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Reaktor in Tschernobyl
 
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Krisi
Gast





Beitrag Krisi Verfasst am: 11. Jun 2006 20:42    Titel: Reaktor in Tschernobyl Antworten mit Zitat

Hallo
kann mir jemand die Unterschiede von dem Reaktortyp in Tschernobyl und dem Reaktortyp den es bei uns gibt erklären ich schreib am Dienstag eine Pysikarbeit und kapier überhaupt nichts. Hilfe

Und wenn mir jemand auch noch erklären könnte warum der Reaktor in Tschernobyl in die Luft geflogen ist, wäre das perfect!!!

Bitte meldet euch sonst bekomm ich in Pysik eine 5. traurig

Schon mal danke im voraus
Gast






Beitrag Gast Verfasst am: 11. Jun 2006 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Na, er ist vor allem aus dem Grund in die Luft geflogen aus dem sie auch bei uns in 'die Luft' fliegen könnten.

Das Bedienpersonal und die Werksleitungen halten sich NICHT an die ausgearbeiteten Sicherheitsvorschriften und Strategieen.


Vor wenigen Wochen oder Monaten wurde von nahmhaften Stellen mal wieder erwähnt, dass wenn dieses Ding in der BRD Deutschland in die Luft gegangen wäre, es das wirtschaftliche AUS ganz Deutschlands bedeutet hätte.


Ähnliche Probleme gabs schon mehrere, weitere werden sicherlich folgen. Überall waren das Missachten der Sicherheitstheorien und Vorschriften die Ursache. Missachtet werden diese, wie sollte es anders sein, aus wirtschaftlichen Gründen und genau deswegen gehen diese Probleme letztendlich auf die obersten wirtschaftlichen Entscheidungsträger zurück und NICHT wie fälschlich angenommen wird auf nicht kontrollierbare technische Prozesse und Vorgänge.


Genau aus diesem Grund klafft auch die gewaltige Lücke zw. den eigentlich nur alle 1000 bis 10000 Jahren vorkommen dürften schwersten Vorfällen und den inzwischen schon real vorgekommenen schwersten Fällen.


In anderen Worten, die Technik ist unsicher und unkalkulierbar wegen der GIER der Betreiber dieser Anlagen.



Das ist sicherlich nicht die Antwort die du gesucht hast, aber mit Sicherheit besser als jede andere die du draußen finden kannst.
el homo



Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 13

Beitrag el homo Verfasst am: 12. Jun 2006 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denk ihr werdets des in der Schule schon alles mal zamgeschrieben haben. Also schreib doch einfach mal die Punkte rein die du nicht verstehst.

Letztendlich laeufts darauf raus was der Gast schon gesagt hat.
Gast






Beitrag Gast Verfasst am: 12. Jun 2006 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

> Das Bedienpersonal und die Werksleitungen halten sich NICHT an die ausgearbeiteten Sicherheitsvorschriften und Strategieen.


The other smoking gun is Chernobyl. Recently one of my comrades who lives in ex-USSR and who is a good engineer pointed me to an article (I can give you the link, but it's in Russian) explaining in great detail what happened there. The article was written shortly after the disaster by one of the leading Soviet nuclear engineers who was one of the original designers of that powerplant, and it was very impressive. It was not atoms, and it was not bad Soviet technology that caused that disaster. It was the people, the powers that were. It was as if reactor unit #4 was meant to blow up. All actions of the personnel were, it seems like, purposely intended to cause the disaster. Had the personnel done *anything* differently there would have been no disaster. It's a VERY long article and lists tons of hair-raising things that happened there, but here is just one for you to ponder over.

The reactor has a system called SAOR. It stands for sistema avarijnogo ohlazhdeniya reaktora, reactor emergency cooling system. It is a system precisely designed for preventing meltdowns, and a meltdown is what quickly led to the explosion at Chernobyl. Nuclear reactions always release heat. Lots of it. It's just physics and there is no way to stop it. In normally operation this heat produces steam that rotates the turbines of generators, giving us electricity. But in case of an emergency situation there must still always be something else to cool the reactor, and this is what SAOR is for. SAOR consists of reservoirs of cold water and independent pumps for pouring that water into the reactor.

Reactor unit #4 at the Chernobyl nuclear powerplant blew up when the personnel performed a very risky experiment on it. In fact the experiment was so suicidally risky that it is an enigma how someone could have designed such an experiment and why none of the several mandatory approval agencies screamed on and instead silently approved it. The experiment was kinda like jumping out of a plane without a parachute just to test whether one can survive such a fall or not. Basically they deliberately put the reactor into an unfavorable mode of operation to test the safety of the powerplant. Kinda like testing your safety against electrocution by touching a live 10 kV wire and seeing if you get killed or not. But I'm digressing...

