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[quote="Kelvin1995"][quote="TomS"]Zur Zählung: Wir nehmen [b]zwei[/b] von drei der Postulate Maudlins sowie [b]drei[/b] Axiome i) separabler Hilbertraum, ii) Zustandsvektor, iii) Schrödingergleichung bzw. unitäre Zeitentwicklung gem. U(t) = exp[-iHt]. Bis hierher “zählen“ die mir bekannten „Standard-Interpretationen“ letztlich gleich. Die Komplexität steckt jedoch sicher nicht in der Anzahl zusätzlicher Axiome sondern in deren Gehalt.[/quote] Aber ist die Forderung, dass Messungen eindeutige Ergebnisse liefern sollen, nicht eine viel stärkere Forderung als die anderen beiden Aussagen?[/quote]
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index_razor
Verfasst am: 12. Nov 2021 17:53
Titel:
Kelvin1995 hat Folgendes geschrieben:
TomS hat Folgendes geschrieben:
Sie ist zunächst mal extrem vage, weil sie von einer Messung spricht, ohne zu präzisieren, was dies bedeutet.
Eben da hängt noch viel dran und das alles zu präzisieren braucht schon gewisse Anstrengungen.
Wieso sollte die Akzeptanz von Aussage 3) dazu zwingen den Begriff "Messung" zu präzisieren, die Akzeptanz der Negation von 3) aber nicht?
Übrigens, wie kommst du ohne Präzisierung des Begriffs überhaupt zu der Ansicht, daß ein Widerspruch zu den anderen beiden Aussagen vorliegt?
Kelvin1995
Verfasst am: 12. Nov 2021 16:50
Titel:
TomS hat Folgendes geschrieben:
Sie ist zunächst mal extrem vage, weil sie von einer Messung spricht, ohne zu präzisieren, was dies bedeutet.
Eben da hängt noch viel dran und das alles zu präzisieren braucht schon gewisse Anstrengungen.
TomS
Verfasst am: 12. Nov 2021 16:35
Titel:
Kelvin1995 hat Folgendes geschrieben:
Aber ist die Forderung, dass Messungen eindeutige Ergebnisse liefern sollen, nicht eine viel stärkere Forderung als die anderen beiden Aussagen?
Sie ist zunächst mal extrem vage, weil sie von einer Messung spricht, ohne zu präzisieren, was dies bedeutet.
Kelvin1995
Verfasst am: 12. Nov 2021 16:24
Titel:
TomS hat Folgendes geschrieben:
Zur Zählung:
Wir nehmen
zwei
von drei der Postulate Maudlins sowie
drei
Axiome i) separabler Hilbertraum, ii) Zustandsvektor, iii) Schrödingergleichung bzw. unitäre Zeitentwicklung gem. U(t) = exp[-iHt].
Bis hierher “zählen“ die mir bekannten „Standard-Interpretationen“ letztlich gleich.
Die Komplexität steckt jedoch sicher nicht in der Anzahl zusätzlicher Axiome sondern in deren Gehalt.
Aber ist die Forderung, dass Messungen eindeutige Ergebnisse liefern sollen, nicht eine viel stärkere Forderung als die anderen beiden Aussagen?
TomS
Verfasst am: 11. Nov 2021 13:51
Titel:
Zur Zählung:
Wir nehmen
zwei
von drei der Postulate Maudlins sowie
drei
Axiome i) separabler Hilbertraum, ii) Zustandsvektor, iii) Schrödingergleichung bzw. unitäre Zeitentwicklung gem. U(t) = exp[-iHt].
Bis hierher “zählen“ die mir bekannten „Standard-Interpretationen“ letztlich gleich.
Die Komplexität steckt jedoch sicher nicht in der Anzahl zusätzlicher Axiome sondern in deren Gehalt.
TomS
Verfasst am: 11. Nov 2021 09:47
Titel: Re: Everetts Viele-Welten Interpretation
Kelvin1995 hat Folgendes geschrieben:
Ist Everetts Viele-Welten Interpretation die einzige Interpretation auf die man automatisch stößt, wenn man den mathematischen Formalismus der Quantenmechanik ernst nimmt und keine weiteren Annahmen reinsteckt?
Die Behauptung der MWI ist, dass ihr Formalismus sparsamer ist, da sie auf das Projektionspostulat beziehungsweise den Kollaps sowie die Bornsche Regel verzichten kann, wobei Letztere eine Folgerung aus den verbleibenden Axiomen der Quantenmechanik sowie einem weiteren neuen Postulat darstellt. Ob Letzteres „natürlich“ ist, und inwieweit die Herleitung der Bornschein Regel tatsächlich ohne Zirkelschluss möglich ist, darüber sind sich die Physiker nicht einig.
Kelvin1995 hat Folgendes geschrieben:
Und müsste es nicht eher Viele-Zweige Interpretation heißen, weil es ja nicht wirklich um viele Welten geht. Man befindet sich doch dann in den unterschiedlichen Zweigen eines Weltvektors. Viele-Welten suggeriert mir als ob es um Parallelwelten geht, aber das ist ja eigentlich nicht der Fall oder?
Ja, kann man so sehen, ist aber letztlich ausschließlich Semantik. Allerdings teile ich deine Ansicht insofern, als offenbar der verbreitet die Trugschluss besteht, die vielen Welten würden in irgendeiner Form zusätzlich postuliert.
