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asdsdsd
BeitragVerfasst am: 10. Okt 2013 11:56    Titel:

Ohne jetzt die ganzen Beiträge durchzulesen: Es wird dank der Reibungskraft Impuls auf den Körper übertragen.
Systemdynamiker
BeitragVerfasst am: 10. Okt 2013 10:50    Titel: Kräfte

Wenn man einen Körper irgendwo auf einer horizontal rotierenden Scheibe absetzt und keine Reibung wirkt, dann bleibt der Körper von aussen gesehen stehen. Im mitrotierenden System macht er dann eine Kreisbewegung. Wenn man die Trockenreibung (Haft- und Gleitreibung) dazu nimmt, wird die Sache ziemlich kompliziert, weil dieser Reibungseffekt nichtlinear ist.

Man könnte die Reibung weglassen und dem reibungsfrei gleitenden Körper einen kleinen Stoss versetzen. Dann bewegt er sich von aussen gesehen auf einer geradlinigen Bahn (1. Newtonsches Gesetz). Im mitrotierenden System muss man Zentrifugal- und Corioliskraft einführen, was aber nur die Folge einer Transformation ist.

Liest man nun die "Erklärungen", welche in diesem Forum gegeben werden, dann stehen einem sämtliche Haare zu Berge:

Zitat:
Der Grund für seine Bewegung ist die Zentripedalkraft. Die wirkt zwar, wie du schon gesagt hast, zum Kreismittelpunkt, aber da nach dem Wechselwirkungsgesetz dazu auch eine Gegenkraft existieren muss(in diesem Fall durch die Trägheit des Körpers erzeugt),
Dr. Oleg: im Laborsystem wirkt keine Kraft gegen das Zentrum, Trägheitskräfte erfüllen das Wechselwirkungsprinzip nicht, im mitrotierenden System wirken zusätzlich Zentrifugal- und Corioliskraft.

Zitat:
Die Gegenkraft der Zentripetalkraft ist die Zentrifugalkraft. Das 3. Newtonsche Axiom besagt doch F = -F. Demnach müssten Zentripetal- und Zentrifugalkraft im Betrag gleich sein.
hever: für diese Ausage würde sich Newton nicht nur im Grab drehen, sondern heraus klettern.

Zitat:
Also, die Actio wirkt , wenn man den Gegenstand mal an einem Seil fest bindet und das ganze in Rotation versetzt, am Gegenstand. Der übt deshalb eine Reactio aus, die wirkt dann am Mittelpunkt. Deswegen können die sich nicht ausgleichen.
Mister S: nicht so falsch wie die andern, aber hier auch nicht unbedingt zielführend

Zitat:
Du musst hier unterscheiden zwischen inneren und äußeren Kräften.
etwane: innere Kräfte sind schwarze Schimmel, das hängt mir der Definition der Kraft in der Mechanik zusammen

Zitat:
Die einzige Kraft, die auf die Kugel in horizontaler Richtung wirkt, ist die Reibungskraft durch den Kontakt mit dem Drehteller und diese kann nur senkrecht zum Abstandsvektor Kugel-MittelpunktDrehteller wirken.
ih8979: das Problem mit der rollenden Kugel ist einiges komplexer als der reibungsfrei gleitende Körper. Die Trockenreibung (Haft- oder Gleitreibungskraft) verhindert das Rutschen (Zwangskraft) oder wirkt gegen die Relativgeschwindigkeit (Gleitreibung). Das wäre ein Beispiel, das man gut simulieren könnte.

