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TomS
BeitragVerfasst am: 24. Nov 2010 13:38    Titel:

gern geschehen
Günther
BeitragVerfasst am: 24. Nov 2010 10:05    Titel:

TomS hat Folgendes geschrieben:
Zwischen den Galaxienhaufen - oder besser gesagt auf Skalen, bei denen die Expansion des Kosmos ggü. der gravitativen Bindung überwiegt - findet natürlich eine Rotverschiebung aufgrund der Expansion statt. Insofern würde die Rotverschiebung tatsächlich durch vermehrte Galaxienhaufen verringert werden. Allerdings kann man sich leicht klarmachen, dass der Effekt sicherlich sehr gering ist.

Sicherlich. Aber ich vermag auch nicht abzuschätzen, wieviele Galaxienhaufen ein CMB Photon typischerweise durchquert. Soweit mir bekannt, sind alle Galaxien in Haufen und Superhaufen gebunden. Die Gesamtzahl der Galaxien im sichtbaren Teil des Universums wird auf 10^11 geschätzt (soviele Sterne und Neuronen enthalten auch eine typische Galaxie und ein typisches Gehirn), entsprechend ca. 10^9 Haufen. Keine Ahnung, wie die Verteilungsfunktion durchquerter Haufen aussieht. Aber ich verfüge über einen Kontakt zu einem Redakteur einer astronomischen Zeitschrift. Vielleicht kann er weiterhelfen.

TomS hat Folgendes geschrieben:

Es gibt dazu einige Untersuchungen, die sich allerdings auf Skalen weit jenseits der typischen Abmessung von Galaxienhaufen bewegen, und die aufgrund der Inhomogenitäten im Universum (Stichwort Tolman-Bondi und Swiss Cheese Model) versuchen, einen Effekt abzuleiten, der eine beschleunigte kosmische Expansion "vorgaukelt", der also die Rotverschiebung extrem weit entfernter Objekte nicht durch eine kosmologische Konstante zu erklären versucht, sondern eben durch die Inhomogenitäten. Allerdings setzt dies voraus, dass wir uns nahe am Zentrum eines Super-Voids befinden (Längenskalen müsste ich nachschauen).

U.a. zu dieser Thematik sammelt Planck derzeitig verfeinerte Daten, wünschen wir ihm viel Erfolg.

Günther
P.S. Danke für Dein Interesse auch hier.
TomS
BeitragVerfasst am: 23. Nov 2010 23:15    Titel:

M.E. spielt es keine Rolle, ob ein Lichtstrahl einen Galaxienhaufen durchquert, oder nahe an einem Stern vorbeikommt; in beiden Fällen ist die gravitative Rotverschiebung näherungsweise Null, da in erster Näherung der Unterschied des Gravitationspotentials beim Eintritt und beim Austritt in den Galaxienhaufen identisch ist.

Zwischen den Galaxienhaufen - oder besser gesagt auf Skalen, bei denen die Expansion des Kosmos ggü. der gravitativen Bindung überwiegt - findet natürlich eine Rotverschiebung aufgrund der Expansion statt. Insofern würde die Rotverschiebung tatsächlich durch vermehrte Galaxienhaufen verringert werden. Allerdings kann man sich leicht klarmachen, dass der Effekt sicherlich sehr gering ist.

Es gibt dazu einige Untersuchungen, die sich allerdings auf Skalen weit jenseits der typischen Abmessung von Galaxienhaufen bewegen, und die aufgrund der Inhomogenitäten im Universum (Stichwort Tolman-Bondi und Swiss Cheese Model) versuchen, einen Effekt abzuleiten, der eine beschleunigte kosmische Expansion "vorgaukelt", der also die Rotverschiebung extrem weit entfernter Objekte nicht durch eine kosmologische Konstante zu erklären versucht, sondern eben durch die Inhomogenitäten. Allerdings setzt dies voraus, dass wir uns nahe am Zentrum eines Super-Voids befinden (Längenskalen müsste ich nachschauen).