So get this: prior to the experiment they shut off the valve of the SAOR system and to prevent the possibility of anyone turning it back on, they chained it up and padlocked it. I'm not making this up: it's a well-documented fact. They all later openly confessed to it, and I think the recovery teams after the disaster even saw the valve in that state. Now what do you make of this?

Actually the reactor design was not that bad after all and there were many other safety mechanisms. But they were all deliberately defeated in a similar manner. So had they done JUST ONE THING differently, anything, there would have been no disaster.

After I was done reading that I could only think that those who basically deliberately blew up the reactor acted under some sort of hypnosis.
Flaxs



Anmeldungsdatum: 19.06.2006
Beiträge: 91

Beitrag Flaxs Verfasst am: 19. Jun 2006 16:50    Titel: RE Antworten mit Zitat

Da weis ich bissel was.

Der Tschernobyl-Reaktor ist ein graphitmoderierter, wassergekühlter Druckröhren-Siedewasser-Reaktor russischer Bauart vom Typ RBMK.
Neben elektrischer Energie kann dieser Reaktortyp auch waffenfähiges Plutonium produzieren. Er hat den ökonomischen Vorteil, dass er zum Brennelementwechsel nicht abgeschaltet werden muss. Demgegenüber stehen aber wesentliche Sicherheitsdefizite: Der Reaktor neigt bei geringer Leistung mehr zur Instabilität als bei Volllast.

So hat sich der vorfall in etwa zugetragen:

...... ein Turbinen-Experiment soll durchgeführt werden: Man will testen, wie viel Energie die Turbinen beim Auslaufen noch erzeugen können, wenn das elektrische Netz außerhalb der Anlage ausfällt. Der "Auslaufstrom" sollte ausreichen, um die Kühlung des Reaktors aufrechtzuerhalten, bis die Notdieselaggregate anspringen.
Sicherheitseinrichtungen, wie die automatische Notabschaltung und das Notkühlsystem, werden außer Kraft gesetzt.
Der Test sieht vor, den Reaktor nicht abzuschalten, sondern auf eine Leistungsabgabe zwischen 700 und 1000 Megawatt (thermisch) herunterzufahren, um eine Wiederholung des Experimentes nach einem eventuellen Fehlschlag zu ermöglichen. Unterhalb des 700 MW-Niveaus ist der Reaktor instabil und schwer zu kontrollieren. Das geforderte Niveau kann von der Bedienungsmannschaft nicht gehalten werden, die Leistung fällt bis auf 30 MWth ab. Dem Operateur gelingt es, den Reaktor auf eine Leistung von 200 MWth hochzufahren und scheinbar zu stabilisieren.Zur zusätzlichen Kühlung des Reaktors werden alle Umwälzpumpen eingeschaltet. Die dadurch verminderte Dampfbildung bewirkt ein Absinken der Reaktorleistung. Die automatische Steuerung versucht, die verstärkte Kühlung zu kompensieren. Um ein weiteres Absinken der Leistung zu verhindern, wird ein Teil der Steuer- bzw. Absorberstäbe entfernt.
Eine gewisse Menge an Absorberstäben muss eingefahren sein, um die Stabilität der Energieabgabe zu gewährleisten. Wenn die "operationale Reaktivitätsreserve" beim RBMK-Typ auf einen weniger als 15 Stäbe entsprechenden Wert absinkt, muss der Reaktor - laut damaliger Vorschrift - sofort abgeschaltet werden. Zum Zeitpunkt des Unfalls beträgt die Abschaltreserve 6 - 8 Stäbe. Die Kettenreaktion gerät außer Kontrolle.
Das Notsystem wird manuell aktiviert. Die Leistung steigt innerhalb von Sekunden von 200 auf 520 MWth. Der Versuch, die unkontrollierte Kettenreaktion durch Einschieben weiterer Absorberstäbe zu unterbinden, scheitert. Die Führungskanäle sind durch die große Hitze bereits verformt.Die Leistungssteigerung führt aufgrund des für den RBMK-Reaktortyp charakteristischen positiven Voidkoeffizienten zu einem erhöhten Gehalt an Dampfblasen im Kühlmittel, der wiederum die Reaktivität erhöht.
Durch die plötzliche Leistungsexkursion kommt es zur prompt-kritischen Reaktion, die Leistung schnellt auf 300.000 MWth, also auf das 100-fache der Nennleistung, hoch. Der Reaktor "geht durch". Druckröhren bersten, es kommt zu Kühlwasserverlust.
26. April, 1:23:44 Uhr: Der Reaktor explodiert. Wegen der großen Hitze gerät der Graphitblock in Flammen, die Brennstäbe schmelzen. Durch die Explosion und den nachfolgenden fast zwei Wochen dauernden Brand wird ein großer Teil des radioaktiven Inventars in die Atmosphäre geschleudert. Die radioaktive Wolke nimmt ihren Lauf, um weite Landstriche auch noch in großer Entfernung zu verseuchen.
Erst am Nachmittag des 27. April beginnt in der nächstgelegenen Stadt Pripjat die Evakuierung der Bevölkerung, laut Plan für ca. drei bis vier Tage. Die Evakuierung in einem 30-km-Umkreis des havarierten Reaktors beginnt erst am 4. bzw. 5. Mai, da die Maifeierlichkeiten am 1. Mai auf Anordnung der Regierung noch stattfinden sollten. Die Bevölkerung ist nicht oder nur sehr spärlich über die Katastrophe informiert, Schutzmaßnahmen werden keine getroffen.