Das Fazit dieses Threads ist für die Physik als Unterrichtsfach fatal. Keiner ist auf die Idee gekommen, zuerst einmal alle Kräfte einzuzeichnen und klar zu deklarieren, in welchem Bezugssystem die Diskussion stattfinden sollte. Und da liegt der Wurm drin. Ich kenn keine original deutschsprachiges Physikbuch, in dem die Kräfte vollständig und korrekt eingezeichnet werden. Das können die Amis definitv besser
http://www.youtube.com/watch?v=B01wRYltaRk
jh8979
BeitragVerfasst am: 01. Okt 2013 17:28    Titel: Re: Andere These aufgrund eigener Beobachtung

Gast namens Dominik hat Folgendes geschrieben:

Im Test zeigte sich, dass die Kugel sich aufgrund ihrer Trägheit NICHT tangential bewegt, sondern durch Abrollen auf dem Drehteller parallel zum Radius (relativ zum Drehteller also spiralförmig) langsam nach außen rollt, woraus ich schließe dass hier nur die Zentrifugalkraft wirkt. Wenn die Kugel den Rand nämlich erreicht hat, fällt sie einfach gerade herunter.

Das ist nicht richtig, da die Zentrifugalkraft eine Scheinkraft ist, die nur in rotierenden Bezugssystemen auftritt. Ich geh mal davon aus, dass der Ort, an dem Du das Experiment gemacht hast, sich nicht ungewohenlich gedreht hat (Erdrotation ist vernachlaessigbar in diesem Zusammenhang).

Die einzige Kraft, die auf die Kugel in horizontaler Richtung wirkt, ist die Reibungskraft durch den Kontakt mit dem Drehteller und diese kann nur senkrecht zum Abstandsvektor Kugel-MittelpunktDrehteller wirken.
Gast namens Dominik
BeitragVerfasst am: 01. Okt 2013 16:47    Titel: Andere These aufgrund eigener Beobachtung

Ich arbeite gerade an meinem betrieblichen Auftrag, in dessen Rahmen ich eine Schrittmotorsteuerung für 2 verschiedene Drehteller programmieren soll.
Wie der Zufall es will ist der eine davon ein flacher Drehteller, der verdeutlichen soll dass eine Metallkugel nicht darauf liegen bleibt, wenn er rotiert (Der andere ist ein rotierender Sattel als mechanische Darstellung einer Paul-Falle).

Im Test zeigte sich, dass die Kugel sich aufgrund ihrer Trägheit NICHT tangential bewegt, sondern durch Abrollen auf dem Drehteller parallel zum Radius (relativ zum Drehteller also spiralförmig) langsam nach außen rollt, woraus ich schließe dass hier nur die Zentrifugalkraft wirkt. Wenn die Kugel den Rand nämlich erreicht hat, fällt sie einfach gerade herunter.
KPM'
BeitragVerfasst am: 25. Feb 2005 18:06    Titel: mein Senf

Hallo erstmal.

Also zu These 1:
ein Drehteller wird beschleunigt, und auf ihm ist ein Gegenstand.

http://www.evert.de/eft293.jpg
Der sogenannte "Schleudereffekt"
Durch addition der Zug- und Trägheitskraft wird die tanagentiale Beschleunigung hervorgerufen.


Zu These 2:
Die Atwoodsche-Fallmaschine (Ich weiß auch nicht wie das geschrieben wird, dabei hab ich das heute erst gelesen...)
die Kraft die hier wirkt ist die Potentialkraft. Sie entsteht durch Hubarbeit und bedeutet nichts anderes, als das die geleistete Kraft gespeichert wurde in der Position des Massepunktes.
Dr.Oleg
BeitragVerfasst am: 25. Feb 2005 17:07    Titel:

Es wirkt tangential keine Kraft, weil, wie du selbst sagst, nur eine Geschwindigkeit und keine Beschleunigung in tangentiale Richtung existiert. WENN eine BESCHLEUNIGUNG vorliegt, dann MUSS eine Kraft angreifen. WENN aber eine KONSTANTE GESCHWINDIGKEIT vorhanden ist, dann herrscht ein Kräftegleichgewicht. Der Ball rutscht mit einer konstanten, tangential zur Kreisbahn verlaufenden Geschwindigkeit(wasn Deutsch!)vom Teller, weil die ZENTRIPEDALKRAFT durch die fehlende Reibung nicht mehr wirken kann, damit auch die Gegenkraft(verzichte lieber vollständig auf das Wort Zentrifugalkraft) nicht mehr exisitert. Es wirkt keine Kraft mehr auf den Körper und er bewegt sich einfach in die Richtung, in die er bereits eine Geschwindigkeit hat, weiter. Die Rotation auf einer Kreisbahn besteht aus einer beschleunigten Bewegung zum Drehmittelpunkt und einer Bewegung mit konstanter Geschwindikeit in tangentiale Richtung.