Das trifft un icht genau deine Frage, aber unter Kosmologen ist es sehr umstritten, ob diese Idee funktioniert und ob der Effekt überhaupt groß genug ist, um die beobachtete Rotverschiebung zu erklären. Daraus wiederum leite ich ab, dass ein ähnlicher Effekt für die sehr viel kleineren Galaxienhaufen erst recht nicht funktionieren kann.
Günther
BeitragVerfasst am: 23. Nov 2010 22:48    Titel:

kruemel71 hat Folgendes geschrieben:
heyho

ich versuch dir mal zu antworten so wie ich das verstehe:

1. das universum is ja ein ziemlich leerer ort, auf ein baryon (proton, neutron) kommen 10^9 photonen --> so gesehen is das universum also leer, d.h. der theoretisch zu erwartenden rotverschiebungsunterschied der photonen dürfte sooo klein sein, dass das echt nie messbar ist - wie z.b. die photonen der recombination, die egtl die planckkurve *stören* müssten (falls dir rekombination was sagt, ansonsten einfach überlesen =) )

2. wenn ein photon ein galaxienhaufen durchquert gibt es den sogannten SZ-effekt (sunjaev-zeldovich... kp ob das richitg geschrieben is^^) der hat damit zu tun, das die photonen am *dichten* heißen elektronengas streuen und so mehr energie bekomme, sodass die planckkurve insgesamt in höhere energien verschoben wird für genau diese richtung (ohne, dass sich die anzhal[, aufgrund statistischer effekte] ändert)

d.h. dass man bei photonen durch galaxiehaufen schon eine änderung der temperatur bekommt, was ja mit der rotverschiebung in direkter verbindung steht, aber der grund is ein anderer...

... hört sich das logisch an?

gruß krümelchen

EDIT: xD zu spät und die endung vom link is falsch^^



Deine Bemerkungen haben leider keinen Bezug zum gestellten Thema.

Günther
kruemel71
BeitragVerfasst am: 23. Nov 2010 19:31    Titel:

heyho

ich versuch dir mal zu antworten so wie ich das verstehe:

1. das universum is ja ein ziemlich leerer ort, auf ein baryon (proton, neutron) kommen 10^9 photonen --> so gesehen is das universum also leer, d.h. der theoretisch zu erwartenden rotverschiebungsunterschied der photonen dürfte sooo klein sein, dass das echt nie messbar ist - wie z.b. die photonen der recombination, die egtl die planckkurve *stören* müssten (falls dir rekombination was sagt, ansonsten einfach überlesen =) )

2. wenn ein photon ein galaxienhaufen durchquert gibt es den sogannten SZ-effekt (sunjaev-zeldovich... kp ob das richitg geschrieben is^^) der hat damit zu tun, das die photonen am *dichten* heißen elektronengas streuen und so mehr energie bekomme, sodass die planckkurve insgesamt in höhere energien verschoben wird für genau diese richtung (ohne, dass sich die anzhal[, aufgrund statistischer effekte] ändert)

d.h. dass man bei photonen durch galaxiehaufen schon eine änderung der temperatur bekommt, was ja mit der rotverschiebung in direkter verbindung steht, aber der grund is ein anderer...

... hört sich das logisch an?

gruß krümelchen

EDIT: xD zu spät und die endung vom link is falsch^^
TomS
BeitragVerfasst am: 23. Nov 2010 19:29    Titel:

Schau mal hier http://abenteuer-universum.de/bb/index.php - genau dein Thema
Günther
BeitragVerfasst am: 23. Nov 2010 17:31    Titel: Rotverschiebung von Photonen in Galaxienhaufen

Hi allerseits,

Galaxienhaufen nehmen als gravitativ gebundene Systeme an der kosmologischen Expansion nicht teil, soweit klar.
Das würde bedeuten, daß Photonen, während sie Galaxienhaufen durchqueren, keine Rotverschiebung erleiden. Mit der Konsequenz, daß Photonen des CMB umso weniger rotverschoben bei uns ankommen, je mehr Galaxienhaufen sie auf ihrem Weg zu uns durchqueren.
Oder ist es so, daß der Raum innerhalb solcher Haufen zwar ebenfalls expandiert, aber gegen die gravitative Bindung der Galaxien nicht ankommt? In diesem Fall würden Photonen innerhalb und außerhalb von Galaxienhaufen dieselbe Rotverschiebung zeigen.

Kann diese Fragen hier jemand beantworten?

P.S.
Ich bin neu hier, deshalb bitte ich folgende Frage nicht zu verübeln:
Auf welchen Fachgebieten sind in diesem Forum Physiker tätig?

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