Kelvin1995 hat Folgendes geschrieben:
Ich sehe es jedenfalls so, dass die Quantenmechanik die folgenden drei sich widersprechende Aussagen impliziert.
1. Der Zustand eines Systems ist vollständig durch seine Wellenfunktion beschrieben
2. Die Zeitentwicklung der Wellenfunktion folgt stets der Schrödingergleichung
3. Messungen liefern eindeutige Ergebnisse
Diese drei Aussagen – das so genannte Maudlin-Trilemma – folgen nicht aus der Quantenmechanik, sie sind eher Grundannahmen, die in die Konstruktion der Quantenmechanik beziehungsweise in ihre Interpretation eingehen.
Kelvin1995 hat Folgendes geschrieben:
Jeweils zwei dieser Aussagen sind widerspruchsfrei.
Wenn man die dritte Aussage streicht, kommt man doch zwangsläufig zu Everett oder gibts da noch andere Interpretationen?
Ja. Zum Beispiel ist die orthodoxe Kollaps-Interpretation mit dem Streichen der zweiten Aussage verträglich.
Kelvin1995 hat Folgendes geschrieben:
Am sparsamsten erscheint es mir da doch die dritte Aussage fallen zu lassen, weil man damit keine zusätzlichen Annahmen braucht.
Moment, du musst sehr sorgfältig klarstellen, was genau du zählen möchtest.
Zunächst ist jedes Paar der oben genannten Aussagen in sich widerspruchsfrei, d.h. du kannst es nun um zusätzliche Axiome ergänzen. Die Sparsamkeit ergibt sich dabei aus der Anzahl Letzterer. Über eine präzise Zählung kann man lange diskutieren.
Tatsache ist, dass die MWI
zunächst
sparsamer ist – siehe oben. Allerdings benötigt sie zusätzliche Postulate, um überhaupt motivieren zu können, wieso aus einer objektiv deterministischen Theorie eine subjektiv stochastische Phänomenologie folgt. In wie weit diese Konstruktion dann gemäß Ockham sparsamer oder natürlicher ist, darüber kann man trefflich streiten.
index_razor
Verfasst am: 11. Nov 2021 07:18
Titel: Re: Everetts Viele-Welten Interpretation
Kelvin1995 hat Folgendes geschrieben:
Ich sehe es jedenfalls so, dass die Quantenmechanik die folgenden drei sich widersprechende Aussagen impliziert.
1. Der Zustand eines Systems ist vollständig durch seine Wellenfunktion beschrieben
2. Die Zeitentwicklung der Wellenfunktion folgt stets der Schrödingergleichung
3. Messungen liefern eindeutige Ergebnisse
Jeweils zwei dieser Aussagen sind widerspruchsfrei.
Wenn man die dritte Aussage streicht, kommt man doch zwangsläufig zu Everett oder gibts da noch andere Interpretationen?
Wenn man zwei streicht, muss man zusätzliche Annahmen hineinstecken, wie dass die Schrödingergleichung durch eine stochastische DGL ersetzt werden muss. Und lässt man 1 fallen, kommt man zu etwas wie bohmscher Mechanik. Am sparsamsten erscheint es mir da doch die dritte Aussage fallen zu lassen, weil man damit keine zusätzlichen Annahmen braucht.
So, wie du es darstellst, läßt jede der Alternativen eine von drei Annahmen fallen, um einen angeblichen Widerspruch aufzulösen. Das zeigt also nicht, daß irgendeine dieser Alternativen "sparsamer" ist als irgendeine andere.
Kelvin1995
Verfasst am: 11. Nov 2021 00:47
Titel: Everetts Viele-Welten Interpretation
Ist Everetts Viele-Welten Interpretation die einzige Interpretation auf die man automatisch stößt, wenn man den mathematischen Formalismus der Quantenmechanik ernst nimmt und keine weiteren Annahmen reinsteckt? Und müsste es nicht eher Viele-Zweige Interpretation heißen, weil es ja nicht wirklich um viele Welten geht. Man befindet sich doch dann in den unterschiedlichen Zweigen eines Weltvektors. Viele-Welten suggeriert mir als ob es um Parallelwelten geht, aber das ist ja eigentlich nicht der Fall oder?
Ich sehe es jedenfalls so, dass die Quantenmechanik die folgenden drei sich widersprechende Aussagen impliziert.
1. Der Zustand eines Systems ist vollständig durch seine Wellenfunktion beschrieben
2. Die Zeitentwicklung der Wellenfunktion folgt stets der Schrödingergleichung
3. Messungen liefern eindeutige Ergebnisse
Jeweils zwei dieser Aussagen sind widerspruchsfrei.
Wenn man die dritte Aussage streicht, kommt man doch zwangsläufig zu Everett oder gibts da noch andere Interpretationen?
Wenn man zwei streicht, muss man zusätzliche Annahmen hineinstecken, wie dass die Schrödingergleichung durch eine stochastische DGL ersetzt werden muss. Und lässt man 1 fallen, kommt man zu etwas wie bohmscher Mechanik. Am sparsamsten erscheint es mir da doch die dritte Aussage fallen zu lassen, weil man damit keine zusätzlichen Annahmen braucht.