Alle diese Fakten wurden mindestens schon 2-3 mal in den Antworten an dich erwähnt. Vielleicht solltest du dir noch einmal in Ruhe die Beiträge in diesem Thread durchlesen... Augenzwinkern
hever
BeitragVerfasst am: 25. Feb 2005 16:07    Titel:

Zitat:
Du musst hier unterscheiden zwischen inneren und äußeren Kräften.


Übertragen wir das mal auf das "Zentrifugalkraftproblem":

Die inneren Kräfte des Balles bzw. des Gegenstandes auf dem Drehteller sind ausgeglichen. Zentripetal- und Zentrifugalkraft sind ebenfalls ausgeglichen, jedoch sind die äußeren Kräfte nicht ganz ausgeglichen, denn da gibts allerdings noch eine Kraft die ich ncht beschreiben kann, die für das herunterfallen des Balles verantwortlich ist:

Zitat:
Die Haftreibung zwischen Gegenstand und Drehteller ist so gering,...
... das die Zentripetalkraft nicht greifen kann und der Ball von der Scheibe fällt (tangential). Wie kann ich denn meine Kraftpfeile an den Massepunkt zeichnen? Ich kann einen für die Zentrifugal und einen für die Zentripetalkraft zeichnen aber wie kann ich die Drehung bzw. die Kraft die zur tangentialen Geschwindigkeit führt beschreiben?
etzwane
BeitragVerfasst am: 25. Feb 2005 15:00    Titel:

@hever:

Du musst hier unterscheiden zwischen inneren und äußeren Kräften.

Vereinfacht gesagt:
Die äußeren Kräfte versuchen den Körper bzw. das System in seiner Lage zu verändern, während die inneren Kräfte den Körper bzw. das System in seiner Form zu verändern suchen.

Bei dem Seil sind die äußeren Kräfte im Gleichgewicht, die Lage verändert sich also nicht.
Innerhalb des Seiles ist eine Zugkraft wirksam (hervorgerufen durch die beiden Massen an den Enden, die das Seil auseinander zu ziehen versuchen), bis auf eine Längenzunahme aber nicht nach außen wirksam wird, außer das Seil reißt tatsächlich.
Dr.Oleg
BeitragVerfasst am: 25. Feb 2005 14:47    Titel:

Es stimmt. Nur die resultierende Kraft ist gleich 0. Aber trotzdem wirken die Kräfte noch in dem Körper, soweit er kein Massepunkt ist.
hever
BeitragVerfasst am: 25. Feb 2005 14:29    Titel:

Zitat:
Das meine nicht ich, sondern Newton,


Ok ok, aber bitte antworte doch mal. Ein Kräftegleichgewicht führt zu a = 0 und nicht zu F = 0, stimmts ?! (Ich möchte das nur bestätigt haben, wenn es stimmt Augenzwinkern )
Dr.Oleg
BeitragVerfasst am: 25. Feb 2005 14:21    Titel:

Anonymous hat Folgendes geschrieben:
Du meinst das führt zu a = 0 und nicht zu F = 0?


Das meine nicht ich, sondern Newton, wie er es auch in seinem so oft zitierten Trägheitsgesetz formuliert hat. smile
hever
BeitragVerfasst am: 25. Feb 2005 13:41    Titel:

Dr.Oleg:
Zitat:
Wenn sich die Kräfte ausgleichen(Kräftegleichgewicht) bedeutet das(siehe Trägheitsgesetz) nur, dass keine Beschleunigung stattfindet. Trotzdem wirken die Kräfte.

