Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, aber der Entfernungunterschied beider Ligos zum Erdbeben betrug ca. 500 km !

2. Das wage ich zu bezweifeln. Schon allein aufgrund von Punkt 1 Augenzwinkern

3. Ich weiß jetzt nicht, wer solche Listen erstellt, aber ich bezweifel, dass es dort Garantien auf Vollständigkeit gibt. Zudem bin ich mir nicht sicher, was die Aussage implizieren soll. Verschwörung? Big Laugh

Ich glaube, wenn die vielen hundert und tausend Experten aus verschiedensten Fachbereichen fast ein halbes Jahr nach möglichen Fehlern gesucht haben und ein Ereignis mit 5,1 Sigma gefunden haben, können wir davon ausgehen, dass es tatsächlich passiert ist Augenzwinkern
Und es wird in absehbarer Zukunft nicht der letzte gewesen sein...
schnudl
BeitragVerfasst am: 13. Feb 2016 17:19    Titel:

jh8979 hat Folgendes geschrieben:
TomS hat Folgendes geschrieben:
Sind hier alle so abgebrüht? Die Medien und alle Physikforen sind in heller Aufregung, während wir hier über schiefe Ebenen diskutieren. Schon cool ...

Ich bin auch etwas verwundert grübelnd


das U.A. sicher daran, dass es für die meisten hier schlichtweg nicht nachvollziehbar ist, was dort gemessen wurde. Ich tue mir schon schwer, die Schwarzschildlösung im Detail nachzuvollziehen - bei Gravitationswellen ist mein Abstand so deratig groß, dass ich nicht mal im Ansatz mitreden kann. Vielen geht es sicher auch so...
jkechel
BeitragVerfasst am: 13. Feb 2016 16:58    Titel: Wurde _dieses_ Erdbeben als Ursache ausgeschlossen?

Also eine Recherche hat ergeben, das es ein Erdbeben gab, das:

1. von beiden Messstationen fast genau gleich weit entfernt war,

2. das der Zeitunterschied von wenigen Sekunden die das Beben vor der Messung war genau der Ausbreitungsgeschwindigkeit von Seismischen Wellen im Erdreich entspricht um bis zur Messstation zu gelangen,

3. und genau dieses eine Erdbeben komischerweise nicht in allen Erdbeben-Listen aufgefuehrt wird.

Ich bin sicher das Erdbeben haeufiger gemessen werden, aber vielleicht ist es ja der Zufall das dieses Beben nicht in deren Quellen enthalten war und gleichzeitig an einem Punkt stattfand der genau gleich weit entfernt von beiden Messstationen war?

Falls jemand eine vernuenftige Erklaerung hat (oder einen guten Kontakt der sich auskennt) wuerde ich mich sehr freuen!

Von diesem Beben reden wir:
Earthquake data:
Mon, 14 Sep 2015 09:37 UTC
Mag. / depth: M3.5 / 20km
Lat / Long: 25.3900 / -109.9300 96 km al SUROESTE de AHOME, SIN.

zu finden bei:

http://www.volcanodiscovery.com/earthquakes/archive/2015-sep-14.html

Danke und Gruss,

Jan
jh8979
BeitragVerfasst am: 13. Feb 2016 09:19    Titel:

franz hat Folgendes geschrieben:

Gehört zu einem derart wichtigen Experiment nicht letztendlich eine unabhängige Überprüfung: andere Geldgeber / Labors / Leute / Technik / Objekte / Meßverfahren / Auswertungen?

Dies ist bei Experimenten dieser Größenordnung (wie auch beim LHC und anderen) natürlich nicht so ohne einfacheres möglich. Daher gibt es innerhalb der Kollaboration (die sowieso aus Tausenden Wissenschaftlern besteht, die sich gegenseitig "überprüfen") etliche Methoden und Verfahren, um sicherzugehen, dass ein Signal wirklich echt ist.

U.a. hat LIGO einen Prozess, in dem künstlich "Signale" in das Experiment, die Elektronik oder die Analysedaten eingespeist werden, es aber nur einigen wenigen bekannt ist, wann oder ob dies passiert, und es der gesamten Kollaboration erst mitgeteilt wird, wenn die gesamte Analyse (inklusive dem Schreiben der zugehörigen Veröffentlichung) beendet ist und nur noch auf das OK wartet, um publiziert zu werden. Das war z.B. 2010 bei einem "Signal" der Fall:
http://www.ligo.org/news/blind-injection.php

All diese Cross-Checks werden auf veröffentlicht und publiziert, so das andere Physiker das überprüfen oder für ihre Zwecke benutzen können.
franz
BeitragVerfasst am: 13. Feb 2016 02:41    Titel:

Spaßbremse

Gehört zu einem derart wichtigen Experiment nicht letztendlich eine unabhängige Überprüfung: andere Geldgeber / Labors / Leute / Technik / Objekte / Meßverfahren / Auswertungen?
Ich
BeitragVerfasst am: 12. Feb 2016 21:29    Titel:

Interessante Frage.
Ich würde das folgendermaßen abschätzen: Wenn die Frequenz der Wellen ein Stück unterhalb der Eigenfrequenz des betroffenen Körpers liegt, dann haben wir quasistatische Gezeitenkräfte. Die Beschleunigung wäre gleich Länge mal Amplitude der Welle mal omega². Wenn wir 1 g als Maximalbeschleunigung bei 1 m Länge setzen (wo's vielleicht langsam mal unbequem wird für einen Menschen), und eine Frequenz von 300 Hz für die Welle annehmen, dann liegen wir bei einer Amplitude von 2,5e-5. Das wäre ein Abstand von ca. 5 Lichtminuten bzw. einer halben AE.

Natürlilch sind die Voraussetzungen bei einem menschlichen Körper nicht erfüllt, und ob 1 g bei 300 Hz noch spaßig ist weiß ich auch nicht. Aber es ist klar, dass man an so einer Verschmelzung sehr viel näher dran sein darf als z.B. an einer dahergelaufenen Nova mit ihrem um viele Größenordnungen geringeren Energieausstoß.
Günther
BeitragVerfasst am: 12. Feb 2016 18:16    Titel:

jh8979 hat Folgendes geschrieben:
Wirklich gemessen wurde ein Laufzeitunterschied zwischen zwei Lichtwegen anhand deren Phasendifferenz. Das wurde dann umgerechnet in "Längenunterschied der Wege".

Wie hätte sich dieses Ereignis wohl in unmittelbarer Nähe ausgewirkt, z.B. 10 Lichtminuten von der Quelle entfernt? Ein Teil der emittierten Energie kann, soweit ich in Erinnerung habe, von deformierbaren Körpern absorbiert werden.
jh8979
BeitragVerfasst am: 12. Feb 2016 16:14    Titel:

Bacher hat Folgendes geschrieben:
Um welche Grössenordnung wurde der Raum im Ligo Detektor gedehnt ?
Ich sehe hier einen Ausschlag von einem Zeptometer.

Der gemessene Wegunterschied entspricht m ( 1km).

Man darf sich, durch diese Angabe allerdings nicht in die Irre führen lassen. Wirklich gemessen wurde ein Laufzeitunterschied zwischen zwei Lichtwegen anhand deren Phasendifferenz. Das wurde dann umgerechnet in "Längenunterschied der Wege".
Bacher
BeitragVerfasst am: 12. Feb 2016 16:04    Titel:

Um welche Grössenordnung wurde der Raum im Ligo Detektor gedehnt ?
Ich sehe hier einen Ausschlag von einem Zeptometer.

Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group