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[quote="ITF_RW"]Hallo, ein Kunde und ich haben eine unterschiedliche Meinung zu folgendem Thema: Die Verbundhaftung von zwei gut aneinanderhaftenden Folienschichten soll gemessen werden, indem eine Schicht von der anderen in einem spitzen Winkel abgezogen wird (ähnlich wie ein Deckel von einem Joghurtbecher). Die abgezogene Schicht ist jedoch sehr elastisch und dehnt sich beim Abziehen stark. Die Kraft wird am Ende der abzuziehenden (elastischen) Schicht gemessen, diese Kraft soll Aufschluss darüber geben, wie gut der Verbund der beiden Schichten hält. Zieht man die elastische Schicht immer weiter, so wird das abgezogene Stück immer länger, während die Trennstelle nur langsam weiterläuft (siehe dazu auch meine Skizze im Anhang). Nun der Diskussionspunkt: Entspricht die gemessene Kraft nun der tatsächlichen Kraft, die notwendig ist, um die beiden Schichten zu trennen? Oder ist in der gemessenen Kraft auch ein zusätzlicher Kraftaufwand für das Dehnen der elastischen Schicht enthalten (d.h. die gemessene Kraft ist höher, als tatsächlich für das Trennen der beiden Schichten notwendig wäre)? Vielen Dank im voraus für eure Hilfe! Gruß RW[/quote]
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dermarkus
Verfasst am: 09. Feb 2006 16:36
Titel: Re: Kraft zum Trennen von 2 Folienschichten
Die Kraft ist dieselbe, nur die Arbeit ändert sich durch die Elastizität der Schicht.
ITF_RW hat Folgendes geschrieben:
Entspricht die gemessene Kraft nun der tatsächlichen Kraft, die notwendig ist, um die beiden Schichten zu trennen?
Ja. Das ist ganz einfach: Die Kraft, mit der man an der einen Seite an der elastischen Schicht zieht, ist genau dieselbe Kraft, mit der das andere Ende der elastischen Schicht an der Ablösestelle zieht. Das kann wegen dem Newtonschen Axiom "actio=reactio" gar nicht anders sein.
Zitat:
Oder ist in der gemessenen Kraft auch ein zusätzlicher Kraftaufwand für das Dehnen der elastischen Schicht enthalten
Nein, was hier zusätzlich ist, ist der Weg: Dadurch, dass die elastische Schicht gedehnt wird, muss man (mit derselben Kraft) entlang eines weiteren Weges ziehen, als wenn sie sich nicht dehnen würde.
Und weil der Weg s länger wird, vergrößert sich die dabei verrichtete Arbeit W=F*s. Die Arbeit, die man dabei mehr verrichtet, ist gerade die Spannarbeit, die benötigt wird, um die elastische Schicht zu dehnen.
Viele Grüße, Markus
as_string
Verfasst am: 09. Feb 2006 16:26
Titel:
Hallo!
Ich denke, dass die Kraft komplett unten ankommt. Du darfst Kraft und Arbeit nicht verwechseln. Wenn Du (relativ langsam schätze ich) die Folie abziehst ist es egal, ob die sich dabei dehnt oder nicht. Es wird trotzdem die gesamte Kraft übertragen.
Das ist ja z. B. auch so, wenn Du statt der Folie eine Feder nehmen würdest. Die wird sich auch dehnen, aber beide Haltepunkte müssen die selbe Kraft gegenseitig aufbringen (actio und reactio, wenn man Newton mag...)
Gruß
Marco
ITF_RW
Verfasst am: 09. Feb 2006 15:44
Titel:
Ich denke grundsätzlich schon, das verhält sich ähnlich wie bei einer Klebung. In unserem Fall ist es eine Schälbelastung, bei dieser Belastungsart löst man meines Wissens nach eine Klebung am leichtesten.
Wir ziehen in einem Winkel von knapp 180° (oder etws über 0°, wie man dann will) ab, d.h. bei dieser Belastung wird man am wenigsten Kraftaufwand benötigen, um den Verbund zu lösen.
schnudl
Verfasst am: 09. Feb 2006 15:35
Titel:
Ist ja interessant...
Hängt diese Kraft eigentlich vom Winkel ab ?
ITF_RW
Verfasst am: 09. Feb 2006 15:08
Titel: Kraft zum Trennen von 2 Folienschichten
Hallo,
ein Kunde und ich haben eine unterschiedliche Meinung zu folgendem Thema:
Die Verbundhaftung von zwei gut aneinanderhaftenden Folienschichten soll gemessen werden, indem eine Schicht von der anderen in einem spitzen Winkel abgezogen wird (ähnlich wie ein Deckel von einem Joghurtbecher). Die abgezogene Schicht ist jedoch sehr elastisch und dehnt sich beim Abziehen stark.
Die Kraft wird am Ende der abzuziehenden (elastischen) Schicht gemessen, diese Kraft soll Aufschluss darüber geben, wie gut der Verbund der beiden Schichten hält.
Zieht man die elastische Schicht immer weiter, so wird das abgezogene Stück immer länger, während die Trennstelle nur langsam weiterläuft (siehe dazu auch meine Skizze im Anhang).
Nun der Diskussionspunkt: Entspricht die gemessene Kraft nun der tatsächlichen Kraft, die notwendig ist, um die beiden Schichten zu trennen? Oder ist in der gemessenen Kraft auch ein zusätzlicher Kraftaufwand für das Dehnen der elastischen Schicht enthalten (d.h. die gemessene Kraft ist höher, als tatsächlich für das Trennen der beiden Schichten notwendig wäre)?
Vielen Dank im voraus für eure Hilfe!
Gruß
RW