Du meinst das führt zu a = 0 und nicht zu F = 0?

Zumindest würde das die Sache noch mehr erklären, das Seil bewegt sich nicht (beschleunigung des Seild = 0), trotzdem wirkt eine Kraft an dem Seil.

Zitat:
Ein Gewicht erzeugt die Actio das andere die Reactio. Beim Berechnen musst du eine von beiden Kräften als Actio definieren und nur im Hinterkopf behalten, dass die andere die Reactio ist,

Das ist schon klar ... Augenzwinkern
etzwane
BeitragVerfasst am: 25. Feb 2005 13:20    Titel:

Zitat:
...
Das ist eine wirklich interessante Tatsache. Die Kräfte sind ausgeglichen und ergeben in der Summe 0 N, "aber trotzdem zieht eine Kraft an dem Seil"!...

Hier muss es eigentlich heißen: aber trotzdem zieht eine Kraft in dem Seil ...
Dr.Oleg
BeitragVerfasst am: 25. Feb 2005 13:20    Titel:

Wenn sich die Kräfte ausgleichen(Kräftegleichgewicht) bedeutet das(siehe Trägheitsgesetz) nur, dass keine Beschleunigung stattfindet. Trotzdem wirken die Kräfte.
Bei dem Beispiel mit dem Seil gilt: Ein Gewicht erzeugt die Actio das andere die Reactio. Beim Berechnen musst du eine von beiden Kräften als Actio definieren und nur im Hinterkopf behalten, dass die andere die Reactio ist, die als Gegenkraft überhaupt ein Ziehen am Seil möglich macht. Du kommst egal auf welcher Seite du die Kraft berechnest auf dasselbe, auch wenn du von einer Etwoodschen(wieder falsch geschrieben) Fallmaschine ausgehst.
Gast
BeitragVerfasst am: 25. Feb 2005 13:07    Titel:

Zitat:
Die Haftreibung zwischen Gegenstand und Drehteller ist so gering,...
... das die Zentripetalkraft nicht greifen kann und der Ball von der Scheibe fällt (tangential). Wie kann ich denn meine Kraftpfeile an den Massepunkt zeichnen? Ich kann einen für die Zentrifugal und einen für die Zentripetalkraft zeichnen aber wie kann ich die Drehung bzw. die Kraft die zur tangentialen Geschwindigkeit führt beschreiben?


Hat vielleicht hier noch jemand eine Idee ?

@Dr.Oleg:
hever:
Zitat:
Aber ein Kräftegleichgewicht von einer Kraft und einer Gegenkraft kann doch nur F = 0 sein oder?

Dr.Oleg:
Zitat:
Ich weiß leider nicht, was man als Kräftegleichgewicht versteht, vielleicht solltest du mir das einmal genauer erklären.
Für mich ist ein Kräftegleichgewicht der Fall, dass alle angreifenden Kräfte und Drehmomente an einem Körper in der Summe 0 ergeben.


Ich denke wir meinen das gleiche Augenzwinkern


"Über eine Rolle ist ein Seil gelegt. " - Das ist ein gutes, bekanntes Beispiel, danke! Augenzwinkern
(Ich denke mal laut):
Die beiden Kräfte gleichen sich aus. Jede Masse(m1,m2) übt so gesehen eine Aktions und eine Reaktionskraft aus.

Zitat:
Es herrscht zwar der Fall eines Kräftegleichgewichtes(so wie ich es kenne), aber trotzdem zieht eine Kraft an dem Seil und es kann zu einer sichtbaren Veränderung kommen(Reißen, Dehnen).

Zitat:
Für mich ist ein Kräftegleichgewicht der Fall, dass alle angreifenden Kräfte und Drehmomente an einem Körper in der Summe 0 ergeben.

Das ist eine wirklich interessante Tatsache. Die Kräfte sind ausgeglichen und ergeben in der Summe 0 N, "aber trotzdem zieht eine Kraft an dem Seil"!

