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Systemdynamiker
Verfasst am: 18. Okt 2015 16:08
Titel: Relevanz
Das Alter einer Erkenntnis ist nicht unbedingt entscheidend, ob etwas an der Schule unterrichtet werden soll oder nicht. Die Beispiele sollten aber einen Bezug zur Erfahrungswelt der Schüler oder Studenten herstellen. Dampfmaschinen und Röhren gehören heute nicht mehr dazu. Leider werden bis heute in vielen Schulzimmern neuere Entwicklungen der Physikdidaktik wie Modellbildung und Simultion sowie einfache Programme zur Messdatenerfassung noch viel zuwenig berücksichtigt. Da liegt ein grosses Potential.
Der Physikunterricht sollte sich auch nicht zu stark an der historischen Entwicklung der Wissenschaft orientieren und dann im 19. Jahrhundert steckenbleiben. Eines der schlimmsten Beispiel ist der Lehrplan für die schweizerische Berufsmatura Gesundheit:
6. Mechanik (Physik) (15 Lektionen) Die Lernenden können:
6.1. Kräfte und ihre Anwendungenden
Begriff «Kraft» erklären und die drei Newton’schen Gesetze bei alltäglichen Phänomenen anwenden; den Begriff «Druck» erklären und bei alltäglichen Phänomenen anwenden
6.2. Arbeit, Energie und mechanische Leistung
die Begriffe «Arbeit», «Energie» und «Leistung» anhand von Beispielen der Mechanik erklären und diese Kenntnisse in einfachen Aufgaben aus dem Alltag anwenden
Werlen
Verfasst am: 15. Okt 2015 11:22
Titel: Würde das nicht so sehen.
Grundsätzlich ist nicht das Alter des beigbrachten Wissens relevant, jedenfalls in der regulären Schulzeit. Sondern die Komplexität, es hat einen grund, dass in der Schule das Bohrsche Atommodell gelehrt wird und nicht das Orbitalmodell. Weil es auf Seiten der Mathematik viel komplexer ist.
Aber konkret zu deiner Frage. Es ist bereits seit der Entdeckung der Elektronen von Elementarteilchen die Rede, jedoch sind über die Jahre immer mehr Entdeckungen in diesem Bereich gefallen und die Anzahl der Entdeckten Elementarteilchen hat sich erhöht. Auch bereits angenommene Elementarteilchen wurden wieder verworfen und neu konzipiert. (Protonen/Neutronen) bis sie mit den Beobachtungen aus den Exerimenten übereinstimmten.
Es ist also irrelevant wie alt das beigebrachte Wissen ist, es wird grundsätzlich nur an anhand der Komplexität entschieden was beigebracht wird und was nicht. Ansonsten könnte man statt den Grenzfall für beliebig kleine Gravitationen (Newtonische Gravitationstheorie) direkt die Allgemeine Relativitätstheorie unterrichten. Das würde ein vollständigeres Bild abgeben, wäre aber viel zu kompliziert für viele Schüler.
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.
Freundliche Grüsse aus der Schweiz
Brillant
Verfasst am: 28. Sep 2015 14:07
Titel: Wie alt ist das Wissen, das in der Schule gelehrt wird?
Meine Frage:
In meiner Jugend habe ich Verstärker mit Transistoren gebaut. Es war die Zeit der ersten integrierten Schaltkreise.
Im Physikunterricht ging es um Relais. Und dann die stolze Mitteilung des Lehrers in der Oberstufe (so in meiner Erinnerung): "Und nun das Neueste: Die Röhre."
Auch in anderen Fächern (z.B. Geschichte) war "das Neueste" mindestens 50 Jahre alt.
Nun lese ich hier im Forum von Aufgaben, die sich mit Elementarteilchen beschäftigen. Wie alt sind denn diese Themen?
Meine Ideen:
Ich denke, neue Forschungsergebnisse brauchen ihre Zeit durch die Instanzen ... Und dann ist es wohl auch so, dass Lehrer selbst nichts mehr dazulernen? Und der Lehrplan darauf Rücksicht nimmt?