Intressant ist auch was heute mit dem reaktor passiert.
Dieser frisst sich nähmlich bei einer kontinuierlichen Temperatur von ca. 20000 °C unaufhaltsam in die Erde.(zur zeit ca 80 meter)
Um einen künstlichen Vulkan ausbruch zu verhindern pumpt man kühlwasser in die nähe des reaktors.
Da der reaktore noch eine beachtliche zeit brennen wird,wird er auch immer weiter in der erde versinken.(in 20 jahren 160 meter usw.)


Der damals in eile errichtette sakopharg ist über die jahre hinweg brüchig geworden und man plant einen neuen,diesmal aus metall,darüber zu setzen.


http://www.umweltinstitut.org/images/radi/reaktor.jpg



Mfg Flaxs
Flaxs



Anmeldungsdatum: 19.06.2006
Beiträge: 91

Beitrag Flaxs Verfasst am: 30. Jan 2007 12:42    Titel: Re Antworten mit Zitat

Ich möchte hier noch etwas berichtigen was ich aus Unwissenheit falsch beschrieben habe.

Und zwar versinkt der Reaktor heute nicht weiter im boden!

Unter dem Kraftwerk befindet sich ein Wassserresvoir(Grunndwasser).Dieses kommt von dem großen See der neber dem Kraftwerk liegt.
(Kraftwerke wie das von Tschernobyl,welche den RBMK Reaktor haben,benötigen enorme Kühlwassermengen.Deshalb werden die Kraftwerke meist an einem See oder Fluß errichtet.)
Hätte der damals absinkende Reaktor das Grundwasser erreicht,wäre es zu einer zweiten viel stärkeren Explosion gekommen!

Aus diesem grund wurde damals in rekordzeit ein tunnel unter den Reaktor gebaut.Der entstandene Raum wurde ,nachdem noch Restkühlwasser im Reaktorgebäude abgepumpt worden war,mit Beton ausgefüllt.

Der Reaktorbrand an sich konnte nur mit über 2000 tonnen Blei eingedämmt werden.Das heißt die temperatur sank ab.

Noch ne kleine info für die wo es Interessiert.
Bei google earth kann man mitlerweile das Kraftwerk sowie den Sarkophag gut erkennen.
Auch die Geisterstadt Pripiat kann man dort besichtigen.

Gruß
Alter Flieger



Anmeldungsdatum: 06.03.2007
Beiträge: 9
Wohnort: Seligenstadt

Beitrag Alter Flieger Verfasst am: 06. März 2007 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Nun eigentlich liegt das Problem nicht im Reaktor sondern beim Menschen... wenn der Mensch nich nachschaut und einfach nach Gier handelt so wird es immer Probleme mit der Technik geben... Menschen machen Fehler...Die Technoligie ist von Menschen gemacht und kann Fehler machen.

Nur wir Menschen sollten aufhören zu sagen
Zitat:
Dass ist sicher, da passiert nix

Ende...
MultiPatty
Gast





Beitrag MultiPatty Verfasst am: 23. Aug 2010 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

Mal eine Frage kann heute eigendlich noch so ein Reaktor hier in Deutschland hochgehen bei der Technik????
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 23. Aug 2010 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Bei ernsthaftem Interesse kannst Du Dich zum Beispiel hier einlesen http://www.kernfragen.de/kernfragen/index.php über Kraftwerkstypen, Sicherheitskonzepte, Tschernobyl usw.

Abschweifung: Jede Technik / Technologie hat bestimmte Risiken, zum Beispiel das Autofahren und man muß abwägen, ob das tatsächliche und beziffernbare Risiko im Verhältnis zum Nutzen akzeptabel ist, ob man also zum Beispiel sounsoviel tausend Tote pro Jahr für die Automobilität akzeptiert.

Auch für die Technologien zur Elektroenergieerzeugung könnte man solche Abschätzungen erstellen: Todesopfer pro GWh meinetwegen.

mfG
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