Muss ich dieses Kräftegleichgewicht also relativ betrachten? Die beiden Kräfte untereinander gleichen sich aus, reltaiv zueinander sind sie also 0 N, jedoch relativ zum Seil wirken sie...
Dr.Oleg
BeitragVerfasst am: 25. Feb 2005 10:21    Titel:

@hever: Ich weiß leider nicht, was man als Kräftegleichgewicht versteht, vielleicht solltest du mir das einmal genauer erklären.
Für mich ist ein Kräftegleichgewicht der Fall, dass alle angreifenden Kräfte und Drehmomente an einem Körper in der Summe 0 ergeben.
Ich versuche es mal mit diesem Beispiel: Über eine Rolle ist ein Seil gelegt. Auf jeder Seite des Seiles hängt am Ende ein Gewicht. Mit welcher Kraft wird das Seil auseinander gezogen? Mit F=(m1+m2)*g? Nein! Nur mit F=m1*g. Warum? Weil nur ein Gewicht am Seil zieht. Das andere muss die Gegenkraft aufbringen, damit es überhaupt zu einer Gegenkraft kommt. Ohne das andere Gewicht würde das erste einfach runterfallen und gar keine Kraft auf den Faden ausüben. (Bevor du fragst...gehe von m1=m2 aus, sonst kriegst du eine Etwoodsche Fallmaschine(sicherlich falsch geschrieben) und an bei der das Beispiel auf funktioniert, die aber glaube ich, nachdem ich deine bisherigen Fragen gelesen habe, zu kompliziert für die wäre)
Es herrscht zwar der Fall eines Kräftegleichgewichtes(so wie ich es kenne), aber trotzdem zieht eine Kraft an dem Seil und es kann zu einer sichtbaren Veränderung kommen(Reißen, Dehnen).
Mister S
BeitragVerfasst am: 24. Feb 2005 19:25    Titel:

Also, die Actio wirkt , wenn man den Gegenstand mal an einem Seil fest bindet und das ganze in Rotation versetzt, am Gegenstand. Der übt deshalb eine Reactio aus, die wirkt dann am Mittelpunkt. Deswegen können die sich nicht ausgleichen.
hever
BeitragVerfasst am: 24. Feb 2005 18:25    Titel:

Zitat:
Du darfst nicht davon ausgehen, dass sie sich aufheben.


Ich meine nicht das sie sich so aufheben, dass sie nicht wirken, sondern ich meine dass sie zu einem Kräftegleichgewicht führen... Das stimmt doch, oder?

Aber ein Kräftegleichgewicht von einer Kraft und einer Gegenkraft kann doch nur F = 0 sein oder?

Hast du vielleicht ein anderes Beispiel ?
Dr.Oleg
BeitragVerfasst am: 24. Feb 2005 18:00    Titel:

Du darfst nicht davon ausgehen, dass sie sich aufheben. Wenn es die eine nicht gäbe, könnte die andere nicht wirken. Wenn deine Faust auf keinen Widerstand stößt, dann wirkt deine Kraft auch nicht, bzw. existiert nicht. Das ist der Unterschied zwischen Luftboxen und Boxen gegen eine Granitwand.
hever
BeitragVerfasst am: 24. Feb 2005 17:57    Titel:

Zitat:
Das mit dem 3.Axiom stelle ich mir immer so vor: Es existiert zu jeder Kraft eine Gegenkraft. Aber eine Kraft kann manchmal nicht sichtbar oder nur schwach wirken. Doch würde die eine Kraft nicht existieren, könnte die andere nicht wirken.


