rueinegni |
Verfasst am: 13. Jun 2013 14:18 Titel: Ist Polyethylennaphthalat (PEN) ein Szintillator? |
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Ich bin auf der Suche nach Polyethylennaphtalat (PEN), einem Polymer, das in dem Ruf steht, bei Gamma- und Betastrahlung blau zu leuchten (Szintillation). Jedensfalls behauptete eine Forschergruppe an der Universität Kyoto (Nakamura et al.) dies in einer Veröffentlichung von 2011, kurz nach dem Fukushima-Desaster. Die Lichtausbeute (10500 Photonen/MEV) soll die von herkömmlichen Plastik-Szintillatoren übertreffen, und das bei einem Hundertstel der Kosten. So weit mir bekannt, ist das die einzige wissenschaftliche Veröffentlichung zur Szintillation von PEN, danach ist es still geworden um das Thema. Teijin Chemicals hat die Arbeit offenbar unterstützt und sich den Namen Scintirex für szintilierendes PEN schützen lassen, aber das Zeug ist nirgends erhältlich. Ging es vielleicht nur um den Aktienkurs? Hat schon einmal jemand PEN szintillieren gesehen? Ich würde das gern selbst überprüfen, habe aber kein Kernstrahlungslabor und auch kein PEN. Seit daraus keine Mehrweg-Getränkeflaschen mehr hergestellt werden, scheint das Material irgendwie zum Phantom geworden zu sein. Goodfellow bietet noch Labormengen an, 100g für 117$, 1000g immerhin noch für 198$. Andere Hersteller schrieben mir, dass sie gar nichts mehr auf Lager hätten und auch keine laufende Produktion, aber wenn ich mehr als 5 Tonnen bestelle, werfen sie Produktion noch mal kurz an. Ich könnte evtl. noch Recyclingmaterial oder gebrauchte ganze PEN-Flaschen aus dem vorigen Jahrzehnt bekommen. Bevor ich aber etwas investiere, möchte ich wissen, ob das Ganze nicht nur ein Hoax ist. Und selbst, wenn wirklich etwas daran: ist Getränkeflachen-PEN überhaupt rein genug für eine brauchbare Photonenausbeute? Viele Grüße, rueinegni |
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