Das eine Kraft nicht Sichtbar wirkt, kann ich mir gut vorstellen, das eine Kraft nur langsam oder schwach wirkt kann ich mir auch vorstellen. Aber Newton hat doch gerade gesagt das die Kräfte betragsgleich sein müssen. Also führt das doch zwangsläufig dazu das ein Kräftegleichgewicht F = 0 herrscht...
Das würde ich jetzt gerne noch verstehen.
Dr.Oleg
BeitragVerfasst am: 24. Feb 2005 17:36    Titel:

@Haftreibung: Das habe ich übrigens schon in meinem ersten Beitrag erwähnt("In dem Moment, wo er die Reibung zum Teller verliert...")

Das mit dem 3.Axiom stelle ich mir immer so vor: Es existiert zu jeder Kraft eine Gegenkraft. Aber eine Kraft kann manchmal nicht sichtbar oder nur schwach wirken. Doch würde die eine Kraft nicht existieren, könnte die andere nicht wirken.
Gedankenexperiement: Du springst. Deine Beine üben eine Kraft auf den Boden aus, doch weil die Kraft nicht ausreicht um ihn zu durchbrechen, wirkt diese Kraft nicht sichtbar(sie dellt in Wirklickeit den Boden kurz ein). Doch die Gegenkraft befördert dich nach oben. Du springst.
hever
BeitragVerfasst am: 24. Feb 2005 17:24    Titel:

Mister S:
Sehr gut, dann ist das so wie ich es mir vorgestellt habe:
Zitat:
Die Haftreibung zwischen Gegenstand und Drehteller ist so gering,...


... das die Zentripetalkraft nicht greifen kann und der Ball von der Scheibe fällt (tangential). Wie kann ich denn meine Kraftpfeile an den Massepunkt zeichnen? Ich kann einen für die Zentrifugal und einen für die Zentripetalkraft zeichnen aber wie kann ich die Drehung bzw. die Kraft die zur tangentialen Geschwindigkeit führt beschreiben?

Dr.Oleg:
Zitat:
Nach deiner Argumentation würde sich auf der Welt nichts mehr beschleunigt werden können, weil die Gegenkraft automatisch jede Krat aufhebt - dass besagt das 3.New.Axiom nicht!

Wie sollte ich es denn verstehen damit es passt?
Jede Aktionskraft fürt zu einer Reaktionskraft die in entgegengesetzter Richtung wirkt und vom Betrag gleich ist. Sie muss ja irgendwie wirken, wenn sie in entgegengesetzer Richtung wirkt also kommt doch letztendlich Null raus...
Ich will ja nicht die ganze Mechanik umkrempeln, ich möchte das 3. Axiom verstehen und richtig anwenden können...

Philipp
Mister S
BeitragVerfasst am: 24. Feb 2005 17:03    Titel:

Der Witz ist, dass die Zentrifugalkraft überhaupt nicht für das runterfallen verantwortlich ist. Wenn du mal das Experiment machst, wirst du feststellen, dass der Gegenstand tangential von der Scheibe fliegt. Dafür kann eine radial nach außen wirkende Kraft nicht verantwortlich sein. Der Grund, warum der Gegenstand runterfällt ist, dass die Zentripetalkraft auch irgendwie auf den Gegenstand übertragen werden muss. Das geht nur über Reibung. Reicht die Reibungskraft nicht aus, kann sich die Masse nicht im Kreis bewegen und behält Richtung und Geschwindigkeit bei, d. h. sie fliegt tangential weiter.
Dr.Oleg
BeitragVerfasst am: 24. Feb 2005 16:54    Titel:

Du solltest versuchen das Problem ohne das Wort Zentriefugalkraft zu lösen. Laut meinem Physiklehrer lässt sich die Zentrifugalkraft nicht so leicht definieren, es reicht die Zentripedalkraft.

Natürlich sind die beiden Kräfte betragsmäßig gleich, doch nur die Gegenkraft in diesem Fall kommt für deinen Fall zum tragen. Das ist als würdest du auf dem Boden stehen. Nur weil der Boden eine betragsmäßg gleich Gegenkraft zu deiner Gewichtskraft ausübt, schwebst du doch nicht über den Untergrund. Tanzen Wenn eine Kraft wirkt, exisitiert automatisch eine Gegenkraft. Nach deiner Argumentation würde sich auf der Welt nichts mehr beschleunigt werden können, weil die Gegenkraft automatisch jede Krat aufhebt - dass besagt das 3.New.Axiom nicht!
hever
BeitragVerfasst am: 24. Feb 2005 16:31    Titel:

Vielen Dank erstmal für die Antwort, das hat mich schon ein Stück weitergebracht.

Die Gegenkraft der Zentripetalkraft ist die Zentrifugalkraft. Das 3. Newtonsche Axiom besagt doch F = -F. Demnach müssten Zentripetal- und Zentrifugalkraft im Betrag gleich sein.

Wenn Sie allerdings im Betrag gleich sind, wie kann dann die Zentrifugalkraft doch höher sein und den Massepunkt aus seiner Bahn werfen?

Theoretisch müsste die Kraft am Massepunkt durch F = -F doch ausgeglichen sein und der Ball dürfte sich nicht bewegen.

Danke im Vorraus
Philipp
Dr.Oleg
BeitragVerfasst am: 24. Feb 2005 15:51    Titel:

Das ist das übliche Verständnisproblem mit der Zentrifugalkraft. Du hast es mit einem sich auf einer Kreisbahn bewegenden(rotierenden) Massepunkt(vereinfacht).

Der Grund für seine Bewegung ist die Zentripedalkraft. Die wirkt zwar, wie du schon gesagt hast, zum Kreismittelpunkt, aber da nach dem Wechselwirkungsgesetz dazu auch eine Gegenkraft existieren muss(in diesem Fall durch die Trägheit des Körpers erzeugt), wirkt gleichzeitig eine Kraft genau entgegengesetzt und wirft den Ball vom Teller.
Wenn er vom Teller fliegt, beschreibt er einfach, wie du gesagt hast, eine zum Tellerrand tangetiale Linie. Das liegt daran, dass seine Geschwindigkeit nur Tangential wirkt. In dem Moment, wo er die Reibung zum Teller verliert, fehlt die Zentripedalkraft und die daraus resultierende Beschleunigung zum Mittelpunkt der Kreisbahn. Damit fliegt er einfach gerade weg.

Ich möchte dich noch kurz berichtigen: Es gibt keine tangentiale Kraft, da es in diese Richtung keine Beschleunigung gibt, sondern nur eine konstante Geschwindigkeit.(Newton: Trägheitsgesetz; F=a*m). Was du unter einer Scheinkraft verstehst, verstehe ich jetzt nicht, vermute aber, dass du die Gegenkraft meinst.
hever
BeitragVerfasst am: 24. Feb 2005 14:20    Titel: Verständnis Zentrifugalkraft (Objekt auf Drehteller)

Hallo zusammen,
ich stelle mir folgendes vor:

Ich habe einenen Drehteller auf dem ein Gegenstand liegt. Diesen Drehteller beschleunige ich nun. Die Haftreibung zwischen Gegenstand und Drehteller ist so gering, dass der Gegenstand vom Mittelpunkt weg beschleunigt wird und herunterfällt.

1. Welche Kraft ist dafür verantwortlich, dass der Gegenstand vom Drehteller fliegt? Die Zentrifugalkraft, kann es ja eigentlich nicht sein, weil es sich hierbei nur um eine Scheinkraft handelt (vielleicht verstehe ich Scheinkraft auch falsch). Die Zentripetalkraft kann es auch nicht sein, weil sie in entgegengesetzter Richtung wirkt. Da bleibt doch eigentlich nur noch eine Tangentiale Kraft über. Weiß jemand wie es wirklich ist ?

2. Angenommen er kann ohne Widerstand "weiterfliegen", welche Bahn würde er beschreiben, wie würde er "wegfliegen"? - Einfach als eine Gerade heraus aus dem Mittelpunkt, Tangential oder sogar Spiralförmig ? Wieso fliegt er so vom Drehteller ?

Vielen Dank im Vorraus
Philipp

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